Scott | Trust this Love | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

Scott Trust this Love


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7363-1758-1
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

ISBN: 978-3-7363-1758-1
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Er legt seine Hände um mein Gesicht für einen langen intensiven Kuss. Einen Seelenkuss. Mein absoluter Favorit.

Als Anna nach einem Autounfall aus dem Koma erwacht, ist nichts mehr, wie es war. Ihr altes Leben ist nur noch eine vage Erinnerung, während ihr neues leer und ziellos erscheint. Doch dann trifft sie den Mann, der ihr offenbar während ihres Komas immer vorgelesen hat. Leif Larsen ist Tattoo-Artist, ungeheuer attraktiv und war eigentlich ein echter Player - aber auch er wurde unschuldig in besagten Unfall verwickelt und hat Narben davon getragen. Beide wissen nicht so recht, wie sie die Starttaste für ihr Leben wiederfinden sollen, doch schon bald keimen zarte Gefühle zwischen ihnen auf, und Anna schöpft Hoffnung, dass es ihnen gemeinsam gelingen kann, ihre Wunden zu heilen ...

'Süß, sexy, zum Seufzen schön!' ESCAPIST BOOK BLOG



Kylie Scott ist NEW-YORK-TIMES- und SPIEGEL-Bestseller-Autorin, die erotische Liebesromane und zweitklassige Horrorfilme liebt. Mit ihren zwei Kindern und ihrem Ehemann lebt sie in Queensland, Australien.

Scott Trust this Love jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1. KAPITEL


Drei Monate später …

Leif Larsen wohnt in einem coolen Stadtviertel, in einem großen, alten, braunen Backsteingebäude, vor dem ein ausladender Hartriegel wächst. Auf mein Klingeln öffnet niemand. Aber laut der Notiz auf dem Papierfetzen, den die Schwester mir gegeben hat, bin ich hier richtig.

Was jetzt?

Die rationale Antwort auf diese Frage wäre, aufzugeben und nach Hause zu fahren. Weil es sich bisher so gut bewährt hat, mich in meinem alten Kinderzimmer zu verkriechen (und das wäre dann die sarkastische Antwort). Schon seit Monaten habe ich das Haus außer für Arzttermine nicht mehr verlassen. Dass ich das letzte Mal von Freunden gehört habe, ist schon Wochen her. Wie aufs Stichwort vibriert in meiner hellbraunen Coach-Handtasche das Handy. Ich spare mir die Mühe, es herauszuholen. Meine Mutter verlangt stündlich ein Lebenszeichen von mir. Offenbar kann sie nicht mal ein Dinner im Country Club davon abbringen. Ihre elterliche Sorge um mich hat inzwischen mehr als klaustrophobische Ausmaße angenommen.

Eine Böe des für die Jahreszeit ungewöhnlich warmen Abendwindes trifft mich und ich schließe die Hand fest um das Metallgeländer. Zwar benutze ich schon eine Weile keine Gehhilfe mehr, aber trotzdem ist noch immer einiges schwierig für mich. Wenn ich ehrlich bin, trifft das eigentlich auf die ganze verdammte Welt um mich herum zu. So viele Dinge, die ich früher als selbstverständlich erachtet habe, sind plötzlich wie auf den Kopf gestellt.

Das ist eben der Nachteil, wenn man den vermeintlichen Traum lebt, einen hieb- und stichfesten Plan für sein Leben hat – den Traumprinzen kennenlernen und ihn heiraten, den perfekten Job finden. Das Problem ist: Wenn etwas schiefgeht, wenn einem die Realität eins vor den Latz knallt und einen ins Straucheln bringt, dann gibt es kein System, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Man hat keinen Plan B, weil es einem nie in den Sinn gekommen wäre, dass er eines Tages vonnöten sein könnte. Vielleicht ist das auch meiner mangelnden Fantasie geschuldet.

Ein Motorrad hält an der Bordsteinkante, und plötzlich scheint alles nur noch in Zeitlupe abzulaufen. Irgendetwas an diesem großen, schlanken Mann bringt die Zeit dazu, stillzustehen. Ein in Jeans gekleidetes Bein wird über den Rücken des Ungetüms aus Metall geschwungen. Ein Helm wird abgenommen und enthüllt schulterlanges Haar, hohe Wangenknochen und perfekte Lippen, eingerahmt von Bartstoppeln – und ich kann nichts anderes tun, als zu starren.

Ich weiß selbst nicht genau, ob mich dieser Anblick nun einschüchtert oder anmacht oder was auch immer.

