E-Book, Englisch, Deutsch, 352 Seiten
Shakespeare Troilus und Cressida / Troilus and Cressida - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch)
2. Auflage 2014
ISBN: 978-80-268-0942-5
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Bilingual edition (German-English)
E-Book, Englisch, Deutsch, 352 Seiten
ISBN: 978-80-268-0942-5
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dieses eBook: 'Troilus und Cressida / Troilus and Cressida - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English)' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. - This carefully crafted ebook: 'Troilus und Cressida / Troilus and Cressida - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English)' is formatted for your eReader with a functional and detailed table of contents. - Diese Zweisprachige Shakespeare Ausgabe hilft dem Leser Shakespeare besser zu verstehen und zu interpretieren, ist praktisch beim Nachschlagen und sehr nützlich um Englisch / Deutsch als Fremdsprache zu Lernen oder zu Lehren. - This bilingual Shakespeare edition helps the reader to understand and to interpret Shakespeare better, is practical for looking up text passages and very useful for learning and teaching german / english language through classic literature. - 'Troilus und Cressida' ist ein Drama von William Shakespeare, das Liebe und Krieg behandelt und ebenso tragische wie komische Züge aufweist. Die Geschichte um Troilus und Cressida spielt im Trojanischen Krieg. Troilus ist der jüngste Sohn des Königs Priamos von Troja, Cressida die Tochter des trojanischen Priesters Kalchas, der auf die gegnerische Seite gewechselt ist, weil er den Untergang Trojas vorhergesehen hat. - 'Troilus and Cressida' is a tragedy by William Shakespeare, believed to have been written in 1602. Troilus and Cressida is set during the later years of the Trojan War, faithfully following the plotline of the Iliad from Achilles' refusal to participate in battle to Hector's death. - William Shakespeare (1564-1616) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler. - William Shakespeare (1564-1616) was an English poet, playwright and actor.
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Englisch DRITTE SZENE
Inhaltsverzeichnis
Das griechische Lager . Vor Agamemnons Zelt Trompeten. Es treten auf Agamemnon, Nestor, Ulysses, Menelaus und andere. AGAMEMNON
Fürsten,
Kann Gram mit Gelbsucht Eure Wangen färben?
Bei jedem Plan, auf Erden hier begonnen,
Bildet Erwartung sich ein großes Ziel;
So groß verwirklicht es sich nie. Denn Hemmung
Keimt in den Adern hochgezielter Tat,
Wie Knorren, durch zu üppgen Saft erzeugt,
Der schlanken Fichte Wacbstum stockend lähmen,
Daß sie gekrummt und siech nicht hoch erwächst.
Auch kanns, Ihr Fürsten, nicht befremdlich sein,
Wenn uns Erwartung täuscht und Trojas Mauern
Noch aufrecht stehn, bedroht seit sieben Jahren,
Weil jede Kriegstat schon in vorger Zeit,
Von der uns Kunde zukam, ward gekreuzt
Und im Versuch weit abgelenkt vom Ziel
Und jenem geistgen Vorbild des Gedankens,
Das ihr ein Traumbild schuf. Weshalb denn, Fürsten,
Seht Ihr beschämten Blicks auf unser Werk,
Als wäre Schmach, was doch nichts anders ist,
Als des erhabnen Zeus verzögert Prüfen,
Ob noch im Menschen fest Beharren sei?
Denn nicht erprobt sich dieser echte Stahl,
Begünstigt uns Fortuna, denn alsdann
Scheint Held und Feiger, Narr und Weiser, Künstler
Und Tor, Weichling und Starker nah verwandt;
Doch in dem Sturm und Schnauben ihres Zorns,
Wirft Sondrung, mit gewaltger, breiter Schaufel
Alles aufschütteind, leichte Spreu hinweg,
Und was Gewicht und Stoff hat in sich selbst,
Bleibt reich an Tugend liegen, unvermischt. NESTOR
In schuldger Ehrfurcht deinem heilgen Thron,
O Agamemnon, wird dein letztes Wort
Nestor erläutern. In dem Kampf mit Wechsel
Bewährt sich echte Kraft. Auf stiller See,
Wie fährt so mancher gaukeind winzge Kahn
Auf ihrer ruhgen Brust, und gleitet hin
Mit Seglern mächtgen Baus?
