Shane | Pine Hollow - Vier Pfoten und ein Date | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 304 Seiten

Reihe: Pine Hollow

Shane Pine Hollow - Vier Pfoten und ein Date


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7499-0371-9
Verlag: HarperCollins
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2, 304 Seiten

Reihe: Pine Hollow

ISBN: 978-3-7499-0371-9
Verlag: HarperCollins
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein sanfter Riese, der zwei Herzen erobert

Connor Wyeth hat immer einen Plan. Aber als er den eigensinnigen Irischen Wolfshund Mischling Max bei sich aufnimmt, gerät sein Leben völlig in Unordnung. Die einzige Person, der Max zu gehorchen scheint, ist Deenie. Connor kann sich nicht vorstellen, dass ausgerechnet diese zierliche, unerträglich gut gelaunte junge Frau den grauen Riesen bändigen soll. Allerdings ist er inzwischen verzweifelt genug, um ihr wenigstens eine Chance zu geben. Als Deenie ihm dann auch noch bei einem beruflichen Termin zur Seite springt, sieht er sie plötzlich mit ganz anderen Augen ...



Lizzie Shane ist Filmjunkie und Buchnerd, seit sie denken kann. Nach einem kurzen erfolglosen Abstecher ins Showbusiness kam sie zurück in ihre Heimatstadt im kalten Alaska und widmete sich ihrer zweiten großen Leidenschaft: dem Schreiben von Liebesromanen. Seither gewann sie zahlreiche Auszeichnungen für ihre Geschichten. Lizzie Shane reist gern und ist häufig bei Facebook anzutreffen, wo sie über ihre aktuellen Lieblingsbücher und die neuesten Folgen der wichtigsten TV-Shows tratscht.

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2. Kapitel

Deenie Mitchell war am besten, wenn sie improvisierte.

Das war ein Teil ihres Erfolges als Veranstalterin von Prinzessinnenpartys für Kinder – sie klebte nicht an einem Plan, sondern war stets bereit, sich der jeweiligen Situation anzupassen.

Als sie fünfundvierzig Minuten vor dem eigentlichen Beginn des montäglichen Hundetrainings bei Furry Friends das Farmhaus betrat und Ally in Panik vorfand, weil der Trainer aus Burlington eine Lebensmittelvergiftung hatte und nicht kommen konnte, tat Deenie exakt das, was sie immer tat: Sie nahm die Dinge, wie sie kamen.

»Ich muss das Training absagen«, jammerte Ally, schnappte sich ihr Handy und starrte auf den Unheil verkündenden Lebensmittelvergiftungstext.

»Nein, musst du nicht.« Deenie nahm Ally das Handy aus der Hand und klappte die Schachtel aus Magda’s Bakery auf, die sie von einem Besuch bei ihrer Tante mitgebracht hatte. Sie hielt Ally ein Stück sündhaft köstlichen Himbeer-Käsekuchen entgegen. »Iss das. Magdas Backwaren lösen alle Probleme.«

»Ich sehe nicht, wie das gehen soll«, antwortete Ally. »In weniger als einer Stunde habe ich sechs zahlende Kunden hier und kann ihnen keinen erfahrenen Trainer präsentieren. Wir haben ihnen aber eine professionelle Trainingseinheit für ihre Hunde einmal pro Woche zugesichert.« Sie biss von dem Kuchenstück ab und stöhnte, wobei unklar war, ob vor Begeisterung für Magdas Backkünste oder vor Angst, eines der Hundetrainings absagen zu müssen. Die Trainings waren dazu gedacht, dem Tierheim neues Leben einzuhauchen und es in ein Haustier-Mekka mit Rundumservice zu verwandeln.

Deenie führte Ally zu einem Hocker und positionierte sie bewusst mit dem Rücken zu den Fenstern, von denen aus man einen Blick auf die gekieste Auffahrt vor der Scheune hatte, in der Furry Friends untergebracht war. Allys Großeltern hatten in dem Farmhaus gewohnt und jahrzehntelang das Tierheim geleitet, bis sie sich zur Ruhe gesetzt und es an Ally übergeben hatten. Jahrelang hatte das Tierheim finanziell am seidenen Faden gehangen und war von Spenden abhängig gewesen. Doch Ally hatte eine Idee gehabt, wie Furry Friends unabhängig werden konnte, und knapp eine Woche später war Deenie eingezogen, um zu helfen.