»Kann ich Ihnen helf-«, setzt er an. In seinen Augen blitzt plötzlich ein Ausdruck des Wiedererkennens auf.

Ich stehe noch immer wie versteinert da.

»Ich werd’ nicht mehr«, murmelt er und kommt steifbeinig näher. Er mustert mich von Kopf bis Fuß, bis sein Blick schließlich an den kleinen Narben hängen bleibt, die das Glas auf meiner Wange hinterlassen hat. Dabei gibt er sich keine Mühe, seine Neugier zu verbergen. »Du bist es wirklich.«

Nichelle, die Krankenschwester, hat ihn mir als netten, jungen Mann beschrieben. Mehr nicht. Sie hat mich mit keinem Wort auf das hier vorbereitet. Und das mit dem »nett« muss ich auch noch einmal zur Diskussion stellen. Zerfetzte Jeans, abgewetztes Leder und eine Harley Davidson sind nicht nett.

»Ich hab dich noch nie bei Bewusstsein gesehen«, sagt er und kommt noch näher.

Ich blinzle nur verdattert.

Unter dem Kragen und den Ärmeln seiner Lederjacke blitzen farbenfrohe Tattoos hervor. Eine ganze Menge. Blaue Wellen und schwarze Buchstaben. Rote Flammen und weiße Blüten. Der Mann ist ein Kunstwerk auf zwei Beinen. Meine Eltern wären entsetzt. Ryan übrigens auch. Nicht dass ihre Ansichten Gewicht hätten. Ich muss meinen eigenen Pfad durchs Leben erschaffen. Meinen eigenen Weg gehen.

»Wie hast du mich gefunden?«, fragt er mit einem leichten Stirnrunzeln.

»Oh. Ähm.« Ich streiche über die Vorderseite meines blassblauen Midi-Sommerkleids aus Leinen. Mein dunkles Haar ist zu einem tief sitzenden Pferdeschwanz gebunden und mein Make-up ist schlicht, aber perfekt. Es ist schön, dass es gewisse Dinge gibt, die ich trotz allem noch unter Kontrolle habe. »Eine der Schwestern auf der Intensivstation hat mir von dir erzählt, und ich wollte bei dir vorbeischauen und mich bedanken. Aber vielleicht wäre eher eine Entschuldigung angebracht?«

Er stutzt einen Moment, bevor er fragt: »Möchtest du reinkommen?«

Gute Frage. Tatsache ist: Ich weiß es nicht. Genauso wenig, wie ich weiß, wie ich mich in dieser Situation verhalten soll. Das wird recht offensichtlich, als ich meinen Mund aufklappe und nichts herauskommt. So viel Nichts über eine so lange Zeitspanne ist schon mehr als peinlich. Verflixt. Was immer ich mir erhofft habe, hier zu finden, es war ganz bestimmt nicht das. Nicht er. Was auch immer.

»Wir haben uns einander noch gar nicht richtig vorgestellt, oder?« Er streckt seine große Hand aus. »Hi, ich bin Leif.«

»Anna.«

Während ich noch zögere, hält er sich nicht zurück. Kraftvolle, warme Finger schließen sich um meine kalten. Er versucht nicht, mir ein dominantes Händeschütteln aufzudrängen oder mich zu betatschen. Er drückt meine Hand, nur einmal ganz behutsam, bevor er sie wieder freigibt.

»Ich könnte jetzt sagen, dass es schön ist, dich kennenzulernen, aber das wäre irgendwie schräg.« Er grinst verschwörerisch, und oh mein Gott. Tief unten in meinem Bauch erwacht etwas und wird aufmerksam. Meine Muschi sollte sich wirklich was schämen. Aber die Anziehungskraft, die dieser Mann auf mich ausübt, ist einfach unfassbar. Es dauert einen Augenblick, bis mir wieder einfällt, dass ich eine verheiratete Frau bin. Weitestgehend. Also, zumindest in gewisser Hinsicht. Jedenfalls steht es mir absolut nicht zu, ihn so anzulächeln, wie ich es gerade tue. Mein Leben ist schon chaotisch genug, da brauche ich nicht noch eine Schwärmerei. Vielleicht ist es eine Reaktion auf mein Verhalten, keine Ahnung, jedenfalls verschwindet seine heitere Miene und sein Blick wird ernst. Sogar ein wenig betrübt. »Weißt du, ich habe noch immer Albträume von diesem Tag.«

