Seefelder Sanierungsplan
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-95554-353-2
Verlag: HDS-Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
E-Book, Deutsch, Band Band 5, 121 Seiten
Reihe: Sanierungsplan
ISBN: 978-3-95554-353-2
Verlag: HDS-Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Finanzanalyse/Liquiditätsanalyse/Investitionsanalyse
Ertragswirtschaftliche Kennzahlen
Risiko-Management
Aufstellung einer Schwachstellenanalyse
Krisensymptome und deren Ursachen/Sanierungsmaßnahmen
Wenn die Krise von Unternehmen in der Frühphase der Krisenentstehung erkannt wird, kann meist zügig und nach außen unerkannt, eine Rekonstruktion des Unternehmens geplant und durchgeführt werden. Je mehr die Fehlererkennung und Fehlerbeseitigung verschleppt wird, desto mehr müssen kurzfristige Ziele wie die Vermeidung der Zahlungsunfähigkeit bzw. Insolvenz erreicht werden. Dazu bedarf es eines Sanierungskonzepts, das nicht nur ein interner Akt der Unternehmensführung ist, sondern weitreichende rechtliche Implikationen zur Folge hat. So ist ein Sanierungsplan in der Regel durch dritte und vom Unternehmen unabhängige Personen zu erstellen, um die notwendige Glaubwürdigkeit zu erreichen.
Der Sanierungsplan ist Grundlage für zahlreiche, insbesondere rechtliche Fragen: Für die Gläubiger stellt sich die Frage, ob Vergleiche mit dem Schuldner für diesen risikofrei sind, d.h., ob sie das Risiko eingehen, dass innerhalb von 10 Jahren, wenn das Unternehmen doch noch insolvent werden sollte, der Vergleich vom Insolvenzverwalter nach § 133 InsO angefochten und die vom Krisenunternehmen geleisteten Zahlungen zurückgefordert werden können. Für die Banken stellt sich die Frage, ob sie dem Unternehmen noch Kredite zur Verfügung stellen und für die Geschäftsführung stellt sich die Frage, ob sie noch Zahlungen aus der vorhandenen Masse leisten.
Mit den Auswirkungen des Gesetzes zur vorüber gehenden Aussetzung der Insolvenzantragspflicht und zur Begrenzung der Organhaftung bei einer durch die COVID-19- Pandemie bedingten Insolvenz.
Zielgruppe
Unternehmer, Unternehmensgründer, Geschäftsführer, Unternehmensberater, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Mitarbeiter aus den Bereichen Unternehmenssanierung/Insolvenz, Banken, Fachanwälte für Steuerrecht.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
Inhaltsverzeichnis
Der Autor.V
Vorwort. VII
Abkürzungsverzeichnis. XIII
1. Restrukturierung und Sanierung. 1
1.1 Die Begriffe. 1
1.1.1 Sanierung. 1
1.1.2 Restrukturierung. 1
1.1.3 Turnaround. 2
1.1.4 Krisenbewältigung. 2
1.2 Anlässe für die Aufstellung eines Sanierungsplans. 3
1.3 Anlässe für die Aufstellung eines Restrukturierungsplans. 3
1.3.1 Krisenanalyse und strategische Unternehmensplanung. 4
1.3.2 Gesellschafter des Unternehmens. 4
1.3.3 Investitionsplanung. 4
1.3.4 Banken. 4
1.3.5 Controlling. 5
1.3.6 Marketing. 5
1.3.7 Kapitalbeschaffung. 5
1.3.8 Mitarbeiter und Partner des Unternehmens. 6
1.3.9 Weitere Aktivitäten, Unterlagen und Präsentationen.6
1.4 Rechtliche Implikationen einer ernsthaften Krise. 6
1.4.1 Schutz des Managements bei Erstellung eines Sanierungsplans. 6
1.4.2 Schwierige Bestimmung, wann Zahlungsunfähigkeit oder
Überschuldung vorliegt. 8
1.4.2.1 Zahlungsunfähigkeit. 8
1.4.2.2 Überschuldung. 9
1.4.3 Haftung gegenüber Gläubigern. 9
1.4.4 Zahlungen während der Insolvenzreife
(Pflicht zur Masseerhaltung). 10
1.4.5 Haftung für Steuerschulden. 12
1.4.5.1 Überblick. 12
1.4.5.2 Haftung für Lohnsteuern. 13
1.4.5.3 Haftung für Umsatzsteuern. 13
1.4.6 Haftung für Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung. 14
1.5 Rechtsprechung zu den Sanierungskonzepten. 15
1.5.1 Ausgangslage: Anfechtungen des Insolvenzverwalters
nach § 133 InsO. 15
1.5.2 Schlüssiges Sanierungskonzept (BGH vom 12.05.2016). 18
1.6 IDW S 6. 20
1.6.1 Kernanforderungen an Sanierungskonzepte. 20
