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Schwan | Tanz mit den Brockenseglern | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 236 Seiten

Reihe: KosmoKuriere

Schwan Tanz mit den Brockenseglern

Djibril-Cup Teil 2 von 3
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8192-2059-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Djibril-Cup Teil 2 von 3

E-Book, Deutsch, Band 2, 236 Seiten

Reihe: KosmoKuriere

ISBN: 978-3-8192-2059-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Qualifikation haben die Ambroses gemeistert, aus den Kurierfliegern sind Rennfahrer in der größten Rallye der bekannten Galaxis geworden. Nun beginnt das wahre Abenteuer: Auf die Ambroses warten die ersten gefährlichen Aufgaben des Djibril-Cups. Und die Konkurrenz ist ihnen in Erfahrung und Technik voraus. Aber die Ambroses haben auf ihren Flügen viel erlebt und sind es gewohnt, die irrwitzigsten Situationen zu meistern. Also stürzen sie sich ins Abenteuer, auch gegen die Brockensegler von Fento.

Ulli Schwan schreibt seit Jahren fantastische Geschichten. Mit den KosmoKurieren kehrt er zurück zum Space Adventure: Abenteuergeschichten zwischen den Sternen.
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Kapitel 2


Sie hatten die erste Aufgabe gemeistert. Sie hätten Lob und Ehrung verdient. Stattdessen wurden ihnen die Leviten gelesen.

Denn der erste Kontakt zu Trejit-Station war der Hafenmeister – und der schrie seine Wut über ihren Anflug mit voller Lautstärke hinaus. Es fielen keine Worte wie waghalsig oder wagemutig. Er beschimpfte sie als gefährlich, mörderisch, Todesraser und Ähnliches. Robin und Nick waren unter Weltraumjockeys aufgewachsen, die selten Manieren hatten, aber bei dieser Schimpfkanonade bekamen sie heiße Ohren. Robin versuchte, sich viele der neuen Beleidigungen zu merken; immerhin waren sie so übel, dass Harry nach wenigen Minuten die Verbindung auf seine Kopfhörer legte. Seine Wangen leuchteten rot und er begann zu schwitzen.

»Vielleicht sollten wir gar nicht erst andocken«, schlug er leise vor.

»Wir müssen!«, sagte Haja. Die Ingenieurin kraulte sich nervös den Vollbart, während sie die Anzeigen auf ihrem MultiArmband musterte. Sie las die Ergebnisse der aktuellen Diagnose aus dem Maschinenraum. »Euer Manöver hat die Trägheits-kompensatoren überbeansprucht, da liegt einiges im Argen. Der Deflektor hat über die Maßen gearbeitet und irgendwas ist mit dem Flügel, den unser Babydrache angeknabbert hat. Wir müssen auf ein Trockendock.«

»Ich habe sie wohl etwas hart rangenommen«, sagte Tia Ambrose. Sie saß an der Ruderstation und tätschelte das Pult.

Von der Couch, die im hinteren Bereich der Brücke stand, meldete sich Sylvester zu Wort. »So wie die Dame geächzt hat, dachte ich schon, die Kompensatoren würden ausfallen.«

»Wären sie ausgefallen, hätten wir es gar nicht bemerkt. Wir wären sofort zerquetscht worden«, meinte Nick beiläufig, da er wie Haja auf seinem MultiArmband die automatisierten Schadensmeldungen las.

»Bestand denn ernsthaft Gefahr?«, wollte Robin wissen. Sie saß neben ihrem Großvater Sylvester. Sie musste immer noch lächeln bei dem Gedanken an den waghalsigen Flug, den sie hinter sich hatte. Endlich Abenteuer und keine Routine, dachte sie.