Doch laß den Raufer Boreas erzürnen
Die sanfte Thetis: rasch durchschneidet dann
Das starkgerippte Schiff die Wellenberge,
Springt zwischen beiden feuchten Elementen
Gleich Perseus' Roß – wo bleibt das eitle Boot,
Des schwachgefügte Seiten eben noch
Wettkämpften mit der Kraft? Es flieht zum Hafen,
Wenns nicht Neptun verschlingt. So trennt sich auch
Des Mutes Schein vom wahren Kern des Mutes
Im Sturm des Glücks, denn strahlt es hell und mild,
Dann wird die Bremse quälender der Herde
Als selbst der Tiger; doch wenn Stürme spaltend
Der knotigen Eiche Knie darniederbeugen
Und Schutz die Fliege sucht, ja, dann das Tier des Mutes,
Wie aufgeregt von Wut, wird selber Wut
Und brüllt, in gleichen Tönen widerhallend,
Dem zorngen Glück entgegen. ULYSSES
Agamemnon,
Du großer Fürst, Gebein und Nerv der Griechen,
Herz unsrer Scharen, Seel und einzger Geist,
In dem Gemüt und Wesen aller sollte
Beschlossen sein, hör, was Ulysses spricht,
Den Beifall und die Huldgung abgerechnet,
Die,
zu Agamemnon
Mächtger du durch Rang und Herrscherwürde,
zu Nestor
Und du, Ehrwürdger durch dein hohes Alter,
Ich euren Reden zolle, die so trefflich,
Daß Agamemnon und der Griechen Hand
Sie sollt in Erz erhöhn; und deine gleichfalls,
Ehrwürdger Nestor, silberweiß, mit Banden
Aus Luft gewebt, stark wie die Achs, urn die
Der Himmel kreist, sollt aller Griechen Ohr
An deine weise Zunge fessein – doch,
Du Staatsmann und du Fürst, vergönnt Ulysses
Nach Euch zu reden. AGAMEMNON
Sprich, Held von Ithaka; so sicher ists,
Daß kein unnützes, kein gehaltlos Wort
Je deine Lippen teilt, als wir erwarten,
Wenn Hund Thersites anstimmt sein Gebell,
Je Witz, Musik, Orakel zu vernehmen. ULYSSES
Troja, noch unerschüttert, wär gefallen
Und herrenlos des großen Hektor Schwert,
Wenn folgendes nicht hemmte:
Verkannt wird Seel und Geist der Oberherrschaft!
Und seht: so viele Griechenzelte hohl
Stehn auf dem Feld, so viel Parteienhohlheit! –
Wenn nicht der Feldherr gleicht dem Bienenstock,
Dem alle Schwärme ihre Beute zollen,
Wie hofft ihr Honig? Wenn sich Rang verlarvt,
Scheint auch der Schlechtste in der Maske edel.
Die Himmel selbst, Planeten und dies Zentrum,
Reihn sich nach Abstand, Rang und Würdigkeit,
Beharrungskraft, Form, Lauf, Verhältnis, Jahreszeit,
Amt und Gewohnheit in der Ordnung Folge;
Und deshalb thront der majestätsche Sol
Als Hauptplanet in höchster Herrlichkeit
Vor allen andern, sein heilkräftig Auge
Verbessert den Aspekt bösartger Sterne
Und trifft, wie Königs Machtwort, allbeherrschend
Auf Gut und Böses. Doch wenn die Planeten
In schlimmer Mischung irren ohne Regel,
Welch Schrecknis! Welche Plag und Meuterei!
Welch Stürmen auf der See! Wie bebt die Erde!
Wie rast der Wind! Furcht, Umsturz, Graun und Zwiespalt
Reißt nieder, wühlt, zerschmettert und entwurzelt
Die Eintracht und vermählte Ruh der Staaten
Ganz aus den Fugen! Oh, wird Rangordnung,
Die Letter aller hohen Plän, erschüttert,
So krankt die Ausführung. Wie könnten Gilden,
Würden der Schule, Brüderschaft in Städten,
Friedsamer Handelsbund getrennter Ufer,
Der Würde und das Recht der Erstgeburt,
Ehrfurcht vor Alter, Zepter, Kron und Lorbeer
Ihr ewig Recht ohn Rangordnung behaupten?
