Scott | Star Wars™ Dooku - Der verlorene Jedi | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 624 Seiten

Scott Star Wars™ Dooku - Der verlorene Jedi


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-641-26161-0
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 624 Seiten

ISBN: 978-3-641-26161-0
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Erfolgshörspiel aus den USA als exklusive Romanversion – natürlich bei Blanvalet!

Als dunkler Sith Darth Tyranus erlangte er grausame Berühmtheit, doch zuvor war er der hoch angesehene Jedi-Meister Count Dooku. Wie wurde aus dem Kämpfer für das Gute ein Diener des Bösen? War es nur die Verführung der Macht der dunklen Seite? War es die Verzweiflung über seine verlorene Heimat? Oder waren es die strengen Regeln der Jedi, denen kaum ein Sterblicher gewachsen ist? Fest steht bislang nur, dass sich der ehrenvolle Count Dooku zum Verräter Darth Tyranus wandelte. Dies ist seine Geschichte.

Die Diener der dunklen Seite der Macht oder des Imperiums sind deine wahren Helden? Dann solltest du diese Star-Wars-Romane nicht verpassen:
Darth Bane. Schöpfer der Dunkelheit
Darth Bane. Die Regel der Zwei
Darth Bane. Dynastie des Bösen

Thrawn
Thrawn. Allianzen
Thrawn. Verrat

Darth Maul. Der Schattenjäger
Darth Maul. In Eisen

Dunkler Lord. Der Aufstieg des Darth Vader
Darth Plagueis
Darth Scabrous
Tarkin

Der Roman- und Comic-Buch-Autor Cavan Scott war neben »Star Wars« auch an Serien wie »Doctor Who«, »Star Trek«, »Vikings«, »Judge Dredd« und »Sherlock Holmes« beteiligt. Er lebt mit seiner Frau und seinen Töchtern in Bristol.
Scott Star Wars™ Dooku - Der verlorene Jedi jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


1.


Ventress

Ich hasse es hier.

Ich hasse dieses Schloss. Ich hasse diese Klippen. Ich hasse die Spice-Fledermäuse, die in dichten Schwärmen über den Wipfeln des Waldes tief unter mir umherflattern, auf der ständigen Jagd nach Beute, und die Zwillingsmonde von Serenno, die bleich und rund wie Totenfratzen auf mich herabgrinsen, voller Spott und Verachtung, während ich hier auf der Brüstung stehe, hoch über dem Rest dieses elenden Planeten, und mich frage, wie es wohl wäre, einfach zu springen.

Wäre dies das Ende?

Oder würde die Macht mich beschützen? Würde sie dafür sorgen, dass ich in einer dieser üppigen Baumkronen lande, sicher wie in einem Nest, behütet von unsichtbaren Kräften, die so wenig greifbar und zugleich doch so real sind, dass sie mein Dasein bestimmen, solange ich denken kann? Würde die Macht mir helfen, den perfekten Ast zu finden, der mein Gewicht trägt, damit mir nichts geschieht?

Ein Teil von mir wünscht sich, unten auf dem Boden zerschmettert zu werden.

Dann wäre es endlich vorbei.

All die Qualen. All die Zweifel.

Verschlungen von süßem, traumlosem Vergessen.

Doch ein anderer Teil von mir – der Teil, der nicht bereit ist aufzugeben, ganz gleich, was auch geschieht – wird niemals zulassen, dass ich einfach die Augen schließe, ein letztes Mal tief durchatme und dann über die Kante ins Nichts trete. Dafür ist mein Überlebenswille einfach zu stark.

Das war schon immer so.

Und auch das hasse ich.

Aber am meisten zuwider ist mir die Stimme. Diese unverwechselbare, unmögliche Stimme. Eine Stimme aus der Vergangenheit, die nicht hierhergehört.

Die Stimme eines Toten.

»Was machst du hier, Kleine?«, flüstert sie direkt in mein Ohr. »Die ganze große weite Galaxis stand dir offen. Was hat dich ausgerechnet hierher verschlagen?«

Ich schaue mich instinktiv um, halb in der widersinnigen Erwartung, sein vertrautes Gesicht in den Schatten zu sehen. Diese gütigen grünen Augen. Dieses schiefe, verständnisvolle Lächeln, das nie von seinen Zügen zu weichen schien, nicht einmal, wenn es allen Anlass dazu gab.

Aber da ist nichts.

