Schulz | Weggewischt: Die sauberen Fälle der Privatdetektivin & Putzfrau Karo Rutkowsky Band 4 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 70 Seiten

Schulz Weggewischt: Die sauberen Fälle der Privatdetektivin & Putzfrau Karo Rutkowsky Band 4


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-95824-215-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 70 Seiten

ISBN: 978-3-95824-215-9
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Mörderisch gut und humorvoll erzählt: Entdecken Sie 'Weggewischt' von Gesine Schulz jetzt als eBook bei dotbooks. Ganz gleich, ob sie hinter Wollmäusen her ist, einen Mord aufklären soll oder zum Geburtstag verschenkt wird - Karo Rutkowsky, Privatdetektivin mit schwacher Auftragslage sowie erfolgreiche Putzfrau von Villen und Lofts, erledigt ihre Fälle mit Schwung. Nicht immer legal, aber gründlich! Als hätte Janet Evanovich eine Episode für 'Der Tatortreiniger' geschrieben. Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Weggewischt' von Gesine Schulz. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Gesine Schulz wurde in Niedersachsen geboren und ist im Ruhrgebiet aufgewachsen. Weil sie Bücher mochte und die Welt sehen wollte, wurde sie Bibliothekarin und ging für mehr als zehn Jahre ins Ausland. Zurzeit lebt sie als Autorin überwiegend im Ruhrgebiet, ist aber auch gerne in Irland, wo ihr zweiter Schreibtisch steht. Gesine Schulz rief 2004 den 'Internationalen Tag der Putzfrau' ins Leben, der seitdem am 8. November begangen wird. Die Website der Autorin: www.gesineschulz.com Bei dotbooks erscheint Gesine Schulz' Krimi-Reihe ... rund um Privatdetektivin Karo Rutkowsky, die folgende Bände umfasst: 'Ausgebadet' 'Abgekratzt' 'Abgebürstet' 'Weggewischt'
Schulz Weggewischt: Die sauberen Fälle der Privatdetektivin & Putzfrau Karo Rutkowsky Band 4 jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Greiffenstein junior


Es war einfach nichts los. Karo saß in ihrem Büro und spitzte Bleistifte zu gefährlicher Schärfe. Gestern hatte sie sogar Staub gewischt.

Letzte Woche hatte sie zwar den Taschendieb gefasst, der in letzter Zeit einige Besucher der Lichtburg um Portemonnaies, Armbanduhren sowie ein zum Kondombehälter umfunktioniertes silbernes Zigarettenetui erleichtert hatte, aber finanziell war das für sie nicht sonderlich ergiebig gewesen. Die Miete für ihr Detektivbüro in dem alten Filmpalast war so niedrig, dass sie dem Kino kaum ihren normalen Stundenlohn berechnen konnte.

Heute morgen war ihr eine sehr lukrative neue Putzstelle angeboten worden. Als Privatdetektivin hatte sie in letzter Zeit nicht viel verdient. Wenn sie nicht bald einen neuen Auftrag bekam, würde ihr gar nichts anderes übrig bleiben, als neben ihren Villen im Essener Süden und dem Loft in Katernberg auch noch dies Penthouse in der Innenstadt zu putzen. Nicht einmal untreue Ehepartner wollten irgendjemanden beschattet haben.

Lag es an der Junihitze, die seit Wochen über dem Ruhrgebiet lastete? Gab es weniger Seitensprünge bei hohen Ozonwerten? Was auch immer. Letzte Chance: ihre E-Mail.

Karo schaltete den Ventilator ab, der wie die mitgemietete Büroeinrichtung aus den fünfziger Jahren stammte. Eine Etage tiefer, in der Film-Bar, winkte sie Giorgio, dem Barkeeper, zu. Er nickte. Er würde potentielle Kunden aufhalten oder ihnen zumindest, und notfalls unter Einsatz alkoholischer Mittel, ihre Telefonnummer abnehmen, so dass Karo sich bei ihnen melden konnte.

In der nahe gelegenen Stadtbibliothek waren alle Terminals mit Internetanschluss besetzt. Karo trat an die Informationstheke. „Ich hatte für jetzt einen PC-Platz gebucht.“

Die Auskunftsbibliothekarin guckte sie streng an. „Karo, ich wünschte, du würdest das nicht tun. Wenn die Chefin merkt, dass ich dich immer dazwischen schmuggle, bin ich meine Stelle bald los.“

Monika Sydow, Diplom-Bibliothekarin und Karos beste Freundin, hangelte sich seit Jahren auf zeitlich begrenzten Stellen durch die Bibliotheken des Ruhrgebiets. Die jetzige Halbtagsstelle reichte kaum zum Leben, weshalb sie nebenbei und schwarz putzte und für Karo einsprang, wenn die detektivisch ganztags in Anspruch genommen war.

