E-Book, Deutsch, 128 Seiten
Reihe: Tiffany Hot & Sexy
Sharpe Ein sündiger Plan
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-5231-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 128 Seiten
Reihe: Tiffany Hot & Sexy
ISBN: 978-3-7337-5231-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Punkt eins auf Addies Liste für mehr Spaß im Leben ist, ihren Ex zu verführen. Doch als sie Kevin nackt am Strand überraschen will, funkt plötzlich der sexy Jachtkapitän Derek dazwischen und beginnt wild mit ihr zu flirten. Wie kann Addie da an ihrem Plan festhalten?
Im Gegensatz zu ihren Autorenkollegen wurde Isabel Sharpe nicht mit einem Stift in der Hand geboren. Lange Zeit vor ihrer Karriere als Schriftstellerin erwarb sie ihren Abschluss in Musik auf der Yale Universität und einen Master in Gesangsdarbietung auf der Universität von Boston. Im Jahre 1994 rettet sie die Mutterschaft vor einer Hatz als Küken im harten Wettbewerb des Geldverdienens, für den sie eindeutig ungeeignet war. Auf der Suche danach sich selbst zu stimulieren, während sie Zuhause auf ihr anspruchsvolles Baby aufpasste, tauchte sie ein in die Welt des Roman Schreibens. Ihr erster Anlauf war ein unveröffentlichbares Durcheinander, aber da war sie schon längst Feuer und Flamme. Im Dezember 2000 wurde ihr erstes Buch veröffentlicht. Seitdem hat sie eine Vielzahl von Büchern an unterschiedliche Verlage verkauft. Isabel ist Mitglied der Romance Writers of America seit 1996. Mit ihren zwei Söhnen und Katzen lebt Isabel in Wisconsins. Ihre Freizeit verbringt sie mit lesen, kochen oder Training, so kann sie mehr von ihrem selbst gekochten Essen vertragen.
Autoren/Hrsg.
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2. KAPITEL
Land in Sicht. Derek stand auf dem Vorderdeck der vierzehn Meter langen Jacht der Bossons, der Lucky. Sie waren von Machias nach Storness Island gefahren, zu der Insel, die Pauls Familie seit 1940 gehörte. Es war die erste Jacht, neben seiner eigenen, die er seit … nun, ungefähr sieben – oder waren es doch acht? – Jahren betreten hatte. Selbst ein Passagier zu sein, fühlte sich für ihn sehr seltsam an. Aber vielleicht lag es auch nur an dem Jetlag. Die Flugreise hatte fünfzehn Stunden gedauert, von Honolulu nach Portland und dann noch weitere fünf Stunden, bis er mit dem Wagen Machias erreicht hatte, um dort Paul zu treffen.
Die Lucky verließ jetzt die offene See und fuhr langsam in eine geschützte Bucht auf der Nordseite der Insel, eine Meile vom bewohnten Land entfernt. Derek hatte die Bossons hier nur einmal vor sieben Jahren besucht, aber diese Insel war immer noch so malerisch wie damals. In der Bucht befand sich ein Sandstrand – was sehr ungewöhnlich an Maines sonst felsiger Küste war. Das weiße Bootshaus stand immer noch zwischen Birken und Fichten. Vögel flogen über die Felsen auf der anderen Seite. Es war so friedlich, so weit entfernt von allem. Hier war es schwer, sich vorzustellen, dass die Hektik des Lebens woanders immer noch existierte. Genauso hatte er sich auch gefühlt, als er der zivilisierten Welt den Rücken zugedreht hatte und einen Teil des Geldes, das er von seinen Großeltern geerbt hatte, in die vierundzwanzig Meter lange Jacht Joie de Vivre investiert hatte. Für ihn war es eine Investition gewesen, seine Eltern hingegen waren der Meinung, er hätte das Geld genauso gut zum Fenster hinauswerfen können.
Paul steuerte zum Liegeplatz und Derek zog die Jacht mit einem Bootshaken an die Mauer und vertäute sie, während er tief die reine Luft, die mit Salz und dem Duft von Nadelholz geschwängert war, einsog.
„Ihr habt hier wirklich einen wunderbaren Ort.“ Paul und er waren die Einzigen auf dem Boot. Die meisten Hochzeitsgäste waren bereits eingetroffen, aber Dereks letzter Charter war erst gestern zu Ende gegangen und er hatte erst dann einen Flug von Hawaii aus nehmen können. Oder war es am Tag davor gewesen? Du lieber Himmel, war er müde. Aber er hätte Pauls Hochzeit um nichts in der Welt verpassen wollen.