»Tut mir leid.«

»Ist nicht deine Schuld.«

»Ich hätte nicht herkommen sollen.«

»Nicht, Anna. Mach doch nicht so ein Gesicht. Ich habe dir das nicht erzählt, um dir wehzutun oder damit du dich unwohl fühlst. Ich wollte es dir nur … mitteilen.« Wieder verändert sich sein Gesichtsausdruck, und ein Lächeln, das diesmal verhaltener ausfällt, vertreibt den andeutungsweisen Anflug eines Traumas. Dann zwinkert er mir plötzlich zu, als würde er mit mir flirten. Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Ich schaffe es kaum, mit ihm mitzuhalten. Dieser Mann ist ein Wirbelwind. »Möchtest du reinkommen und ein Bier mit mir trinken?«

»Bist du sicher?«

»Ja.«

»Ich … ich möchte nur nicht, dass du meinetwegen wieder an Dinge erinnert wirst, die du lieber –«

»Ich möchte, dass du reinkommst. Andernfalls hätte ich nicht gefragt.«

Ein Bierchen mit einem gut aussehenden, wilden Mann, mit dem mich eine schräge Vorgeschichte verbindet – oder lieber der zügige Rückzug in Sicherheit und Langeweile? Ich grüble nicht lange nach. Zögere nicht mal eine Sekunde. »Dann ja, Leif. Sehr gern.«

Im Polizeibericht steht, dass ich die Kontrolle über meinen Wagen verloren habe und mir deshalb ein Mann auf einem Motorrad ausweichen musste und von der Straße abkam. Das passierte, nachdem ich von dem anderen Wagen gerammt worden war, aber bevor ich gegen den Baum prallte. Während der andere Autofahrer vom Unfallort flüchtete, zog sich der Mann auf dem Motorrad einen mehrfachen Bruch im rechten Arm zu und wurde zur Behandlung ins selbe Krankenhaus eingeliefert wie ich. Der Mann, der jeden Abend neben meinem Krankenbett saß und mir vorlas. Bis er irgendwann plötzlich nicht mehr auftauchte.

Das alles ist allerdings keine Erklärung dafür, weshalb es in seiner Wohnung abgesehen von einer einzelnen King-Size-Matratze kein einziges Möbelstück gibt. An den kahlen weißen Wänden hängt absolut nichts. Und die Matratze liegt einfach so auf dem Boden, mitten im offenen Koch-Ess-Wohnbereich. Es gibt noch zwei weitere, kleine Zimmer, die er jedoch nicht nutzt. Auf der Matratze liegen knittrige Laken und achtlos hingeworfene Kissen. Mein Gehirn hat viel zu viel Spaß dabei, sich all die obszönen Handlungen auszumalen, in die er auf diesem Bett möglicherweise verwickelt gewesen ist. Das ist, gelinde gesagt, irritierend. Pornografische Gedanken sind bei mir eigentlich nicht Standard.

»Du bist wahrscheinlich eher eine Weißweintrinkerin, oder?« Er öffnet eine Dose Bissell Brothers Swish-Bier und reicht sie mir.

»Das ist auch gut. Danke.«

Nachdem er einen großen Schluck von seinem eigenen Bier getrunken hat, lässt er den Blick durch den größtenteils leeren Raum schweifen. »Ich wohne erst seit wenigen Monaten hier. An den Möbeln und dem ganzen Kram arbeite ich noch.«

Ich nicke zustimmend und umklammere den Träger meiner Handtasche, der eine Art Rettungsleine für mich darstellt. Er hatte immerhin mehrere Monate Zeit, sich zu organisieren. Meine Güte. Die Arztrechnungen haben mit Sicherheit ganz schön reingehauen, aber trotzdem. Die Wohnung ist so gut wie leer. Eine hohle Hülle. Kein Zuhause.

»Vielleicht hätten wir lieber irgendwo anders etwas trinken gehen sollen«, meint er.

»Ist schon gut.«

Er setzt sich auf die...


Scott, Kylie
Kylie Scott ist NEW-YORK-TIMES- und SPIEGEL-Bestseller-Autorin, die erotische Liebesromane und zweitklassige Horrorfilme liebt. Mit ihren zwei Kindern und ihrem Ehemann lebt sie in Queensland, Australien.

Kylie Scott ist NEW-YORK-TIMES- und SPIEGEL-Bestseller-Autorin, die erotische Liebesromane und zweitklassige Horrorfilme liebt. Mit ihren zwei Kindern und ihrem Ehemann lebt sie in Queensland, Australien.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.