Silvera | Am Ende will doch einer sterben (Todesboten #3) | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 768 Seiten

Silvera Am Ende will doch einer sterben (Todesboten #3)

Folgeband zum TikTok-Phänomen AM ENDE STERBEN WIR SOWIESO +++ Mit exklusivem Bonus-Material (Interview und Filmszene)
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-03880-168-9
Verlag: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Folgeband zum TikTok-Phänomen AM ENDE STERBEN WIR SOWIESO +++ Mit exklusivem Bonus-Material (Interview und Filmszene)

E-Book, Deutsch, 768 Seiten

ISBN: 978-3-03880-168-9
Verlag: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Band #3 der TODESBOTEN-Reihe | Fulminant und bewegend – die Geschichte nach dem TikTok-Phänomen und Megaseller AM ENDE STERBEN WIR SOWIESO!

Paz wartet schon seit Langem auf den Anruf des Todesboten. Er hat eine traumatische Kindheit erlebt und kann seine Einsamkeit nicht länger ertragen. Als ein für ihn furchtbarer Tag erneut ohne Anruf endet, beschließt Paz, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Alano ist der Erbe des Todesboten, der alle dazu ermutigt, das Leben jeden Tag aufs Neue zu schätzen. Alano hat jedoch nicht mehr das Gefühl, Kontrolle über sein eigenes Dasein zu haben. Als er auch noch bedroht wird, will er sein Leben endgültig ändern. Das Schicksal führt Paz und Alano zusammen und sie müssen sich gemeinsam großen Herausforderungen stellen, damit am Ende niemand stirbt …

Exklusives BONUS-Material: Interview mit Adam Silvera und Filmszene aus

Adam Silveras TODESBOTEN-Bestsellerreihe:

  • #1: Der Erste, der am Ende stirbt (Orion und Valentino)
  • #2: Am Ende sterben wir sowieso (Mateo und Rufus)
  • #3: Am Ende will doch einer sterben (Paz und Alano)
Silvera Am Ende will doch einer sterben (Todesboten #3) jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


NEW YORK

ALANO ROSA


11:00 Uhr (Eastern Daylight Time)

Der Todesbote hat nicht bei mir angerufen, weil ich heute nicht sterben werde. Aber andere haben mich sehr wohl angerufen und mir mit dem Tod gedroht. Und das aus einem einzigen Grund: weil ich der Erbe des Todesboten-Imperiums bin. Immerhin schicken mir diese Leute eine Warnung. So wie es beim Todesboten üblich ist.

Im Laufe der Jahre haben mir ganz unterschiedliche Menschen immer wieder gesagt, dass ich mich von solchen Todesdrohungen nicht aus der Ruhe bringen lassen soll, da ich meinen Abschiedstag ja sowieso längst kennen würde. Das stimmt aber nicht. Mein Vater ist der Gründer des Todesboten und daher genieße ich viele Privilegien, aber dazu gehört definitiv nicht, dass ich weiß, wann ich sterben werde. Im Gegenteil. Mein Vater hat meine Ausbildung beschleunigt, damit ich die Firma an seinem eigenen Abschiedstag übernehmen kann. Wann das sein wird, ist ihm genauso wenig bekannt wie mir mein eigener Abschiedstag. Klar ist allerdings, dass die pronaturalistische Bewegung ihre Agenda immer radikaler vorantreibt, um ihren Favoriten für die Präsidentschaftswahl zu unterstützen. Und mein Vater weiß genau, dass sie ihn im Visier haben, denn die Anhänger des sogenannten Todeswächters fordern das Ende des Todesboten. Es wäre wirklich Ironie des Schicksals, wenn ausgerechnet mein Vater sterben würde, ohne seine Angelegenheiten geregelt zu haben.

Wir müssen vorsichtig sein, sogar hier in New York, wo bis vor Kurzem von pronaturalistischer Propaganda kaum was zu spüren war. Das hat sich am Sonntag, den 29. März, geändert, als der zweiwöchige Lockdown endete und die Leute bei ihrer Rückkehr in die Außenwelt überall Plakate mit der Aufschrift vorfanden: in der U-Bahn, in Kirchen, Lebensmittelgeschäften, an Brücken und allen möglichen anderen öffentlichen Orten. Wenn es nach dem Todeswächter ginge, wären Millionen von Menschen auf der ganzen Welt ohne Vorwarnung am Coronavirus gestorben, weil das ja der »natürlichen Ordnung« entspräche.

