Schwartz | Die Krone von Lytar | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 560 Seiten

Reihe: Piper Taschenbuch

Schwartz Die Krone von Lytar

Die Lytar-Chronik 1
16001. Auflage 2016
ISBN: 978-3-492-97370-0
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Die Lytar-Chronik 1

E-Book, Deutsch, 560 Seiten

Reihe: Piper Taschenbuch

ISBN: 978-3-492-97370-0
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ein Land ohne Herrscher. Eine Krone ohne König. Nur das Banner - ein Greif auf goldenem Grund - und eine Prophezeiung, sind alles was von Lytar, der einstigen Hauptstadt des alten Reiches und seiner großen magischen Macht übrig geblieben ist, bevor es dem Erdboden gleichgemacht wurde. Nur wenige überlebten und ihre Nachkommen glaubten sich im Laufe der Zeit von der Welt vergessen. Jahrhunderte später werden sie jedoch von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt und ihr Dorf brutal überfallen: Eine fremde Macht ist auf der Suche nach dem magischen Artefakt des alten Reiches, das den Legenden nach, für dessen eigene Zerstörung verantwortlich war und über unsagbare Macht verfügen soll. Die Krone von Lytar. Auf Geheiß des Ältestenrates ziehen die Freunde Tarlon und Garret, die Halbelfin Elyra und Zwerg Argor nach Lytar, um die Krone zu suchen. Doch was sie entdecken, verändert alles ... Die ersten beiden Bände waren vormals unter dem Pseudonym Carl A. DeWitt erschienen. Nun liegt endlich die komplette Serie mit dem exklusiven neuen Abschlussband für alle Richard-Schwartz-Fans vor.

Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt - mit großem Erfolg: Seine Reihe um »Das Geheimnis von Askir« wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschienen die neuen Reihen »Die Eisraben-Chroniken« und »Die Sax-Chroniken«.
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Prolog


»Es ist lange her, Exzellenz, aber wenn Ihr es wünscht, kann ich Euch die Geschichte der Krone erzählen.«

Lamar di Aggio, Gesandter des Reiches und Mitglied des Ordens von Seral, seufzte leise. Natürlich war er nicht den langen Weg geritten, um nun wieder umzukehren. Der alte Mann hatte sicherlich gehört, wie er nach jemandem gefragt hatte, der die alten Geschichten und Legenden kannte. Und wie er, Lamar, den Fehler begangen hatte, zu erwähnen, dass er extra deswegen hierher gereist war.

»Ich wünsche es. Was meint Ihr, weshalb ich Euch fragte? Es wird Euer Schaden nicht sein.«

»Es ist eine lange Geschichte, mein Herr, und ich habe eine trockene Kehle, aber wenn Ihr vielleicht …«

Lamar sagte nichts, er gab nur dem Wirt ein Zeichen. Dieser eilte eifrig heran und schenkte ihnen beiden Wein ein. Während Lamar nur nippte, nahm der alte Mann einen tiefen Schluck aus seinem Becher und wischte sich den Mund mit einem nicht allzu sauberen Hemdsärmel ab, um dann zufrieden zu nicken.

»Guter Wein.«

Damit hatte er, zu Lamars eigener Überraschung, recht. Der Wein war wirklich gut. Nur war er nicht hier, um sich über Wein zu unterhalten.

»Erzählt mir von der Krone von Lytar, alter Mann. Ihr habt Euren Wein, also …«

»Gemach, es ist eine lange Geschichte und der Abend ist noch jung. Jedenfalls seid Ihr zum Richtigen gekommen, ich bin der Einzige, der Euch diese Geschichte erzählen kann, na, jedenfalls der Einzige, der noch lebt … hier, meine ich.« Er nahm einen weiteren tiefen Schluck.

»Nun, es fing alles hier an. Hier, damit meine ich, an dem Brunnen draußen auf dem Marktplatz. Habt Ihr ihn gesehen?«

»Er ist ja wohl kaum zu übersehen! Wofür braucht ein Kaff wie dieses einen solch großen Brunnen?«

»Hehe … wenn ich Euch das sagen würde, würde ich ein Geheimnis verraten, und das wollen wir doch nicht, oder?«

Lamar seufzte erneut. Laut. Tief und vernehmlich. »Euer Brunnen interessiert mich nicht. Alter Mann …«

»Gemach, gemach, wir sind doch schon mitten in der Geschichte.« Der alte Mann leerte seinen Becher mit einem Zug und hielt ihn hoch. Der Wirt warf Lamar einen fragenden Blick zu und dieser nickte ergeben. So wie er den alten Mann einschätzte, erschien es Lamar günstiger, ihm den Gefallen zu tun. Abgesehen davon, kostete der Wein nur ein paar Kupfer.

