E-Book, Deutsch, Band 0005, 448 Seiten
Reihe: Baccara Extra
Shalvis / London / Dunaway Baccara Extra Band 5
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95446-752-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0005, 448 Seiten
Reihe: Baccara Extra
ISBN: 978-3-95446-752-5
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
LADY IN RED von LONDON, JEANIE
Brave Mädchen kommen in den Himmel, wilde ins Bett von Nick Fairfax - das zumindest hofft Julienne. Mit dem attraktiven Playboy will sie endlich ihre geheimen Fantasien ausleben. Ob er ihr widerstehen kann, wenn sie auf der Party heute Nacht ihr rotes Lederminikleid trägt?
HEIßE NÄCHTE IM HOTEL von DUNAWAY, MICHELE
Sie soll sich eine Hotelsuite mit Harry Sanders teilen? Wow. Megan überlaufen prickelnde Schauer, wenn sie an die Geschäftsreise mit ihrem sexy Kollegen denkt. Bei einem nächtlichen Tanz spürt sie, wie heiß der erfolgreiche Manager sie begehrt. Worauf wartet er denn noch?
SO SEXY WIE DU von FIELD, SANDRA
'Ich will noch erleben, dass du heiratest!' Um ihrem kranken Vater seinen Wunsch zu erfüllen, macht Celia dem so attraktiven wie armen Jethro ein kühnes Angebot: 60 000 Dollar für eine Ehe ohne Sex. Bald erkennt sie: Jethro braucht ihr Geld nicht - doch sie braucht seine Küsse ...
MIT EINEM SCHUSS EROTIK von SHALVIS, JILL
Das wird der Renner! Der TV-Produzent Mitch weiß, wie er das Interesse an Dimis Kochshow anheizen kann: Die Blondine braucht einen Assistenten, der vor laufender Kamera mit ihr flirtet. Und zwar ihn! Dass Dimis Reize ihn tatsächlich betören, wird er ihr nach Drehschluss beweisen ...
New York Times-Bestsellerautorin Jill Shalvis lebt in einer Kleinstadt in Sierras, voller verschrobener Mitmenschen. Jegliche Ähnlichkeit mit den Quirky Charakters in ihren Büchern ist, naja, meistens zufällig. Besuchen Sie sie auf ihrer Website www.jillshalvis.com, um mehr über Jills Bücher und ihre Abenteuer als Berge erklimmendes Stadtkinde zu lesen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
HEUTE
Julienne ging eilig durch die Eingangstür von Casa de Ramón und tauchte in eine hektische Welt heller Lichter ein, die von Trocknergebläse und scharfen chemischen Gerüchen erfüllt war.
Die Inneneinrichtung von Chic Art déco bot die hydraulischen Stühle, Haarwaschbecken und außerirdisch wirkenden Trockenhauben eines erstklassigen Salons, der einen an gepflegte schöne Menschen denken ließ.
Los, Mädchen, denk an deine Schönheit.
„Jules, meine Liebe.“ Ramón, der Inhaber und gefeierte Hairstylist, durchschritt eilig den Gang zwischen den einzelnen Frisierstühlen. „Ich sah Sie schon in meinem Terminbuch stehen und habe mir Stunden für Sie reserviert. Was haben Sie sich denn heute vorgestellt?“
„Ich bin mir nicht sicher, was ich genau will“, räumte sie ein. „Darum habe ich mich ja in Ihre professionelle Obhut begeben. Ich möchte einfach ein neues Erscheinungsbild.“
Julienne erwartete Jubel oder zumindest ein wenig Begeisterung.
Doch er sah sie nur skeptisch über die Ränder seiner schwarz gefassten Brille an. „Was hat diesen Drang nach einem neuen Image ausgelöst?“
„Ich bin gerade dreißig geworden.“
Das ist ein wichtiger Geburtstag, der einen neuen Lebensabschnitt einleitet. Was sonst noch?“
„Ich bin einfach reif für eine Veränderung.“ Sie holte tief Luft. „Vor sechs Monaten haben wir unsere Verlobung gelöst, und ich bin jetzt bereit, mein eigenes Leben zu leben. Ich möchte einen neuen Weg einschlagen.“
In Ramóns Gesichtsausdruck flammte endlich ein wenig Neugier auf. „Einen neuen Lebensabschnitt also?“
„Ja. Ich möchte von nun an meinen Spaß haben.“
Na also, endlich hast du’s gesagt und du bist nicht einmal rot dabei geworden.
