Scott | Wild wie ein irischer Kuss | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Scott Wild wie ein irischer Kuss


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7515-1294-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7515-1294-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wie sehr war Lady May Worth damals in Liam, den Freund ihres Bruders, verliebt! Einen sinnlichen Sommer lang war sie die Seine - bis er sie verließ. Jetzt ist Liam zurück in Schottland: Er soll sie vor einem Feind beschützen. Doch die allergrößte Gefahr geht für die schöne Adlige von dem irischen Schwerenöter selbst aus!



Bronwyn Scott ist der Künstlername von Nikki Poppen. Sie lebt an der Pazifikküste im Nordwesten der USA, wo sie Kommunikationstrainerin an einem kleinen College ist. Sie spielt gern Klavier und verbringt viel Zeit mit ihren drei Kindern. Kochen und waschen gehören absolut nicht zu ihren Leidenschaften, darum überlässt sie den Haushalt am liebsten ihrem Ehemann, der früh morgens und spät abends am College unterrichtet, sodass er tagsüber als Hausmann glänzen kann.

Nikkis ganzes Leben steht im Zeichen des Schreibens. Schon in der vierten Klasse nahm sie an Nachwuchsautoren-Konferenzen der Schule teil und ist immer noch sehr stolz auf ihren ersten Roman, den sie in der sechsten Klasse fertigstellte - ein mittelalterliches Abenteuer, das ihre Mutter auf einer elektrischen Schreibmaschine für sie abtippte. Mittlerweile besucht sie RWA-Konferenzen und besitzt natürlich ihren eigenen Computer. Sie ist sehr an Geschichte interessiert, recherchiert gern, immer auf der Suche nach Stoff für neue Geschichten. Es macht ihr viel Spaß, sich mit anderen Autoren und LeserInnen über ihre Lieblingsbücher und den Prozess des Schreibens auszutauschen.

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1. KAPITEL

Dieses Mal war Preston Worth in Gefahr, wirklich zu sterben. Liam Casek zog hastig das Hemd aus und riss einen breiten Streifen davon mit einer Geschicklichkeit ab, die er seiner allzu großen Erfahrung zu verdanken hatte – Preston war bereits mehr als einmal von ihm zusammengeflickt worden. Doch heute könnte es gut das letzte Mal sein. Liam drückte den Stoff auf die klaffende Schnittwunde in Prestons Brust, erschrocken darüber, wie nah sie sich an der Lunge befand und wie schnell der notdürftige Verband sich mit Blut vollsaugte.

„Case!“, presste Preston heiser hervor und packte ihn eindringlich am Arm, um ihn zum Zuhören zu zwingen. „Lass mich. Sie kommen vielleicht zurück.“ Er meinte die Männer, die ihnen in der Dämmerung auf der Straße aufgelauert hatten. Es waren zu viele gewesen, als dass sie sie hätten zurückschlagen können, und doch hatten sie es am Ende geschafft, wenn auch erst, nachdem Preston verwundet worden war. Allerdings hatte seine Verwundung sie wahrscheinlich gerettet. Ihre Angreifer hatten sich zurückgezogen, weil sie vielleicht geglaubt hatten, ihr Opfer würde schon bald den Folgen der Verletzung erliegen.

„Sei still“, knurrte Liam, während er ein weiteres Stück Stoff um Prestons Brust wickelte. „Wir müssen dich versorgen lassen.“ Doch zunächst musste die Blutung gestillt werden. Angestrengt dachte er nach. Die nächste Stadt lag zwei Meilen hinter ihnen. „Drück fest auf den Verband.“ Liam stützte ihn unter den Achseln. „Du musst runter von der Straße.“ Es widerstrebte ihm, Preston zu bewegen, aber er konnte einen verwundeten Mann nicht in der Dunkelheit mitten auf der Straße liegen lassen. Die Gefahr nahender Kutschen oder gar die Rückkehr ihrer Angreifer war zu groß.

Preston stöhnte auf, als Liam ihn zur Seite zerrte – keine leichte Aufgabe, denn Preston war ebenso groß wie er, über eins achtzig und nicht fähig, sich selbst auf den Beinen zu halten. Ächzend brachte Liam seinen Freund bis zu einem Baumstamm und untersuchte im schwächer werdenden Licht den Verband, so gut es ging. Bald würde es völlig dunkel sein. Verwünschter Winter! Es gab nie genügend Tageslicht, und im Augenblick brauchte Liam es so dringend. Er fühlte mehr, als dass er sah, wie das Blut den Verband durchtränkte.

