E-Book, Deutsch, Band 7, 320 Seiten
E-Book, Deutsch, Band 7, 320 Seiten
Reihe: Die Pretty Little Liars-Reihe
ISBN: 978-3-641-06715-1
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sara Shepard hat an der New York University studiert und am Brooklyn College ihren Magisterabschluss im Fach Kreatives Schreiben gemacht. Sie wuchs in einem Vorort von Philadelphia auf, wo sie auch heute lebt. Ihre Jugend dort hat die »Pretty Little Liars«-Serie inspiriert, die in 22 Länder verkauft wurde und die, ebenso wie ihre Reihe »Lying Game«, zum New York Times Bestseller wurde. Inzwischen wurde »Pretty Little Liars« mit großem Erfolg als TV-Serie weltweit ausgestrahlt.
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Kapitel 24 EIN WEITERER DURCHBRUCH IM SANI (S. 179-180)
Hanna öffnete die Augen und fand sich in einem kleinen Krankenhauszimmer wieder. Die Wände waren erbsengrün. Neben ihr stand ein großer Blumenstrauß und neben der Tür hing ein Ballon mit Smileyface und Genesungswünschen. Merkwürdig. Den gleichen Ballon hatte ihr Vater ihr ins Krankenhaus gebracht, nachdem Mona sie mit ihrem SUV angefahren hatte. Und wenn sie darüber nachdachte, waren die Wände dort auch so grün gewesen. Wenn sie den Kopf drehte, sah sie eine kleine silberne Clutch neben sich auf dem Kissen liegen. Wann hatte sie die denn zuletzt getragen? Und dann fiel es ihr wieder ein.
Am Abend von Monas Party zu ihrem siebzehnten Geburtstag. Dem Abend, an dem sie angefahren worden war. Sie keuchte und setzte sich auf. Jetzt fiel ihr auch der dicke Gips an ihrem Arm auf. War sie in der Zeit zurückgereist? Oder hatte sie das Krankenzimmer nie verlassen? Waren die vergangenen Monate etwa nur ein schrecklicher Albtraum gewesen? Auf einmal stand eine vertraute Gestalt vor ihr. »Hi, Hanna«, säuselte Ali. Sie wirkte größer und älter, ihr Gesicht war kantiger und ihr Haar ein bisschen nachgedunkelt. Auf ihrer Wange war ein Rußfleck, als sei sie gerade aus dem brennenden Wald gekommen.
Hanna blinzelte. »Bin ich tot?« Ali kicherte. »Nein, du Dummerchen.« Dann legte sie den Kopf schief und lauschte auf etwas in der Ferne. »Ich muss gleich wieder weg. Hör einfach kurz zu, okay? Sie weiß mehr, als du ahnst.« »Was?«, schrie Hanna. Sie versuchte aufzustehen. Ein träumerischer Ausdruck erschien auf Alis Gesicht. »Wir waren einmal die besten Freundinnen«, sagte sie. »Aber du darfst ihr nicht vertrauen.« »Wem? Tara?«, fragte Hanna verwirrt. Ali seufzte.
»Sie will dir wehtun.« Hanna kämpfte mit ihrer Bettdecke. »Wie meinst du das? Wer will mir wehtun?« »Sie will dir dasselbe antun wie mir. Genau das, was sie mir angetan hat.« Tränen rollten über Alis Wangen, zuerst salzig und klar, dann dickflüssig und blutig. Eine fiel Hanna auf die Wange und brannte ihr wie ätzende Säure auf der Haut. Hanna schoss schwer atmend hoch. Sie fasste an ihre Wange, aber die brannte nicht mehr. Die Wände, die sie umgaben, waren hellblau.
Mondlicht fiel durch das große Panoramafenster. Es standen keine Blumen auf ihrem Nachttisch und in der Ecke hing auch kein Ballon. Das Bett neben ihr war leer und ordentlich gemacht. Der kleine Kalender auf Iris’ Nachttisch war immer noch auf Freitag gedreht. Hanna musste am Nachmittag eingeschlafen sein, als sie sich nach der Therapiestunde kurz hingelegt hatte. Iris war nach dem entsetzlichen Zwischenfall in der GT immer noch nicht in ihr gemeinsames Zimmer zurückgekehrt. Hanna fragte sich, ob sie wohl dafür bestraft wurde, dass sie Mittag zu essen, und sie wollte Tara nicht darüber triumphieren sehen, dass sie Hanna ihre einzige Freundin weggenommen hatte. Hanna hatte nur Betsy, die Schwester, die die Medikamente verteilte, gesehen.