Als der Wirt kam, um dem alten Mann den Becher aufzufüllen, griff sich dieser einfach die Flasche und schenkte sich selbst ein, um dann die Flasche griffbereit auf dem Tisch stehen zu lassen, die Hände schützend um sie gelegt, als der Wirt nach ihr greifen wollte.

»Es ist eine lange Geschichte«, wiederholte er.

Lamar winkte ab und der Wirt verabschiedete sich mit einer leichten Verbeugung.

»Dann wäre es wohl angebracht, sie anzufangen«, gab Lamar zurück. Er klang, selbst für seine eigenen Ohren, etwas irritiert.

»Ich war gerade dabei … Ihr seid ungeduldig, mein Herr.«

Lamar sah ihn nur an.

»Es fing wirklich alles hier an. Dort an dem Brunnen, als Holgar, der Schmied, aus seiner Schmiede heraustrat. Das war zehn Tage vor dem Mittsommernachtsfest im Jahre der Herrin 2781

»Was soll das sein? Eine Jahreszahl?«

»Das ist die Art, wie wir hier die Jahre zählen, Herr«, antwortete der alte Mann mit einem Lächeln.

»In Ordnung.« Lamar holte tief Luft. »Und was für ein Jahr haben wir jetzt?«

»Warum? Es ist natürlich das Jahr der Herrin 2867.« Eine buschige Augenbraue hob sich fragend. »Ich dachte, die Zeit wäre überall gleich?«

»Ja. Richtig.« Lamar zwang sich zur Ruhe. »Erzählt einfach weiter.«

»Seht Ihr, damals erlaubte man den Händlern nur zum Sommerfest ins Tal zu kommen, und dann auch nur für vier Tage. Holgar hatte, da er der Schmied war, die Aufgabe, sich um unsere Pferde zu kümmern. Sie lebten frei, in den oberen Tälern, nahe der Eisenberge, aber schon vor langer Zeit beschlossen die Ältesten, dass man den Pferden ab und zu neues Blut zuführen sollte. Also besorgte sich Holgar im Jahr zuvor einen Zuchthengst von einem der Händler. Dies war eine Ausnahme, üblicherweise wurden die Pferde von uns gekauft, aber dieses Pferd war dem Händler zu wertvoll und er wollte sich nicht von ihm trennen. So kam man überein, dass der Hengst ein Jahr hierbleiben würde, für eine fürstliche Summe Goldes, wie ich anmerken darf, und der Händler ihn dann bei seinem nächsten Besuch wieder mitnehmen würde. Da nun das Sommerfest vor der Türe stand, begab sich Holgar in die oberen Täler, um das Pferd zu holen. Soweit seid Ihr mitgekommen?«

»Alter Mann, ich bin nicht schwer von Begriff. Und Ihr strapaziert meine Nerven mit Eurem Geschwätz. Kommt endlich zur Geschichte!«

»Herr, Ihr zahlt meine Zunge mit Wein, was wollt Ihr da erwarten?«

»Keine Frechheiten.« Lamar nahm nun selbst einen Schluck Wein, schloss die Augen und zählte langsam bis zehn. »Fahrt einfach in Eurer Geschichte fort.«

»Es ist der Wein, der meine Zunge fliegen lässt, manchmal in die falsche Richtung, aber habt Geduld mit mir, Herr, und trinkt etwas von dem Wein, er ist wirklich gut! Wirt, noch eine Flasche!«

Der Wirt eilte herbei und stellte die Flasche vor Lamar auf den Tisch und der alte Mann zog sie zu sich hinüber, stellte sie neben die andere. Lamar sah sich schon genötigt, deutlich zu werden, aber bevor er etwas sagen konnte, sprach der alte Mann bereits weiter.