Sie waren immer noch dabei, sich als regionale Anlaufstelle für alle Hundefragen zu etablieren, deshalb war das Timing für den Ausfall des Trainers denkbar ungünstig. Aber keine Katastrophe.

»Konzentriere dich auf das Positive – einer der zahlenden Kunden ist Ben, der dich so sehr liebt, dass er wahrscheinlich das Fehlen eines Trainers gar nicht bemerkt«, erklärte Deenie. »Eine weitere Kundin ist Elinor, die bestimmt genauso gern Skinny Girl Margaritas im Lagerraum trinken wird. Und der Dritte ist Connor, der sich nicht mal dazu aufrafft, mit Maximus zum Training zu erscheinen.«

Nicht dass es Deenie etwas ausgemacht hätte, dass Connor Wyeth nicht zum Training auftauchte. Seit ihrer allerersten Begegnung ging dieser Mann ihr auf die Nerven.

Er war einfach so spießig. Er strahlte die Verspanntheit all jener aus, die über sie wegen ihrer pinkfarbenen Haare und ihres unkonventionellen Lebensstils die Nase rümpften. Das aktivierte sämtliche Abwehrmechanismen in Deenie. Und wenn es hieß, kämpfen oder fliehen, schien es bei ihnen beiden definitiv auf kämpfen hinauszulaufen. Es war gar nicht ihre Absicht gewesen, ihn zur Adoption von Maximus zu bewegen, indem sie ihm erklärte, er sei dem Wolfshundmischling nicht gewachsen. Aber sie hatte ihn bei dieser verbalen Auseinandersetzung einfach nicht gewinnen lassen können.

Seitdem gab sie jedes Mal spitze Bemerkungen von sich, sobald sie gezwungen waren, sich in der Nähe des anderen aufzuhalten – was leider häufig passierte, seit Ben und Ally zusammen waren.

»Es ist ein Zeichen.«

Deenie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ally und verbannte Connor Wyeth aus ihren Gedanken. »Das ist kein Zeichen. Wir kriegen das hin. Wir machen einfach eine Bonuswoche daraus. Eine Übungssession. Ich kann den Kurs geben.«

In Allys Augen flackerte Hoffnung auf. »Wirklich?«

»Natürlich. Deshalb bin ich doch hier, oder? Um dir im Tierheim zu helfen. Wie schwer kann es schon sein?«

Deenie hatte ohnehin mit einer kleinen Spanielhündin namens Dolce am Training teilgenommen, damit sie adoptiert werden konnte, sobald ihre Welpen abgestillt waren und die Hündin kastriert war. Aber so, wie Allys Großmutter in letzter Zeit um das Tier herumscharwenzelte, wäre es schon ein kleines Wunder, wenn Rita Gilmore den süßen Hund nicht für sich haben wollte.

»Ich bin zwar keine ausgebildete Trainerin«, fuhr sie fort, »aber wenn wir das mit der Lebensmittelvergiftung erklären und den Leuten die offizielle Trainingsstunde gutschreiben, kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendwer sich beklagen wird.«

»Sie werden begeistert sein. Wir wissen doch alle, dass du eine Hundeflüsterin bist. Wenn du das Training übernimmst, ist das sogar noch besser, als einen anderen Trainer zu engagieren.«

Deenie hob die Hand. »Freu dich nicht zu früh. Ich bin bloß eine Vertretung für derartige Notfälle.«

»Wir wissen beide, dass das nicht stimmt. Ich habe keine Ahnung, wie ich das ohne dich hinbekommen würde.«

Allys Dankbarkeit war ihr ein wenig unangenehm. Deenie war äußerst hilfsbereit und sprang gern angesichts eines akuten Problems ein. Aber wenn eine Sache plötzlich von ihr abhing, erzeugte das einen gewissen Druck in ihr, den sie nicht unbedingt mochte.

Wie verdreht war das nun wieder? Wer wollte einerseits gebraucht und wertgeschätzt werden und sich dann, sobald es so weit war, schnellstens wieder verdrücken?

