E-Book, Englisch, Deutsch, 136 Seiten
Shakespeare Coriolanus - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English)
2. Auflage 2014
ISBN: 978-80-268-0945-6
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Englisch, Deutsch, 136 Seiten
ISBN: 978-80-268-0945-6
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dieses eBook: 'Coriolanus - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English)' ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. - This carefully crafted ebook: 'Coriolanus - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) / Bilingual edition (German-English)' is formatted for your eReader with a functional and detailed table of contents. - Diese Zweisprachige Shakespeare Ausgabe hilft dem Leser Shakespeare besser zu verstehen und zu interpretieren, ist praktisch beim Nachschlagen und sehr nützlich um Englisch / Deutsch als Fremdsprache zu Lernen oder zu Lehren. - This bilingual Shakespeare edition helps the reader to understand and to interpret Shakespeare better, is practical for looking up text passages and very useful for learning and teaching german / english language through classic literature. - 'Coriolanus' ist eine Tragödie von William Shakespeare in 5 Akten. Das Stück spielt Anfang des 5. Jahrhundert v. Chr. in Rom und Antium und erzählt die Geschichte des römischen Patriziers und Kriegshelden Coriolanus, der sich gegen sein eigenes Volk wendet. - 'Coriolanus' is a tragedy by William Shakespeare. The play takes place at the beginning of the 5th Century BC in Rome and Antium and tells the story of the Roman war hero Coriolanus, who turns against his own people. - William Shakespeare (1564-1616) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und Schauspieler. Seine Komödien und Tragödien gehören zu den bedeutendsten und am meisten aufgeführten und verfilmten Bühnenstücken der Weltliteratur. - William Shakespeare (1564-1616) was an English poet, playwright and actor, widely regarded as the greatest writer in the English language and the world's pre-eminent dramatist.
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Inhaltsverzeichnis
ERSTE SZENE
Inhaltsverzeichnis
Rom, ein öffentlicher Platz Es treten auf Menenius, Sicinius und Brutus Menenius.
Der Augur sagte mir, wir würden heut Nachricht erhalten. Brutus.
Gute oder schlimme? Menenius.
Nicht nach dem Wunsch des Volks; denn sie lieben den Marcius nicht. Sicinius.
Natur lehrt die Tiere selbst ihre Freunde kennen. Menenius.
Sagt mir: Wen liebt der Wolf? Sicinius.
Das Lamm. Menenius.
Es zu verschlingen, wie die hungrigen Plebejer den edlen Marcius möchten. Brutus.
Nun, der ist wahrhaftig ein Lamm, das wie ein Bär blökt. Menenius.
Er ist wahrhaftig ein Bär, der wie ein Lamm lebt. – Ihr seid zwei alte Männer: sagt mir nur eins, was ich euch fragen will. Brutus.
Gut, Herr. Menenius.
In welchem Unfug ist Marcius arm, in welchem ihr beide nicht reich seid? Brutus.
Er ist nicht arm an irgendeinem Fehler, sondern mit allen ausgestattet. Sicinius.
Vorzüglich mit Stolz. Brutus.
Und im Prahlen übertrifft er jeden andern. Menenius.
Das ist doch seltsam! Wißt ihr beide wohl, wie ihr in der Stadt beurteilt werdet? Ich meine, von uns, aus den höheren Ständen. Wißt ihr? Brutus.
Nun, wie werden wir denn beurteilt? Menenius.
Weil ihr doch eben vom Stolz sprachet – wollt ihr nicht böse werden? Brutus.
Nur weiter, Herr, weiter. Menenius.
Nun, es ist auch gleichgültig; denn ein sehr kleiner Dieb von Gelegenheit raubt euch wohl einen sehr großen Vorrat von Geduld. Laßt eurer Gemütsart den Zügel schießen und werdet böse, soviel ihr Lust habt; wenigstens, wenn es euch Vergnügen macht, es zu sein. Ihr tadelt Marcius wegen seines Stolzes? Brutus.
