Schröder / Kottner | Dekubitus und Dekubitusprophylaxe | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 275 Seiten

Schröder / Kottner Dekubitus und Dekubitusprophylaxe

E-Book, Deutsch, 275 Seiten

ISBN: 978-3-456-95031-0
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Druckgeschwüre (Dekubitus) sind in der pflegerischen Praxis gefürchtete Komplikationen, zugleich ist die Prävention eines Dekubitus eine pflegerische Kernkompetenz und ein wichtiger Indikator guter Pflege. Gerhard Schröder, Jan Kottner und weitere Dekubitusexperten: klären, definieren und klassifizieren, was ein Dekubitus ist; zeigen, wie Pflegende einen Dekubitus erkennen oder Dekubitusgefahren einschätzen können; erläutern, warum und wie ein Dekubitus entsteht; schildern die Bedeutung von Druckgeschwüren aus der Sicht der Betroffenen, der Epidemiologie und der Ökonomie; beschreiben und zeigen, wie Pflegende einen Dekubitus mittels Risikoeinschätzung, Bewegungsförderung und Druck verteilenden Hilfsmitteln verhindern können; zeigen, welche Rolle die Ernährung und Hautpflege im Rahmen der Dekubitusprophylaxe und -behandlung spielt; beschreiben, wie Pflegende Patienten bezüglich der Dekubitusentstehung und -prävention informieren, schulen und beraten können; zeigen Besonderheiten von Druckgeschwüren bei Kindern auf erläutern, wie Pflegende mittels Fingertest, Hautbeobachtung und Fallbesprechungen bewerten können, ob ihre Maßnahmen effektiv waren; stellen Bezüge zum aktuellen Expertenstandard der Dekubitusprophylaxe her.
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Zielgruppe


Pflegende

Weitere Infos & Material


1;Dekubitus und Dekubitusprophylaxe;1
2;Inhaltsverzeichnis;6
3;Vorwort;12
4;1 Was sind Dekubitus?;14
4.1;1.1 Dekubitusdefinition und Klassifikation;14
4.2;1.2 Ätiologie und Pathogenese;15
4.3;1.3 Dekubitusklassifikation;24
5;2 Bedeutung von Dekubitus;44
5.1;2.1 Vorkommen und Häufigkeit;44
5.2;2.2 Dekubitus – wie geht ein Betroffener damit um?;54
5.3;2.3 Ökonomie;62
6;3 Prophylaxe;72
6.1;3.1 Dekubitusrisikoeinschätzung;72
6.2;3.2 Bewegungsförderung – ein Kernelement der Dekubitusprävention;101
6.3;3.3 Druckverteilende Hilfsmittel;126
6.4;3.4 Hautpflege und Hautschutz;165
6.5;3.5 Ernährung;175
6.6;3.6 Informieren, Schulen und Beraten als Präventionsstrategie;186
7;4 Dekubitusprophylaxein der Pädiatrischen Pflege;198
7.1;4.1 Einleitung;198
7.2;4.2 Häufigkeit und Vorkommen von Dekubitus bei Kindern aller Altersstufen;199
7.3;4.3 Dekubitusrisiko;204
7.4;4.4 Präventive Interventionen;212
7.5;4.5 Leitlinien/Standards;225
7.6;4.6 Zusammenfassung;225
8;5 Haftungsrisiko «Dekubitus» – Vermeidung der Inanspruchnahme durch strategische Interventionen;232
8.1;5.1 Einleitung;232
8.2;5.2 Die Haftung im Rahmen der Dekubitusversorgung;233
8.3;5.3 Die Entwicklung der Beweislastverteilung im zivilrechtlichen Dekubitusprozess;236
8.4;5.4 Dokumentationsumfang bei der Dekubitusversorgung;240
8.5;5.5 Die rechtliche Wirkung von Expertenstandards;245
8.6;5.6 Fazit;246
9;6 Überprüfungen der Wirksamkeit dekubitusprophylaktischer Maßnahmen;248
9.1;6.1 Was bedeutet Wirksamkeit?;248
9.2;6.2 Überprüfungssysteme;249
9.3;6.3 Hautbeobachtung;255
9.4;6.4 Kennzahlen und Werte;256
9.5;6.5 Fazit;269
10;Sachregister;272
11;Bücher aus verwandten Sachgebieten;277


1. Dekubitus entwickeln sich in unmittelbarer Nähe von prominenten Knochenvorsprügen in der Muskulatur und beziehen zunehmend darüber liegende Gewebeschichten mit ein (Innen-nach-außen-Modell);
2. Dekubitus schreiten von der Körperoberfläche in die Tiefe vor (Außen-nachinnen-Modell);
3. Dekubitus entstehen irgendwo in der «Mitte» zwischen oberen Hautschichten und Knochen (Mitte-Modell).
Aus der Darstellung der anatomischen Eigenschaften der beteiligten Gewebe (Tab. 1-1) geht hervor, dass das Muskelgewebe wesentlich druckund scherkraftempfindlicher ist als die darüber befindliche Faszie und Haut. Werden alle Gewebeschichten komprimiert, treten Zellschäden zuerst im Muskelgewebe auf.

Zusätzlich gilt, dass die Kräfte, die in allen Gewebeschichten wirken, ungleich verteilt sind. Bei Kompression treten die höchsten mechanischen Belastungen in tiefer liegenden Gewebeschichten, meist unmittelbar in Knochennähe, auf (Bader/ Oomens, 2006; Then et al., 2008). Gemessene Drücke zwischen der Körpergrenze (Haut) und der Auflagefläche sind niedriger als im Gewebeinneren. Es besteht daher nur eine sehr schwache Beziehung zwischen den in Studien ermittelten Auflagedrücken und tatsächlicher Dekubitusentstehung (Reenalda et al., 2009).

Nach der Zellschädigung im Innern der Muskulatur werden zwei mögliche Verläufe vermutet. Ist das geschädigte Areal nicht zu groß, eine gute Durchblutung gewährleistest und das Gewebe keinen weiteren mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt, kann die Nekrose resorbiert und der Defekt mit Ersatzoder Narbengewebe ersetzt werden (Aoi et al., 2009; Abb. 1-6).

Überschreitet die Nekrose ein resorbierbares Volumen, wird das bereits vorgeschädigte Gewebe weiteren mechanischen Belastungen ausgesetzt oder gibt es weitere dekubitusbegünstigende Faktoren, dann schreitet die Nekrose fort. Es kommt zu Unterminierungen, zur Ausbreitung in die Hautschichten und schließlich zu tiefen sichtbaren Gewebedefekten (Abb. 1-7).

Unter Berücksichtigung vorliegender Forschungsbefunde und Theorien scheint die Dekubitusentstehung von innen nach außen (inside-out) der Hauptentstehungsweg druckbedingter Gewebeschäden zu sein (Berlowitz/Brienza 2007; Kottner et al., 2009a). Diese Annahme lässt sich in der Literatur über viele Jahrzehnte zurückverfolgen (Groth, 1942; Husain, 1953).

Dekubitus entstehen in den oberen Hautschichten und können, je nach Dauer und Stärke der Druckeinwirkung, progredient weitere Gewebe mit einbeziehen (Bardsley et al., 1964; Seiler/Stähelin, 1979; Witkowski/Parish, 1982; Garrigues, 1987; Anders et al., 2010). Übermäßige Feuchtigkeit (z. B. durch Urin oder Stuhl) und Reibung (z.B. durch unsachgemäßen Transfer) schädigen die Epidermis zusätzlich. Es kommt zur Mazeration und zum Abrieb der Epidermis und es entstehen oberflächliche Wunden.


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