Schwemmle / Thal | Sinnovate Your Life | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

Schwemmle / Thal Sinnovate Your Life

Mit Methode zu mehr Sinn im Leben

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

ISBN: 978-3-593-45604-1
Verlag: Campus Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Stehst du vor einer wichtigen Entscheidung? Fragst du dich, ob dich dein Alltag oder dein Beruf wirklich erfüllen? Suchst du neue Wege in deinem Leben? Dann bist du hier genau richtig! Sinn im Leben zu finden, ist kein Zufall. Er lässt sich entwickeln durch einen innovativen Prozess, den du selbst in der Hand hast. Die Sinnovation®-Methode zeigt dir, wie du in fünf konkreten Schritten dein Leben in kurzer Zeit tiefgreifend und nachhaltig veränderst. Dieses Buch vereint wissenschaftliches Hintergrundwissen und praktische Werkzeuge. Es verknüpft Neurowissenschaft, Positive Psychologie und empirische Sinnforschung mit systemischem Coaching und agilen und kreativen Innovationsmethoden wie Design Thinking und Prototyping. Zahlreiche praktische Übungen und Beispiele, konkrete Tipps aus unseren Workshops und über 20 Vorlagen zum kostenlosen Download bringen dich direkt ins Handeln. Wenn du ein Leben und eine Karriere mit Erfüllung suchst, nutze jetzt die Sinnovation®-Methode in diesem Buch.

Dr. Martin Schwemmle ist mehrfach ausgezeichneter Wirtschaftswissenschaftler, Keynote-Speaker und CEO von The Future Company. Als Innovationsforscher und Berater begleitet er Organisationen auf dem Weg in eine bessere Zukunft.
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Bedeutung
Warum ist Sinn im Leben wichtig?


Philosoph:innen, Ärzt:innen, Wissenschaftler:innen – Menschen aus den verschiedensten Disziplinen haben sich über die Jahrhunderte mit dem Sinn beschäftigt. Bei aller Unterschiedlichkeit eint die verschiedenen Konzepte die Freiheit und Selbstverantwortung, die sie uns für unsere eigene Sinnfindung zuschreiben. Also nicht die Umstände, das Glück und der Lottogewinn bestimmen, ob unser Leben gelingt. Sondern welchen Sinn wir ihm geben und was wir konkret dafür tun. Aber der Reihe nach.

Schon vor mehr als 2.000 Jahren befasste sich der Philosoph Aristoteles mit Glück und Sinnhaftigkeit. Ihm zufolge besteht der Sinn im Leben darin, »eudaimonia« (e?da?µ???a) zu erreichen. Das lässt sich ungefähr mit Glückseligkeit oder Wohlergehen übersetzen. Eudaimonia ist ein Zustand, in dem man keinen Mangel verspürt und mit sich und seiner Situation vollkommen im Reinen ist. So definieren heute Psycholog:innen auch den Zustand der Zufriedenheit. Die eudaimonia ist nicht Mittel zum Zweck, sondern das eigentliche Ziel, nach dem wir streben sollten. Glückseligkeit erreichen wir, indem wir ein sogenanntes gutes Leben führen. Das bedeutet, gut zu sein und zu handeln. Im Einklang mit unseren Werten zu leben und auch das Wohl der anderen im Blick zu haben.

SINN = DAS GUTE LEBEN

Die psychologische Forschung beschäftigt sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts mit der Frage, was das Leben lebenswert macht und welche Faktoren es dazu braucht. So etwa der amerikanische Psychologe und Verhaltensforscher Abraham Maslow in den 1950er Jahren. Nach seinem Verständnis sind wir Menschen Wesen mit komplexen Bedürfnissen. Ist unser existenzielles Verlangen nach Essen, Schlafen und Sicherheit befriedigt, streben wir nach Wachstum, Selbstverwirklichung und Transzendenz. Wir haben demnach ein angeborenes Bedürfnis, unser Potenzial zu entfalten und unserem Leben einen Sinn zu geben. Befriedigen wir unsere Bedürfnisse nicht, kann das massive psychische Auswirkungen haben. Maslows Bedürfnispyramide unterteilt menschliche Bedürfnisse in fünf, später in acht Kategorien. Ganz oben steht die Transzendenz, das Streben nach einem tieferen Sinn und Bedeutung im Leben.