Die natürliche Ordnung von Leben und Tod hat sich am Donnerstag, den 1. Juli 2010, als Präsident Reynolds das Land über den Todesboten informierte, grundsätzlich verändert. Was ich mit meinen damals neun Jahren nicht ahnen konnte, war, dass sich die Welt von diesem Tag an immer mehr in zwei Lager aufspalten würde: in diejenigen, die an die Mission des Todesboten glauben, und diejenigen, die ihn ablehnen. Auch Präsident Reynolds war darauf nicht vorbereitet. Zwei Monate nach Beginn seiner zweiten Amtszeit erhielt er den Anruf des Todesboten und verbrachte seinen Abschiedstag in einem unterirdischen Bunkerversteck, nur um dann von seinem engsten Geheimdienstmitarbeiter ermordet zu werden, der beschlossen hatte, die Seite zu wechseln, und sich nicht länger für seinen Präsidenten, sondern stattdessen für den Pronaturalismus zu engagieren.

Heute Morgen las ich gerade Präsident Reynolds Biografie zu Ende, statt mir das Vorabexemplar der Memoiren meines Vaters vorzunehmen, als ich von einer unbekannten Nummer angerufen wurde.

»Ich werde dich töten, Alano Ángel Rosa«, drohte ein junger Mann.

»Danke fürs Bescheidsagen, Kumpel«, sagte ich und legte auf.

Das war meine siebenundvierzigste Todesdrohung. Auf das Telefonat folgten noch sechs weitere übergriffige Anrufe innerhalb einer Stunde, bis ich die Leitung schließlich deaktivierte und ein neues Handy einrichtete. Es ist nervig, mich jedes Mal wieder in den Todesboten-Account einloggen und meine Nummer ändern zu müssen, sobald sie geleakt wurde, aber das wird sich mit der neuesten Erfindung meines Vaters bald ändern. Bis dahin kann ich leider nicht viel mehr tun, wenn ich nicht komplett auf ein Telefon verzichten will. Meine Eltern sagen mir ständig, ich soll unbekannte Nummern blockieren und Drohnachrichten melden, ohne ranzugehen, aber ich kann nicht anders. Wenn Leute meinen Tod wollen, muss ich erfahren, wie viel sie wissen. Kennen sie nur meinen Namen und meine Telefonnummer, könnte es irgendwer an irgendeinem x-beliebigen Ort sein. Erfahrungsgemäß sind das dann bloß leere Drohungen. Aber wenn jemand behauptet, mich kurz vor Mitternacht auf dem Heimweg durch den Central Park zu beobachten, nehme ich diese Drohung ernst und renne um mein Leben.

Das Beunruhigendste an dem ersten Anrufer heute war, dass mir die Stimme bekannt vorkam, ich sie aber nicht genau zuordnen konnte. Er klang jung, aber auch nicht allzu jung. Es könnte irgendein Typ gewesen sein, der sich am Todesboten rächen will, aber ich glaube fast, dass es ein Angehöriger eines der Toten Zwölf war.

Da wäre beispielsweise Travis Carpenter, dessen ältere Schwester Abilene in Dallas, Texas, von einem Lkw überfahren wurde. Am Freitag, den 27. August 2010, hat sich mein Vater persönlich bei der Familie entschuldigt und wurde prompt von Travis Senior mit einer Schusswaffe bedroht. Ich frage mich, ob Vater und Sohn Travis sich zusammengetan haben, um meinen Vater am eigenen Leib spüren zu lassen, wie es sich anfühlt, ein Kind zu verlieren, aber meinen Nachforschungen zufolge scheint Travis Junior vollauf mit seinem Politikstudium beschäftigt zu sein. Travis Carpenter ist auch weiterhin bei unserem Dienst angemeldet, im Unterschied zu Mac Maag, dessen Onkel Michael Maag am ersten Abschiedstag ausgeraubt und erstochen wurde. Ich habe keine Ahnung, ob Mac Maag zum Todeswächter gehört, weil er seit drei Jahren nicht mehr auf Social Media aktiv ist, aber es würde mich beruhigen zu wissen, dass er einfach ein friedliches pronaturalistisches Leben führt. Und dann gibt es da noch Paz Dario, den ich schon vor dem ersten Abschiedstag kannte, weil er der süße Junge in war, aber inzwischen ist er vor allem deshalb berühmt, weil er seinen Vater Frankie Dario umgebracht hat. Ich habe früher öfter mal auf seine Social-Media-Profile geschaut, bevor er die aufgrund der unfairen, üblen Reaktionen nach der Doku allesamt deaktiviert hat. Hoffentlich geht es ihm gut.

Was mich angeht, mache ich mir wegen der heutigen Todesdrohungen also keine großen Sorgen, erst recht nicht, da ich mich hier im Hauptquartier des Todesboten befinde, das über die besten Sicherheitsvorkehrungen verfügt, die man für Geld kaufen kann. Ich konzentriere mich voll und ganz auf meine Arbeit, was im Augenblick bedeutet, dass ich als passiver Zuhörer an einem Treffen meiner Eltern mit Dalma Young, der Erfinderin der App , teilnehme.

