Buch, Deutsch, Band 1, 200 Seiten, Format (B × H): 122 mm x 190 mm, Gewicht: 195 g
Buch, Deutsch, Band 1, 200 Seiten, Format (B × H): 122 mm x 190 mm, Gewicht: 195 g
Reihe: Schriften zur Rettung des öffentlichen Diskurses
ISBN: 978-3-86962-512-6
Verlag: Herbert von Halem Verlag
Ja, man kann – zumindest der Form nach. Und das gleich zweimal: Mit den beiden Loebner-Preis für KI dekorierten Chatbots Rose und Mitsuku. Ob das geistreich ist? Das muss jeder für sich entscheiden. Ob das unterhaltsam ist? Ja – allerdings eher unfreiwillig. Im systematischen Teil des Essays werden die Dialoge ausgewertet. Dabei wird der gegenwärtige Hype um KI als maßlose Übertreibung sichtbar, ein Goldrausch der KI gewissermaßen, übrigens von Menschen und ihren allzu menschlichen Interessen veranlasst.
Die Begriffe rund um das Thema KI werden im Buch weggeholt von der Behauptung der Singularität, der Disruption oder der versteckten Science Fiction – zurück auf den Boden der funktionalen Tatsachen einer gleichwohl beachtlichen Innovationsspirale: Automatisierung, Standardisierung und maschinelles Verarbeiten von großen Echtzeit-Daten sind aktuell die sachgemäßen Beschreibungen des gegenwärtigen KI-Rauschs. Doch eigentlich geht es beim KI-Rausch um etwas anderes: Die Maschinisierung des Menschen durch Standardisierung, Automatisierung und verbesserte Kontrolle zur fortschreitenden Ökonomisierung aller Lebensbereiche, ermöglicht durch Algorithmen, Datafizierung und digitale Technologie in bisher ungeahnter Wirkmächtigkeit.
Der Essay enthält dazu fünf Thesen:
These 1: Maschinen werden immer effizienter im Automatisieren – oder: die Automatisierung der Automatisierung.
These 2: Trotz Automatisierung der Automatisierung: Maschinen sind nicht geistreich intelligent.
These 3: Menschen werden als Datenhaufen ausgemessen – und damit zu Datenhaufen gemacht.
These 4: Datenhaufen quo vadis? Von der Präferenz-Erfassung zum „hackable animal“.
These 5: Synthese = Die Maschinisierung der Menschen – zur Bahnung der KI.
Fazit: Mit den künstlichen Intelligenzen verhält es sich wie mit künstlichen Tränen: Sie erfüllen einen instrumentellen Zweck, der aber in keiner Weise mit jenen schillernden Gefühlen verbunden ist, die wir in Freude oder Trauer empfinden – und die uns zum Menschen machen. Alles andere ist Budenzauber oder Desinformation.
Zielgruppe
Ein allgemein interessiertes Publikum zu drängenden Fragen der Zeit, wie hier Digitalisierung und insbesondere künstliche Intelligenz.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Philosophie Moderne Philosophische Disziplinen Philosophie der Technik
- Geisteswissenschaften Philosophie Angewandte Ethik & Soziale Verantwortung Wissenschaftsethik, Technikethik
- Sozialwissenschaften Medien- und Kommunikationswissenschaften Medienwissenschaften Medienphilosophie, Medienethik, Medienrecht
- Mathematik | Informatik EDV | Informatik Informatik Künstliche Intelligenz
- Geisteswissenschaften Philosophie Moderne Philosophische Disziplinen Medienphilosophie, Medientheorie
- Mathematik | Informatik EDV | Informatik EDV & Informatik Allgemein Soziale und ethische Aspekte der EDV
- Technische Wissenschaften Technik Allgemein Philosophie der Technik
Weitere Infos & Material
VORWORT DES HERAUSGEBERS STEPHAN RUSS-MOHL11
EINLEITUNG:
PERSÖNLICH, THEMATISCH UND IN ZAHLEN 15
Vorab:
Warum der Begriff ›KI‹ ein Marketingtrick ist – seit Anbeginn 15
Eine persönliche Einleitung zur ›Roboteretikette‹: Ich und Rose 18
Thematische Einleitung: Intelligenz und was heißt hier ›künstlich‹? 20
Menschen und Maschinen: eine Einleitung in Daten und Zahlen 24
ERSTER TEIL:
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND IHRE VERMESSUNG 27
Fake-künstliche Intelligenz aus dem 18. Jahrhundert: 'der mechanische Türke'
30
Siris One-Shot-Intelligenz 32
Cleverbots und ›Warten auf Godot‹. Eben: Warten.38
Microsofts Deep-Learning-Desaster – oder: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern 41
Googles unfreiwilliges KI-Rassismus-Desaster 43
Bewusst ausgelöste KI-Rassismus-Desaster im öffentlichen Diskurs: Die ›Google-Bombe‹ 45
Hey Alexa; Hey Google – gefangen in der Endlosschleife. Oder: Pleiten, Pech und Pannen in der jüngeren KI 47
Ein Meilenstein der Mensch-Maschine-Beziehungen: der geköpfte hitchBOT
50
Deep Learning und die Stimme der Kritiker: Doch nur ein unbedeutendes Werkzeug? 51
Vergleich der kommerziellen Systeme und die Frage nach dem Humor 52
Feminismus à la KI 54Persönlichkeits-Extrapolation:Wie ein Toter als Chatbot weiterlebt 56
Eine intelligente Rede halten – Das wär’s, oder? 58
'Reden wir mit ihnen' 63
ZWEITER TEIL:
WIE FORDERT MAN KIS IN EINEM PHILOSOPHISCHEN DIALOG HERAUS? ZWEI EXPERIMENTE 66
Der Chat mit Rose 69
Der Chat mit Mitsuku 100
Zwischenfazit: Gibt es Ergebnisse des Dialog-Tests für künstliche Intelligenz? 128
DRITTER TEIL:
5 THESEN ZUR MASCHINISIERUNG DES MENSCHEN UND DIE THEORIE DER DOPPELTEN KONVERGENZ DER INTELLIGENZ 131
These 1:
Die Maschinen werden immer effizienter im Automatisieren – oder: die Automatisierung der Automatisierung 134
These 2:
Trotz Automatisierung der Automatisierung: Die Maschinen sind nicht geistreich intelligent 136
These 3:
Menschen werden als Datenhaufen ausgemessen – und damit zu Datenhaufen 141
These 4:
Datenhaufen – quo vadis? Von der Präferenz-Erfassung zum ›hackable animal‹ 147
These 5:
Synthese = Die Maschinisierung des Menschen – zur Bahnung der KI 151
VIERTER TEIL:
(SUBJEKTIVE) SCHLUSSFOLGERUNGEN FÜR DIE BEZIEHUNG ZWISCHEN MENSCH UND MASCHINE 173
Personen und 'Viecher': ein Plädoyer für Respekt gegenüber jedweder Intelligenz 173
Die doppelte Konvergenz der Intelligenz wirft uns auf die eigene Moral gegenüber der Maschine zurück: eine Erinnerung an Frog in a Blender 178
NACHTRAG:
WESHALB ÜBERHAUPT NOCH EIN BUCH ZU KI IM ÖFFENTLICHEN DISKURS? 181
LITERATUR 185