Shalvis | Mit einem Schuss Erotik | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Shalvis Mit einem Schuss Erotik


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-3624-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-7337-3624-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das wird der Renner! Der TV-Produzent Mitch weiß, wie er das Interesse an Dimis Kochshow anheizen kann: Die Blondine braucht einen Assistenten, der vor laufender Kamera mit ihr flirtet. Und zwar ihn! Dass Dimis Reize ihn tatsächlich betören, wird er ihr nach Drehschluss beweisen ...



New York Times-Bestsellerautorin Jill Shalvis lebt in einer Kleinstadt in Sierras, voller verschrobener Mitmenschen. Jegliche Ähnlichkeit mit den Quirky Charakters in ihren Büchern ist, naja, meistens zufällig. Besuchen Sie sie auf ihrer Website www.jillshalvis.com, um mehr über Jills Bücher und ihre Abenteuer als Berge erklimmendes Stadtkinde zu lesen.

Shalvis Mit einem Schuss Erotik jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL

„Noch fünfundzwanzig Sekunden bis zur Live-Schaltung!“

Dimi nahm weder die Ansage noch die Visagistin wahr. Stattdessen konzentrierte sie sich ganz auf ihr Gespräch mit Suzie. „Du findest also, dass ich mich bisher nicht genug angestrengt habe?“

Seufzend warf Suzie einen Blick auf ihr Clipboard und antwortete: „Die Wahrheit kann manchmal schmerzhaft sein.“

„Aber ich habe es doch versucht. Ich habe wirklich alles versucht!“

Suzie schien wenig überzeugt. „Hast du denn schon Kontaktanzeigen aufgegeben?“

„Noch zwanzig Sekunden!“

Dimi ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Nur Spinner geben Kontaktanzeigen auf. Aber ansonsten habe ich alles unternommen, was nur möglich ist. Online-Chats, persönliche Partnervermittlungen, Supermarkt, Zoo, einfach alles.“ Sie fühlte sich wie eine Versagerin. Das lag vielleicht an den sieben Scheidungen ihres Vaters oder an ihrer dominanten Mutter. Oder weil alle ihre Freundinnen bereits liiert waren, nur sie nicht. Und sie hatte keine Ahnung, wie sie das ändern sollte.

Es war zum Verzweifeln. „Kein Traummann weit und breit in Sicht.“

„Fünfzehn!“

Suzie schüttelte den Kopf. „Ich habe dich neulich während der Happy Hour an der Bar beobachtet!“

„Ach ja?“

„Anscheinend hast du dich mehr für die Häppchen als für die gut gebauten Männer interessiert.“

Dimi musste zugeben, dass sie für ihr Leben gern aß. „Diese Männer wollen doch alle nur das eine.“ Weiter konnte sie nicht sprechen, denn die Visagistin zog ihr die Lippen nach.

„Gib es doch zu. Im Grunde wollen wir auch nichts anderes.“ Suzie befestigte das Mikrofon an Dimis Kragen. „Wir wollen doch auch nur flachgelegt werden, oder etwa nicht?“

Vor Schreck hätte Dimi fast einen Erstickungsanfall bekommen.

Die Visagistin fand das lustig und lachte laut auf.

„Zehn!“

„Mir geht es nicht nur darum, flachgelegt zu werden“, murmelte Dimi und starrte zu Boden, um niemandem vom Fernsehteam in die Augen sehen zu müssen. Die Kolleginnen und Kollegen verfolgten das Gespräch sehr aufmerksam.

Dimi wollte mehr als nur Sex von einem Mann. Sicherlich war Sex auch ein wichtiger Aspekt. Aber obwohl sie eine erfolgreiche Karrierefrau war, träumte sie von einem Familienkombi, einem weißen Zaun um ihr Haus und von vielen Kindern. Und sie wollte jede Nacht von zwei kräftigen Armen gehalten werden.

Außerdem wünschte sie sich einen Mann, der auch mal den Müll hinausbrachte. Was war daran falsch? Sie träumte eben von dem idealen Partner.

