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Schulz | Darcy - Der Glückskater und die Päckchenfee | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 3, 215 Seiten

Reihe: Die Katzenserie

Schulz Darcy - Der Glückskater und die Päckchenfee


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7325-3119-6
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, Band 3, 215 Seiten

Reihe: Die Katzenserie

ISBN: 978-3-7325-3119-6
Verlag: beHEARTBEAT
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Tessa liebt ihr beschauliches Leben in der Kleinstadt, das sie sich nach ihrer geplatzten Hochzeit aufgebaut hat. Sie mag ihre Arbeit und schlendert gern durch die Straßen und Geschäfte von Cheltenham. Aber vor allem hält sie mit Vorliebe Ausschau nach Zubehör für die ganz besonderen Geschenkpäckchen, die sie zu Geburtstagen, Weihnachten und anderen Anlässen an Freundinnen, Familie und gute Bekannte verschickt. Mit Tessas geliebter Ruhe ist es plötzlich vorbei, als sie eine streunende Katze bei sich aufnimmt. Das allein hätte sie vielleicht noch nicht aus der Bahn geworfen, doch mit dem Kater tritt auch ein Mann auf den Plan: Roberto. Und bei dem verspürt Tessa zum ersten Mal wieder richtiges Herzklopfen. Dabei wollte sie von der Liebe doch nichts mehr wissen! Als wäre das noch nicht genug der Unruhe, ruft aus heiterem Himmel auch noch Hugo an, Tessas Ex-Verlobter. Zum ersten Mal nach sieben Jahren.
Kann Glückskater Darcy Tessa helfen, dem Gefühlschaos zu entkommen?

