Sillem | Saturns Spuren | Buch | 978-3-465-03147-5 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 5 /2001, 216 Seiten, KART, Format (B × H): 165 mm x 240 mm, Gewicht: 393 g

Reihe: Zeitsprünge

Sillem

Saturns Spuren

Aspekte des Wechselspiels von Melancholie und Volkskultur in der Frühen Neuzeit Zeitsprünge. Forschungen zur Frühen Neuzeit. Band 5. Heft 1/2

Buch, Deutsch, Band 5 /2001, 216 Seiten, KART, Format (B × H): 165 mm x 240 mm, Gewicht: 393 g

Reihe: Zeitsprünge

ISBN: 978-3-465-03147-5
Verlag: Vittorio Klostermann


Was haben Melancholie und Volkskultur miteinander zu tun? Sie scheinen denkbar weit voneinander entfernte Pole zu sein: stille Reflexion versus laute Entäußerung, Weinen versus Lachen, entbehrungsreiches Darben versus Völlerei, Einsamkeit versus Geselligkeit. Gerade die scheinbare Klarheit der Gegensätze lässt aufmerken: Könnte es etwas geben, das sie eint?
"Saturns Spuren" geht dem Verdacht nach, dass die Gestalt des Planetengottes Saturn den Gegensatz von Melancholie und karnevalesker Volkskultur überbrückt. Saturn ist eine Figur der Gegensätze par excellence, bringt seinen Kindern Unglück und erhöht die in seinem Zeichen Geborenen, er ist Zerstörer und Fruchtbarkeitsgott, ist Herr der Melancholie und der Saturnalien zugleich. Wenn uns heute dieser Zusammenhangindes nicht mehr sichtbar ist, wann und warum entschwand er aus unserem Blickfeld? Können wir ihn rekonstruieren? Und wie verlief jene Bewegung, die allmählich aus einer Einheit zwei sich scheinbar ausschließende Gegensätze werden ließ?
Anhand einer Vielzahl verschiedenartiger Quellen - medizinischer Traktate aus dem 16. und 17. Jahrhundert, Pieter Brueghels "Kampf zwischen Karneval und Fasten", Shakespeares "King Lear", "As You Like It" und "Twelfth Night" sowie Robert Burtons "Anatomy of Melancholy" - und unter Einbeziehung von zum Teil schwer zugänglichem Material aus der Medizingeschichte, der Astrologie und der Emblematik unternimmt der Autor den Versuch, mentalitätsgeschichtlich unsichtbar gewordene Zusammenhänge wieder sichtbar zu machen. Anhand neuer Lektürevorschläge und mit Aufmerksamkeit für das übersehene Detail gelingt es, Ab- und Auflösungsprozesse aufzuspüren, die nach der Renaissance zu geradezu tektonischen Verschiebungen geführt haben.
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Zielgruppe


Historiker, Kulturhistoriker, Kunsthistoriker, Medizinhistoriker, Soziologen, Ethnologen, Religionswissenschaftler, Literaturwissenschaftler, Philosophen


Autoren/Hrsg.



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