„Ja, es passt.“ Paul grinste und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. Er besaß eines jener ewig jungen Gesichter, mit rundlichen Wangen, dunkelblondem Haar und strahlend blauen Augen. Mit neunundzwanzig sah er nicht älter aus als vor zehn Jahren, als Derek ihn in einem heruntergekommenen Teil von Miami aufgelesen hatte. Er war völlig orientierungslos und betrunken gewesen und hatte sich übergeben müssen. Derek lebte zu dieser Zeit in jenem Viertel in Miami und nahm jeden Job an, den er auf einem Schiff bekommen konnte. Das war, bevor er ernsthaft eine Marinekarriere in Betracht gezogen und sich in die Massachusetts Marine-Akademie eingeschrieben hatte. Paul hatte ihm lallend erklärt, dass er bei Kevin übernachtete, aber da er ihm nicht sagen konnte, wo dieser Freund wohnte, nahm Derek ihn mit in sein winziges Apartment, in dem er lebte, wenn er nicht auf See war. Er stellte schnell fest, dass Paul ein guter Junge war, der einfach nur ein wenig in Schieflage geraten war. Eine verzögerte pubertäre Rebellion gegen wahren oder eingebildeten Druck der Eltern.
Derek besorgte Paul für den Sommer einen Job auf einer Jacht, half ihm, vom Alkohol wegzukommen, und machte ihm klar, dass er sein College beenden musste. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Beziehung zwischen den beiden zu einer echten Freundschaft.
„Du wirst viele Leute nicht kennen“, erklärte Paul, während Derek ihm half, das Beiboot ins Wasser zu lassen und einzusteigen. „Klar, Sarah kennst du“, fügte er hinzu, während er die Paddel aufnahm.
Natürlich kannte er seine Schwester. Nachdem Derek Paul noch einige Einkäufe gereicht hatte, die sie noch hatten besorgen müssen, nahm er ebenfalls im Boot Platz. Er hatte ihr vor wenigen Tagen geschrieben, dass er hoffte, sie könnten die Vergangenheit ruhen lassen, doch Sarah war eine leidenschaftliche Frau, die zur Dramatik neigte. Offensichtlich hatte sie ihm nicht verziehen, dass er ihren Verführungsversuchen nicht nachgegeben hatte.
„Wie geht es Sarah?“
„Sie ist eben Sarah.“ Man hörte die Liebe und die Geduld aus seinen Worten heraus, wenn er über seine Zwillingsschwester sprach. „Zwei Teile ihrer Persönlichkeit sind großartig, die anderen beiden machen einen verrückt. Ihr bester Freund Joe ist gekommen und ihre Freundin von der Highschool, Addie Sewell.“
„Addie.“ Derek runzelte die Stirn. „Der Name kommt mir bekannt vor. Habe ich sie bereits getroffen?“
„Nein.“ Paul korrigierte den Kurs mit ein paar Schlägen seines rechten Paddels. „Sie war auf der Highschool unsere gemeinsame Freundin. Ich war jahrelang verrückt nach ihr.“
„Oh, richtig. Addie, deine Halbgöttin.“ Derek hätte damals dieses Mädchen nur zu gerne kennengelernt. Paul war schon immer sehr offen gewesen und hatte alles mitgeteilt, aber über diese Addie hatte er nur hin und wieder etwas herausgelassen. Soviel er wusste, hatte er der Angebeteten nie gesagt, was er für sie empfand.
„Ja, es hatte mich schlimm erwischt.“ Paul schüttelte lachend den Kopf. „Ellen hat sie dann komplett exorziert. Jetzt ist Addie nur noch eine großartige Freundin.“
„Okay, Sarah und Addie und dieser Joe. Wer noch?“ Das Boot glitt sanft auf den Sand. Derek sprang heraus, ergriff das Bugseil und zog das kleine Beiboot auf den Strand. Im Moment war Ebbe, aber wenn die Flut kam, blieben oft nur ein oder zwei Meter Sandstrand übrig.