Wir tun es nicht allein, Herr. Menenius.
Das weiß ich wohl. Ihr könnt sehr wenig allein tun; denn eurer Helfer sind viele, sonst würden auch eure Taten außerordentlich einfältig herauskommen; eure Fähigkeiten sind allzu kindermäßig, um vieles allein zu tun. Ihr sprecht von Stolz. – O! könntet ihr den Sack auf eurem Rücken sehn und eine glückliche Überschau eures eignen edlen Selbst anstellen. – O! könntet ihr das! – Brutus.
Und was dann? Menenius.
Ei! dann entdecktet ihr ein paar so verdienstlose, stolze, gewaltsame, hartköpfige Magistratspersonen (alias Narren), als nur irgendwelche in Rom. Sicinius.
Menenius, Ihr seid auch bekannt genug. Menenius.
Ich bin bekannt als ein lustiger Patrizier und einer, der einen Becher heißen Weins liebt, mit keinem Tropfen Tiberwasser gemischt. Man sagt, ich sei etwas schwach darin, immer den ersten Kläger zu begünstigen; hastig und entzündbar bei zu kleinen Veranlassungen; einer, der mit dem Hinterteil der Nacht mehr Verkehr hat als mit der Stirn des Morgens. Was ich denke, sag ich, und verbrauche meine Bosheit in meinem Atem. Wenn ich zwei solchen Staatsmännern begegne, wie ihr seid (Lykurgusse kann ich euch nimmermehr nennen), und das Getränk, das ihr mir bietet, meinem Gaumen widerwärtig schmeckt, so mache ich ein krauses Gesicht dazu. Ich kann nicht sagen: «Euer Edlen haben die Sache sehr gut vorgetragen», wenn ich den Esel aus jedem eurer Worte herausgucken sehe; und obwohl ich mit denen Geduld haben muß, welche sagen, ihr seid ehrwürdige, ernste Männer, so lügen doch die ganz abscheulich, welche behaupten, ihr hättet gute Gesichter. Wenn ihr dies auf der Landkarte meines Mikrokosmus entdeckt, folgt daraus, daß ich auch bekannt genug bin? Welch Unheil lesen eure blinden Scharfsichtigkeiten aus diesem Charakter heraus, um sagen zu können, daß ich auch bekannt genug bin? Brutus.
Geht, Herr, geht! Wir kennen Euch gut genug. Menenius.
Ihr kennt weder mich, euch selbst, noch irgend etwas. Ihr seid nach der armen Schelmen Mützen und Kratzfüßen ehrgeizig. Ihr bringt einen ganzen, ausgeschlagenen Vormittag damit zu, einen Zank zwischen einem Pomeranzenweibe und einem Kneipschenken abzuhören, und vertagt dann die Streitfrage über drei Pfennig auf den nächsten Gerichtstag. Wenn ihr das Verhör über irgendeine Angelegenheit zwischen zwei Parteien habt, und es trifft sich, daß ihr von der Kolik gezwickt werdet, so macht ihr Gesichter wie die Possenreißer; steckt die blutige Fahne gegen alle Geduld auf und verlaßt, nach einem Nachttopf brüllend, den Prozeß blutend, nur noch verwickelter durch euer Verhör. Ihr stiftet keinen andern Frieden in dem Handel, als daß ihr beide Parteien Schurken nennt. Ihr seid ein paar seltsame Kreaturen! Brutus.
Geht, geht! man weiß recht gut von Euch, daß Ihr ein beßrer Spaßmacher bei der Tafel seid als ein unentbehrlicher Beisitzer auf dem Kapitol. Menenius.