„Ich habe den ganzen Tag für Sie eingeplant“, erklärte ihr Ramón. „Sie wollen mehr als nur eine neue Frisur, ja?“
Sie nickte.
„Gesichtspackung, Make-up und Imageberatung? Die ganze Palette?“
„Genau.“
Ramón richtete sich abrupt auf, wodurch Julienne im Stuhl schlagartig nach oben katapultiert wurde. „Celeste, rufen Sie bitte alle her!“, bellte er in den vorderen Bereich des Salons. „Wenn Jules uns heute verlässt, wird sie eine ganz neue Frau sein.“
Eine neue Frau! Genau das willst du sein. Lehn dich zurück und genieß die Verwandlung.
Julienne bekam einen schwarzen Frisierumhang umgelegt. Die Truppe rückte an: Kathy, die Hautspezialistin und Visagistin, Judith, die Haarcoloristin des Salons. Auch Katriona, eine hochgewachsene Manikürespezialistin mit goldenem Spandexbody, puderzuckerartigem Make-up und stoppeligen Wangen war dabei.
„Hey, Schwester“, sagte Kat. „Finde ich super, dass Sie endlich einmal vernünftige Nägel wollen. Was steht denn heute an? Ich hoffe, etwas Aufregenderes, als Farbreste von verrotteten Fußbodenbrettern abzukratzen.“
„Die letzte Vorstellung im Risqué-Theater.“
„Im Risqué?“, fragte Ramón ungläubig. „Sie machen Witze.“
„Nein“, antwortete Julienne und war sich nicht sicher, warum er so überrascht klang. „Das Risqué-Theater ist ein architektonisch und historisch bedeutsames Bauwerk.“
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie da hingehen.“ Ramón zog die Stirn in Falten. „Das Risqué ist ein Erotiktheater. Ich habe dort bereits Aufführungen erlebt, die mir die Haare kraus werden ließen.“
„Doch, doch“, beteuerte sie. „Ich war schon oft dort. Allein.“
Ramón schenkte seinem Team ein selbstgefälliges Lächeln. „Jules, mein Goldstück, ich bin froh, dass Sie sich von Ihrem Exverlobten befreit haben. Sobald wir Ihnen ein neues Aussehen gezaubert haben, arbeiten wir daran, Ihnen auch einen neuen Freund zu suchen.“ Er räusperte sich. „Ich werde jetzt ein paar Strähnen aufhellen und einige dunkel einfärben, um Ihrem Gesicht den passenden Rahmen zu geben.“
„Sie blondieren mich doch nicht etwa, oder?“
„Ach woher. Ich denke eher an feine Strähnchen eines tieferen und helleren Rots, die sich dann optimal um Ihr Gesicht legen. Wir sollten Ihren unglaublichen Farbton auf natürliche Weise verstärken. Bestimmt wird Sie jeder fragen, welches Genie Ihnen die Haare gemacht hat, und Sie werden den Leuten dann meine Karte geben.“
Julienne lachte befreit auf. Heute war der große Abend, ihr Debüt als draufgängerische Frau, hübsch und selbstsicher genug, um einem heißblütigen Mann aufzufallen.
Sie würde heute Abend flirten, aber unter angenehmen Bedingungen. Nicholas Fairfax war schließlich kein Fremder für sie. Auch wenn sie den Mann bislang nicht persönlich getroffen hatte, so kannte sie sehr wohl jeden Artikel und Aufsatz, den er jemals veröffentlicht hatte, und wusste um seinen Ruf als landesweit geschätzter Experte auf dem Gebiet der Erhaltung historischer Gebäude.
Wenn es stimmte, was die Zeitungen über ihn schrieben, so war der Mann, den sie wegen seiner Brillanz auf dem Gebiet der Architektur bewunderte, der böse Junge schlechthin. Zu ihrem Glück hatte dieser böse Junge den Renovierungsauftrag für das Risqué-Theater angenommen und würde heute Abend der letzten Vorstellung beiwohnen.
Sie hing diesem Gedanken nach, während ihre Haare gefärbt und shamponiert wurden, sie eine Gesichtsmaske, Maniküre und Pediküre erhielt.
„Und jetzt sagen Sie mir doch bitte, was Sie heute Abend tragen werden“, wollte Ramón wissen.
„Das wollte ich eigentlich erst entscheiden, wenn ich mein neues Ich gesehen habe.“
„Was haben Sie denn zur Auswahl?“
Während Ramón sie stylte, beschrieb ihm Julienne ihr langes schwarzes Abendkleid.
