E-Book, Deutsch, 316 Seiten, eBook
Reihe: Physiotherapie Basics
Gerätegestützte Krankengymnastik
E-Book, Deutsch, 316 Seiten, eBook
Reihe: Physiotherapie Basics
ISBN: 978-3-540-27135-2
Verlag: Springer
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Zielgruppe
Professional/practitioner
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Geschichte der Trainingstherapie.- Medizinische Grundlagen.- Pädagogische Aspekte.- Psychologische Aspekte.- Ziele und Aufgaben der Trainingstherapie.- Indikationen und Kontraindikationen.- Prinzipien der Trainingslehre.- Angewandte Trainings- und Bewegungslehre.- Trainingstherapie.- Untersuchung — Therapie — Training — Dokumentation.
Medizinische Grundlagen (S. 10)
2.1 Die Muskeln
LERNZIELE
Kenntnisse über
• Grundlagen des Muskelaufbaus
• Arten des Muskelgewebes
• Funktionsweise der Muskelkontraktion
Skelettmuskeln entwíckeln Kraft über Kontraktion. Dadurch bekommen wir die Möglichkeit, uns zu bewegen und mit unserer Umwelt zu interagieren. Die Muskulatur ist neben der Leber das größte Stoffwechselorgan des Körpers.
Je nach Funktion im menschlichen Körper unterscheidet man drei unterschiedliche Arten von Muskelgewebe:
Skelettmuskulatur: willkürlich kontrolliert, quergestreift
Herzmuskulatur: unwillkürlich (nicht steuerbar, vegetativ innerviert), quergestreift
Glatte (viszerale)
Muskulatur: unwillkürlich (nicht steuerbar, vegetativ innerviert), glatt Kennzeichen der Skelettmuskulatur ist die willkürliche Kontraktionsfähigkeit. Die Herzmuskulatur arbeitet unwillkürlich. Sie ist vegetativ über Sympathikus und Parasymathikus innerviert. Weiterhin unterscheidet man die so genannte glatte Muskulatur, die ebenfalls nicht der Willkürmotorik unterliegt. Glattes Muskelgewebe befindet sich zum Beispiel im Darm und in den Gefäßen. Da im Bereich der Trainingstherapie die quergestreifte Muskulatur im Vordergrund steht, wird sie im Folgenden eingehend beschrieben. Die Skelettmuskulatur ist sowohl für dynamische als auch statische Muskelarbeit (s. Kap. 8.3.2) verantwortlich. Dynamische Muskelarbeit beinhaltet die Bewegung, statische stabilisiert die Körperhaltung. Die Muskeln entwickeln Kraft, indem sie kontrahieren. Um die Funktion der Muskeln, insbesondere den Kontraktionsvorgang, zu verstehen, muss man sich zunächst mit der Struktur des gesamten Muskels und der Muskelzelle im Einzelnen befassen. Dieses Verständnis ist die Basis für eine effektive Trainingstherapie.
2.1.1 Aufbau des quergestreiften Skelettmuskels
Der Skelettmuskel besteht aus vielen parallel angeordneten Muskelfaserbündeln (s. Abb. 2.1) und Bindegewebe, dem Epimysium. Jedes Bündel oder auch Faszikel genannt besteht aus 10–20 Muskelfasern und ist von einer bindegewebigen Hülle, dem Perimysium umgeben. Das Perimysium grenzt die einzelnen Bündel voneinander ab. Innerhalb eines Muskelfaserbündels werden wiederum die einzelnen Muskelfasern von dünnen bindegewebigen Septen umhüllt (Endomysium). Durch die Überlappung der Muskelfasern kommt es zur Ausbildung des Muskelbauches. Bei sehr großen Muskeln, z. B. M. latissimus dorsi, können die einzelnen Abschnitte bis zu 30 cm betragen.