Severing / Loebe | Studium ohne Abitur | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 200 Seiten, PDF

Reihe: Wirtschaft und Bildung

Severing / Loebe Studium ohne Abitur

Möglichkeiten und Perspektiven der akademischen Qualifizierung für Facharbeiter
1. Auflage 2009
ISBN: 978-3-7639-4401-9
Verlag: wbv Media
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Möglichkeiten und Perspektiven der akademischen Qualifizierung für Facharbeiter

E-Book, Deutsch, 200 Seiten, PDF

Reihe: Wirtschaft und Bildung

ISBN: 978-3-7639-4401-9
Verlag: wbv Media
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Bei der Zulassung von Facharbeitern zum Studium erweist sich die fehlende Anerkennung von Zertifikaten aus der beruflichen Bildung ebenso als Hindernis wie die Unübersichtlichkeit von Zulassungsregelungen der Hochschulen.

In diesem Tagungsband diskutieren Vertreter aus Hochschulen, Unternehmen, Bildungspolitik und Berufsbildungsforschung Hindernisse, Anforderungen und Ansatzpunkte für eine akademische Qualifizierung von Facharbeitern. Beispiele innovativer Kooperationen zwischen Hochschulen und Wirtschaft runden den Band ab.

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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;4
2;Grußwort;8
3;Von der betrieblichen zur Hochschulausbildung: Eine notwendige Diskussion – auch aus europäischer Sicht;10
3.1;Europäische Anstöße nutzen;14
3.2;Neue Ansätze zur Öffnung;15
4;Steigender Bedarf an (hoch) qualifizierten Fachkräften in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie;18
4.1;1 Ausgangspunkt;18
4.2;2 Fachkräftemangel: Herausforderungen für die Metall- und Elektroindustrie;20
4.3;3 Die bayerische Wirtschaft: Seit vielen Jahren aktiv für Bildung und Weiterbildung;21
4.4;4 Den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden: Neue Wege in der Hochschulpolitik implementieren;26
5;Teil 1 Handlungsstrategien zur Erschließung von „High Potentials“;30
5.1;Technische Fachkräfte dringend gesucht – Ursachen und Handlungs-strategien;32
5.1.1;1 Einleitung;32
5.1.2;2 Fachkräftemangel – Status quo und Perspektiven;33
5.1.3;3 Strukturelle Ursachen des Fachkräftemangels;36
5.1.4;4 Strategien gegen den Mangel;41
5.1.5;5 Ausblick;46
5.2;Ohne Abitur studieren – Aufgaben der Unternehmen, der Politik und der Hochschulen;52
5.3;Durchlässigkeit in der Arbeitswelt, Abschottung im Bildungssystem?;60
5.4;Im Gespräch;74
6;Teil 2 Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte: Zwischen Abschottung und Öffnung;80
6.1;Die Hochschulen zwischen Abschottung und Öffnung;82
6.1.1;1. Einleitung;82
6.1.2;2. Selektion statt Förderung – Förderung statt Selektion;84
6.1.3;3. Zielgruppenorientierung und Bildungsmarkt;86
6.1.4;4. Die bildungs- und arbeitsmarktpolitische Herausforderung und die Verantwortung des Einzelnen;88
6.2;Berufliche Wege zur (Fach-)Hochschulreife in Bayern;90
6.2.1;Ausblick;98
6.3;Akademische Weiterbildung für Facharbeiter;100
6.3.1;1 Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte: Zur aktuellen Situation in Deutschland und Europa;100
6.3.2;2 Elemente der Durchlässigkeit: Hochschulzugang, Anrechnung beruflicher Kompetenzen, Studienmodelle;104
6.3.3;3 Anrechnung: Die BMBF-Initiative „Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge – ANKOM“;106
6.3.4;4 Studienmodelle;112
6.3.5;5 Fazit und Ausblick;114
6.4;Studium ohne Abitur in Finnland;118
6.4.1;1 Berufliche Ausbildung;120
6.4.2;2 Erwachsenenbildung;122
6.4.3;3 Zugang zum Studium ohne Abitur in Finnland;123
6.5;Validierung nonformalen und informellen Lernens im europäischen Vergleich – Ansätze und Perspektiven für mehr Durchlässigkeit;126
7;Teil 3 Innovative Angebote und Angebotsformen;144
7.1;Studium ohne Abitur: Was brauchen Unternehmen?;146
7.1.1;Impulse für die wissenschaftliche Weiterbildung durch Formen der Kooperation zwischen Wirtschaft und Hochschule;146
7.1.2;1 Ausgangslage;146
7.1.3;2 Erhöhung der Durchlässigkeit des Berufsbildungs-systems: Chancen zur Förderung der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Hochschule;149
7.1.4;3 Ansätze für eine Kooperation von Wirtschaft und Hochschule;154
7.1.5;4 Schlussfolgerungen und Ausblick: Was brauchen Unternehmen?;156
7.2;Erfolgsmodell „duales Studium“;162
7.2.1;1 Das duale Studium in Bayern – „hochschule dual“;162
7.2.2;2 Eckpunkte von „hochschule dual“;162
7.2.3;3 Die dualen Studienmodelle in „hochschule dual“;163
7.2.4;4 Das duale Studium – ein Gewinn für beide Seiten;166
7.3;Neue Formen der Kooperation zwischen Wirtschaft und Hochschule im Bereich wissenschaftlicher Weiter-bildung: Die Bayerische Akademie für Management und Technik (BAMT);170
7.4;Verbund Ingenieur Qualifizierung, eine Initiative zur Qualifizierung technischer Fach- und Führungskräfte;180
7.5;Kooperation von Wirtschaft und Hochschule: Der weiterbildende Masterstudiengang Organisations-und Personalentwicklung;190
7.5.1;1 Ausgangslage: Organisations- und Personalentwicklung – empirischer Bedarf;191
7.5.2;2 Didaktisch-methodischer Ansatz;192
7.5.3;3 Organisatorische Umsetzung als berufsbegleitendes Angebot;194
7.5.4;4 Zusammenfassung;195
8;Autorinnen und Autoren;198