Tilg Rangordnung, verstimme diese Saite,
Und höre dann den Mißklang! Alles träf
Auf offnen Widerstand. Empört dem Ufer
Erschwöllen die Gewässer übers Land,
Daß sich in Schlamm die feste Erde löste,
Macht würde der Tyrann der blöden Schwäche,
Der rohe Sohn schlüg seinen Vater tot,
Kraft hieße Recht – nein, Recht und Unrecht, deren
Endlosen Streit Gerechtigkeit vermittelt,
Verlören, wie Gerechtigkeit, den Namen.
Dann löst sich alles auf nur in Gewalt,
Gewalt in Willkür, Willkür in Begier;
Und die Begier, ein allgemeiner Wolf,
Zwiefältig stark durch Willkür und Gewalt,
Muß dann die Welt als Beute an sich reißen
Und sich zuletzt verschlingen. Großer König,
Dies Chaos, ist erst Rangordnung erstickt,
Folgt ihrem Mord.
Und dies Nichtachten jeder Rangordnung
Geht rückwärts Schritt für Schritt, indems hinauf
Zu klimmen strebt. Des Oberfeldherrn spottet,
Der unter ihm zunächst, den höhnt der zweite,
Den nächsten dann sein Untrer: so vergiftet
Vom ersten Schritt, der seinem Obern trotzt,
Wird jeder folgende zum neidschen Fieber
Kraftloser, bleicher Nebenbuhlerschaft.
Und solch ein Fieber ists, das Troja schirmt,
Nicht eigne Stärke. Kurz, den Troern schafft
Nur unsre Schwäche Frist, nicht eigne Kraft. NESTOR
Sehr weislich hat Ulysses uns enthüllt
Die Seuche, an der unsre Macht erkrankt. AGAMEMNON
Der Krankheit Art hast du durchschaut, Ulysses;
Welch Mittel nun? ULYSSES
Der Held Achilles, den die Meinung krönt
Als Nerv und rechte Hand des ganzen Heers,
Das Ohr gefüllt mit seinem luftgen Ruhm,
Wird frech und launenhaft und ruht ihm Zelt,
Verspottend unser Tun. Mit ihm Patroklus,
Auf einem Lotterbett, treibt freche Possen
Den lieben langen Tag
Und stellt mit tölpisch lächerlichem Pathos,
Das der Verleumder Nachahmung benennt,
Uns all zur Schau. Manchmal, o großer König,
Agiert er deine höchste Majestat,
Stolzierend wie ein Bühnenheld, des Geist
Im Kniebug wohnt und dens erhaben dünkt,
Der Bretter Schall und hölzern Echo hören,
Wenn er mit steifem Fuß den Boden stampft;
So jämmerlich verdreht und übertrieben
Verzerrt er deine Hoheit. Wenn er spricht,
Klingts wie geborstne Glocken: sinnlos Zeug,
Wie es von Typhons Schlund hervorgebrüllt
Noch Bombast schiene. Bei dem schalen Wust
Liegt breit und faul Achilles auf den Polstern,
Lacht aus der tiefen Brust ihm lauten Beifall,
Ruft: Herrlich! Das ist Agamemnon völlig!
Nun spiel mir Nestor! Räuspre, streich den Bart
Wie er, wenn er zu reden Anstalt macht! –
Er tuts und triffts, wie Nord und Süd sich treffen,
So ähnlich wie Vulkan der Gattin ist,
Doch Freund Achill ruft nochmals: Meisterhaft!
's ist Nestor ganz! Jetzt spiel ihn mir, Patroklus,
Wie er sich nachts beim Überfall bewaffnet. –
Und dann – wie klein! – muß selbst des Alters Schwachheit
Zur Posse dienen; hustend räuspert er,
Schiebt, krankhaft fuschelnd, an des Panzers Hals
Die Nieten ein und aus, und bei dem Spaß
Stirbt Herr Großmächtig, schreit: Genug, Patroklus!
Schaff Rippen mir von Stahl, sonst spreng ich alle
Vor...