Simmons / Hale | Historical Exklusiv Band 52 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 52, 512 Seiten

Reihe: Historical Exklusiv

Simmons / Hale Historical Exklusiv Band 52

Die Macht der Leidenschaft
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-6072-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Macht der Leidenschaft

E-Book, Deutsch, Band 52, 512 Seiten

Reihe: Historical Exklusiv

ISBN: 978-3-7337-6072-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



SÜßER ZAUBER DER SINNLICHKEIT von HALE, DEBORAH
Armand Flambard lebt! Dominie De Montford kann es kaum fassen. Ihre totgeglaubte Jugendliebe, der Mann, dem sie einst versprochen war, bis eine Familienfehde sie entzweit hat, ist wieder gesehen worden. Gerade jetzt, da sie seinen Beistand so bitter nötig hätte ... Doch als sie Armand tatsächlich findet, weist er sie eiskalt zurück. Dominie ist verzweifelt: Waren seine Liebesschwüre von einst etwa nur vorgetäuscht?
DER WOLF VON WISBOROUGH von SIMMONS, DEBORAH
England, 1270: Was für ein aufmüpfiges Frauenzimmer! Dunstan de Burgh, Baron of Wessex, ist alles andere als begeistert, die junge Marion Warenne, Schützling seiner Familie, zurück in ihre Heimat geleiten zu müssen. Erst im Laufe der gefahrvollen Reise entwickelt er allmählich Respekt für sie - und heiße Gefühle. Aber sie scheint ihn nicht ausstehen zu können. Denn immer wieder versucht sie zu fliehen ...



Die ehemalige Journalistin Deborah wurde durch ihre Vorliebe für historische Romane angespornt, selbst Historicals zu schreiben. Ihr erster Roman "Heart's Masquerade" erschien 1989, und seitdem hat sie mehr als 25 Romane und Kurzgeschichten verfasst. Zwei schafften es bis ins Finale der alljährlichen RITA Awards, einer Auszeichnung für besondere Leistungen im Romance-Genre. Ihre Romane wurden in 26 Ländern veröffentlicht - in Japan sogar in illustrierten Ausgaben. Für die hingebungsvolle Unterstützung durch ihre Leser in der ganzen Welt ist sie sehr dankbar.
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1. KAPITEL

Norfolk, England, im Jahre 1143

Armand Flambard lebt!

Diese Erkenntnis ließ Dominie beim Anblick von Breckland Abbey bis in die letzten Nervenfasern erschaudern. Hoch und erhaben strebten die Mauern des Klosters himmelwärts, umgeben von akkurat gepflegten Klostergärten, die sich bis zum Rande eines verwilderten, dicht verschlungenen grünen Waldes erstreckten.

Armand am Leben? Konnte das sein? Seit sie vor drei Tagen von Harwood aus zu ihrer heiklen Reise aufgebrochen war, hatte Dominie De Montford sich diese Frage immer wieder gestellt. Oder hatte Pater Clement, als er ihre Mutter bei einer Wallfahrt zum Heiligen Brunnen von Breckland begleitete, lediglich eine wundersame Erscheinung gehabt? Einem Phantom aus trügerischer Hoffnung nachzujagen und deswegen ungebührlich lange von den Ländereien ihrer Familie fern zu bleiben durfte Dominie sich eigentlich nicht leisten!

Und dennoch …

Wenn sie Armand hier im Kloster finden würde, wäre dies für ihre Familie und deren Gefolgsleute ein kleiner Hoffnungsschimmer, dem drohenden Hungertod im nächsten Winter zu entgehen. Inzwischen fielen jene Menschen zwar in Dominies Verantwortung, doch einst war Armand für sie zuständig gewesen. Damals, ehe er die ihm Anvertrauten – und Dominie! – schmählich im Stich gelassen hatte!

Ein Rascheln hinter ihr im Gras riss sie plötzlich aus ihren bitteren Gedanken, sodass Dominie sich blitzschnell duckte und Deckung in einem kleinen Gehölz aus Buchen und Haselnussbüschen suchte. Als dann ein mageres Moorhuhn aus dem Heidekraut aufflatterte, stieß Dominie stockend den Atem aus. Nachdem sie sich drei Tage lang klammheimlich durch Englands Wälder und Flure geschlagen hatte, spürte sie nun, dass ihre Nerven zum Zerreißen gespannt waren.

