Sellers | Das Model und der Scheich | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1604, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Sellers Das Model und der Scheich


1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-86295-565-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1604, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-86295-565-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Auch das noch! Seufzend erzählt Supermodel Desirée am Flughafen, warum sie nach Barakat einreist. Die wahren Gründe behält sie allerdings für sich: Desirée hat versprochen, dafür zu sorgen, dass Scheich Salih al Khouris die arrangierte Heirat absagt. Und dieses Versprechen will sie halten - auch wenn sie dabei gegen jenes brennende Verlangen kämpfen muss, dem sie vor zehn Jahren erlegen ist ... Zu allem Überfluss scheint Salih zu glauben, sie wolle eine zweite Chance! Aber nachdem der feurige Wüstenprinz sie damals verlassen hat, ist das für Desirée völlig undenkbar ... Oder?



Alexandra Sellers hat schon an vielen verschiedenen Orten gelebt - wie viele genau, kann sie selbst nicht mehr sagen. Schon als kleines Mädchen träumte sie von fernen Ländern, inspiriert von den Märchen aus 1001 Nacht. Und irgendwann sah sie sich selbst an diesen geheimnisvollen Orten als Schriftstellerin. Prompt wurde die erste romantische Geschichte, die sie verfasste, von einer Zeitung abgedruckt. Alexandra schreibt seit 1980, wann immer ihr ihre ausgedehnten Reisen und ihre Vorlesungen an der Universität Zeit dafür lassen. Ihr großes Hobby ist das Fremdsprachenstudium. Bis jetzt hat sie acht Sprachen gelernt, kann aber zu ihrem Bedauern keine davon perfekt. Die schönste Zeit ihres Lebens hat sie in London verbracht, wo sie nach drei Jahren an der School of Oriental and African Studies einen Abschluss in Persisch und Religionswissenschaft machte. Alexandra lebt zusammen mit ihrem Mann Nick und ihrem Kater Monsieur.

Sellers Das Model und der Scheich jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL

„Baba ist Ingenieur.“

Diese mysteriöse Eröffnung hatte Samiha Desirée am ersten Schultag gemacht, und sofort war deren Interesse für die geheimnisvolle und fremde Welt der neuen Freundin mit den dunklen Augen geweckt.

Schon bald hatte sie erfahren, dass Baba dasselbe bedeutete wie Daddy und dass Samihas Vater an die Westküste der Vereinigten Staaten gekommen war, um irgendein großes Gebäude zu bauen.

Es war der erste Tag einer lebenslangen Freundschaft. Denn die fast magische Anziehungskraft, die Samiha und ihre Welt auf Desirée ausübten, blieb für immer bestehen.

Während der gesamten Schulzeit waren die Mädchen unzertrennlich. Auch die Sommerferien verbrachten sie immer gemeinsam.

Im Westen Kanadas besaßen die Drummonds ein Cottage, das malerisch am Ufer einer kleinen Insel gelegen war, ein altes, mit Schindeln verkleidetes Farmhaus mit Nebengebäuden.

In ihrer Jugend waren Desirées Eltern Hippies gewesen. Sie hatten geplant, das ganze Jahr dort zu wohnen und ihr eigenes Gemüse anzubauen.

Die beiden hatten Seminare und Workshops über gesunde Lebensführung, Traumdeutung und Ähnliches veranstaltet. Die im Sommer erwirtschafteten Einnahmen hätten auch für die kalte Jahreszeit reichen sollen. Doch leider waren die Gewinne aus dem Projekt nicht so hoch, dass Desirées Vater seine Stelle an der Universität von Vancouver hätte aufgeben können. Deshalb war aus dem Umzug aufs Land nichts geworden.

Jetzt betrieben die Drummonds das Cottage als Pension für Urlaubsgäste.

Jeden Sommer durften Desirée, ihr Bruder und ihre Schwester einen Freund oder eine Freundin einladen, und Jahr für Jahr entschied sich Desirée für Samiha.

Als Desirée neun wurde, kam Samihas Cousin Salih aus dem Mittleren Barakat, um sein Englisch zu verbessern. Er war zwölf, genauso alt wie Desirées Bruder Harry, und so kam es, dass Salih ebenfalls in das Cottage eingeladen wurde.

Auch die beiden Jungen wurden enge Freunde – und Salihs alljährliche Teilnahme an den Familienferien eine Selbstverständlichkeit.