»Nein, nicht wirklich.« Nick dachte einen Moment nach. »Glaube ich jedenfalls.«

»Okay«, sagte seine Zwillingsschwester gedehnt. So langsam wurde ihr die Tragweite des Gesagten bewusst. »Du hättest doch gebremst, Mom? Wenn es wirklich ernst geworden wäre.«

Tia schien damit beschäftigt, irgendwas auf ihrer Station nachzuschauen.

»Mom?«

Als Tia damit fertig war, musste sie sich ganz darauf konzentrieren, ihr rotes Lockenhaar zu einem Pferdeschwanz zu zähmen.

Es war Harry, der sich zu seiner Tochter umdrehte. Seine blauen Augen blickten ruhig, die Hände machten eine beschwichtigende Geste. Wie meistens wirkte er wie jemand, der alles unter Kontrolle hatte. »Natürlich hätten wir das.«

»Ganz sicher«, pflichtete ihm Tia bei und grinste verschmitzt.

Robin wechselte einen unsicheren Blick mit Sylvester.

Haja ging zu Konny. Der Roboter schwebte ruhig im Raum. »Konny, uns wurde zugesagt, dass auf jeder Zwischenstation Reparaturen stattfinden können.«

Konny drehte seinen Kopf zu Haja, bis er sie mit seinen optischen Sensoren ansah.

»Das ist korrekt. Die Werkstätten von Trejir-Station stehen ihnen kostenlos zur Verfügung. Solange die Reparaturen für die Fortsetzung des Rennens notwendig sind.«

»Sind sie, Sonnenschein«, versicherte Haja. Zu Harry sagte sie: »Knuddel, die Jig braucht ein paar Streicheleinheiten.«

Harry nickte. »Ich versuche, den zeternden Had-dock zu überreden, dass er uns auf die Station lässt.«

Konny schwebte zu Harry an die Station des Astrogators. »Darf ich mich einschalten?«

»Nur zu gerne«, sagte Harry und schaltete den Funk wieder auf Lautsprecher.

»... verklagen wegen Raserei mit tödlicher Absicht, ihr mörderisches Saufgesindel von hirnamputierten ...«

Konny sagte laut: »Hier spricht Kontroll-Ordonanz-Einheit 4711 im Auftrag Ihrer Vorjüngeren Merkantilen Majestät.«

Der Hafenmeister beendete seine Schimpftirade sofort.

Konny fuhr fort. »Dieses Schiff nimmt am Djibril-Cup teil. Bitte nennen Sie uns die Werkstattbucht, in der wir landen können.«

»Ähm, sofort, einen Moment.« Es knackte in der Leitung.

Harry sah beeindruckt zu Konny. So viel Autorität hatte er dem Roboter gar nicht zugetraut. Harry blickte zu Tia, die am Steuerpult saß und ihm zu grinste.

Da meldete sich der Hafenmeister. »Werkstattbucht vier ist für sie bereit, Jig

»Danke vielmals, und Ihnen auch einen schönen Tag«, erwiderte Harry betont freundlich. Er erhielt den Standort der Werkstatt, berechnete einige Kurse und teilte sie mit der Ruderstation.

Tia sah vom Steuer auf. »Konny, gibt es Zeitvorgaben?«

»ImMoment nicht«, sagte der Roboter.

Tia nickte und entschied sich für eine Route. Auf dem drei Meter durchmessenden Bullauge wurden Quadrate projiziert, die die Flugbahn markierten. »Route gesetzt«, meinte Tia.

Aus den Lautsprechern kam wieder die Stimme des Hafenmeisters. »Terranisches Kurierschiff, hier drängt schon seit einer Weile jemand, mit Ihnen zu sprechen. Nehmen Sie einen Ruf von einem Nigo Linh an?«

»Ja, sicher«, sagte Harry. »Bild auf Schirm?«

»Klar«, sagte Tia.