„Einige Freunde vom College und ein paar von meiner Arbeit in Boston. Wirklich nette Leute. Oh, und Kevin Ames, der erst morgen kommen kann. Du hast ihn schon kennengelernt.“ Er warf Derek einen etwas beschämten Blick zu und begann die paar Sachen, die sie mitgebracht hatten, auf eine wartende Schubkarre zu laden. „Vielleicht nicht gerade unter den besten Umständen.“
„Richtig.“ Kevin war jener Freund gewesen, der Paul stets Alkohol besorgte, obwohl er Pauls Trinkproblem kannte, und der ihn überreden wollte, das College abzubrechen, damit er sich selber finden könnte. Er erinnerte Derek an seine eigenen Brüder: reich, selbstbezogen und überheblich. Wie sie glaubte auch Kevin, dass Regeln nur für andere Menschen gemacht worden waren. Wenn die See ihn nicht schon nach der Highschool gerufen und ihn vom Leben, das seine Eltern für ihn geplant hatten, weggeholt hätte, wäre er wahrscheinlich ebenso geworden.
Die harten Jahre, in denen er sich mühsam vom Hilfsmatrosen zum Kapitän hocharbeitete, hatten gereicht, um ihm jede Überheblichkeit auszutreiben.
Sie zogen das Boot noch weiter an Land, sicherten es und folgten dann einem Weg durch einen wunderbar duftenden Nadelholzwald, der später an Blaubeerbüschen entlangführte, bis sie schließlich vor der Hintertür des weitläufigen zweigeschossigen viktorianisches Hauses mit verwitterten grauen Schindeln und dunkelgrünen Türen und Fensterläden standen. Auf den Wiesen in der Nähe des Hauses waren mehrere bunte Zelte aufgestellt worden. Offensichtlich war die Anzahl der Gäste so groß, dass sechs oder sieben Gästezimmer im Haus nicht ausreichten.
„Hey, beeil dich. Ellen braucht den Käse, den du für die Nachos gekauft hast.“ Sarah kam von der hinteren Veranda des Hauses herunter und lief ihnen entgegen. Ein großer dunkelhaariger Mann in Jeans und T-Shirt folgte ihr. „Hallo, Derek.“
„Hey, Sarah.“ Er lächelte erleichtert, als sie sein Lächeln, wenn auch unterkühlt, erwiderte. Offensichtlich hatte sie vor, sich während der Hochzeit ihres Bruders zurückzuhalten. „Es freut mich, dich zu sehen. Du siehst gut aus.“
Das war keine Lüge. Sie hatte ein paar Pfunde verloren, ihre blonden Locken kürzer geschnitten und wirkte etwas reifer. Allerdings hatte er immer noch das Gefühl, sie wäre ein Feuerwerkskörper, der jeden Moment losgehen könnte.
„Danke. Du siehst aus …“ Sie zog die Stirn kraus. „… als ob du seit Jahren nicht geschlafen hättest.“
„So ungefähr ist es auch. Hallo, ich bin Derek.“ Er streckte dem Mann, der sich jetzt neben Sarah gestellt hatte, die Hand entgegen und bemerkte einen misstrauischen Ausdruck in seinen Augen. War das Joe? Es sah so aus, als ob Sarah ihm ihre Version der Geschichte erzählt hätte. Eine Version, in der sie das Opfer und er der Bösewicht war.
„Das ist Joe“, stellte Sarah vor.
„Es freut mich, dich kennenzulernen.“ Joe schüttelte Derek die Hand und nahm zwei Einkaufstüten auf. „Ich werde das schon mal zu Ellen bringen.“
„Kommt rein. Wir können etwas trinken, bevor wir am Strand picknicken.“ Sarah wandte sich ab und ging die Treppe zum Haus hinauf. Dabei warf sie Derek einen so rätselhaften Blick zu, dass er leicht nervös wurde. Vor fünf Jahren hatte er sie an diesem Strand sanft zurückweisen müssen, und er wollte auf keinen Fall noch einmal so ein Drama erleben wie jenes, das daraus entstanden war.
Der Pinienduft im Haus kam ihm sofort wieder vertraut vor. Pauls Eltern befanden sich auf dem Festland und statt Mrs Bosson stand eine blonde, attraktive Frau am Herd. Der liebevolle Blick, den sie Paul zuwarf, verriet ihm, dass es sich um Ellen, Pauls zukünftige Braut, handeln musste. Sie schenkte auch ihm ein offenes Lächeln und sie war ihm auf Anhieb sympathisch.
„Herzlich Willkommen, Derek“, sagte sie mit einem warmen...