E-Book, Deutsch, Band 327, 256 Seiten
Reihe: Historical
Seger / Mortimer Historical Band 327
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-6526-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 327, 256 Seiten
Reihe: Historical
ISBN: 978-3-7337-6526-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DER MITTERNACHTSKUSS DES HIGHLANDERS von SEGER, MAURA
Als Katlin die schottische Burg Innishffarin erbt, glaubt sie an einen Traum. Aus dem schnell ein Albtraum wird, denn sie hat den Eindruck, dass es in den Gemäuern spukt. Ehe Katlin sich versieht, fällt sie ihrem arroganten Nachbarn, dem schottischen Laird Angus Wyndham, angsterfüllt um den Hals - und spürt seinen sinnlichen Kuss ...
WIEDERSEHEN MIT DEM ADLIGEN VERFÜHRER von MORTIMER, CAROLE
Oh, sie ist längst nicht mehr das blutjunge Ding, das sich nach dem Earl of Chambourne verzehrt! Nein, Lady Sylvie ist inzwischen verwitwet und erfahren genug, eine Affäre mit ihrem unvergessenen Earl zu beginnen. Aber nie darf er das Geheimnis herausfinden, das sie seit ihrer letzten ungestümen Begegnung vor ihm verbirgt ...
Zu den produktivsten und bekanntesten Autoren von Romanzen zählt die Britin Carole Mortimer. Im Alter von 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Liebesroman, inzwischen gibt es über 150 Romane von der Autorin. Der Stil der Autorin ist unverkennbar, er zeichnet sich durch brillante Charaktere sowie romantisch verwobene Geschichten aus. Weltweit hat sie sich in die Herzen vieler Leserinnen geschrieben. Nach der Schule begann Carole Mortimer eine Ausbildung zur Krankenschwester, musste die Ausbildung allerdings aufgrund eines Rückenleidens nach einem Jahr abbrechen. Danach arbeitete bei einer bekannten Papierfirma in der Computerabteilung. Zu diesem Zeitpunkt schrieb sie ihren ersten Liebesroman, das Manuskript wurde abgelehnt, da es zu kurz war und die Handlung nicht den Ansprüchen des Verlags genügte. Bevor sie einen zweiten Versuch wagte, schmollte sie nach eigenen Angaben erst einmal zwei Jahre. Das zweite Manuskript wurde dann allerdings angenommen, und es war der Beginn ihrer erfolgreichen Karriere als Autorin von modernen Liebesromanen. Sie selbst sagt, dass sie jeden Augenblick des Beginns ihrer Karriere genossen hat, sie war die jüngste Autorin des Verlags Mills & Boon. Carole Mortimer macht das Schreiben viel Freude, sie möchte gern mindestens weitere zwanzig Jahre für ihre Leserinnen schreiben. Geboren wurde Carole Mortimer 1960 in Ost-England, und zwar in einem winzigen Dorf. Sie sagt, das Dorf sei so klein, dass, sollte der Fahrer beim Durchfahren einmal zwinkern, er den Ort vollkommen übersehen könnte. Ihre Eltern leben immer noch in ihrem Geburtshaus, ihre Brüder wohnen in der Nähe der Eltern. Verheiratet ist sie mit Peter, ihr Mann brachte zwei Kinder mit in die Ehe, sie leben in einem wunderschönen Teil Englands. Die beiden haben vier Söhne, zusammen sind es sechs Kinder, zwischen dem ältesten und jüngsten bestehen 22 Jahre Altersunterschied. Außerdem haben sie einen Kleintierzoo sowie einen Hund, der zur Hälfte von einem Kojoten abstammt und den die Familie aus Kanada mitbrachte.
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1. KAPITEL
Sarah streckte den Kopf aus dem Fenster der Kutsche und starrte verwirrt auf den dunklen Steinquader, der sich wenige Meilen von ihnen entfernt auftürmte. „Wir müssen uns verfahren haben, da bin ich mir ganz sicher.“
Katlin rückte zu ihr heran und blickte ebenfalls aus dem Fenster. Sie waren nun schon seit eineinhalb Tagen unterwegs und am frühen Morgen von dem Gasthaus aufgebrochen, in dem sie übernachtet hatten.
Gleich nach ihrer Abreise hatte es zu regnen begonnen, doch nun klarte der Himmel auf. Die Sonne schien hell über die sanften Hügel und glitzerte in den Wellen des nahegelegenen Meeres.
Vor allem aber schien die Sonne auf Innishffarin. Der Familiensitz der Sinclairs thronte auf einem Hügel und präsentierte sich so in seiner ganzen Pracht, doch gerade das bestürzte Katlin.
Wie konnte es sein, dass sie sich nicht mehr an diesen mächtigen Anblick erinnerte? Sie sah das verdorrte Heidekraut am Wegesrand, und auch die Ponys waren noch da, und ganz sicher gab es in der einen oder anderen Küche noch das leckere Shortbread.