Ich bin allein hier oben auf dem Bergfried – allein mit den Staubmotten, die im Mondlicht zur Melodie des Windes tanzen, der durch die unzähligen Erker und Zinnen des Schlosses pfeift. Er ist nicht da, der Mann, dem diese Stimme gehört – jedenfalls nicht körperlich. Seine Präsenz hingegen ist so deutlich spürbar, dass ich das Gefühl habe, er stünde unmittelbar neben mir, keine Handbreit entfernt.

»Wie bist du so geworden?«, raunt Ky Narec, mein alter Meister. Er klingt zutiefst enttäuscht.

Ich widerstehe dem Drang nachzufragen, was er damit meint. Das ist auch gar nicht nötig. Ich weiß es ohnehin.

Wie bist du so geworden … zu diesem Monster …

Bin ich ein Monster?

Vielleicht.

Vieles von dem, das ich getan habe, würde dafür sprechen. Genau wie diese Leere in mir, schwarz und kalt wie der Weltraum, als wären all meine Gefühle zusammen mit Ky Narec gestorben, damals, als er in meinen Armen seinen letzten Atemzug tat. Aber das stimmt nicht. Ich fühle durchaus. Bloß, dass da keine Liebe in mir ist, keine Reue, keine Gnade und kein Mitgefühl.

Nur Hass.

Ich kann verstehen, dass Ky Narec von mir enttäuscht ist. Wahrscheinlich bin ich das sogar selbst.

Dann regt sich Trotz in mir.

Was hat er denn erwartet, verdammt noch mal? Schließlich war er es, der mich verlassen hat, und nicht umgekehrt! Wäre er seinerzeit bei mir geblieben, wäre alles anders geworden. Davon bin ich überzeugt.

Und was die Frage betrifft, was mich hierher verschlagen hat, an diesen trostlosesten aller Orte …

Auch das war sein Werk. Er hat mich hierhergeführt.

Ky Narec, Jedi-Meister.

Und dann ließ er mich hier zurück.

»Ich habe dich nicht verlassen, Asajj«, widerspricht seine Stimme im Wind. »Das würde ich niemals tun!«

Bevor ich’s mich versehe, murmle ich gereizt: »Halt die Klappe!« Ich will davon nichts wissen. Denn es ändert nichts. Was geschehen ist, ist geschehen. »Raus aus meinem Kopf!«

Offenbar waren meine letzten Worte lauter, als ich dachte, und um einiges ungestümer, denn unversehens krächzt eine metallische Stimme hinter mir: »Herrin?«

Ich erschrecke mich fast zu Tode, als ich herumfahre und automatisch nach meinen beiden Lichtschwertern greife. Doch bevor ich die blutroten Klingen aktivieren kann, erkenne ich meinen Irrtum.

Hinter mir steht nicht Ky Narec. Bloß einer dieser verfluchten Droiden, von denen es hier im Schloss nur so wimmelt, eine gedrungene, mausgraue LEP-Dienereinheit mit einem Holo-Projektor auf dem Kopf, der dafür sorgt, dass der Droide mit seinem langen dürren Hals und den übergroßen Fotorezeptoren aussieht wie eine verunglückte Kreuzung aus einem Quermianer und einem Ortolaner.

»Ich habe nicht mit dir geredet«, sage ich schroff.

Die Servomotoren des Droiden surren, als er sich auf dem Balkon umschaut. »Aber sonst ist hier niemand.«

Statt darauf einzugehen, frage ich mit einem genervten Seufzen: »Was willst du, Droide?«

»Meine Kennung«, erklärt der Blecheimer, »lautet LEP-10019.«

»Und was«, entgegne ich, »schert mich das?«

Offenbar ist die Einheit nicht auf Sarkasmus programmiert, denn anstatt sich auf sinnlose Diskussionen einzulassen, erklärt LEP-10019 nur förmlich: »Er wünscht Euch zu sehen.«

Natürlich wissen wir beide, dass das nicht wirklich ein Wunsch ist, und schon gar keine Bitte.

Der Count ist niemand, der irgendwen um irgendwas bittet.

Er befiehlt.

Und ob es mir gefällt oder nicht, sein Wort ist Befehl.

Darum versuche ich erst gar nicht, irgendwelche Ausflüchte zu machen. Stattdessen lasse ich meinen Blick ein letztes Mal über den Nachthimmel schweifen, über das blinkende Lichtermeer der Hauptstadt Carannia weiter im Westen, über den tiefen, dunklen Wald – und über den Abgrund, der plötzlich sogar noch verlockender wirkt.