»Gut, um zur Geschichte zurückzukommen, wie Ihr Euch sicherlich schon gedacht habt, Holgar suchte den Hengst vergebens. Da dies die Zeit vor dem Fest war und es nur noch ein paar Tage waren, bis die Händler kommen würden, hatte Holgar keine Zeit, hinter einem blöden Gaul herzulaufen, egal wie kostbar das Tier sein mochte. Aber jemand musste das Tier suchen, da Holgar ein Versprechen gegeben hatte, und Holgar war ein Mann, der seine Versprechen hielt. Also ging er des Mittags hinüber zu dem Brunnen, wo sich die Kinder und Heranwachsenden unseres Dorfes aufhielten und das machten, was die Jungen so allgemein tun, sie spielten, schubsten sich oder diskutierten lautstark über ihre Probleme und die Ungerechtigkeit der Welt. Vier junge Menschen standen etwas abseits und unterhielten sich über irgendetwas, die Götter alleine wissen, über was, aber das ist jetzt auch nicht wichtig, oder?« Der alte Mann sah Lamar fragend an.

»Ich glaube nicht«, gab dieser zur Antwort und ertappte sich dabei, die Augen zu rollen.

»Gut. Wo war ich? Ach ja … richtig. Nun, da sie die Ältesten hier waren, entschied sich Holgar, zu ihnen zu gehen und sie zu fragen, ob sie bereit wären, das blöde Biest für ihn einzufangen und zurückzubringen.

Da war zum einen Garret, ein langer, schlaksiger Bursche mit blondem Haar, wachen, grau-blauen Augen, einem strahlendem Lächeln und dem Talent, seine Arbeit auf die angenehmste Art zu verrichten, wie es ihm nur möglich war. In seinem Fall bedeutete dies nur allzu oft, dass er fischen ging. Garret war der Sohn des Bogenmachers, und er konnte seine Pfeile überall schnitzen. Auch beim Fischen. Man sagt, dass er zu diesem Zeitpunkt schon recht gute Pfeile machte. Wenn er denn welche machte. Er ging, wie gesagt, lieber fischen. Vielleicht weil die Eltern Nachbarn waren, konnte man ihn und den Sohn unseres Radmachers, Ralik Hammerfaust, so gut wie immer zusammen antreffen. Da Ralik ein Zwerg war, ist es sicherlich keine große Überraschung, dass auch Argor ein Zwerg war.«

»Nein, nicht wirklich. Aber fahrt fort. Ich bin fasziniert«, fügte Lamar bissig hinzu.

»Nun, Argor war ein ruhiger Junge, immer bereit, anderen zu helfen, und er war bereits eine große Hilfe für seinen Vater. Er hatte zudem ein Talent für Steinarbeiten, und obwohl er auch gerne Gedichte las, sagte niemals jemand etwas darüber. Schließlich hatte er große Hände.«

»Was hat das damit zu tun?«, fragte Lamar und biss sich auf die Zunge. Er hatte das nicht fragen wollen!

»Nun, Argor war ein lieber Junge, und er regte sich selten auf. Aber wenn man ihn ärgerte, ihn beispielsweise wegen seiner Gedichte hänselte, dann fand man schnell heraus, dass sein Familienname so etwas wie eine Warnung darstellte. Nun, wie auch immer, mit dabei war Tarlon. Tarlons Familie hatte mit Holzproduktion zu tun.«

»Nette Bezeichnung für einen Holzfäller.«

»Wenn Ihr es sagt, mein Herr. Dieser einfache Holzfäller war verantwortlich für unser Holz. Für unsere Wälder. Alle hier im Tal. Er entschied, wo geschlagen wurde, wo gepflanzt wurde und welches Holz für was Verwendung fand. Tarlon selbst war groß für sein Alter, fast erwachsen, sogar größer noch als Thomas, der Lehrling des Schmieds, mit breiten Schultern, fast selbst so gewachsen wie die Bäume, die er so liebte. Er hatte eine sorgfältige Art, die Dinge anzugehen. Er war nicht immer schnell, unser Tarlon, aber wenn er etwas tat, war es meistens richtig. Ich erinnere mich, dass er rotes Haar hatte wie die Flamme eines Lagerfeuers. Aber man zog ihn deshalb nie auf. Bis auf Garret natürlich. Aber...


Schwartz, Richard
Richard Schwartz, geboren 1958 in Frankfurt, hat eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und ein Studium der Elektrotechnik und Informatik absolviert. Er arbeitete als Tankwart, Postfahrer und Systemprogrammierer und restauriert Autos und Motorräder. Am liebsten widmet er sich jedoch phantastischen Welten, die er in der Nacht zu Papier bringt – mit großem Erfolg: Seine Reihe um »Das Geheimnis von Askir« wurde mehrfach für den Deutschen Phantastik Preis nominiert. Zuletzt erschienen die neuen Reihen »Die Eisraben-Chroniken« und »Die Sax-Chroniken«.



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