Doch dieser mächtige Steinhaufen vor ihr war ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte. Er war weder ein Gutshaus noch ein Landsitz, ja nicht einmal ein Haus. Innishffarin stand wie ein Bollwerk in der Landschaft, es war eine zweckmäßig gebaute, scheinbar uneinnehmbare Festung, von der keine Zugeständnisse an die moderne Welt zu erwarten waren. Der Himmel möge ihr helfen! Wohin waren sie nur geraten?
„Mach dir keine Gedanken, Sarah“, sagte sie. „Ich bin sicher, dass es weitaus bequemer sein wird, als es wirkt.“ Doch tief in ihrem Inneren bezweifelte sie es.
Die Kutsche folgte rumpelnd der unebenen Straße, die sich immer höher hinauf zur Festung wandt. Katlin genoss den einzigartigen Ausblick über die sanften Täler und das weite Meer.
Sarah hingegen schloss stöhnend die Augen. Ihr machte die Höhe zu schaffen, während Katlin alles um sich herum in sich aufsog. Ihre Zuversicht kehrte zurück.
Die Kutsche hielt vor dem Haupteingang, und der Kutscher stieg von seinem Bock, um den beiden Frauen beim Aussteigen zu helfen. Er war ein Bediensteter von Lady Margaret und hatte den Auftrag, Katlin und Sarah sicher nach Innishffarin zu bringen. Jetzt, wo er diesen Auftrag ihn erledigt hatte, wurde er anderswo gebraucht.
„Ich habe genau den Weg genommen, den Sie mir genannt haben, Miss“, sagte er, als er Katlin aus der Kutsche half. „Dies muss Innishffarin sein, hier gibt es sonst nichts anderes. Aber Sie denken sicher nicht daran“, Katlin fiel ihm ins Wort.
„Das haben Sie großartig gemacht, John. Wir werden schon jemanden finden, der uns weiterhelfen kann.“
Sie ging mit festen Schritten auf die beeindruckenden Türen zu. Die Türen bestanden aus massiver Eiche, wurden von dicken Eisenbändern gehalten und überragten Katlin um mehr als das Doppelte. Katlin klopfte. Doch durch die Dicke des Holzes war nichts zu hören. Katlins Hand schmerzte.
„Es muss eine Glocke geben“, sagte sie und hielt nach einem Klingelzug Ausschau. Doch da war keiner.
„Also gut“, raunte John. „Ich werde mich umsehen. Es gehört sich nicht, dass sich niemand um Sie kümmert.“
Er ballte die Faust und schlug kräftig gegen eine der Türen. Sie öffnete sich einen Spalt.
„Das ist ganz und gar nicht so, wie es sein sollte“, sagte Sarah verschnupft. Sie rieb sich den Po, der sich nach der langen Fahrt ziemlich taub und wund anfühlte.
„Hier wird schon jemand sein“, sagte Katlin zuversichtlich. Sie drückte die Tür ein bisschen weiter auf, um einzutreten, doch sie stoppte sofort wieder.
Vor ihr erstreckte sich eine riesige Halle aus grauem Stein mit einer grob behauenen Decke. Die Halle war mindestens zwanzig Meter hoch und konnte Lady Margarets Londoner Ballsaal sicher leicht zweimal in sich aufnehmen. In diesem riesigen Raum nur standen nur ein gutes Dutzend sehr großer, sehr alter Möbel, wie ein enormer Tisch mit zwei thronähnliche Stühle, sonst war die Halle leer. Katlins Schritte hallten auf dem gefliesten Boden.
„Hallo!“, rief sie. „Ist jemand da?“
Das Echo ihrer Stimme verhallte.
„Skandalös“, schimpfte John. Er wischte ein Spinnennetz weg und schob einen Haufen unbestimmbaren Gerümpels beiseite. „Das hier spricht nicht gerade für die Diener, wer immer sie auch sein mögen.“
„Ich habe einige von ihnen bei der Testamentseröffnung getroffen“, sagte Katlin. „Sie schienen mir gute Leute zu sein.“
„Das mag sein, aber jetzt sind sie nicht hier“, antwortete der Kutscher. „Ich sehe einmal unten nach, doch ich fürchte, wir werden hier auf uns allein gestellt sein.“
„Oh nein“, stöhnte Sarah erschöpft. „Was für ein trauriger Empfang nach so einer langen Anreise. Das ist bestimmt ein Zeichen. Wir hätten nicht herkommen sollen.“
„Sei still“, sagte Katlin. „Wir werden schon zurechtkommen. Ich werde nach unten gehen. John. Sehen Sie lieber nach dem Gepäck. Sarah, du siehst dich nach passenden Schlafzimmern um.“ Als das Mädchen zögerte, stupste Katlin sie an. „Na komm, sei ein gutes Kind. Es gibt keinen Grund, zu hadern.“
Obwohl Katlins Worte Sarah nicht überzeugten, machte sich die Zofe auf den Weg. Katlin seufzte und suchte die Küchenräume. Sie fand sie am Fuße einer Treppenflucht, die von der Halle abging. Die Küchen schienen einen großen Teil des Untergeschosses auszumachen und waren so in den Hang gebaut, dass die Fenster Licht und Luft hineinließen.