„Ich habe Schmerzen, Case“, gestand Preston. Einen winzigen Moment lang klang Angst in seiner Stimme mit.

„Das ist ein gutes Zeichen“, ermutigte Liam ihn. „Es geht dir nicht allzu schlecht. Du bist bei Bewusstsein, du sprichst, du hast keine Taubheitsgefühle.“ Das Taubheitsgefühl fürchtete Liam am meisten, da es ein sicheres Zeichen für den nahenden Tod war. Viel zu oft hatte er es während des Krieges erlebt. Er war kein Arzt, aber Kriegsveteran.

„Diese Männer“, stieß Preston hervor. „Cabot Roan hat sie geschickt.“

Liam nickte. Es würde ihn nicht überraschen. Der Angriff heute bestätigte nur, was sie bereits befürchtet hatten. Cabot Roan war ein wohlhabender Geschäftsmann, den sowohl das Innen- als auch das Außenministerium verdächtigten, ein Waffenkartell anzuführen. Das Kartell bestand aus reichen Bürgern, die für die gar nicht so weit zurückliegenden Kriege Waffen für England hergestellt hatten. Doch jetzt, da die Kriege vorüber waren, fehlte ihnen das Einkommen, und so verkauften sie ihre Waffen an verschiedene Aufständische in ganz Europa. Die Ziele der meisten dieser Aufstände ließen sich allerdings nicht unbedingt mit den politischen Interessen des Britischen Königreichs in Einklang bringen, sodass diese Männer im Grunde Verrat an ihrem Land verübten. Allerdings waren Beweise dafür nötig, dass Cabot Roan hinter den Waffengeschäften steckte. Diese zu finden, war Prestons Aufgabe. Sollte Roan tatsächlich der Anführer sein, musste er so diskret wie möglich gestoppt werden. Dies wiederum war Liams Aufgabe.

„Unsere Vermutung stimmte also. Das ist schon mal gut. Roan hätte nicht seine Häscher geschickt, wenn er nichts zu verbergen hätte.“ Liam hörte nicht auf zu lächeln und zu reden. Ihm kam es so vor, als wäre die Blutung endlich schwächer geworden, wenn sie auch immer noch viel zu stark war. Er konnte nicht länger damit warten, Hilfe zu holen. „Glaubst du, du könntest reiten? Nur einige Meilen.“

Preston nickte. „Und selbst wenn nicht, müssen wir es versuchen. Wir können nicht hierbleiben. Die Verletzung ist zu ernst. Du brauchst Licht, um sie versorgen zu können, Case.“ Ganz anders als all die anderen Male, da Preston eine Schuss- oder Schnittwunde erlitten hatte. Liam hätte lachen müssen, wenn die Lage nicht so ernst gewesen wäre. Er fürchtete, dass er sehr viel mehr brauchen würde als etwas mehr Licht, um Preston zu retten.

Als er ihm aufhelfen wollte, hielt Preston ihn auf. „Warte. Vorher muss ich dir noch etwas sagen.“ Liam begriff die unausgesprochene Botschaft. Falls ich das Bewusstsein verliere, weil das Reiten zu große Schmerzen verursacht. Falls ich danach nicht wieder aufwache.

„Das kannst du tun, nachdem der Arzt dich versorgt hat“, warf Liam energisch ein.

Prestons Griff um seinen Arm wurde fester. „Kein Arzt, Case. Kein Gasthaus. Versprich mir das.“ Er atmete flach. „Zu öffentlich. Roan wird zuerst in allen Gasthäusern nach uns suchen und alle Ärzte der Gegend nach uns ausfragen.“

Widerwillig nickte Liam. Er hatte einen Plan. Plötzlich war ihm etwas eingefallen. „Nicht weit von hier gibt es ein Bauernhaus. Aber du musst mir erlauben, einen Arzt zu holen.“

Preston schüttelte entschlossen den Kopf. „Du hast meine Wunden oft genug genäht, um zu wissen, wie es geht.“ Er versuchte zu lachen und verzog vor Schmerzen das Gesicht.

„Lass das jetzt. Wir können später darüber lachen.“ Liam bezweifelte aber sehr, dass er je in der Lage sein würde, über diese Situation zu lachen. Wie ähnlich es Preston jedoch sah, ihm Zuversicht geben zu wollen, wenn er es doch war, der hier am Wegrand verblutete.

