E-Book, Deutsch, Band 1, 607 Seiten
Reihe: Forbidden Love
Shen Truly Forbidden
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7363-2324-7
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1, 607 Seiten
Reihe: Forbidden Love
ISBN: 978-3-7363-2324-7
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
»VERBOTEN« HAT SICH NOCH NIE SO GUT ANGEFÜHLT
Als Calla in ihre Heimatstadt zurückkehrt, will sie nur eins: ihre beste Freundin Dylan zurückgewinnen. Seit Dylan sie mit ihrem großen Bruder Ambrose erwischt hat, herrscht zwischen den beiden Funkstille. Sich von Ambrose, der mittlerweile ein berühmter Sternekoch ist, fernzuhalten wird allerdings schwieriger als gedacht, denn er ist sogar noch attraktiver geworden. Für Cal sind die alten Gefühle mit einem Schlag wieder da. Aber Ambrose ist tabu, heute mehr denn je, wenn sie die Freundschaft mit Dylan kitten will. Doch als Cal einen Job in Ambrose' Restaurant annimmt, kommen sie sich unweigerlich wieder näher. Und etwas Verbotenes hat sich noch nie zuvor so gut angefühlt ...
»Das ist mein neues Lieblingsbuch der Autorin. Und das soll was heißen, weil ich alle ihre Bücher liebe.« lifeinwordsandlyrics
Der Auftakt der neuen Reihe von L.J. Shen - die Queen der Bad Boys
L. J. Shenlebt mit ihrem Ehemann, ihren Söhnen und einer faulen Katze in Florida. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, genießt sie gern ein gutes Buch mit einem Glas Wein oder schaut ihre Lieblingsserien aufNETFLIX.
Weitere Infos & Material
PROLOG
CAL
Creep – Radiohead
Achtzehn Jahre alt
Hätte mir jemand eine Stunde zuvor erzählt, dass ich halb nackt unter Row Casablancas liegen und mich auf der Motorhaube seines schwarzen Mustangs winden würde – ich hätte angenommen, dass dieser Jemand in Schwierigkeiten geraten und auf die Idee gekommen war, mich unter Drogen zu setzen und mir lebenswichtige Organe zu entnehmen, um schnell an Geld zu kommen.
Row hasste mich nicht. Er liebte mich auch nicht. Über den Daumen gepeilt, lagen seine Gefühle für mich irgendwo auf einer Skala zwischen Nun seht euch diese süße kleine Irre an und Mist, hab ganz vergessen, dass es sie gibt.
Ich war die beste Freundin seiner kleinen Schwester. Der peinliche Tollpatsch, der an Anfällen von Sprechdurchfall und einem extrem fragwürdigen Modegeschmack litt.
Okay. Ich litt nicht unter dem fragwürdigen Modegeschmack. Ich hatte ihn nur. Verklagt mich doch, weil ich meine Individualität feiere.
Ich dachte immer, dass Row mich auf die Art mag, wie die Leute Hundewelpen mögen … weil sie süß und ein bisschen dumm sind und den Boden anbeten, über den du gehst, selbst wenn du ein schrecklicher Mensch bist, der auf öffentlichen Plätzen Clementinen schält. Ich schweife ab.
Eine kleine, überschaubare Schwärmerei für den Bruder der besten Freundin ist eigentlich ein Klischee. Ich war allerdings besessen von den Neunzigerjahren, einer Ära, in der man altbewährte Rezepte feierte. Ihn anzuschmachten passte also zu mir wie ein Tattoochoker.
Zu meiner Verteidigung: Row machte es meinem pubertierenden Selbst unmöglich, ihn nicht zu begehren, denn er war 1) eins dreiundneunzig groß und schlank, hatte definierte Muskeln, halblanges tiefschwarzes Haar und ein Kinn, das ausgeprägter war als die Neujahrsvorsätze meines ganzen Lebens zusammen, und er hatte 2) Bad-Boy-Vibes, die sich in jedem Detail widerspiegelten – einschließlich seines Sportwagens, der athletischen Gene, witziger Sprüche, eines Grübchenlächelns und Kampfstiefeln ohne Schnürsenkel zu engen Jeans.