Die Hauptküche war ganz anders als alle Kochräumen, die Katlin bisher gesehen hatte. Sie war so groß, dass man in ihr gut und gerne Vieh hätte schlachten können, doch dafür war sie andererseits wieder zu niedrig.
Die Mitte des Raumes nahm ein arg ramponierter Tisch ein, über dem an einem seltsamen Gestell ebenso scharfe wie tödliche Messer, Äxte, Hacken und Beile baumelten.
An einer Seite standen verschiedene Eimer neben einem großen Wasserbecken, denn offenbar gab es hier auf Innishffarin noch keine Wasserpumpe. Von der Küche gingen verschiedene kleine Kammern ab, in einer fand Katlin Räucherfleisch, einen Korb mit Kartoffeln sowie in einem kühlen, im Steinboden eingelassenen Fach einen Behälter mit Butter.
Wenigstens werden wir nicht verhungern, dachte sie, während sie zur Hintertür ging, um sich dort umzusehen. Draußen hatte jemand einen Kräutergarten angelegt. Die Pflanzen begannen bereits zu sprießen. Was Katlin jedoch besonders fesselte, war der Ausblick.
Von hier aus konnte sie sich einen besseren Überblick über Innishffarin verschaffen. Die Festung befand sich nicht auf der Spitze des Hügels, sondern stand mit der Rückseite zu einem Abhang, der tief in eine Felsenschlucht auslief. Rechts lag das Meer, links eine steile Böschung.
Es gab nur den einen Weg hier herauf, und zwar den, den sie gekommen waren. Drohte Gefahr, konnte er sofort gesperrt werden. Dies mochte im dreizehnten Jahrhundert, als die Burg errichtet worden war, durchaus sinnvoll gewesen sein, im Jahre 1807 aber war es nicht mehr zeitgemäß. Kein Wunder, dass Lady Margaret Katlins Entscheidung nicht unterstützte.
Dennoch blieb Katlin nichts anderes übrig, als jetzt das Beste aus dieser Situation zu machen. Solange es hier Lebensmittel gab, war die Burg jedenfalls nicht verlassen. Sehr wahrscheinlich würden die Dienstboten bald kommen.
Katlin würde sich ihnen vorstellen und ihre Erwartungen an sie freundlich aber bestimmt vorbringen. Sicher brauchten sie einige Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen, doch schon bald würde sich alles eingespielt haben.
Immerhin war Katlin dazu erzogen worden, einem großen Haus vorzustehen. Innishffarin war fraglos eine große Herausforderung, doch Katlin würde sie annehmen und meistern.
Das Leben hier versprach auf jeden Fall abwechslungsreicher zu sein als in London, wo ihre Tage mit ewigen Besuchen und dem Warten darauf erfüllt waren, dass sich Charles endlich erklärte und ihr restliches Leben begann. Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr freute sie sich, dass sie …
„Ach je!“
Der erschrockene Schrei unterbrach Katlins Gedanken. Sie drehte sich um, raffte ihre Röcke zusammen und lief schnell ins Haus zurück. Auf dem Treppenabsatz in der Halle fand sie Sarah, weiß wie ein Laken und den Tränen nahe.
„Oh Miss, Gott sei Dank, ich habe Sie gefunden! Es ist etwas Schreckliches passiert! Wir müssen sofort von hier weg!“
Während sie sprach, drückte Sarah die Hand ihrer Herrin und begann, sie in Richtung Tür zu ziehen. Katlin stemmte sich ihr entgegen und erwiderte scharf: „Hör sofort auf damit! Nimm dich zusammen und erzähle mir, was vorgefallen ist.“
Erschrocken blieb Sarah stehen. Der bestimmte Ton ihrer Herrin war für sie ungewohnt. Sie japste nach Luft. „Es war schrecklich! Hier ist ein grausiges kaltes Ding, das uns um unseren Schlaf bringen wird! Wir müssen sofort hier weg!“
Ohne darauf zu warten, wer oder was ihr folgen würde, rannte Sarah zur Tür. Sie prallte mit John zusammen, der gerade schwer beladen hereinkam. John hatte niemanden gefunden, der ihm tragen half.
Durch den Zusammenprall rutschten John die Taschen und Koffer vom Kopf und aus den Armen und purzelten durch den Raum. Eine kleine Kiste traf John dabei am Kopf, er taumelte gegen die Wand und rutschte zu Boden. Auch Sarah landete jammernd auf dem Allerwertesten.
„Nun“, sagte Katlin und besah sich den Schaden. „Wir haben genug zu tun.“
Knapp...