(Seite 31)


1 Einleitung

Die konjunkturelle Aufschwungphase der vergangenen Jahre wurde begleitet von Berichten über einen zunehmenden Mangel an Fachkräften. Vor allem in Unternehmen aus volkswirtschaftlich bedeutsamen Branchen wuchsen die Schwierigkeiten, Stellen vor allem für Ingenieure und Techniker zu besetzen – in Großunternehmen ebenso wie in kleinen und mittelständischen Betrieben. Nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft hat der Fachkräftemangel auch gravierende finanzielle Auswirkungen. Danach kosteten die 165 000 unbesetzten Stellen für Ingenieure im Jahr 2006 die deutsche Volkswirtschaft 0,8 % ihres BIP, das entspricht ca. 18,7 Milliarden Euro (IW Köln 2007).
Obgleich die Knappheit von Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt vor allem Ingenieure bestimmter Fachrichtungen, IT-Spezialisten und andere technische Fachkräfte betrifft, gibt es auch aus anderen Beschäftigungssegmenten Meldungen über Personalengpässe und nicht besetzbare Stellen, etwa in der Altenpflege oder der ärztlichen Versorgung ländlicher Gebiete im Osten Deutschlands. Für diese Mangelsituationen werden so unterschiedliche Gründe verantwortlich gemacht wie die schlechte Abstimmung von Ausbildungs- und Beschäftigungssystem, stagnierende Absolventenzahlen, „qualifikatorischer Mismatch“ (Klös 2001), unattraktive Arbeitsbedingungen, eine plötzliche und starke Expansion der Nachfrage nach bestimmten Arbeitskräften sowie regionale Standortnachteile. Bei einigen Berufsgruppen wie den derzeit gesuchten Ingenieuren lassen sich wiederkehrende, temporäre Über- und Unterangebotszustände beobachten. So wurden beispielsweise Mitte der 90er-Jahre vergleichsweise wenige Ingenieure und Informatiker eingestellt, während nur wenige Jahre später der enorme Nachfrageüberhang mit der Anwerbung ausländischer Fachkräfte abgebaut werden sollte (Stichwort „Greencard“). Auch in der seit 2006 herrschenden Knappheitslage steht die Nutzung des Potenzials an Fachkräften aus dem Ausland wieder in der Diskussion.
Fachkräftemangel ist also ein vielschichtiges Phänomen. Die Verfügung über eine wachsende Anzahl hoch qualifizierter Fachkräfte ist eine entscheidende Bedingung für die Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum in allen entwickelten Volkswirtschaften. In Deutschland – und einigen anderen europäischen Staaten – gibt es Anzeichen dafür, dass jenseits zyklischer, meist konjunkturell bedingter Knappheiten der Fachkräftemangel auch strukturelle Ursachen hat und daher mittel- und langfristig weiter zunehmen wird, wenn nicht gegengesteuert wird. Diese Diagnose und die daraus ableitbaren Gegenstrategien sind keineswegs neu (siehe etwa die Vorschläge der Bertelsmann Stiftung 2002, Eichhorst/Thode 2002 sowie Reinberg/Hummel 2002). Der Handlungsdruck – auf politischer Ebene wie in der Wirtschaft – besteht allerdings nach wie vor und wird größer: Während wirtschaftliche und technologische Entwicklungen zu einem steigenden Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften führen, werden sozioökonomische Faktoren das Erwerbspersonenpotenzial für dieses Berufssegment in den nächsten Jahrzehnten weiter verknappen. Gefragt sind vorausschauende, präventive Strategien, die dieser Entwicklung entgegenwirken.
Angesichts der aktuellen Diskussion sowie der begrenzten Wirksamkeit bisheriger Aktivitäten zur Erhöhung des Reservoirs an hoch qualifizierten Arbeitskräften skizziert der Artikel den Status quo, sich abzeichnende Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt sowie betriebliche wie überbetriebliche Handlungsoptionen gegen den Fachkräftemangel. Die Darstellungen in diesem Beitrag konzentrieren sich auf den Bereich technische Fachkräfte.


Herbert Loebe ist Geschäftsführer des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw). Eckart Severing ist Geschäftsführer des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb) und verantwortlich für die Bildungsforschung des Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft.



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