E-Book, Deutsch, 322 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Sozialtheorie
Schulz Existenz und Gesellschaft
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-8394-6779-4
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Eine leibphänomenologische Vergesellschaftungstheorie nach Georg Simmel und Hermann Schmitz
E-Book, Deutsch, 322 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm
Reihe: Sozialtheorie
ISBN: 978-3-8394-6779-4
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
1. Warum ein Buch zu diesem Thema?
Angesichts der sozialökologischen Verwerfungen beleuchtet das titelgebende Verhältnis von 'Existenz und Gesellschaft' ein zunehmend relevantes Spannungsfeld. So tritt die als Fortschritt verstandene westliche Moderne mit ihren institutionellen und technischen Errungenschaften offenbar in ein Verhältnis zu sich selbst, das existenziell verheerend ist. Eben jenen Widerspruch versucht die Studie entlang einer neophänomenologischen Neufundierung der simmelschen Grundlagenforschung aufzuschlüsseln.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Anders als frühere phänomenologisch-soziologische Theorieansätze adressiert diese Studie nicht die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit (Berger und Luckmann), sondern vielmehr die Formen gesellschaftlicher Konstruktion und deren Verhältnis zur Wirklichkeit im existenziellen Sinne. Da letztere Sphäre nur als Betroffensein am eigenen Leib erfahrbar ist, wird die sozialwissenschaftliche Theorielandschaft um eine empirisch fundierte Soziologie der First-Person-Perspective ergänzt.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
In den Sozialwissenschaften wird derzeit ein mangelndes theoretisches Verständnis für das Themenfeld existenzieller Probleme beklagt. Die Studie greift dieses Desiderat auf und entwickelt in Grundzügen eine ›existenzielle Soziologie‹, bei der das leiblich affektive Betroffensein zum Ausgangspunkt gemacht wird. Das so eröffnete Verständnis für die Eigendynamiken des Pathischen kann dabei nicht zuletzt auch für die Analyse der gegenwärtigen politischen Verhältnisse herangezogen werden.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Naheliegend wäre eine Diskussion meiner Einsichten mit den beiden Protagonisten des Werkes, Georg Simmel und Hermann Schmitz. Mit Simmel würde ich insbesondere gerne über das Spannungsfeld von Subjektivität und Individualität sprechen, wie ich es versucht habe in seinem Sinne auszudifferenzieren. Mit Hermann Schmitz würde ich dahingegen gerne das Verhältnis seiner Philosophie zur kritischen Theorie diskutieren, das sich mir in meiner Studie an verschiedenen Stellen immer wieder aufdrängte.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Euphorisiert von den Errungenschaften des reflexiven Denkens übersieht der Mensch den Kipppunkt, an dem sich Emanzipation in Entfremdung verkehrt.