Wie üblich kaschierte sie ihr Unbehagen mit einem strahlenden Lächeln. »Du würdest kläglich scheitern, also bin ich unersetzlich.«

Das war natürlich völliger Unsinn, doch Ally legte ihren Kuchen hin und sah sie an, als sei es die reine Wahrheit. »Ich weiß. Ohne dich hätte ich das Darlehen nie bekommen.«

»Sei nicht albern. Sicher hättest du es bekommen.«

Ally schüttelte den Kopf. »Ich kann immer noch nicht glauben, dass du dich mit all diesen Dingen über Kleinunternehmertum auskennst.«

»Nicht weitersagen, du schadest sonst meinem Image.« Deenie nahm Allys Staunen als größtes Kompliment. Ihr Image als zarte, glitzernde Märchenprinzessin hatte sie nämlich sorgfältig etabliert. Da war es nicht sehr nützlich, wenn die Leute wussten, dass sie eine betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Aufstellung im Schlaf anfertigen konnte.

Eine Strähne fiel ihr ins Gesicht, und sie strich sie zurück. Sie musste dringend zum Friseur, zum Schneiden und Nachfärben der Strähnchen. Der blonde Haaransatz zeigte sich, und die neonpinkfarbenen Strähnen waren zu einem Pastellton verblasst, was die Schockwirkung milderte.

»Ich bin wirklich froh, dass du hier bist«, sagte Ally mit dieser entwaffnenden Aufrichtigkeit.

»Muss ich. Bin pleite.« Das sollte wie ein Scherz klingen, stimmte aber.

Deenie brauchte Geld nach ihrer letzten Reise. Als sie im vergangenen Herbst als Rucksacktouristin in Neuseeland unterwegs gewesen war, hatte sie ein bisschen mehr ausgegeben, als ihr Budget zuließ. Aber wie oft bekam man die Chance, in einer Felsschlucht Bungee-Jumping zu probieren oder auf den Spuren eines Hobbits zu wandern? Manchmal musste man die Gelegenheiten, die sich einem boten, einfach beim Schopf packen – selbst wenn es bedeutete, dass nach der Heimkehr das Konto praktisch leer war.

Auch dass sie es mit den Weihnachtsgeschenken für die Kinder ihres Bruders ein klein wenig übertrieben hatte, weil sie ihrer Familie stets etwas beweisen wollte, war nicht gerade hilfreich gewesen. Daher hatte sie eine günstige Unterkunft gebraucht, deren Miete mit ihren Stunden im Tierheim verrechnet wurde.

Es war eine gute Sache, ein paar Monate in Pine Hollow zu verbringen, ihre Tante zu besuchen, Ally zu helfen, mit den Hunden zu spielen, Prinzessinnenkleider für ihren Etsy-Shop zu nähen und – wenn das Geschäft nach der Flaute nach Weihnachten wieder anzog – Prinzessinnenpartys zu veranstalten. Alles, um ihre Finanzen wieder aufzubessern.

Sie liebte diesen Plan, den sie sich selbst ausgedacht hatte.

Warum also fühlte sich das alles komplett falsch an, seit sie eingezogen war?

Es musste damit zu tun haben, dass sie nicht wusste, wann sie wieder aufbrechen würde. Sonst hatte sie immer ein vages Ziel und ein Datum für den Aufbruch in ein neues Abenteuer im Kopf, auf das sie sich freuen konnte. Ihren ganz persönlichen Verantwortungs-Countdown.

Jetzt aber lag die Zukunft völlig unklar und endlos vor ihr. Und Deenie musste erkennen, dass selbst jemand, der sich gern über Regeln und Zeitpläne hinwegsetzte, eine planbare Fluchtoption brauchte.

Es schien ihr Fernweh nur schlimmer werden zu lassen. Diese ewige innere Unruhe verstärkte sich, wenn sie nicht wusste, wann sie ihr erneut nachgeben konnte.

Ihre Schwester würde sie für verrückt halten. Allerdings hatte die ohnehin nie verstanden, dass sie herumreisen und die Welt sehen musste. Niemand in der Familie hatte das je nachvollziehen können.

Na ja, niemand außer Bitty.

»War dein Besuch bei JoJo gut?«

»Äh, tja …«

Sie hatte nicht vorgehabt, Ally wegen ihrer Ausflüge in die Seniorensiedlung Summerland Estates anzulügen. Es war einfach passiert. Es war auch nicht komplett gelogen, denn sie besuchte JoJo ja wirklich. Sie hatte sich in den kleinen...



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