„Eine Reservierung für Platz drei“, sagte Moni laut.

Karo verscheuchte den Studenten an Platz drei und rief ihre E-Mail auf. Zwölf neue Nachrichten, und alle von Privatissima! Das ließ hoffen. Karo hatte sich erst vor kurzem der Vereinigung für Privatdetektivinnen angeschlossen. Das Netzwerk trat gegen die Diskriminierung von Detektivinnen in dieser von Männern dominierten Branche ein, förderte den Informationsaustausch und setzte auf gegenseitige schwesterliche Hilfe.

Karo klickte sich durch die Briefe. Es war die übliche Mischung. Bitten um Expertenwissen („Wer kann mir sagen, wie ich die Sozialversicherungsnummer eines US-Bürgers rausbekomme?“), frustrierte Ausbrüche einer Frau aus einer Stuttgarter Detektei mit einem extrem chauvinistischen Chef („Gibt mir jemand von Euch ein Alibi? Dann ist er heute dran!“), Warnungen („Aufträge der Lebensmittelkette Delikathyssen empfehle ich abzulehnen, nähere Infos bei mir erfragen“), Antworten auf frühere Fragen („Ist völlig unmöglich, Marion. Diesen Diamantschliff gab es um 1860 noch gar nicht!“) und Ersuchen um örtliche Recherchehilfen („Sitze in Dresden – wer kann eine persönliche Befragung in St. Pauli übernehmen?“).

Nur zwei Job-Angebote. Regine, Chefin einer großen Detektei in Berlin, suchte eine Detektivin über fünfzig, die an einer Busreise zu den Küchengärten Südwestenglands teilnehmen könnte („… und keine Schwindeleien, Mädels, ich will die Geburtsurkunde sehen!“). Eine Sybille Meier suchte wegen einer Verletzung eine Kollegin, die bereit wäre, kurzfristig ihren Auftrag in einem Hotel zu übernehmen. („Eine Woche Burghotel Greiffenstein, Kost und Logis, Benutzung von Golfplatz, Sauna, Felsenschwimmbad etc. eingeschlossen. Beste Bezahlung …“).

Hörte sich mehr nach Urlaub als nach Auftrag an. Dazu gut bezahlt. Sie würde anrufen. Anscheinend war der Job noch nicht vergeben, obwohl schon vor drei Tagen angeboten.

Zehn Minuten später hatte sie Sybille Meier am Telefon, die nach einem Sportunfall mit einer Gehirnerschütterung im Bett lag.

„Worum genau geht es?“, fragte Karo.

Sybille sagte es ihr.

„Das ist nicht dein Ernst, oder?“

„Ich würde es selber machen, wenn ich nicht das Ruder an den Kopf gekriegt hätte.“

„Dein Laden läuft also auch schlecht.“

„Na ja, im Moment. Aber sieh es positiv. Eine Woche in einem erstklassigen Hotel mit allem Drum und Dran. Es ist wirklich eine alte Burg, weißt du, immer noch in der Familie. Eine Ottoline Freifrau von Greiffenstein ist die derzeitige Besitzerin. Die Umgebung schön, die Luft gut …“

Und die Bezahlung noch besser. Penthouse-Putz oder Schloss-Woche?

„Okay, Sybille, ich mach‘s. Aber es darf nie jemand erfahren, versprich mir das.“

Moni übernahm die Putztermine, die sich nicht auf die folgende Woche verschieben ließen. Und schon am übernächsten Tag genoss Karo die klimatisierte Kühle des ICE-Großraumwagens und überflog ihre Notizen. Sie hatte mit Delphine von Greiffenstein telefoniert, der angeheirateten Nichte der Freifrau. Delphines Mann, der Neffe, hieß … wo stand es noch … Herwarth. Und der Name des Sohnes, um den es ging, war Hasso. Tatsächlich. Wie der Schäferhund der Zeitungsfrau. Klein-Hasso wurde in dieser Woche acht. Und Karo war, es ließ sich nicht beschönigen, sein Geburtstagsgeschenk.

„Unsere Ferien hier verlaufen nun etwas anders als geplant. Und da wollten wir unserem Liebling seinen Herzenswunsch erfüllen“, hatte Delphine von Greiffenstein am Telefon gesagt. „Herwarth und ich hatten uns ganz fest vorgenommen: sechs Wochen ungestörter Familienurlaub bei Tante Ottoline. Golf satt. Himmlisch. Aber nun müssen wir unbedingt ins Piemont, das heißt, Herwarth muss, aber ich begleite ihn natürlich. Ich müsse meinen Charme einsetzen, meinte er. Ein Weingut will abspringen. Sie liefern unseren besten Barolo. Sagte ich, dass wir eine Weinhandlung in Charlottenburg besitzen? Ja, und daher wird Hasso an seinem Geburtstag allein sein. Und er wollte keine Feier mit Kindern und Clown und Zauberer, auch keine Indianer-Party mit Ponys und Zelten. Er wollte einen echten Detektiv. Und keine Party.“

Karo war ein tiefer Seufzer entschlüpft.