Eine sanfte Brise wehte von der Abtei herüber und marterte Dominies Nase mit verlockendem Bratenduft. Seit drei Tagen hatte sie kaum einen Bissen zu sich genommen. Das Wasser lief ihr im Munde zusammen, und ihr Magen ließ ein erbärmliches Knurren vernehmen. Nachdem sie sich auf dem Boden niedergekauert hatte, um hastig ihren Leinenbeutel zu durchwühlen, zog sie schließlich einen Kanten trockenen Brotes hervor. Während sie daran kaute, verdrängte sie jegliche Gedanken an den Hungerwinter, der den Bewohnern von Harwood und Wakeland drohte, sollte es nicht gelingen, den Wolf von den Toren fernzuhalten – Eudo St. Maur, ehemals Graf von Anglien und Geißel der Fenns.

Lieber Gott, mach, dass Armand hier ist, betete sie, obwohl sie insgeheim nicht davon überzeugt war, dass der Allmächtige ihr verzweifeltes Flehen erhören würde. Vielleicht war er ja wirklich mitsamt seinen Engeln eingeschlafen, wie manche Frevler lästerten. Wären die himmlischen Heerscharen nämlich wachsam gewesen, dann hätten sie niemals zulassen dürfen, dass das Land von diesem abscheulichen Geschmeiß heimgesucht wurde!

Plötzlich war vom Turm der Klosterkapelle helles Glockengeläut zu hören, das die Mönche zu Breckland von der Andacht zur Arbeit rief. Kurz darauf schwang die Klosterpforte weit auf, und heraus kam ein Pulk von Patres und Laienbrüdern, allesamt in einfache, schwarze Kutten gehüllt und mit Hacken, Spaten oder sonstigem Gartengerät über der Schulter.

Obwohl sie ihren Hunger nicht gestillt hatte, stopfte Dominie den Brotrest in den Leinenbeutel zurück. Schritt für Schritt schlich sie verstohlen durch das Gehölz, näher und näher an die klösterlichen Feldarbeiter heran. Einen nach dem anderen musterte sie die Kuttenträger, bis ihr Blick schließlich auf der größten Gestalt verharrte.

Der sehnige, hagere Wuchs des Mannes, sein energischer Gang erinnerte sie an Armand Flambard. Noch zierte keine Tonsur sein Haupthaar, was den Schluss zuließ, dass er das Mönchsgelübde nicht abgelegt hatte – noch nicht!

Vielleicht hatte der allmächtige Gott sich im Schlummer geregt und Dominies verzweifeltes Flehen doch vernommen!

Wortlos verteilten die Klosterbrüder sich auf die verschiedenen Beete und Rabatten, um ihr Tagewerk in Angriff zu nehmen. Der Hüne strebte geradewegs auf Dominie zu, als würde er von ihren durchdringenden Blicken regelrecht angezogen oder von einer außergewöhnlich wohlwollenden höheren Macht gelenkt.

Als er am Rande des Gartens angelangt war, zückte der Laienbruder die mitgebrachte Hippe und machte sich an das Säubern der Begrenzungshecke, indem er die frischen Triebe kappte oder nach unten bog und mit dem Gertengewirr verzweigte. Noch stand er, den Kopf über die Arbeit geneigt, recht weit entfernt, sodass Dominie nicht mit Sicherheit sagen mochte, ob sein Gesicht jenes war, das sie in Gedanken vor sich sah.

So mach schon, schalt sie sich. Sie konnte es sich nicht leisten, ihre Zeit zu vergeuden, um herauszufinden, ob Armand Flambard hier war! Und doch hielt sie irgendetwas zurück. War es die Angst, dass auch diese Hoffnung vergebens war, wie so viele andere zuvor?

Nachdem sie all ihren Mut zusammengenommen hatte, trat Dominie aus der Deckung der Bäume heraus und ging auf die Einfriedung zu. In seine Arbeit vertieft, werkelte der Novize ungerührt weiter, ohne sie zu bemerken. Schließlich trennte die beiden bloß noch die schmale Barriere aus gestutztem Strauchwerk.

„Armand Flambard?“, fragte sie.

Der Ordensbruder schaute auf, und der Hieb seiner Hippe verfehlte das Ziel – eine Reaktion, welche seiner schroffen Auskunft in keiner Weise entsprach. „Einen Mann dieses Namens wirst du hier nicht finden, Junge!“

Junge? Für einen Augenblick war Dominie von dem Ausdruck nicht weniger konsterniert als von Armand Flambards Leugnen. Als er nämlich aufgeschaut und gesprochen hatte, vollführte ihr Herz einen Hüpfer, denn sie hatte ihn erkannt.