Die Bedürfnispyramide

Acht Kategorien nach Abraham Maslow

1998 verankerte Martin Seligman, Präsident der Vereinigung amerikanischer Psycholog:innen, Sinn im Leben endgültig als Thema in der Psychologie. In seiner Antrittsrede forderte er dazu auf, sich weniger auf die Behandlung von Defiziten zu konzentrieren und stattdessen den Fokus darauf zu legen, was Menschen für ein gelingendes Leben brauchen. Damit begründete er einen Paradigmenwechsel. Sein Konzept des »Flourishing« (Aufblühen) beschreibt den Prozess des persönlichen Wachstums und die Art und Weise, die eigene Entwicklung positiv zu erleben und zu gestalten. Laut Seligman gelingt uns das am besten, wenn wir fünf Dinge – auch bekannt als PERMA – beherzigen: Wir müssen positive Emotionen verspüren, die eigenen Stärken nutzen, gesunde Beziehungen leben, Sinn spüren in dem, was wir tun, und uns als selbstwirksam erleben. Aus dem Konzept des Flourishing entwickelte sich in den Folgejahren die Positive Psychologie, die Wissenschaft des gelungenen Lebens und Arbeitens. Oder auf Englisch: »the science of what goes right in life«. Sie unterstützt beim Aufblühen, definiert das psychische Wohlbefinden erstmals als eine eigene Dimension und bildet eine ideale Grundlage für Veränderungsprozesse.

PERMA: Das Flourishing-Konzept

Die fünf Elemente für persönliches Wachstum

Positive Emotions
positive Emotionen spüren

Engagement
Stärken nutzen, Flow erleben

Relationships
Beziehungen aufbauen und halten

Meaning
Sinn und Bedeutsamkeit spüren

Accomplishment
Selbstwirksamkeit erleben

Dass Flourishing wichtig ist, zeigte eine Untersuchung von rund 3.000 Personen im Jahr 1995 in den USA. Danach waren gerade einmal 17,2 Prozent der Befragten in einem Zustand des Aufblühens und des persönlichen Wachstums. In einer jüngeren, repräsentativen Studie in den Niederlanden, deren Daten zwischen 2010 und 2012 erhoben wurden, waren es immerhin 36,5 Prozent. Aber auch das ist nur jede:r Dritte. Es besteht also noch genug Luft nach oben.

In den letzten Jahren entwickelte sich die empirische Sinnforschung. Sie untersucht die Frage, aus welchen Quellen wir Sinn schöpfen, was uns Kraft gibt, wachsen lässt und einen positiven Blick auf das Leben ermöglicht. Die Forscherin Tatjana Schnell identifizierte vier Bereiche, die Menschen besonders viel Sinn geben: Kohärenz, Bedeutsamkeit, Orientierung und Zugehörigkeit.

Bereich 1: Kohärenz

Kohärenz bedeutet, das eigene Leben als stimmig und schlüssig wahrzunehmen. Die einzelnen Komponenten passen zusammen und ergeben ein harmonisches Ganzes. Kohärenz entsteht, wenn wir getreu unserer Werte, Wünsche und Stärken leben und unsere Zeit mit den Dingen verbringen, die uns wichtig sind. Es gibt zwei Formen von Kohärenz: Horizontal, wenn unsere Werte zueinanderpassen. Vertikal, wenn unsere Werte zu unserem Handeln passen. In beiden Fällen kann es zu Konflikten kommen, dann ist unser Gefühl von Kohärenz gestört. Wir spüren dann eine Art innere Spannung oder gar Zerrissenheit.