Die Richtungsanzeigen verschwanden und auf dem Bullauge erschien das Gesicht eines Mannes von etwa fünfzig Jahren, mit weißem Haar und hoher Stirn. Grinsend winkte der Vorstandsvorsitzende der Terranischen Post ihnen zu. »Hallo zusammen. Freut mich, euch zu sehen!«

»Hallo Nigo, bist du auf Trejir?«, erwiderte Harry.

Nigo Linh schüttelte den Kopf. »Nein, auf Terra. Die Rennleitung hat mich als Vorsitzenden der Post angerufen, um einiges zu besprechen. Aber erst einmal: Glückwunsch! Wir sind stolz auf euch.«

Harry sagte: »War eine knappe Sache, dass wir es überhaupt geschafft haben.«

»Hey, ihr habt es immerhin geschafft!«, sagte Nigo begeistert.

»Auf den letzten Drücker«, sagte Harry. »Und als Letzte.«

»Aber ihr ...« Nigo runzelte die Stirn. »Ihr wisst es gar nicht?«

»Was denn?«

Jetzt grinste Nigo über das ganze Gesicht. »Es haben nur zwei die Aufgabe geschafft. Ihr und Bronto Grumtz. Die anderen drei sind noch nicht hier, sie sind an der Aufgabe gescheitert. Sie werden gerade aufgelesen und hierher geschleppt.«

»Wie ist denn dann der Punktestand?«, fragte Robin.

Nigo wollte antworten, doch Nick kam ihm zuvor.

»Wir führen.«

*

Einen Moment war es auf der Brücke still. Wie auf Kommando sahen alle gleichzeitig zu Konny.

»Das ist korrekt«, vermeldete der Roboter sachlich.

»Das ist ja der Hammer!«, rief Robin und sprang vom Sofa. Sie fasste Hajas Hände und die beiden tanzten einen improvisierten Jig.

Tia schmunzelte. »Das reib ich dem Chaynee unter die Nase. So dick.«

Harry grinste in stillem Vergnügen.

Nick sah allen mit gerunzelter Stirn zu. »Das wird bestimmt nicht lange so bleiben.«

Sylvester trat zu seinem Enkel. »Lass es uns genießen, so lange wir können. Sonst macht das alles nur halb so viel Spaß.«

Woraufhin Nick mit den Schultern zuckte.

»Hey da auf der Jig, darf ich mal kurz stören?«, donnerte eine unfreundliche Stimme in die Feierlaune.

Der Bildschirm teilte sich, und neben Nigo sah man jetzt auf dem Hauptbildschirm das Gesicht eines Wesens, dass an einen irdischen Bären erinnert hätte – wären nicht die sechs Augen, vier Ohren und Stirnfedern gewesen. Der Hafenmeister – ein Noiderianer – fuhr mürrisch fort: »Ihr sollt euren Kurs ändern.«

Tia reckte sich vor. »Ist uns der Anflug auf Trejir untersagt?«

»Nein, leider nicht.« Der Hafenmeister grunzte, seine Federn sträubten sich. »Ihr sollt nicht die Route nehmen, die ich euch übermittelt habe. Ich schicke euch eine neue.«

»Wieso?«

»Die Nachrichtenteams wollen es. So kriegen sie bessere Bilder von eurem Schiff im Anflug. Man will schicke Bilder für die Reportagen.«

Haja klatschte in die Hände. »Jetzt ist es offiziell: Wir sind Stars!«

»Kotzender Krickfisch«, murmelte der Hafenmeister und schaltete sich schnell aus der Verbindung.

Alle lachten. Harry gab den Kurs an Tia weiter und sie passte den Flug der Jig an.

Nigo winkte vom Bildschirm. »Wo wir schon mal dabei sind: Ich habe hier ein paar Anfragen für Auftritte in Werbung und Talkshows.«

Harry verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. »Die Kinder treten nirgendwo auf.«

»Paps!«, entfuhr es Robin. »Wieso nicht?«

»Weil wir es sagen«, erwiderte Harry mit einem kurzen Nicken in Richtung Tia. Die...



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