„Wenn nicht Sex, was willst du dann?“, fragte Suzie und hob eine Augenbraue. „Ich weiß, dass du schon seit Jahren keinen Mann mehr hattest.“

„Hey! So lange war das gar nicht.“

„Zwei Jahre“, beharrte Suzie in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. „Dabei ist deine Figur wie geschaffen für wilden Sex.“

Dimi strich sich ihr konservativ geschnittenes Kostüm glatt. Es waren heute Morgen die einzigen Sachen gewesen, in die sie einigermaßen hineingepasst hatte. Sie musste sich endlich die Donuts zum Frühstück abgewöhnen, was aber wiederum zur Folge hätte, dass sie dann öfter frisches Brot einkaufen müsste. Das wäre für sie weit schlimmer, als den Müll hinauszutragen.

„Hast du es schon einmal im Waschsalon ausprobiert, so gegen acht Uhr abends?“

Dimi blinzelte. „Was hat das denn jetzt damit zu tun?“

„Da treiben sich die ganzen alleinstehenden Männer herum.“

„Im Waschsalon? Da gabelt man sich doch keinen Mann auf.“

„Wollen wir wetten?“ Suzie beugte sich vor, um Dimis Gesicht kritisch von Nahem zu betrachten. Sie schien irgendetwas entdeckt zu haben, denn sie wies auf eine Stelle hin. Und bevor Dimi wusste, wie ihr geschah, wurde ihre Nase erneut gepudert.

„Und fünf, vier …“

„Ich weiß nicht, was ich noch alles versuchen soll“, sagte Dimi frustriert.

„Du bist viel zu ernst und verkrampft.“ Suzie sah Dimi nachsichtig an. „Sei einfach etwas lockerer. Dann klappt es auch mit den Männern.“

„Vielleicht bin ich zu ernst, aber deshalb werde ich meine Ansprüche nicht herunterschrauben. Ich habe keine Lust mehr auf Verlierertypen. Am besten verabrede ich mich überhaupt nicht mehr.“

„Macht das Set frei!“

Schnell verflüchtigte sich die Crew. Nur Dimis Assistentin blieb bei ihr stehen.

„Du kannst doch nicht so schnell aufgeben“, protestierte Suzie.

„Sieh mich an.“ Dimi rückte ihren Stuhl zurecht. „Ich meine es genauso, wie ich es sage. Keine Männer mehr. Für immer und ewig”, schwor sie. Dann verließ auch Suzie das Set.

In diesem Augenblick deutete der Regisseur auf das rote Lämpchen an der Kamera, das anzeigte, dass sie bereits auf Sendung waren. Und die Kamera war genau auf sie gerichtet.

Dimi hatte gerade live im Fernsehen verkündet, dass sie der Männerwelt für immer abgeschworen hatte.

Im Hintergrund konnte sie erkennen, wie Suzie einen Lachanfall unterdrückte. Sehr komisch. Doch Dimi Anderson, die auf der Highschool Schönheitskönigin gewesen war, wäre beruflich nie so weit gekommen, wenn sie sich von diesem Zwischenfall irritieren lassen würde.

Als Leiterin einer Koch-Show gab sie sich so schnell nicht geschlagen. Sie zwang sich zu einem Lächeln und sagte: „Nun, liebe Zuschauer, ich wollte nur mal testen, ob Sie auch alle wach sind.“ Dann räusperte sie sich und fuhr fort: „Herzlich willkommen zur heutigen Koch-Show.“

Suzie, die von der Kamera nicht gesehen werden konnte, aber dennoch in Dimis Blickfeld saß, kritzelte schnell etwas auf ihr Clipboard und hielt es Dimi zum Lesen hoch.

Eine Frau braucht ein ausgefülltes Liebesleben und regelmäßige Orgasmen! war darauf zu lesen.

Dimi geriet für einen Moment ins Stocken, aber professionell überspielte sie ihre Verblüffung mit einem steifen Lächeln. „Heute wollen wir …“

Wieder schrieb Suzie etwas auf das Clipboard.

