Schwerberger Alles Wahnsinn oder was? Über den Sinn des Wahns demenziell und psychisch Erkrankter. Handbuch für Angehörige
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-95554-911-4
Verlag: HDS-Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
E-Book, Deutsch, 108 Seiten
ISBN: 978-3-95554-911-4
Verlag: HDS-Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Was sind psychische Erkrankungen, was ein demenzielles Syndrom?
Was passiert im Kopf der Betroffenen, was in dem der Angehörigen?
Wie geht man als Angehöriger damit um und was kann man tun
Laut einer Erhebung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) leben rund 1,8 Millionen Menschen mit einer dementiellen Erkrankung in Deutschland.
Die Zahl der psychisch Erkrankten beträgt sogar 17,8 Millionen und die meisten dieser Menschen haben Angehörige.
Angehörige, für die die Diagnosen meist nicht nur ein Schock, sondern vor allem auch überfordernd sind.
Was tun?
Wie damit umgehen?
Wie betreuen?
Und was genau bedeutet demenziell oder psychisch erkrankt?
Alles Wahnsinn oder was? gibt darauf Antworten und bietet mit professionellen Ansätzen und wissenschaftlichen Methoden Möglichkeiten zum besseren und entspannteren Umgang mit dementiell und psychisch Erkrankten.
Zielgruppe
Angehörige demenziell und psychisch Erkrankter, Sozialarbeiter, Pflegepersonal.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Die Autorin . V
Vorwort . VII
Abkürzungsverzeichnis . XI
1. Am Anfang war – Die Geschichte des gesetzlichen
Betreuungswesens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
1.1 Medizinisch/Psychiatrische Geschichte . 1
1.1.1 Antike bis Mittelalter . 1
1.1.2 Mittelalter bis Gegenwart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.2 Rechtshistorie . 8
1.3 Das Betreuungsgesetz (BtG) . 15
2. Was darf’s denn sein? Betreuungsinstrumente . 19
2.1 Vorsorgevollmacht . 19
2.2 Gesetzliche Betreuung . 23
3. Definition Wunsch, Wille und Wohl . 29
3.1 Medizinisch/Juristische Definition . 29
3.2 Soziologische Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
4. Wer sind wir denn? Autonomie im Kontext des sozialen
Gefüges . 35
4.1 Sozialer Tatbestand und Ethnomethodologie . 35
4.2 Psychische Erkrankungen als Irritation sozialer Interaktion . 39
5. Wessen Wahnsinn ist der wahre? . 45
5.1 Kaiser Smoothie . 45
5.2 Geisteralarm . 46
5.3 Grüße vom Papst . 49
6. Die Grenzen des Wahns … . 51
6.1 Der Pyromane . 51
6.2 Wer sind denn Sie? . 51
6.3 Mutti flitzt . 53
6.4 Borderline . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ............................................ 54
7. Die Kehrseite des Wahns – und jetzt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
7.1 Das Debakel der Angehörigen . 55
7.2 Praktisches für den Notfall . 60
8. Und die Moral von der Geschicht? . 62
Literaturverzeichnis . 63
Stichwortverzeichnis . 83
Weitere Bücher des HDS-Verlags . 85
Vorwort
Antigonish
‚Auf meinem Weg von Hier nach da,
traf ich nen Mann der gar nicht war.
Auch Heut war wieder er nicht dort,
ich wünscht, ich wünscht, er wäre fort‘
William Hughes Mearns (1899)
Ich gebe zu, dass mich Mearns Antigonish in der Sekunde faszinierte, in der ich sie las und das nicht nur, weil sie wie kein anderes Poem die Problematik und Symptomatik psychisch und demenziell erkrankter Menschen beschreibt, sondern dabei auch noch die Problematik der Angehörigen wiederspiegelt.
Fassungslosigkeit, Hilflosigkeit, Überforderung und ein riesiges Fragezeichen in Seele und Geist sind dabei die Gefühlszustände und Reaktionen, die mir als gesetzlicher Berufsbetreuerin und Sozialarbeiterin als erstes genannt und gezeigt werden.
Und ja, es ist überfordernd und ängstigend, wenn der geliebte Mensch plötzlich nicht mehr der ist, der er war!
Noch überfordernder allerdings ist es, wenn man als Angehöriger dann auch noch begreift, dass dieser nicht gewollte Zustand irreversibel ist.
Was tun? Wie damit umgehen? Wie damit leben?
Auf diese und andere Fragen wird im Folgenden eingegangen.
Teils bittersüß, teils ironisch heiter werden dabei anhand von Fallbeispielen, Methoden aus Soziologie und Sozialpsychologie aufgezeigt, die helfen sollen, die innere Verkrampfung zu lösen, Unsicherheiten abzubauen und der eigenen Angst das Fürchten zu lehren.
Dabei stellt das Beschriebene einzig eine Möglichkeit dar; eine von vielen.
Ein Ersatz für Therapien oder andere professionelle Hilfsangebote ist es nicht!
Doch was sind psychische Erkrankungen, seit wann gibt es diese und wie „betreut“ man sie?
Zur besseren Lesbarkeit und Beibehaltung der Sprachmelodik wird auf die Genderschreibweise verzichtet.
Es sind dennoch alle Geschlechter gemeint!
Alle für dieses Handbuch inhaltlich nicht relevanten Themenbereiche der psychischen Erkrankungen sowie der Sozialarbeit und des Betreuungsrechts werden außer acht gelassen oder nur oberflächlich touchiert.
Des Weiteren gilt es alle beschriebenen Merkmale und Beispiele als exemplarisch zu sehen.
Doch was sind psychische Erkrankungen, seit wann gibt es diese und wie „betreut“ man sie?
Ebenso wurden die Fallbeispiele verfremdet.
Deren inhaltliche Aussage jedoch ist unverändert.
Frankfurt Gitta Schwerberger