»Der Todesbote hat den Tod neu definiert, aber mein Ziel war es immer, das Leben zu verändern«, sagt Pa.

»Und das ist Ihnen gelungen«, bestätigt Dalma, die meinen Eltern gegenübersitzt, während ich mit meinem Tablet in der Ecke des Sitzungssaals stehe.

»Ihnen aber ebenso, junge Dame«, sagt Ma.

Dalma ist achtundzwanzig, aber man könnte ohne Weiteres glauben, dass sie erst einundzwanzig ist, vielleicht sogar erst neunzehn, so wie ich. Sie sieht aus wie eine Göttin mit ihrem aufwendig geflochtenen schwarzen Haarkranz aus schwarzen Braids, der strahlend braunen Haut und dem Kaftankleid in Weiß. »Danke für das Kompliment, aber meine Rückenschmerzen vermitteln mir nicht wirklich das Gefühl, noch jung zu sein.«

Mein Vater lacht. »Harte Arbeit schmerzt nun einmal. Nein, im Ernst: Wir möchten Ihnen für Ihr außerordentliches Engagement unsere aufrichtige Anerkennung aussprechen.«

Dalmas Blick springt zwischen meinen Eltern hin und her. »Mir Anerkennung aussprechen? Sie beide haben doch bereits so viel für mich getan. Die Stipendien, all die Werbung, die Sie für geschaltet haben. Ganz abgesehen von Ihrer berührenden Rede bei meiner Examensfeier, Mr Rosa.«

Mein Vater hat ein ziemliches Ego, das meine Mutter schon seit Jahren zu zähmen versucht, aber er ist nun mal ein einzigartiger Typ – wie ein Drache an einem Himmel voller Tauben. Solange er der Einzige ist, der eine derart besondere Firma wie den Todesboten erschaffen kann, lässt er sich von nichts und niemandem bremsen.

»Die Beziehungen, die über die App geschlossen wurden, haben mich so oft bei meiner Arbeit inspiriert, Ms Young«, entgegnet er. »Und daher sollen Sie die erste Preisträgerin unseres neu gestifteten Todesboten-Preises für lebensverändernde Errungenschaften werden, den wir nächste Woche im Rahmen der Jubiläumsgala zu unserem zehnjährigen Bestehen verleihen wollen.«

Tränen rinnen Dalma über die Wangen. »Wirklich? Gibt es niemanden, der diesen Preis eher verdient? Was ist mit den Gründerinnen von ?«

»Nun, die Geschwister Holland gehören gewiss ebenfalls zu den herausragenden Erfinderinnen, die das Todesboten-Zeitalter mitgeprägt haben. Sie jedoch haben das Leben all jener Todgeweihten verändert, die in ihren letzten Stunden menschliche Nähe brauchen.«

Dalma versucht kopfschüttelnd ihr Schluchzen zu unterdrücken. »Aber manche haben meinetwegen ihr Leben auch verloren.«

Kurz vor dem fünften Jahrestag der App am 8. August gab es eine Reihe detaillierter Berichte über , in denen all das Gute, das die App bewirkt hat, Erwähnung fand. Ebenso wurden aber auch die Verbrechen angesprochen, die in der...


Diestelmeier, Katharina
Katharina Diestelmeier studierte nach einer Buchhändlerlehre Germanistik und Hispanistik in Marburg, Santiago de Compostela und Berlin, anschließend arbeitete sie mehrere Jahre als Lektorin. Inzwischen übersetzt sie Kinder- und Jugendliteratur aus dem Englischen und Spanischen. Sie lebt mit ihrer Familie in Tübingen.

König, Barbara
Barbara König, aufgewachsen in Asien, Irland und den USA, studierte Slavistik, Politik und Geschichte in Bonn und Moskau. Bücher begleiten sie schon ihr ganzes Leben lang, erst als Leserin, dann als Lektorin, Programmleiterin und Verlagsleiterin. Heute lebt sie als freie Literaturübersetzerin und Lektorin in Hamburg.

Silvera, Adam
Adam Silvera wurde in der Bronx, New York, geboren. Bevor er mit dem Schreiben begann, arbeitete er als Buchhändler und Rezensent für Kinderbücher. Sein Roman Am Ende sterben wir sowieso steht seit vielen Monaten auf Platz 1 der New York Times-Paperback-Bestsellerliste und hat auch in Deutschland die SPIEGEL-Bestsellerliste erreicht. Silvera lebt in Los Angeles und hat inzwischen eine riesige internationale Fangemeinde; sein Werk wurde bis dato in über 30 Sprachen übersetzt.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.