Und zwar nicht mithilfe eines Vibrators!

Beinahe hätte Dimi sich an ihrem Satz verschluckt. Sie lächelte starr und begann von vorn. „Heute werden wir …“

Wir werden dein Liebesleben schon in Schwung bringen. Und zwar bald!

„… flambierte Karbonade und als Nachtisch ein köstliches Zitronentörtchen zaubern“, sagte Dimi mit fester Stimme, wobei sie darauf achtete, nicht in Suzies Richtung zu blicken.

Irgendwie schaffte sie es, die Show durchzustehen, ohne sich von Suzies frivolen Texten weiter ablenken zu lassen. Sie hoffte, dass das Gericht gut bei den Zuschauern angekommen war. Ihr hatte es jedenfalls wundervoll geschmeckt.

Bis auf drei Happen hatte sie alles aufgegessen. Im Nachhinein ärgerte sie sich über ihre Maßlosigkeit, aber schließlich konnte es den Männern vollkommen egal sein, ob sie ein paar Pfunde zu viel auf den Hüften mit sich herumschleppte. Sie hatte der Männerwelt ja gerade abgeschworen.

Es ging ihr gut. Wirklich. Sie wohnte in einem hübschen, kleinen Haus, und in ihrem Job konnte sie den ganzen Tag essen. Was wollte sie mehr?

Viel mehr, dachte sie traurig, als sie den langen Weg durch die historische Kleinstadt allein nach Hause fuhr. Sie könnte ihre Zwillingsschwester besuchen, die nur einige Schritte von ihr entfernt wohnte, und mit ihr eine Tüte Chips oder Schokoladenplätzchen teilen. Natürlich nur, falls Cami eingekauft hätte.

Aber es war auch nicht mehr dasselbe wie früher. Jetzt hatte Cami ihren Traummann Tanner gefunden. Und er schien sie sehr glücklich zu machen, weil ihr Gesicht förmlich vor Glück strahlte. Es war wirklich ein Wunder, denn Cami hatte durch ihre vielen katastrophalen Blind Dates schon beinahe den Glauben an die Liebe verloren.

Dimi missgönnte ihrer Schwester das Glück nicht. Aber insgeheim beneidete sie Cami. Sie wollte auch endlich den Mann ihres Lebens treffen.

Immerhin hatte sie Brownie, ihren Hamster. Und sie hatte noch den Rest des Zitronentörtchens, das sie sich im Fernsehstudio eingepackt hatte.

Da sie erst vor wenigen Monaten bei Cami ausgezogen war, war ihr Haus noch spärlich möbliert. Sie setzte sich mit dem Törtchen in die leere Küche auf den Fußboden. Voller Selbstmitleid stocherte sie in dem Törtchen herum.

Missmutig drehte sie sich zur Seite und blickte in den Hamsterkäfig, der direkt neben ihr auf dem Boden stand. „Nur zu deiner Information. Ich habe nichts mehr mit Männern am Hut. Du wirst also kein Herrchen bekommen.“

Der weiß-braune Hamster steckte die Nase aus dem kleinen Holzhäuschen und starrte Dimi neugierig an.

„Das habe ich heute live im Fernsehen verkündet. Du hättest mich sehen müssen. Es war eine oscarverdächtige Darbietung, glaub mir.“

Brownie hatte die dunklen Augen auf das Törtchen geheftet. „Du weißt genau, was im Leben zählt. Kluges Tier.“ Dimi gab dem Hamster ein winziges Stück.

Sofort verschwand das Tier mit der Nahrung in der kleinen Hütte.

„Nicht einmal ein Hamster will meine Gesellschaft“, sagte sie zu sich selbst. Was stimmte nur nicht in ihrem Leben?

Aber sie kannte die Antwort.

Ihr fehlte die wahre Liebe.

Während sie die letzten Krümel von ihrem Schoß wegwischte, dachte sie darüber nach, wie sie denn etwas vermissen konnte, was sie noch niemals kennengelernt hatte.

...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.