„Gefällt mir nicht!“, überbrüllte er den Föhn. „Was hat Ihr Kleiderschrank sonst noch zu bieten?“
„Ein Kostüm, das mit blauen Perlen besetzt ist.“
„Farbe?“
„Ebenfalls schwarz.“
„Ich dachte, Sie waren schon vorher im Risqué. Es hört sich an, als ob Sie ausschließlich auf Beerdigungen waren.“
„Schwarz ist die klassische Farbe für formelle Anlässe und natürlich nicht die einzige Farbe, die ich im Schrank habe. Ich besitze auch noch ein mattrosa Kleid mit Pailletten, das ich schon auf einer Silvesterparty anhatte. Aber ich denke, es wäre etwas übertrieben für heute Abend.“
Der Föhn wurde abrupt abgestellt.
„Haben Sie Zeit, um in Leonas Boutique nebenan vorbeizuschauen? Sie hat bestimmt etwas Passendes für Sie, das Sie nicht wie Aschenputtel auf dem Weg zum Ball aussehen lässt.“
Julienne nickte. Der Zeitpunkt schien gekommen, ihre Garderobe zu erweitern.
Böse Mädchen ziehen sich auch dementsprechend an.
Sie überlegte, welcher Stil zu ihrem neuen Ich passen könnte, aber da sie ihr neues Ich ja noch nicht sehen konnte …
„Ich bin doch ein verdammtes Genie.“ Ramón drehte mit einem triumphierenden Lachen ihren Stuhl in Richtung Spiegel. Für den Bruchteil einer Sekunde erkannte Julienne die Frau beinahe nicht, die ihr da entgegensah.
Eine Wolke von unglaublichem Haar floss um ihr Gesicht, fiel ihr auf die Schultern und verdeckte in einer Mähne verwuschelter Wellen ihren halben Rücken. Der feine Farbtonwechsel verlieh ihrem Haar einen sonnenlichtähnlichen Glanz, der ihre Haut übernatürlich cremefarben leuchten ließ. Und erst ihr Gesicht. Plötzlich erschienen ihre Wangenknochen weniger streng und ihre Gesichtszüge weniger scharf geschnitten. Sie sah weiblicher aus … und wesentlich erotischer.
„Sie sind wirklich ein verdammtes Genie“, war alles, was sie hervorbringen konnte.
Du siehst gut aus, Mädchen.
Sie musste ständig dran denken, während sie den kürzesten Weg zu Leonas Boutique nahmen.
„Kein einziges Stück bei Leona ist von der Stange“, raunte ihr Katriona zu, als Ramón durch die Boutique eilte und nach der Inhaberin rief. „Wir finden bestimmt etwas für Sie, das Sie heute Abend anziehen können.“
Leona musterte sie scharf und ermittelte ihre exakte Größe mit einem Blick. Bei Leonas Boutique handelte es sich um eines jener exklusiven Modegeschäfte, die Julienne bislang noch nicht einmal im Traum betreten hatte.
Julienne ließ sich in einen anderen Raum führen und war ganz begeistert von den Kombinationen aus Chinaseide, paillettenbestickten Kleidern und Schlauchkleidern aus anschmiegsamer Seide. Und Leder, jede Menge davon, in einer herrlichen Farbenvielfalt. Alle waren einer Meinung, dass ein rotes Lederkleid genau das Outfit war, das sie heute Abend ins Risqué anziehen sollte.
Julienne drehte noch einmal eine Pirouette vor dem großen, dreiteiligen Spiegel. Das rote lederne Trägerkleid schmiegte sich dabei auf eine Weise um ihren Körper, die sie vor einundzwanzig Tagen noch zum Erröten gebracht hätte.
„Schauen Sie nur, dieser Schwung im Haar, meine Liebe. Gott, bin ich gut.“
„Ja, Ramón, das sind Sie wirklich. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich das bin.“ Sie drehte erneut eine Pirouette, was ihr Haar fliegen ließ und ihr ein Lächeln von ihm einbrachte. Das Leder presste sich eng an ihren Körper, vom Oberteil bis zum schenkelbetonten Rock, und ließ ihre Knie und Waden durch einen verführerischen Schlitz unbedeckt.
Katriona begutachtete sie kritisch. „Das braucht mehr Dekolleté.“
„Dekolleté?“ Julienne warf erneut einen Blick in den Spiegel und war ganz begeistert über den...