Bereich 2: Bedeutsamkeit

Bedeutsamkeit gibt uns ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und Resonanz. Wir spüren, dass unser Handeln Wirkung zeigt, und sehen dies auch bestätigt durch die Reaktionen unserer Umwelt. Selbstwirksamkeit bedeutet, dass wir das Gefühl haben, aus eigener Kraft Dinge bewirken und auch schwierige Situationen meistern zu können. Resonanz weist auf die Rolle anderer hin. So wie Instrumente einen Resonanzraum brauchen, um ihren vollen Klang zu entfalten, brauchen wir andere Menschen als Resonanzraum, um unsere eigene Bedeutung zu verstehen. Unserer Bedeutsamkeit kommen wir auf die Spur, wenn wir uns zum Beispiel fragen, welche positiven Auswirkungen unser Handeln auf andere hat. Oder was andere von uns erinnern werden.

Bereich 3: Orientierung

Orientierung ist wie ein Kompass für unser Leben. Sie hilft uns auch in unübersichtlichen Zeiten, nicht vom Weg abzukommen. Wir treiben nicht wie ein Boot im Sturm umher, sondern haben eine gewisse Richtung, der wir folgen. Ein Teil unserer Orientierung ist unser Wertefundament, auf das wir unser Handeln stützen. Wir haben Entscheidungskriterien an der Hand, mit denen wir souverän reagieren und handeln können. Menschen mit Orientierung können also beherzt »Nein« zu Dingen im Leben sagen, weil sie wissen, was zu ihnen und ihrem Leben passt und was nicht. Tanzen wir auf zu vielen Hochzeiten gleichzeitig, kann das ein Zeichen mangelnder Orientierung sein.

Bereich 4: Zugehörigkeit

Zugehörigkeit spüren wir, wenn wir einen Platz auf der Welt haben. Dieser Platz wird vor allem durch die tragfähigen Beziehungen zu anderen Menschen definiert. Neben zwischenmenschlichen Beziehungen gibt es noch weitere Dinge, um Zugehörigkeit zu spüren. Zum Beispiel, etwas Gemeinsames zu haben – die Teilhabe an einem gemeinsamen Ziel, einer Idee oder einer spirituellen Überzeugung. Das kann die Mitgliedschaft im Fußballverein genauso wie ein neues Produkt im Start-up sein. Die Folge dieser Zugehörigkeit? Wir fühlen uns verantwortlich. Wenn uns etwas wichtig ist und wir uns zugehörig fühlen, passen wir stärker darauf auf. Vor unserer eigenen Haustür räumen wir sogar den Müll von anderen weg.

Die vier Sinnbereiche

nach Tatjana Schnell

?   Sinn ist der zentrale Treiber für ein gelingendes Leben. Da sind sich Philosophie und Wissenschaft einig. Es liegt in unserer Verantwortung, uns aktiv um ihn zu kümmern. Wie steht es um deinen Sinn im Leben? Bestimme deinen Sinnstatus mit Übung 2 »Sinnovation-Sinnspektor« auf Seite 36. Und welche Auswirkungen hat mehr Sinn im Leben? Das zeigen wir dir im nächsten Kapitel.

AUF EINEN BLICK

Warum ist Sinn wichtig?

SINN ist der zentrale Treiber für ein zufriedenes und gesundes Leben. Verspüren wir Sinn, haben wir keinen Wunsch, etwas grundlegend in unserem Leben zu verändern. Sinn ist kein Mittel zum Zweck, sondern selbst ein Zweck.

GLÜCKSELIGKEIT entsteht, wenn wir »gut sind« und »gut handeln«, das heißt, im Einklang mit unseren Werten leben und das Wohl anderer im Blick haben.

VIER BEREICHE, die zu mehr Sinn führen, sind Kohärenz, Bedeutsamkeit, Orientierung und...


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