Er war ein faszinierender Junge: dunkel, geschmeidig und geheimnisvoll wie der Orient.

In den ersten Jahren schwankte Desirée zwischen schwärmerischer Verehrung für ihn und Konkurrenzverhalten. Einerseits wollte sie beweisen, dass sie mutiger und klüger war als er, andererseits wünschte sie sich, er wäre nicht mit Harry, sondern mit ihr befreundet.

Diese explosive Gefühlsmischung war die Voraussetzung für etwas anderes, Tiefergehendes … Im Sommer, bevor sie vierzehn wurde, veränderte sich etwas an der bis dahin unbefangenen Art und Weise, wie sie und Salih miteinander umgingen. Im Jahr darauf kam er nicht mit auf die Insel.

In diesen beiden Jahren wurde Desirée eine junge Frau. Bei einer Körpergröße von über einem Meter achtzig war sie gertenschlank. Sie bekam eine wohlproportionierte Figur mit schönen Brüsten, schlanker Taille und schier endlos langen Beinen. Aus ihrem kindlichen Gesicht verschwand das Rundliche, und ihre Züge wurden feminin und ausdrucksstark.

Kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag begrüßte sie zu Beginn des Sommers den jungen Mann, mit dem sie so viele Ferienerlebnisse verbanden. Sie verkörperte einen so ungewöhnlichen Typ, dass sie vom Talentscout einer Modelagentur entdeckt und von dieser sofort unter Vertrag genommen worden war.

Salih für seinen Teil ließ mit seinen neunzehn Jahren bereits den Mann erkennen, der er einmal sein würde: schlank, aber kraftvoll und breitschultrig, mit dunklen, lebhaften Augen und tiefer Stimme. Dabei schien er nachdenklich und unergründlich – und war sehr selbstbewusst.

Wie konnte es anders sein? Sie verliebte sich in ihn – den Freund, für den sie schon als Kind geschwärmt hatte. Er sah unglaublich gut aus und wirkte bereits sehr männlich und viel erwachsener als ihre Mitschüler. Auch war er viel zurückhaltender als die teilweise recht aufdringlichen Bewunderer, die ihr Vater und die Agentur von ihr fernhielten, so gut sie konnten.

Zweifellos war auch Salih von ihrem veränderten Erscheinungsbild beeindruckt. In ihren langen Haaren schien immer ein Lufthauch zu wehen, und ihre Haut schimmerte seidig und verheißungsvoll.

In ihrem Bikini kamen ihre kleinen wohlgeformten Brüste, die unglaublich langen Beine, der flache Bauch und ihr fester Po wunderbar zur Geltung.

Ausgerechnet in diesem Jahr verbrachten weder Desirées Bruder noch ihre Freundin den Sommer im Cottage. Samiha besuchte die Barakat-Emirate. Und Harry, der sich Geld für sein Studium verdienen wollte, hatte in letzter Minute einen Ferienjob bekommen und wollte nur ab und zu am Wochenende vorbeischauen.

So kam es, dass Desirée und Salih viel Zeit miteinander verbrachten.

Vielleicht lag es daran, dass es so heiß war. Anscheinend waren Desirées Eltern einfach zu träge, um die wachsende Anziehung zwischen den beiden jungen Leuten zu bemerken. Möglicherweise war es ihnen auch gar nicht entgangen und sie hatten sich einfach die freizügige Einstellung ihrer Hippietage bewahrt.

Zum Glück blieben die Inseln von Waldbränden verschont. Doch tagsüber war es heiß wie in einem Backofen. Nachts setzte meistens erfrischender Regen ein, sodass in der frischen, kühlen Morgenluft Dunst über dem See aufstieg. Ungefähr ab zehn Uhr stieg das Thermometer unaufhörlich, und schon ab elf Uhr konnten die Gäste die drückende Hitze kaum noch ertragen.

Alle stöhnten über dieses Wetter – alle bis auf Desirée und Salih. Während er sowieso an hohe Temperaturen gewöhnt war, kam sie sich vor, als sei sie aus einem Dornröschenschlaf erwacht. Sie war voller Energie, wie eine Läuferin vor dem Start.

Noch nie hatte sich ihr Körper so gut angefühlt.

Und das lag ganz sicher nicht nur an der Wärme.