Kurz gesagt, er war ein moralisch fragwürdiger Traumtyp und eine Red Flag – das bevorzugte Beuteschema meiner Altersgruppe. Also ja. Selbstverständlich wollte auch ich mich von Dylan Casablancas’ älterem Bruder ins Unglück stürzen lassen. Wer wollte das nicht? Unsere gesamte Highschool betete an seinem Altar. Fenna McGee hatte sogar mal einen Aufkleber gestaltet, auf dem stand: Ich behaupte nicht, dass Row Casablancas und Gott dieselbe Person sind – aber habt ihr die beiden schon mal zusammen in einem Raum gesehen?
Tatsache war, dass Rows Zunge gerade tief in meinem Mund steckte. Seine Erektion von der Größe einer ballistischen Rakete war an die Knöpfe meines gelb karierten Rocks gepresst und drohte, sie aufspringen und über die Milchstraße hinausfliegen zu lassen. Und ich konnte an nichts anderes denken als daran, dass ich Dylan in die Pfanne haute.
Ich hatte einen bitteren Geschmack im Mund. Dylan hasste es, wenn ihre Freundinnen ihrem Bruder zu Füßen lagen. Wenn eine, die wir kannten, mit ihm flirtete, gab Dylan immer würgende Geräusche von sich, weshalb das, was hier gerade passierte, absolut unentschuldbar war. Aber ich war halb betrunken, hatte ausnahmsweise keine Hemmungen und legte einen für mich untypischen Leichtsinn an den Tag. Außerdem war Dylan so sehr daran gewöhnt, dass Row ihre Freundinnen vernaschte, als gäbe es olympische Medaillen dafür, dass es auf eine mehr oder weniger auch nicht mehr ankam.
Außerdem war ich ein People Pleaser, und Row wollte ich unbedingt gefallen. Also gab ich schmeichelhafte Stöhngeräusche von mir, die ich an der Pornhub-Universität für Gefakte Orgasmen gelernt hatte. Hinzu kamen Kopfrollen, begeistertes Hecheln und mädchenhaftes Keuchen.
Was Row als Aufforderung zu weiterem Handanlegen betrachtete. Er schloss seine rechte Hand hart um meine Kehle und drückte mich auf die noch heiße Motorhaube, sodass ich mich fragte, ob ich am nächsten Morgen Verbrennungen zweiten Grades haben würde. Ich hatte die Pobacken angespannt, um seine schlanke Taille zwischen meinen Schenkeln gefangen zu nehmen, und hinter meinen Lidern hämmerte mein Puls wie ein wütender Specht.
Wir hatten auf einer zerklüfteten Klippe mit Blick auf die Gletscher von Maine geparkt. Der Ozean erstreckte sich am Horizont wie ein straff gespanntes schwarzes Laken. Die Meeresbrise stieg mir in die Nase, und auf meinen Armen bildete sich eine Gänsehaut.
Es fühlte sich so gut und gleichzeitig so falsch an, dass ich nicht wusste, ob ich kichern, weinen oder in Flammen aufgehen sollte.
Hör sofort damit auf, Cal. Dylan wird dich erwürgen.
Tatsächlich war meine BFF eher der Typ, der mir die Klamotten klauen und Amok laufen würde. Dylan Casablancas war kreativ, innovativ und wahnsinnig komisch. Ich liebte sie sehr. Sie verdiente etwas Besseres als das hier.
Row schob eine Hand unter meinen beigefarbenen Rollkragenpulli und meine gelb karierte Weste und umfasste meine linke Brust, während seine Lippen an meinem Kinn entlangwanderten und feuchte, heiße Küsse darauf hinterließen, die mir Schauer über den Rücken jagten. Seine Lippen waren sündhaft, sein zerzaustes Haar zwischen meinen gierigen Fingern so weich wie Seide.
Verdammt, ich bin auch nur ein Mensch.
Wir rieben uns aneinander, und ich staunte, wie sehr sich sein Körper von meinem unterschied. Hart statt weich. Groß statt klein. Gebräunt statt blass. Er machte alles richtig. Die Art, wie er die Zunge um meine empfindlichen Stellen wirbeln ließ, entlockte mir ein glückliches Wimmern. Die Art, wie sein Daumen die Spitze meiner harten Brustwarze rieb, sodass sie zu prickeln begann, empfindlicher wurde und sich verzweifelt nach mehr sehnte, fühlte sich an wie dunkle Magie.
