Buch, Deutsch, 64 Seiten, Format (B × H): 123 mm x 210 mm, Gewicht: 289 g
Reihe: Göttinger Sudelblätter
Buch, Deutsch, 64 Seiten, Format (B × H): 123 mm x 210 mm, Gewicht: 289 g
Reihe: Göttinger Sudelblätter
ISBN: 978-3-89244-786-3
Verlag: Wallstein
Der Schriftsteller Stefan Schütz wird am 19. April 2004 sechzig Jahre alt. Eine seiner frühen Schreibfiguren war Stasch, ein inneres alter ego des Autors: ausdrucksstark, reich an Bildern von einer Welt, in der das Schöne neben dem Entsetzlichen existiert. Von Anfang an hatte Schütz diesen doppelten Blick: in seinen Theaterstücken, mit denen er in den 1970er Jahren erst erfolgreich war, als sie, in der DDR geschrieben, erst in der Bundesrepublik zur Aufführung gelangen konnten. Aber seine Erkenntnis, daß die Systeme der Macht die Individualität des Menschen und seine Erfahrungsmöglichkeiten in der Welt immer mehr einschränken, bezog sich nicht nur auf das sogenannte sozialistische Gewaltsystem, sondern auch auf die Begrenzungen und Risiken von Freiheit in den kapitalistischen Systemen.
Die Erfahrung seiner Schreibarbeit und der expressive Aufschrei des kreativen Menschen, der die Vergeblichkeit seines künstlerischen Aufbegehrens mittels der Sprache gegen die sprachlose Eloquenz einer leerlaufenden Zeit geradezu aus sich hinausschreit, bestimmen Thema und Form seines neuesten Texts „Staschs Affekt“. Ein Text, der in seiner Radikalität an die Befindlichkeit von Brechts Baal erinnert, aber von der Erfahrung eines nach Baals Aufschrei gescheiterten Jahrhunderts belehrt worden ist.