Gewiss, seit ihrer letzten Begegnung hatte er sich äußerlich ein wenig verändert. Sein Gesicht zeigte ein noch tieferes Braun als damals schon, und die einst jungenhaft weichen Züge waren mit den Jahren kantig geworden, was seinem Profil einen herben, maskulinen Reiz verlieh.

Seine Schultern waren so breit wie eh und je, die Glieder schlank und durchtrainiert. Seine Hände wirkten größer und kräftiger als in ihrer Erinnerung, und doch bewegten die Finger sich mit jener eleganten Gewandtheit, die früher der Laute solch berückende Klänge entlockt hatte … und ihr selbst seelenvolle Seufzer.

Dominie verwarf dieses betörende Bild und überprüfte ihr Äußeres. Kein Wunder, dass Armand sie für einen Burschen hielt!

Sie riss sich die Filzkappe vom Kopf und ließ den vollen, dicht geflochtenen Zopf aus kastanienbraunem Haar über die Schultern fallen. „Schau mich noch einmal an! Vielleicht hilft das deinem Gedächtnis auf die Sprünge … Bruder!“

In jüngeren Jahren hatte sie ihn zuweilen Bruder genannt, natürlich nur zum Scherz. Obwohl er zu Wakeland im Hause der De Montfords aufgewachsen war, hatte sie niemals schwesterliche Gefühle für Armand Flambard gehegt, und das war auch jetzt nicht anders.

Als er ihr abermals einen Blick zuwarf, rang Dominie sich ein Lächeln ab, damit er sie erkannte. Zwar wollte sie weder vergessen noch vergeben, was er ihr in der Vergangenheit angetan hatte, doch ihre Leute bedurften nun seiner Hilfe. Und sie würde alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihnen diese Unterstützung zu sichern!

„Dominie?“ Das Werkzeug entglitt seinen Fingern und schlug dumpf auf dem Boden auf. „Wie hast du mich gefunden? Warum bist du hergekommen?“

Also erkennt er mich doch! Dominie versuchte die freudige Erregung, von der sie wie von einer Woge erfasst wurde, zu unterdrücken, was ihr nicht gelang.

„Vor Kurzem pilgerte Pater Clement zum Kloster, und bei seiner Rückkehr sagte er, er glaube dich dort gesehen zu haben. Also bin ich gekommen, um mich persönlich zu vergewissern, ob das wahr ist. Wir hielten dich nämlich für tot, Armand!“ Dominie konnte sich den scharfen, vorwurfsvollen Unterton nicht verkneifen. „Bei Lincoln gefallen, wie mein Vater und Denys.“

Wie sehr sie um ihn getrauert hatte! Und umso länger und bitterer, je angestrengter sie versuchte, es nicht zu tun! Gegenüber dem Vater und auch dem Bruder kam es ihr wie ein Verrat vor, einen von ihren gefallenen Feinden zu beweinen!

Armands wohlgestalte Züge verzerrten sich, genauso wie damals, wenn er bei seinen Schwertübungen, bei denen Dominie ihm manchmal zusah, einen Hieb abbekam.

Sie konnte sich denken, was dieser Gesichtsausdruck zu bedeuten hatte. „Hattest du nicht gehört, dass sie gestorben sind?“

„Doch, doch!“ Er warf einen Blick über die Schulter zu den übrigen Brüdern. Sie waren alle zu weit entfernt und zu sehr in ihre jeweiligen Aufgaben vertieft, als dass sie ihm und Dominie Beachtung geschenkt hätten.

„Auch ich wurde bei Lincoln getötet!“ Er bückte sich, um die Hippe aufzuheben. „Zumindest zum Teil!“

Was mochte er damit meinen? Hatte er durch eine schwere Verwundung seine Kampffähigkeit eingebüßt, obwohl es nicht den Anschein hatte?

Ein Schauder überlief Dominie, doch dann mahnte sie sich, dass sie ja nicht von Armand erwartete, er müsse es ganz allein mit St. Maur und seinen Spießgesellen aufnehmen. Vielmehr benötigte sie sein taktisches Geschick als Krieger und Führer, auch wenn ihr ein zusätzlicher kräftiger Schwertarm gewiss nicht ungelegen gekommen wäre.

„Auf mich machst du einen recht gesunden Eindruck!“ Für meine Zwecke zumindest!

Armand zuckte die Achseln und begab sich wieder ans Stutzen der Hecke.

„Ich habe dich aufgesucht, weil ich deine Hilfe brauche, Armand!“

Er erstarrte. „Nenne mich bitte nicht...



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