Bald wurden Salih und Desirée unzertrennlich. Immer, wenn sie an diese Ferien zurückdachte, erschienen sie ihr hell und voll purer Lebensfreude.

Die Zeit war ausgefüllt gewesen mit Laufen, Wandern, Schwimmen – und langen Gesprächen.

Natürlich hatten sie auch miteinander gewetteifert. Doch dadurch hatte sich die gegenseitige Anziehungskraft zwischen ihnen nur noch mehr verstärkt.

„Salih?“

Einen Augenblick sahen sie einander an, und vollkommen unerwartet stiegen plötzlich in Desirée angenehm süße Erinnerungen auf – Erinnerungen an die Zeit vor zehn Jahren, die sie völlig überwältigten: wie sie seinen sonnengebräunten Oberkörper streichelte. Wie Salih sie mit seinen dunklen Augen zugleich liebevoll und begehrlich betrachtete. Wie er mit aller Kraft versucht hatte, der Versuchung zu widerstehen …

Ich sollte ihn zur Begrüßung küssen, um ihn von Anfang an aus dem Konzept zu bringen, schoss es Desirée durch den Kopf.

Doch selbst wenn es um ihr Leben gegangen wäre, hätte sie sich nicht von der Stelle rühren können. Wie angewurzelt stand sie da und sah Salih starr an. Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihren Plan in die Tat umsetzen sollte.

Nur allzu lebhaft erinnerte sie sich an jene Tage, an den schönen Schwung von Salihs vollen Lippen, an seinen intensiven, leidenschaftlichen Blick. Diese Momentaufnahmen von damals hatten nichts mit dem Mann zu tun, den Desirée jetzt vor sich sah. Salihs Gesichtszüge wirkten nicht nur beherrscht, sondern richtiggehend hart.

„Wen hast du erwartet?“, fragte er.

„Nicht dich.“

Salih hatte nicht damit gerechnet, dass ihr bloßer Anblick genügte, damit sein Herz schneller schlug. Das ärgerte ihn fast noch mehr als die Tatsache, dass sie es überhaupt gewagt hatte herzukommen.

Auf keinen Fall wollte er sich eingestehen, dass er immer noch eine Schwäche für sie hatte. Im Unterschied zu früher war er inzwischen weder seinen noch ihren Bedürfnissen hilflos ausgeliefert. Er würde sich nicht mehr von der starken Anziehungskraft beherrschen lassen, die von Desirée ausging. Nein, er war ein Mann geworden, der sich nicht mehr von seinen Gefühlen leiten ließ. Das würde sie schon bald merken.

Sie zog die rechte Augenbraue hoch – was sie immer tat, wenn sie verunsichert war. Dabei wirkten ihre Augen grau wie Schiefer. Nur zu gut erinnerte er sich daran, dass sie scheinbar die Farbe wechselten. Bei keiner anderen Frau hatte er je etwas Vergleichbares beobachtet … Manchmal waren Desirées Augen klar und dunkel wie Edelstein gewesen. Grün, wenn sie einander tagsüber geliebt hatten … Und manchmal grün-grau gesprenkelt.

„Ich dich auch nicht“, versetzte er knapp.

„Und warum bist du dann hier?“, wollte sie wissen.

„Ich habe gehofft, du würdest es dir anders überlegen. Das wäre besser gewesen.“

„Hoheit“, murmelte der Grenzbeamte ergeben, und seine Majestät Salahuddin Nadim ibn Khaled ibn Shukri al Khouri nahm Desirées Pass an sich. In seiner Wange zuckte ein Muskel.

„Komm, Desi“, forderte er sie auf, während er voranging.

Wie früher sprach er die Kurzform ihres Namens so aus, dass es wie Disie klang. Unwillkürlich erwachten Erinnerungen in ihr. Disie, ich liebe dich. So lange die Sterne am Himmel stehen.

Wenigstens konnte sie sich wieder bewegen. Sie folgte ihm, wobei sie einige Schritte zurückblieb. Wie eine brave muslimische Ehefrau, schalt sie sich selbst und lief schneller, um ihn einzuholen.

Ihre Gefühle waren in Aufruhr, nicht zuletzt, weil er sich so sehr verändert hatte. Ob das an der Wüste lag? Brachte sie mit ihren Extremen einen so harten und...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.