1.6.2 Prozess und Ziel. 20
1.6.3 Weiche Faktoren. 21
1.7 ISU. 21
1.8 Sanierungsfähigkeit und Sanierungswürdigkeit. 22
1.8.1 Sanierungsfähigkeit. 23
1.8.2 Sanierungswürdigkeit. 23
1.9 Die Krisenursachen und ihre Erkennung. 24
1.9.1 Regelfall: Die Krise als schleichender Vorgang. 24
1.9.2 Unternehmenskrise und Change Management.24
1.9.3 Frühzeitiges Erkennen einer Krise. 26
1.9.4 Frühzeitiges Erkennen einer strategischen Krise. 28
1.9.5 Frühzeitiges Erkennen einer Erfolgskrise. 30
1.9.6 Frühzeitiges Erkennen einer Liquiditätskrise. 30
1.9.7 Stakeholder-Krise. 31
1.9.8 Einzelfälle für die Entwicklung einer Krise. 33
1.9.8.1 Expansion. 33
1.9.8.2 Veränderungen der Marktbedigungen. 34
1.9.8.3 Zweitursache als Auslöser der Krise. 34
1.9.9 Erfolgreiche Reaktion auf die ersten Schwierigkeiten. 35
1.9.10 Zunahme der Verschuldung. 36
1.9.11 Typische Störungen im Wachstum eines Unternehmens. 37
1.10 Die Unternehmensplanung zur Früherkennung und
Vermeidung einer Krise. 38
1.10.1 Die strategische Unternehmensplanung. 38
1.10.2 Die operative Unternehmensplanung. 39
1.10.3 Die Szenarioplanung. 39
2. Aufstellung des Restrukturierungs- bzw. Sanierungsplans. 41
2.1 Organisation bei vorausschauenden Restrukturierungen. 41
2.2 Organisation, wenn die Krise schon ernst ist. 42
2.3 Erstellung des Sanierungsplans, wenn die Krise verschleppt wurde. 42
2.4 Erstellung durch externe Personen. 43
2.5 Informationen, Dokumentationen und Erkärungen. 43
2.6 Unternehmensanalyse. 45
2.7 Unternehmensplan für eine „Neugründung“ als saniertes Unternehmen 48
2.8 Prepackaged Insolvenzplan. 53
2.9 Schutzschirmverfahren.54
3. Unternehmensanalyse und Sanierungsplan im Einzelnen. 56
3.1 Themen. 56
3.2 Leitbild und Vision des sanierten Unternehmens. 57
3.3 Personal. 58
3.3.1 Personalentwicklung. 58
3.3.2 Altersstruktur der Mitarbeiter. 58
3.3.3 Qualitätsniveau der Mitarbeiter. 59
3.3.4 Stärken- und Schwächenanalysen wichtiger Mitarbeiter. 60
3.3.5 Abwanderung. 61
3.4 Finanzanalyse. 61
3.4.1 Überblick. 61
3.4.2 Eigenkapitalquote und Verschuldungsgrad. 62
3.4.3 Höhe des Verschuldungsgrades. 63
3.4.4 Stille Reserven.63
3.4.5 Immaterielle Vermögenswerte. 64
3.4.6 Struktur der Fremdfinanzierung. 65
3.4.7 Anteil der ausstehenden Forderungen zum Jahresumsatz. 66
3.4.8 Anteil der offenen Verbindlichkeiten zum Jahresumsatz. 67
3.5 Liquiditätsanalyse. 68
3.5.1 Liquide Reserven. 68
3.5.2 Cash-Flow gesamt. 69
3.5.3 Cash-Flow in Bezug auf das Kerngeschäft. 69
3.6 Investitionsanalyse. 70
3.6.1 Überblick. 70
3.6.2 Struktur des Anlagevermögens und Investitionsbedarf. 70
3.7 Ertragswirtschaftliche Kennzahlen. 71
3.7.1 Strukturelle Ergebnisanalyse. 72
3.7.2 Rentabilitätsanalyse. 72
3.7.3 Gesamtkapitalrentabilität. 73
3.7.4 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. 73
3.7.5 Außerordentliche Erträge in Bezug zum Gesamtumsatz. 74
3.7.6 Umsatzrendite. 75
3.7.7 Return of Investment. 75
3.7.8 Break-even-Analyse. 75
3.8 Risiko-Management. 77
3.8.1 Risikoinventur. 77
3.8.2 Risikowahrscheinlichkeit für kapitale Ereignisse. 79
3.8.3 Ertragsrisiken.79
3.8.4 Durchschnittlicher Auslastungsgrad. 80
3.8.5 Sicherung des betriebsnotwendigen Humankapitals. 80
3.8.6 Dokumentation des betriebsnotwendigen Know-hows. 80
3.8.7 Existenzgefährdende Rechtsstreitigkeiten und
behördliche Auflagen. 81
3.8.8 Abhängigkeit von neuen Technologien. 81
3.8.9 Übernahme der Kernkompetenz durch Wettbewerber. 82
3.9 Controlling. 83
3.9.1 Planungsrechnungs- und Liquiditätssteuerungsinstrumente.84
3.9.2 Organisation des Berichtswesens. 85
3.9.3 Organisation der Erstellung der Jahresabschlüsse und BWAs. 85
3.9.4 Umfang der Controlling-Tätigkeiten. 86
3.9.5 Toleranzen. 86
3.10 Aufstellung einer Schwachstellenanalyse. 87
3.11 Zusammenfassung der Ursache der Krise und der
Krisensymptome. 88
3.12 Darstellung der Sanierungsmaßnahmen. 88