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9. Zur Agentur
Am Montagmorgen räumte Tessa den Frühstückstisch ab und zog sich an. Hose, helle Bluse mit Schlupfkragen und niedrige Pumps. Alles »nudelfarben«, wie sie es nannte. »Aber das heißt ›nude‹!«, war sie schon oft von einer überlegen lächelnden Verkäuferin korrigiert worden. Unbeirrt blieb Tessa bei ihrer Bezeichnung. Es machte ihr Spaß, die Reaktionen zu beobachten, die sie recht genau voraussagen konnte. Außerdem fand sie »nudelfarben« viel zutreffender und witziger als »nackig«. Sie steckte das kleine Geschenk für Patty in die Handtasche, nahm den Popelinmantel über den Arm und verließ das Haus. Der Rhododendronstrauch vor Edmunds Haus verströmte aus gelben Blüten Vanilleduft. Der Bürgersteig glänzte feucht von einem nächtlichen Schauer. Der Himmel zeigte sich blassblau. Kurz vor neun waren erst wenige Touristen unterwegs. Die ersten Läden öffneten. Tessa schlenderte mit kleinen Schlenkern durch Nebenstraßen in Richtung Agentur. Alles strahlte Ruhe aus, heitere Vergangenheit. Es war ein Leichtes, sich vorzustellen, wie zur Regency-Zeit in Empirekleider gewandete Damen hier entlangflaniert waren, der Sittlichkeit halber gefolgt von einer Zofe, die – zumindest in den von Fiona geliebten romantischen Regency-Komödien von Georgette Heyer – schon mal ein Auge zudrückte, wenn ihre junge Lady heimlich einen Verehrer traf. Auch Jane Austen hatte sich ein- oder zweimal in dem damals so modischen Kurbad Cheltenham aufgehalten und mit ihrem ironischen Blick Verhaltensweisen ihrer Zeitgenossen beobachtet. Alles auch Stoff für ihre Romane, die Tessa gerne immer wieder mal las, stets mit neuem Vergnügen, je besser sie die Geschichte kannte. Einzig Stolz und Vorurteil hatte sie nie wieder zur Hand genommen. Zu peinlich-schmerzlich war die Erinnerung an ihren idiotischen Irrtum, Hugo mit der Idealgestalt aus dem Roman gleichzusetzen. »Wirklich idiotisch«, sagte Tessa laut und erschreckte damit eine entgegenkommende Passantin. Tessa verkniff sich ein Lächeln. Mit etwas Glück würde die Frau annehmen, Tessa trüge ein winziges Mikrofon am Blusenkragen und spräche mit … ja, mit wem? Mit ihrem Ehemann vielleicht oder einer Freundin. Tessa bremste sich in der Überlegung, welches idiotische Problem diese fiktive Freundin haben könnte. Zurück zu Tessa Hartley-Blessington. Sie blieb vor einem Schaufenster stehen. Die Sache mit Hugo lag gut sieben Jahre zurück. Sie warf der großen Jane die Erfindung von Mr. Darcy nicht vor. Die Schriftstellerin hatte kaum annehmen können, dass sie mit Mr. Darcy eine Männerfigur schuf, die Generationen von Engländerinnen zu ihrem Traummann erklären würden. Natürlich hatten nur wenige das Pech, ihrem Traum zu begegnen. Und den Traum wie eine Seifenblase platzen zu sehen. Tessa dachte wieder an Fionas Abschiedsworte. Nachdem sie einander auf dem Bahnsteig umarmt hatten, hatte die Freundin liebevoll, aber mit Nachdruck gesagt: »Trau dich wieder, Tessa. Ist ein Liebhaber in London wirklich eine Dauerlösung? Benutzt du Arthur, die Beziehung, um andere Männer erst gar nicht an dich ranzulassen, emotional, meine ich? Oder ist dein Bibliothekar vielleicht sogar derjenige, der verdient, mehr Raum in deinem Leben einzunehmen?« Ohne eine Antwort abzuwarten, hatte Fiona ihr einen Kuss auf die Wange gedrückt und war in den Zug nach Norden gestiegen. Kommt alle paar Jahre aus Tasmanien angerauscht und meint, meine Lage zu verstehen, hatte Tessa gedacht und versucht, die liebevoll-mahnenden Worte der Freundin zu vergessen. Oder zu verdrängen. Denn irgendwas hatte Tessa im Innersten getroffen und war hängengeblieben; wie ein Widerhaken, den sie nicht loswurde. Sonst würde sie nicht immer wieder daran denken. Mit Widerstand und Unbehagen. Fühlte sie sich ertappt? Nach einem letzten Blick ins Schaufenster ging Tessa weiter. Das behagliche Leben, das sie sich nach dem Hugo-Desaster und der langen Zeit ihrer Rekonvaleszenz bei den Misses Morrow hier in Cheltenham geschaffen hatte … Machte sie sich da etwas vor? Sie blieb stehen, diesmal vor der Auslage einer Dessous-Boutique, die sie bewusst noch nie wahrgenommen hatte und deren Waren sie auch jetzt nicht weiter beachtete. Doch vor einem Schaufenster konnte man stehen und nachdenken, ohne dass man Blicke auf sich zog. Machte sie sich also etwas vor? Nein, tat sie nicht. Sie liebte ihren ruhig dahinfließenden Alltag, hatte sich darin eingerichtet. Aber … sah sie sich in zehn oder zwanzig Jahren immer noch so leben? Ein-, zweimal im Monat zu Arthur nach London fahren, gepflegt ausgehen, eine gemeinsame Nacht und Auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal? Verdiente er, wie Fiona meinte, vielleicht mehr Raum in ihrem Leben? Tessa verzog den Mund. Ein Gedanke, den sie möglicherweise verfolgen sollte? Doch nicht jetzt. Sie sah