Buch, Deutsch, 631 Seiten, gebunden, Format (B × H): 146 mm x 220 mm, Gewicht: 842 g
Krieg in der Antike von Achill bis Attila
Buch, Deutsch, 631 Seiten, gebunden, Format (B × H): 146 mm x 220 mm, Gewicht: 842 g
ISBN: 978-3-608-96349-6
Verlag: Klett-Cotta Verlag
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Weitere Infos & Material
Einleitung 7
1. Wie alles begann – Kleine und große Kriege bei Homer 19
2. Frühe Kriege Spartas und militärische Ordnungen der Polis 32
3. Krieg einer Supermacht – Angri? der Perser 56
4. 'Herr über das Meer zu sein ist etwas Großes' – Athens Seekrieg und die Demokratie 90
5. Die große Bewegung – Der Peloponnesische Krieg und seine Folgen 116
6. Alexanders Krieg gegen Persien und die Armeen der hellenistischen Könige 147
7. Lehrjahre einer Kriegerrepublik – Roms Kampf mit Pyrrhos und Karthago 178
8. Vom Lehrling zum Meister – Kriege mit Hannibal und den hellenistischen Königen 204
9. Spezialisierung des Kriegshandwerks seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. 227
10. Militärpotentaten der späten Republik und der Kampf um die Macht im Reich 251
11. Herren der Welt – Die frühe Kaiserzeit und ihre Armee 278
12. 'Wir wollen Soldaten sein!' – Militarisierung des Reiches im 3. und 4. Jahrhundert n. Chr 322
13. Probleme der spätantiken Armee – Adrianopel und die Folgen 358
14. Der Weg zu den Katalaunischen Feldern und der Untergang des Westreichs 391
15. 'Glaube nicht, dass niemand Gott gefallen könne, der Kriegsdienst leistet!' – Krieg und Christentum 419
Epilog 445
Dank 465
Anhang
Zeittafel 467
Anmerkungen 475
Literatur 563
Bildnachweis 609
Personenregister 611
Ortsregister 621
Einleitung
Krieg war ein Fundamentalphänomen der Antike. Wenige liebten ihn, doch jeder akzeptierte ihn wie Stürme, Krankheiten und Missernten. Selbst den Christen war klar, dass er nicht aus der Welt zu verbannen war. Mochte es auch Zeiten geben, in denen man den Krieg weit entfernt wähnte, so begleitete er den Menschen doch täglich auf die eine oder andere Weise. Kein Marktplatz, der nicht von Statuen berühmter Feldherren gesäumt war, kein Tempel, den nicht Beutestücke und Rüstungen zierten, kein Mitbürger, der nicht über seine militärischen Heldentaten schwadronierte, auch kein Herrscher, der nicht seinen Untertanen versicherte, er verdanke seine Stellung der persönlichen Bewährung im Krieg. Dazu kamen die Vorträge der Geschichtsschreiber, die den Krieg als Geburtsstunde ihrer Zunft und als Kern der Geschichte, ja als das wichtigste Thema der Menschheit erachteten. Allgegenwärtig war der Krieg auch außerhalb der Städte. Jeder Bauer musste sein Land gegen Räuber und Überfälle verteidigen und als Krieger seiner Heimat wehrfähig sein, um zu überleben und anerkannt zu werden.
Auch wenn die Menschen der Antike den Krieg sicherlich nicht als einen unveränderlichen Naturzustand ansahen – sie bewegten sich täglich in Räumen, die vom Krieg erfüllt und durch die Erinnerung an den Krieg oder die Erwartung eines Krieges gestaltet waren. Das Verhältnis zum Krieg ähnelte der ambivalenten Einschätzung der Seefahrt – beides Bereiche menschlichen Lebens, die mit den höchsten Risiken behaftet und nie vollständig zu kontrollieren waren. Jeder kannte die Gefahren und das Grauen des Krieges. Da er aber nicht aus der Welt zu schaffen war, machte man aus der Not eine Tugend und versprach allen, die ihm dienten, höchste Anerkennung und ewigen Ruhm.
Und das mit gutem Grund: Jede Gemeinschaft musste wehrhaft sein, um zu überleben. Es gab einerseits keine Polizei und überregionalen Sicherheitssysteme, andererseits brachte der Krieg viele Menschen in Lohn und Brot. Spätestens seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. hielten nicht