»Fuck, du bist so schön.«
Was für ein schrecklich peinlicher Satz. Andererseits richtete Row seinen grenzenlosen Zorn niemals auf mich. Wahrscheinlich, weil ich wie eine Schwester für Dylan war.
In der Moorlandschaft unterhalb der Klippe, auf der wir geparkt hatten, brannte ein Lagerfeuer. Eine Abschiedsparty für uns Schüler der Abschlussklasse, bevor wir uns auf die verschiedenen Colleges verteilten. Row war vorbeigekommen, um Dylan abzuholen. Er war ein paar Wochen lang in unserer Kleinstadt zu Besuch, weil seine exklusive Kochschule in Paris gerade Ferien machte. Dylan hatte noch ein bisschen auf der Party bleiben wollen. Ich hingegen wollte lieber nach Hause, Soleier essen und ein paar Folgen Riverdale suchten.
Und doch waren wir auf dem berüchtigten Knutschberg gelandet, zu dem die Paare aus der Gegend fuhren, um ungestört ihre Unschuld und manchmal auch Spitzenstrings zu verlieren.
Row und ich waren Freunde. Er verhielt sich mir gegenüber immer fürsorglich. Ich hatte ihn gebeten, zu der Klippe hinaufzufahren, damit ich vor meinem Umzug nach New York einen letzten Blick auf den Ozean werfen konnte. Ich hatte definitiv nicht vorgehabt, wie ein tollwütiger Waschbär mit meinen Lippen über die seinen herzufallen, während wir zusahen, wie am Horizont eine dottergelbe Sonne aufging.
Und trotzdem war es passiert. Es war passiert, und jetzt lag ich in seinen Armen, kalte Empfängerin seiner Küsse und Zungenschläge, der Berührungen seiner umherwandernden Hände. Ich erstarrte, denn ich fühlte mich wieder einmal schuldig wegen Dylan. Sie würde mir doch sicher verzeihen. Schließlich war Row ihr Bruder, nicht ihr Freund.
Er löste den Mund von meiner Haut und blickte leicht missbilligend auf mich herab. »Lebst du noch?«
»Hmhm.«
»Soll ich aufhören?« Sofort lockerte er den Griff um meine Taille, und plötzlich fiel mir wieder ein, warum ich überhaupt Sex mit ihm hatte haben wollen.
»Nein!« Ich zog ihn wieder an mich und drückte meine Lippen auf seinen Mund, führte mich noch verrückter auf als bisher. »Du … du kannst nicht aufhören.« Aber vielleicht sollte er aufhören? Mein Geist und mein Körper waren definitiv nicht in Einklang miteinander.
»Klar kann ich aufhören.« Sein Mund schwebte nun wieder über meinem, seine Stimme bestand aus Samt und Rauch. »Einvernehmen gibt es tatsächlich. Kannst du googeln.« Ich errötete derart heftig, dass mir nur durch ein medizinisches Wunder nicht der Kopf explodierte. Er grinste an meinem Mund, seine Zähne streiften meine Unterlippe. »Fuck. Du bist so süß. So unschuldig. Ich könnte dich fressen.«
»Ich will dich auch fressen.« Moment mal, was? Es klang irgendwie falsch. Ich hatte eine Sozialphobie und wenn ich nervös war praktisch null Filter.
»Ach, echt?« Ich hörte das Grinsen in seinem Klugscheißer-Tonfall.
Verdammt noch mal, Cal. »Na ja … äh … nicht wie eine Kannibalin …«
»Dann zeig’s mir. Ich brauche Beispiele, ich bin ein langsamer Lerner.« Knurrend intensivierte er den Kuss. Unsere Zähne stießen aneinander, und eine Welle der Lust lief mir den Rücken hinunter. Meine Haut war kalt, aber mein Inneres stand in Flammen. Ich drückte ihm über der schwarzen Jeans eine Hand auf die Leistengegend. Nicht zu fassen, dass ich ihn berührte, dass ich tatsächlich den Kerl berührte, der die Frauen allein mit seinem Blick zu Hormonpfützen schmelzen lassen konnte.
Er löste seine...