auf ihre Uhr. Zum ersten Mal seit ewigen Zeiten würde sie zu spät kommen. Tessa eilte los und stellte sich vor, wie sie Arthur in der nächsten gemeinsamen Nacht mit einem Mieder aus der Boutique überraschen würde. Blutrot mit schwarzer Spitze. Arthur wäre entsetzt. Auch in der Hinsicht war er konservativ. Wenn sie sich nicht sehr täuschte. Zumindest hatte er nie eine Andeutung gemacht, es würde ihn erregen, wenn sie in Reizwäsche vor seinem Bett stünde. Irrte sie sich? So wie sie geirrt hatte, als Hugo damals vorgeschlagen hatte, ihr Liebesleben durch ein Spielchen zu beleben, das ihn erregte? »Klar, Schatz, machen wir«, hatte Tessa gesagt und sich schon in mit Puschelpelz besetzten Stilettos gesehen, in einem wehenden transparenten Negligé über einem provokanten BH und einem Höschen, das aus einem Hauch von Nichts bestand. Tja … Tessa lief die flachen Stufen hinauf und stieß die rot gestrichene Haustür der Academic Temps Agency auf. Sie stieg hinauf in den dritten Stock, wo sich das kleine Großraumbüro befand, in dem ihr Schreibtisch stand. »Guten Morgen, zusammen! Und herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Patty!« Tessa trat neben den Schreibtisch ihrer langjährigen Kollegin und zog das kleine Geschenk aus der Handtasche. »Oh!«, rief Patty begeistert und nahm die in fliederfarbenes Seidenpapier gewickelte Gabe entgegen. Sie schnupperte daran und schloss kurz die Augen. »Lavendel! Tessa, wie lieb! Vielen Dank.« Sie löste das Band und öffnete das oben zusammengekruschtelte Papier. Darin befand sich als zweite Lage ein weißes Batisttaschentuch, in dem ein rundes Stück Lavendelseife lag. »Hübsch!«, rief sie, als sie die gestickte Lavendelblüte in einer Ecke des Tüchleins entdeckte. »Keine Handarbeit von mir«, beeilte Tessa sich zu sagen. »Pst«, machte Shep, der junge Amerikaner, der seit zwei Monaten hier arbeitete. Benedict bekam nichts von alldem mit; er arbeitete mit Kopfhörern und bewegte sich im Rhythmus der Musik. So könne er sich am besten konzentrieren, behauptete er. Da er selten Fehler machte, schien es zu stimmen. Drei weitere Schreibtische waren unbesetzt. Die meisten Angestellten der Agentur zogen es vor, zu Hause zu arbeiten; zwei oder drei waren vermutlich in Archiven oder Bibliotheken unterwegs, um Fakten zu recherchieren oder zu prüfen, die der jeweilige Kunde für sein Buch oder den Fachartikel brauchte – Fakten, die nicht übers Internet zu beschaffen waren oder aus anderen Gründen am Original verifiziert werden mussten. Tessa brachte ihre Arbeit nie nach Hause. Daheim war sie Privatmensch und wollte ihre Muße genießen. Sie stellte den Computer an und las die lange E-Mail der derzeitigen Auftraggeberin. Übers Wochenende waren Professorin Hammond eine Reihe neuer Punkte eingefallen, die geklärt werden mussten. Die Arbeit befasste sich kritisch mit Lydgates Werk über englische Prosodie. Tessa vertiefte sich noch einmal in den Text, um Zusammenhänge zu verstehen, rief Datenbanken in Berkeley, Cambridge und Rom auf, kam gut voran. Gegen elf ging Tessa in die Teeküche nebenan. Heute war sie an der Reihe. Sie füllte den Wasserkocher, stellte die Becher von Patty, Shep und Benedict zu ihrem auf das runde Blechtablett, nahm die Zuckerschale aus dem Schrank und befüllte das Milchkännchen. Kurz bevor das Wasser den Siedepunkt erreichte, goss sie es in die Becher und wieder aus. Nun die jeweiligen Teebeutel hinein und kochendes Wasser darüber. Zwei- oder dreimal die Woche war dies ihr Büro-Tee-Ritual. Kräftiger Assam für Patty und sie, Pfefferminz für Shep und Ceylon-Tee für Benedict. Patty hatte zur Feier des Tages Gebäck mitgebracht und reichte die Packung herum. »Lavendelplätzchen!«, verkündete sie. Niemand zeigte sich sonderlich überrascht. Seit sie beschlossen hatte, in den Sommerferien einen Malkurs in der Provence zu besuchen, schwelgte sie vorfreudig in Lavendel. Ihren Tee mit Lavendelzucker zu süßen hatte sie nach dem ersten Versuch allerdings aufgegeben. Mit der distanzierten Vertrautheit von Bürokollegen plauderten sie über Urlaubspläne – Shep hatte sich nun doch entschieden, mit einem Freund in Wales wandern zu gehen –, klagten gelassen über Eigenarten ihrer derzeitigen Kunden und natürlich über das Wetter, das gewiss ein wenig zu kühl fürs späte Frühjahr sei? Patty fragte, ob Tessas Treffen mit den Freundinnen nett gewesen sei und wie den dreien der neue Tea-Room gefallen habe. Benedict rückte damit raus, dass er das erhoffte Stipendium nicht bekam, weil der Uni in Folge des Brexit die EU-Gelder fehlten. »So werde ich euch noch eine ganze Weile als akademischer Hilfsarbeiter erhalten bleiben. Wer weiß, wann ich meine Dissertation unter diesen Umständen fertig haben werde.« Sie drückten ihm ihr Bedauern aus und versicherten ihm gleichzeitig, dass...



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