3.12.1 Von dritter Seite zu erbringende Sanierungsbeiträge. 89
3.12.2 Planung der kommenden drei bis fünf Jahre. 89
3.12.3 Objektive Beurteilung der Chancen. 89
3.12.4 Vergleichsrechnung. 89
3.12.5 Chancen und Risiken. 90
3.12.6 Anhang. 90
3.13 Zusammenfassung. 91
4. Aussetzung der Insolvenzantragspflicht und weitere insolvenzrechtliche
Maßnahmen zur Abmilderung der Folgen der
COVID-19-Pandemie. 92
Erwerb der Formulare und Musterverträge.96
Bestellformular. 97
Stichwortverzeichnis. 103
Häufig kommen Unternehmen in die Krise. Das Erkennen der Krisenursachen dauert meist lange, weil die Krisenentstehung in der Regel ein schleichender Prozess ist, der nur allmählich sichtbar wird. Verursacht werden solche Krisen etwa durch Marktveränderungen oder durch strukturelle Organisationsschwächen, die erst im Wachstum eines Unternehmens ihr Schadenspotenzial entfalten.
Wer vorausschauend genug ist, erkennt die Krisenentstehung bereits in der Frühphase und kann dann meist zügig und nach außen unerkannt die Fehler beheben. Notwendig ist in der Regel eine Rekonstruktion des Unternehmens. Dadurch werden die Krisenherde beseitigt, bevor sie virulent werden. Oftmals wird diese Phase der Restrukturierung auch als Turnaround oder als Reengineering bezeichnet, indem eine schlecht funktionierende Maschine, hier das Unternehmen, zerlegt und danach neu zusammengebaut wird, sodass es von nun an wieder störungsfrei läuft. Eine solche Restrukturierung bedarf einer genauen Analyse der Ursachen der Krise und der gegenwärtigen Situation und eines Konzeptes für die Genesung. All dies wird in einem Restrukturierungsplan dargelegt.
Je mehr allerdings die Fehlererkennung und Fehlerbeseitigung verschleppt wird und die Krise des Unternehmens sichtbar geworden ist, desto schwieriger ist eine solche Rekonstruktion. Zunächst muss oft und kurzfristig eine Zahlungsunfähigkeit und damit die Insolvenz vermieden werden. In diesem Stadium der Krise spricht man dann nicht mehr von einer Rekonstruktion, sondern von einer Sanierung des Unternehmens mit harten und einschneidenden Sanierungsmaßnahmen. Auch hier bedarf es eines Sanierungskonzepts, das aber nunmehr nicht mehr nur ein interner Akt der Unternehmensführung ist, sondern weitreichende rechtliche Implikationen zur Folge hat. So ist ein solcher Sanierungsplan dann in der Regel durch dritte und vom Unternehmen unabhängige Personen zu erstellen, da andernfalls dem Konzept und vor allem der Richtigkeit der vorgeschlagenen Sanierungsmaßnahmen die Glaubwürdigkeit fehlen würde.
Der Sanierungsplan ist Grundlage für zahlreiche, insbesondere rechtliche Fragen: Für die Gläubiger stellt sich die Frage, ob Vergleiche mit dem Schuldner für diese risikofrei sind, d.h., ob sie das Risiko eingehen, dass innerhalb von zehn Jahren, falls das Unternehmen dennoch insolvent werden sollte, dieser Vergleich vom Insolvenzverwalter nach § 133 InsO angefochten und die vom Krisenunternehmen geleisteten Zahlungen von diesem zurückgefordert werden. Für die Banken stellt sich die Frage, ob sie dem Unternehmen weiterhin noch Kredit zur Verfügung stellen können und für die Geschäftsführung stellt sich die Frage, ob sie noch Zahlungen aus der vorhandenen Masse leisten können.
Vor diesem Hintergrund hat sich auf der Grundlage betriebswirtschaftlicher und rechtlicher Bedingungen herausgebildet, welche Inhalte und Aussagen ein Sanierungsplan aufweisen muss. Das Buch befasst sich mit diesen Fragen. Es beinhaltet Beispiele, Tipps und Checklisten. Es richtet sich insbesondere an Unternehmer, Unternehmensgründer, Geschäftsführer, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Unternehmensberater.
In Kapitel 4 werden die Auswirkungen des Gesetzes zur vorübergehenden Aussetzung der Insolvenzantragspflicht und zur Begrenzung der Organhaftung bei einer durch die COVID-19-Pandemie bedingten Insolvenz beschrieben.
Günter Seefelder