Ein einziger Schritt, sage ich mir. Nur ein Schritt, und es ist vorbei …

Doch als ich mich schließlich widerwillig in Bewegung setze, führen mich meine Schritte nicht in süßes, wonnigliches Vergessen, sondern in die Eingeweide von Dookus Palast. Vor ewigen Zeiten von der Familie Serenno erbaut, ragt im Herzen des weitläufigen Gebäudekomplexes ein mächtiger, fast eiförmiger grauer Turm empor, um den herum in regelmäßigen Abständen sechs kleinere, spitzer zulaufende Türmchen gruppiert sind, wie Soldaten, die ihren König bewachen.

LEP-10019 hat die Führung übernommen und geleitet mich durch die labyrinthischen Korridore des Schlosses, von denen einer genauso aussieht wie der andere. Den Prunk und Protz, den man normalerweise in den Adelshäusern der Galaxis findet, sucht man hier vergebens. Zugegeben, die hohen Gewölbedecken und die eleganten Torbögen sind beeindruckend. Auf Rattatak gab es nichts dergleichen – oder jedenfalls nichts, was nicht von den Brandspuren durch Blasterbeschuss übersät war. Aber wo sind die Porträts der lange verblichenen Vorfahren? Wo sind die Statuen einstiger Würdenträger? Wo ist der ausgestopfte Rancor-Schädel über dem lodernden Kaminfeuer?

Dookus Palast ist makellos, aber leer, ohne jede Wärme oder Herzlichkeit. Hier gibt es nichts als nackten Durastahl, so steril, dass man davon essen könnte.

Und die ganze Zeit, während ich dem Droiden durch die Flure folge, stelle ich mir vor, wie ich ihn zerstöre; lasse mir all die wundervollen Möglichkeiten durch den Kopf gehen, ihn in seine Einzelteile zu zerlegen. Das hilft ein wenig dabei, meine Unruhe zu lindern.

Schließlich erreichen wir die Große Halle.

Der Count steht am anderen Ende, auf dem erhöhten Podest, auf dem sich sein Thron befindet. Er hat die Hände hinter dem Rücken verschränkt und schaut durch das große, kreisrunde Panoramafenster, das die ganze Wand beherrscht, auf sein Reich hinaus. Das Wappen seiner Familie, des Hauses Serenno, ist in das Buntglas geätzt; ich weiß bis heute nicht, was der Kreis und die merkwürdigen geschwungenen Linien darum herum bedeuten, aber es interessiert mich auch nicht. Zumal ich viel zu sehr mit der Versuchung kämpfe, El-e-Pee seinen albernen Hasenkopf von den Schultern zu trennen. Doch bevor ich meinem Verlangen nachgeben kann, macht er mit quietschenden Servos auf dem Absatz kehrt und wankt davon, um mich mit Dooku allein zu lassen, der einfach nur dasteht, vor dem Fenster, und keinerlei Anstalten macht, sich umzudrehen, so, als hätte er meine Ankunft überhaupt nicht bemerkt.

Doch natürlich weiß er, dass ich hier bin.

Das wusste er bereits, bevor ich auch nur einen Fuß in die Große Halle gesetzt hatte, so, wie er immer alles weiß, was in seinem Palast vorgeht. Er hat seine Augen und Ohren überall. Und das, was seine Armee von Diener-Droiden ihm nicht zuträgt, verrät ihm die Macht. Es ist schlichtweg unmöglich, etwas vor ihm zu verbergen. Ich muss es wissen. Ich habe es versucht – und teuer dafür bezahlt.

Da ich mir nicht die Blöße geben will, als Erste das Wort zu ergreifen und so meine Nervosität darüber preiszugeben, was...


Scott, Cavan
Der Roman- und Comic-Buch-Autor Cavan Scott war neben »Star Wars« auch an Serien wie »Doctor Who«, »Star Trek«, »Vikings«, »Judge Dredd« und »Sherlock Holmes« beteiligt. Er lebt mit seiner Frau und seinen Töchtern in Bristol.

Kasprzak, Andreas
Andreas Kasprzak, Jahrgang 1972, arbeitet seit dem Abschluss seiner Buchhändlerlehre als Autor und Übersetzer, u. a. von »Star Wars«, »Warcraft«, »Minecraft« und »Assassin´s Creed«.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.