Selbst unsre Priester müssen Spötter werden, wenn ihnen so lächerliche Geschöpfe aufstoßen wie ihr. Wenn ihr auch am zweckmäßigsten sprecht, so ist es doch das Wackeln eurer Bärte nicht wert; und für eure Bärte wäre es ein zu ehrenvolles Grab, das Kissen eines Flickschneiders zu stopfen oder in eines Esels Packsattel eingesargt zu werden. Und doch müßt ihr sagen: «Marcius ist stolz!» der, billig gerechnet, mehr wert ist als alle eure Vorfahren seit Deukalion; wenn auch vielleicht einige der Besten von ihnen erbliche Henkersknechte waren. Ich wünsch Euer Gnaden einen guten Abend; längere Unterhaltung mit euch würde mein Gehirn anstecken, denn ihr seid ja die Hirten des Plebejerviehes. Ich bin so dreist, mich von euch zu beurlauben. Brutus und Sicinius ziehen sich in den Hintergrund zurück.
Volumnia, Virgilia und Valeria kommen. Wie geht's, meine ebenso schönen als ehrenwerten Damen? Luna selbst, wandelte sie auf Erden, wäre nicht edler. Wohin folgt ihr euren Augen so schnell? Volumnia.
Ehrenwerter Menenius, mein Sohn Marcius kommt. Um der Juno willen, halt uns nicht auf. Menenius.
Wie! Marcius kommt zurück? Volumnia.
Ja, teurer Menenius, und mit der herrlichsten Auszeichnung. Menenius.
Da hast du meine Mütze, Jupiter, und meinen Dank. Ha! Marcius kommt! Beide Frauen.
Ja, es ist wahr. Volumnia.
Seht, hier ist ein Brief von ihm; der Senat hat auch einen, seine Frau einen, und ich glaube, zu Hause ist noch einer für Euch. Menenius.
Mein ganzes Haus muß heut nacht herumtanzen. Ein Brief an mich? Virgilia.
Ja, gewiß, es ist ein Brief für Euch da, ich habe ihn gesehn. Menenius.
Ein Brief an mich! Das macht mich für sieben Jahre gesund; in der ganzen Zeit will ich dem Arzt ein Gesicht ziehen. Das herrlichste Rezept im Galen ist nur Quacksalbsudelei und gegen dies Bewahrungsmittel nicht besser als ein Pferdetrank. Ist er nicht verwundet? Sonst pflegte er verwundet zurückzukommen. Virgilia.
O! nein, nein, nein! Volumnia.
O, er ist verwundet, ich danke den Göttern dafür. Menenius.
Das tue ich auch, wenn es nicht zu arg ist. Bringt er Sieg in der Tasche mit? – Die Wunden stehn ihm gut. Volumnia.
Auf der Stirn, Menenius. Er kommt zum drittenmal mit dem Eichenkranz heim. Menenius.
Hat er den Aufidius tüchtig in die Lehre genommen? Volumnia.
Titus Lartius schrieb: «Sie fochten miteinander, aber Aufidius entkam.» Menenius.
Und es war Zeit für ihn, das kann ich ihm versichern. Hätte er ihm standgehalten, so hätte ich nicht mögen so gefidiust werden für alle Kisten in Corioli und das Gold, das in ihnen ist. Ist das dem Senat gemeldet? Volumnia.
Liebe Frauen, laßt uns gehn. – Ja, ja, ja! – Der Senat hat Briefe vom Feldherrn, der meinem Sohn allein den Ruhm dieses Krieges zugesteht. Er hat in diesem Feldzuge alle seine frühern Taten übertroffen. Valeria.
Gewiß, es werden wunderbare Dinge von ihm erzählt. Menenius.
Wunderbar? Ja, ich stehe Euch dafür, nicht ohne sein wahres Verdienst. Virgilia.
Geben die Götter, daß sie wahr seien! Volumnia.
Wahr! Pah! Menenius.
Wahr? Ich schwöre, daß sie wahr sind. – Wo ist er verwundet? (Zu den Tribunen.) Gott schütze Euer liebwertesten Gnaden, Marcius kommt nach Hause und hat nun noch mehr Ursach, stolz zu sein. – Wo ist er verwundet? Volumnia.
In der Schulter und am linken...