Serge | Die große Ernüchterung | Buch | 978-3-86406-013-7 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 9, 509 Seiten, GB, Format (B × H): 134 mm x 191 mm, Gewicht: 536 g

Reihe: Weltlese

Serge

Die große Ernüchterung

Der Fall Tulajew
Erscheinungsjahr 2012
ISBN: 978-3-86406-013-7
Verlag: Edition Buechergilde GmbH

Der Fall Tulajew

Buch, Deutsch, Band 9, 509 Seiten, GB, Format (B × H): 134 mm x 191 mm, Gewicht: 536 g

Reihe: Weltlese

ISBN: 978-3-86406-013-7
Verlag: Edition Buechergilde GmbH


Die späten Dreißigerjahre in der Sowjetunion: Josef Stalin und seine Gefolgsmänner verüben mit der Verfolgung, Verhaftung und Exekution kommunistischer Genossen, die als mutmaßliche Gegner der stalinistischen Herrschaft eingestuft werden, eines der größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts. Die Schreckenszeit dauert vom Herbst 1936 bis Ende 1938 und wird später als der „Große Terror“ oder die „Große Säuberung“ grausame Geschichte schreiben. Hier setzt Victor Serges Roman an und erzählt von Menschen, die diesem Zirkel der Willkür und Gewalt ausgeliefert waren. Der junge Kostja aus Moskau gelangt in den Besitz eines Colts. Zufällig trifft er nachts auf Oberst Tulajew, Mitglied des Zentralkomitees und mitverantwortlich für Massendeportationen und politische „Säuberungen“. Getrieben von dem Wunsch nach Gerechtigkeit fällt ein Schuss, Tulajew stirbt noch an Ort und Stelle. Kostja läuft davon und entkommt, erleichtert und mit gutem Gewissen. Doch diese Tat tritt eine Lawine von Ereignissen ungeahnten Ausmaßes los. Das Zentralkomitee nutzt den Mord, um weitere unliebsame Funktionäre, Parteimitglieder und Genossen loszuwerden. Er wird bald als „der Fall Tulajew“ im ganzen Land bekannt und zeigt als Reaktion eine sich ins Hysterische steigernde bürokratische Untersuchung, die sich bis in die tiefsten Provinzen ausweitet. Keiner ist seiner Position oder gar seines Lebens sicher, nicht einmal hochrangige Funktionäre. Im Gegenteil. Während ein jeder von ihnen die anderen misstrauisch beäugt, wird er selber überwacht – bis er eines Tages ebenfalls abgeholt wird und verschwindet. So entsteht ein Strudel aus Angst und Paranoia, der den Leser in den Roman und die Figuren in den Abgrund zieht. Jedes Kapitel funktioniert wie ein Krimi, bei dem der Ausgang zunehmend klarer wird, der Weg aber als psychologische Achterbahnfahrt überraschend bleibt. Die Furcht und die Vorahnung der Protagonisten, wenn es nachts plötzlich an der Tür klopft, sind förmlich spürbar.
Victor Serge schildert in seinem Roman die Innenwelt der sowjetischen Nomenklatur. Selten ist eine Diktatur intensiver und glaubwürdiger beschrieben worden.

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Weitere Infos & Material


Victor Serge (1890-1947), Sohn russischer Exilanten, wurde in Brüssel geboren, verbrachte als anarchistischer Aktivist fünf Jahre in einem Pariser Gefängnis und arbeitete nach den russischen Revolutionen für die Comintern als Publizist und Übersetzer. Schon früh kritisierte er die sowjetische Machtpolitik. Nach einigen Jahren in Berlin und Wien wurde er bald nach seiner Rückkehr aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen, verhaftet und in den GULAG geschickt. 1936 durfte er nach internationalen Protesten nach Brüssel auswandern, musste seine Familie jedoch zurück lassen. In seinen letzten zehn Lebensjahren entstanden sieben Romane, die inzwischen international als Klassiker gelten. Es ist höchste Zeit, Victor Serge in Deutschland wiederzuentdecken.



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