Delphine hatte gelacht. „Ja, ich weiß. Kinder! Wahrscheinlich hat er irgendetwas im Fernsehen gesehen, das ihm die Idee gab. Er ist sehr phantasievoll. Ich habe dann nur auf einer Frau bestanden. Mehr Verständnis für ein Kind, dachte ich.“

Karo verdrehte ihre Augen, als sie daran dachte. Als Kindermädchen würde sie sich nicht zweckentfremden lassen.

Als sie sich in einem Taxi dem Burghotel näherte, stiegen ihre Lebensgeister wieder. Die Luft war nicht mehr stickig und klebrig, sondern klar und sommerlich warm. Vögel zwitscherten, Kühe lagen auf den Weiden. Von der Nachmittagssonne beschienen tauchte die Burg auf. Eindrucksvoll.

Als Karo in die Eingangshalle trat, erhob sich eine elegante junge Frau von einem der Sofas. „Frau Rutkowsky? Willkommen. Ich bin Delphine von Greiffenstein.“

Karo schüttelte die zarte Hand.

„Mein Mann Herwarth. Und dies ist Hasso.“

Der Junge sah seinem Vater ähnlich. Schmal und dunkel mit Brille. Er sah Karo ausdruckslos an.

„Wir sind Ihnen dankbar, dass Sie für Frau Meier einspringen konnten“, sagte sein Vater.

„Hallo, Hasso“, sagte Karo. An den Namen würde sie sich echt gewöhnen müssen.

Hasso nickte.

„Kommen Sie, ich zeige Ihnen Ihr Zimmer“, sagte Frau von Greiffenstein. „Dann überlassen wir Sie Ihrem Schicksal, denn wir wollen heute noch los.“

Karo verschwendete keine Minute auf das Zimmer.

„Frau von Greiffenstein, was genau sind meine Aufgaben? Das muss ich schon wissen, damit es zu keinen Missverständnissen kommt.“

„Aufgaben – meine Güte, das klingt ja so ernst. Stellen Sie sich Hasso tagsüber zur Verfügung, erzählen Sie ihm ein paar aufregende Geschichten aus Ihrer Berufspraxis. Er wird so seine Vorstellungen haben, nehme ich an, auch wenn er sie seiner Mutter nicht mitteilen wollte. Die Tante meines Mannes werden Sie später kennenlernen, sie diniert heute außerhalb. Ihr und den anderen haben wir, wie verabredet, gesagt, Sie seien seine Nachhilfelehrerin. Hasso wünschte ja, dass alles ganz geheim bleibt. Auf alle Fälle zögern Sie nicht, die Sauna, das Schwimmbad und so weiter zu nutzen, wenn Sie möchten. Wir sind spätestens in einer Woche wieder zurück. Auf Wiedersehen.“

Und fort war sie.

Ein Page brachte Karos Reisetasche und die Nachricht, dass Hasso sie in einer halben Stunde auf der Dachterrasse zu einem Imbiss erwarte. Sie packte ihre Tasche aus. Der Kleiderschrank war antik, die Matratze neu, das Bad aus Marmor – es gab wohl schlimmere Arbeitsplätze.

Sie fand Hasso an einem Ecktisch auf der weiten Dachterrasse vor dem Restaurant.

„Welch ein romantischer Ort“, sagte Karo unnatürlich fröhlich. Sie hatte noch nie ein Rendezvous mit einem fast Achtjährigen gehabt.

„Meine Mutter meinte, Sie seien nach Ihrer Reise...


Schulz, Gesine
Gesine Schulz wurde in Niedersachsen geboren und ist im Ruhrgebiet aufgewachsen. Weil sie Bücher mochte und die Welt sehen wollte, wurde sie Bibliothekarin und ging für mehr als zehn Jahre ins Ausland. Zurzeit lebt sie als Autorin überwiegend im Ruhrgebiet, ist aber auch gerne in Irland, wo ihr zweiter Schreibtisch steht. Gesine Schulz rief 2004 den "Internationalen Tag der Putzfrau" ins Leben, der seitdem am 8. November begangen wird.
Die Website der Autorin: www.gesineschulz.com

Bei dotbooks erscheint Gesine Schulz’ Krimi-Reihe … rund um Privatdetektivin Karo Rutkowsky, die folgende Bände umfasst:
„Ausgebadet“
„Abgekratzt“
„Abgebürstet“
„Weggewischt“



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.