Zitternd atmete Preston ein. „Hör mir jetzt zu. Ich habe gestern den Beweis für Cabot Roans Schuld gefunden. Bevor du zu mir gestoßen bist.“

Das waren gute Neuigkeiten. „Wo ist er?“ Wenn irgendjemand geglaubt hätte, Preston könnte den Beweis bei sich tragen, hätten ihre Angreifer ihn niemals am Leben gelassen. Liam konnte nur hoffen, dass er sich nicht in den Satteltaschen des Pferdes befunden hatte, das durchgegangen war.

„Ich habe zwei Kopien des Beweises mit der Post verschickt. Eine direkt nach London und eine andere zu meiner Schwester, falls sie die Londoner Postkutsche abfangen.“ Preston ließ seinen Arm nicht los. „Sie ist zusammen mit einer Freundin in Schottland außerhalb von Edinburgh in einem kleinen Dorf. Du musst zu ihr reisen und sie beschützen, bis wir die Information dazu benutzen können, Cabot festzunehmen.“

Das gefiel Liam ganz und gar nicht. Ihm gefiel nie etwas, das mit May Worth zusammenhing. „Warum sollte Roan auch nur auf den Gedanken kommen, deine Schwester zu verfolgen?“ Selbst nach so vielen Jahren fiel es ihm noch immer schwer, ihren Namen auszusprechen.

„Weil Cabot Roan weiß, dass ich es war, der in sein Haus eingebrochen ist“, antwortete Preston aufgeregt. „Ich war unvorsichtig, und er hat mein Gesicht gesehen. Er wird Jagd auf May machen, Case, und ich kann nicht da sein, um sie zu beschützen.“

Nein, in seinem Zustand konnte Preston niemanden beschützen. Und selbst wenn er unverletzt gewesen wäre, hätte er jeden Verfolger nur direkt zu May geleitet. Roan würde zweifellos jede seiner Bewegungen beobachten lassen – falls Preston die Nacht überlebte. „Gib mir dein Wort, Case. Du wirst May doch beschützen?“

„Mit meinem Leben“, versprach Liam, weil er Preston alles versprochen hätte. Selbst die Fahrt zu der ganz besonderen Art von Hölle, die May Worth für ihn bedeutete. „Jetzt lass mich dich auf das Pferd setzen.“ Er schuldete Preston mehr, als er jemals wiedergutmachen könnte, und wünschte nur, der Einsatz für seinen Freund müsste nicht ausgerechnet etwas mit dessen Schwester zu tun haben.

Was tat May überhaupt in Schottland? fragte Liam sich. Ein ziemlich ungewöhnlicher Aufenthaltsort für die Tochter eines einflussreichen Engländers wie Prestons Vater. Und in welchem Dorf steckte sie? Preston hatte den Namen nicht erwähnt. Doch seine Fragen würden warten müssen. Noch bevor sie eine Viertel Meile hinter sich gebracht hatten, war Preston gegen Liam gesackt, erschöpft von dem Kampf, dem Schmerz und dem Blutverlust. Wahrscheinlich war es sogar besser, dass er das Bewusstsein verloren hatte. Endlich hatten sie den Hof erreicht. Allerdings war es nicht leicht für Liam, abzusteigen und gleichzeitig den bewusstlosen Mann vor einem Sturz zu bewahren.

„Ich brauche Hilfe für einen Verwundeten!“, rief er. Inzwischen war es völlig dunkel geworden, und Fremde um diese Stunde würden jeden Bewohner eines so abgelegenen Hofes misstrauisch machen. „Ich komme in Frieden!“ Doch er legte eine Hand für alle Fälle auf den Griff seiner Pistole. Man konnte nicht vorsichtig genug sein.

Mehrere lange Augenblicke vergingen, bevor die Tür des Hauses geöffnet wurde und ein Mann, eine Lampe in der einen Hand, heraustrat.

„Bitte helfen Sie uns. Er ist schwer verletzt. Ich muss ihn so bald wie möglich behandeln.“ Liam gab sich Mühe, sich die Angst nicht anmerken zu lassen, die ihm die Kehle zuschnürte. Er würde nicht zulassen, dass Preston Worth starb, doch wenn er ihm helfen wollte, musste er ruhig bleiben und die Situation in den Griff bekommen. Die Menschen zweifelten für...



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