Siebeneichner | Proletarischer Mythos und realer Sozialismus | Buch | 978-3-412-22377-9 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 55, 579 Seiten, Format (B × H): 163 mm x 238 mm, Gewicht: 960 g

Reihe: Zeithistorische Studien

Siebeneichner

Proletarischer Mythos und realer Sozialismus

Die Kampfgruppen der Arbeiterklasse in der DDR

Buch, Deutsch, Band 55, 579 Seiten, Format (B × H): 163 mm x 238 mm, Gewicht: 960 g

Reihe: Zeithistorische Studien

ISBN: 978-3-412-22377-9
Verlag: Böhlau


Die 'Kampfgruppen der Arbeiterklasse' in der DDR waren eine im kommunistisch beherrschten Teil Europas einzigartige Organisation. Als betrieblich organisierte Parteimiliz dienten sie nicht nur dem praktischen Schutz der SED, sondern zugleich der Legitimation ihrer Herrschaft. Zwar wurden die Kampfgruppen auf breiter Basis erst im Anschluss an den Aufstand vom 17. Juni 1953 gegründet. Doch war ihre Botschaft – zum Arbeiter gehöre das Gewehr – so alt wie die kommunistische Bewegung selbst. Die Studie geht der Frage nach, inwieweit die Anwendung von politisch motivierter Gewalt, wie sie die Kampfgruppen repräsentierten, in der DDR gerechtfertigt wurde und welchem zeitlichen Wandel der proletarische Kampfmythos unterlag.
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Weitere Infos & Material


Einleitung
Realer Sozialismus als Kampfgemeinschaft:
Forschungsstand und Fragestellung
Alltag und Ausnahmezustand im Staatssozialismus:

Methodische und theoretische Prämissen
Kampfgruppen im Roten Herzen:

Zum Ort der Untersuchung und zur Quellenlage
Erster Teil
Ausnahmezustand als Erfahrung und Erinnerung:

Zur prekären Allianz von Partei und Klasse
I. Gerechte Gewalt? Das Rote Herz und die Vielstimmigkeit seiner revolutionären Tradition(en)
Das Rote Herz: Arbeiterbewegung im ,punktuellen Bürgerkrieg‘ der frühen 1920er Jahre
Ambivalente Allianz: Zum Verhältnis von kommunistischer Parteiführung und -Basis
II. „Bei Euch war es am schlimmsten“.
Der 17. Juni 1953 in den Bezirken Halle und Magdeburg
Zweiter Teil
Die Kampfgruppen und das Problem der ,Inneren Sicherheit‘ in den Aufbau-Jahren
I. Partisanen oder der Partei verpflichtete Virtuosen?
Die Gründung der Kampfgruppen
Alte Kämpfer und Antimilitarismus. Der Aufbau der Kampfgruppen im Schatten von Klassenkämpfen und Weltkrieg
Parteiliche Loyalität und betriebliche Lebenswelt. Die lokalen Funktionäre und die militärpolitische Arbeit
Disziplin und Partisanenromantik.
Kampfgruppenausbildung als soziale Praxis
Wie „anderseitig eingesetzt“? Kampfgruppen in den Straßen des Arbeiter-und-Bauern-Staates
II. Die Grenzen der Kampfgemeinschaft. Kampfgruppen und ihre Verortung im staatssozialistischen Alltag
„Arbeiter schützen ihre Betriebe“? Das politisch-moralische Bewusstsein der werktätigen Bevölkerung
„Völlige Klarheit über Charakter und Aufgaben“ der Kampfgruppen?
Militärpolitische Arbeit zwischen obrigkeitlichen Vorgaben und eigensinnigen Interessen
Zur Ökonomie symbolischer Praxis. Grenzen und Reichweite eines Kampfgruppen-spezifischen Selbstverständnisses
Proletarische Virtuosen oder ganz gewöhnliche Werktätige?
Kampfgruppen vor dem Mauerbau
Dritter Teil
Die Kampfgruppen und die ,sozialistische Landesverteidigung‘ nach dem Mauerbau
I. „Als es 13 schlug“. Die Kampfgruppen und die Errichtung des ,antifaschistischen Schutzwalls‘ im August 1961
„Vorposten an der Friedensfront“? Die propagandistische Inszenierung des Kampfgruppen-Einsatzes im Rahmen der „Aktion Rose“
„Ernste Mängel und Schwächen“. Kampfgruppen im Einsatz
Der Mauerbau und die Stimmung in den Betrieben.
Kampfgruppen in der Industrieprovinz
II. Der proletarische Mythos und sein Wandlungspotential.
Die Kampfgruppen im Schatten des ,umfassenden Aufbaus des Sozialismus‘
„Mehr subjektive als objektive Schwierigkeiten“? Militärpolitische Arbeit versus „wissenschaftlich-technische Revolution“ und NÖSPL
Abenteuerlust und Alltagsfrust. Die Kampfgruppen als männlich-militärische Erlebnisgemeinschaft
„Geschlossen“ und „mit ganzem Herzen“ hinter dem Kurs der Partei?
Die Kampfgruppen im Spätsommer 1968
Vierter Teil
Kampfgruppen und das Erbe Ernst Thälmanns in der ,heilen Welt‘ des Realsozialismus
I. Kampfgruppen in der Ära Honecker. Zur „Faktizität der F(r)iktionen“ in den ,langen‘ 1970er Jahren
II. Die (Selbst-)Verkehrung des proletarischen Mythos.
Kampfgruppen in der friedlichen Revolution 1989
Staatsorgan oder Schlägertruppe? Die Kampfgruppen und der Schutz der ,sozialistischen Errungenschaften‘ im Vorfeld des 40jährigen DDR-Jubiläums
„Die Ziele der Massen waren insgeheim auch ihre Ziele“? Kampfgruppen-Angehörige zwischen den Fronten der ,friedlichen Revolution‘
„Abgestempelter, Sonntagskrieger, Gestriger“.
Kampfgruppen und das ,arbeiterliche‘ Milieu
„… In ihrer jetzigen Form von der Geschichte überholt“.
Das Ende der Kampfgruppen
Schlussbetrachtung
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Quellen- und Literaturverzeichnis
Unveröffentlichte Quellen
Zeitschriften
Veröffentlichte Quellen
Danksagung
Abbildungen


Siebeneichner, Tilmann
Tilmann Siebeneichner, geb. 1976 in Soltau, Historiker, Studium der Geschichte und Philosophie in Oldenburg und Göttingen, 2011 Promotion an der Georg-August-Universität Göttingen, seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Emmy Noether-Forschergruppe 'Die Zukunft in den Sternen: Europäischer Astrofuturismus und außerirdisches Leben im 20. Jahrhundert' an der FU Berlin.

Tilmann Siebeneichner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Emmy Noether-Forschergruppe „Die Zukunft in den Sternen" an der FU Berlin.


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