E-Book, Deutsch, 293 Seiten
Schröder-Devrient Das Tagebuch der Mademoiselle S. Aus den Memoiren einer Sängerin (Ein Erotik, Sex & Porno Klassiker)
Verbesserte Ausgabe
ISBN: 978-80-7484-117-0
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Erotischer Roman im Briefstil
E-Book, Deutsch, 293 Seiten
ISBN: 978-80-7484-117-0
Verlag: e-artnow
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mit der vorliegenden ebook Ausgabe des 'Tagebuchs der Mademoiselle S' haben wir unternommen, eines der bekanntesten Werke der erotischen Weltliteratur neu herauszugeben. 'Aus den Memoiren einer Sängerin' (auch bekannt unter dem Titel 'Das Tagebuch der Mademoiselle S.') erschien zunächst anonym 1868-1875. Die Verfasserschaft der Wilhelmine Schroeder-Devrient ist umstritten. Wilhelmine Henriette Friederike Marie Schröder-Devrient (1804 - 1860) war eine deutsche Opernsängerin (Sopran). Sie gilt als die größte deutsche Gesangstragödin des 19. Jahrhunderts. Schröder-Devrient wurde der Roman 'Memoiren einer Sängerin' zugeschrieben. Es handelt sich um einen erotischen Roman im typischen Briefstil des 19. Jahrhunderts. Was Mademoiselle S aus ihrem Leben berichtet, ist oft derb und anmutend, doch immer mit Delikatesse geschrieben: 'Zwei Stunden waren vergangen, seit ich den Träger dieses schönen Gliedes an seine Arbeit gesandt hatte, als ich auf die Idee kam zu versuchen, wie groß die Macht der Reize einer Herrin über ihren Diener wäre, nachdem er erst vor kurzer Zeit ein so brillantes Trio gespielt hatte. Von neuem schickte ich nach Iwan, der, sich tief verbeugend, näher trat. Ehe ich weiteres versuchte, fragte ich ihn, ob er sich kräftig genug fühle, mich wie vorher und zwar ebensooft mit seiner Rute zu peitschen. 'Wenn du mich nicht voll befriedigst,' setzte ich hinzu, 'so bin ich entschlossen, dir deine Rechnung voll auszuzahlen.' Ehe er mir antwortete, entkleidete er sich und zeigte mir sein zum Platzen steifes Glied; dann gab er mir die Versicherung, daß er mich schon sehr gern damit peitschen würde, wenn ich ihm nur die Erlaubnis dazu gäbe, und auch ebenso stark wie vorher. 'Dreimal?' 'Dreimal, Herrin, und wenn ich unterwegs ermüde, so magst du mich peitschen, bis ich wieder neue Kräfte erlangt habe.''
Autoren/Hrsg.
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2. Brief
Inhaltsverzeichnis
Marguerite also war meine Hoffnung. Gern wäre ich gleich zu ihr hinübergeeilt, hätte mich zu ihr ins Bett gedrängt, hätte gebeten oder gedroht, bis sie mich vollständig über all die seltsamen, verbotenen und aufregenden Dinge aufgeklärt hätte, die ich heute gesehen hatte; bis sie mich gelehrt, das nachzuahmen, was mich so unbeschreiblich lüstern gemacht hatte. Aber so jung ich war, hatte ich doch bereits denselben Verstand und dieselbe vorsichtige Berechnung, die mich später vor so vielen Unannehmlichkeiten bewahrt haben. – Konnte ich nicht durch irgendeinen Zufall ebenso belauscht werden, wie ich Marguerite und wie ich meine Eltern gesehen hatte? Ich empfand, daß es sich um Unerlaubtes handelte, und wollte ganz sicher sein. Obwohl ich ganz Feuer war, meine Gedanken ausschweiften, und mein Körper prickelte und zuckte, verhielt ich mich ruhig und zwang mich, zu überlegen. Als ich den Plan gefaßt hatte, meinen Onkel aufs Land zu begleiten, weil ich dort Gelegenheit finden würde, mit Marguerite ganz allein und unbelauscht zu sein, schlief ich ein. Es wurde mir nicht schwer, bei meinem Onkel und den Eltern meine Absichten durchzusetzen, und ich erhielt die Erlaubnis, acht Tage auf dem Lande zu verbringen. Das Gut meines Onkels lag nur wenige Meilen von der Stadt entfernt, und nach dem Mittagessen fuhren wir hinaus. Den ganzen Tag über war ich liebenswürdig und zuvorkommend gewesen, und auch Marguerite schien großen Gefallen an mir zu finden. Meine kleine Cousine war mir gleichgültig, und vor meinem Vetter fühlte ich eine unerklärliche Scheu. Da ich sonst keinen jungen Mann kannte, mit dem ich so nah und so unverdächtig hätte zusammenkommen können wie mit ihm, war er mein erster Gedanke gewesen, um über all die Rätsel aufgeklärt zu werden, die mich seit meinem Versteck im Alkoven quälten. Ich war gegen ihn so freundlich und auffordernd wie möglich gewesen, er war mir aber immer scheu ausgewichen. Bleich und mager, hatten seine Augen einen ganz sonderbaren, unsteten und trüben Ausdruck, und wenn ich ihn neckend berührte, schien ihm das unangenehm zu sein. Ich sollte bald den Grund dieser auffallenden Erscheinung kennenlernen, die ich um so weniger begriff, als ich immer gesehen hatte, daß Jünglinge seines Alters sich zur Gesellschaft junger Mädchen hin drängen. Es war gegen acht Uhr abends, als wir auf dem Gut ankamen, hoher Sommer und sehr heiß. Von der Fahrt ermüdet, eilte alles, sich bequemer zu kleiden. Es wurde Tee getrunken, und ganz unbefangen scheinend sorgte ich dafür, daß ich in das Schlafzimmer der Gouvernante gebettet wurde, weil ich vorgab, mich zu fürchten, wenn ich in einem fremden Zimmer allein schlafen solle. Man fand das ganz natürlich. Damit hatte ich meinen Willen durchgesetzt, so daß ich das übrige getrost meiner Schlauheit überlassen konnte. Ich sollte indessen nicht zu Bett kommen, ehe ich nicht noch eine andere Erfahrung gemacht hatte, an die ich aber jetzt beim Niederschreiben nur mit Widerwillen zurückdenke, wenn sie auch damals einen Eindruck ganz anderer Art in mir hervorrief. Nach dem Tee fühlte ich die Notwendigkeit, ein natürliches Bedürfnis zu befriedigen, und die Gouvernante wies mich an den dafür bestimmten Ort. Es waren zwei Türen nebeneinander, die beiden Gemächer jedoch nur durch eine Bretterwand getrennt, die von der Hitze so ausgetrocknet war, daß einige der Fugen auseinanderklafften. Eben wollte ich wieder gehen, als ich jemand kommen hörte, der die Tür neben mir aufmachte und sogleich hinter sich verriegelte. Ich hielt mich mäuschenstill, um nicht bemerkt zu werden; ich wollte meinen unbekannten Nachbarn erst wieder fortgehen lassen, ehe ich mich entfernte. Nur aus ganz gewöhnlicher Neugier, ohne alle Nebengedanken, lugte ich durch eine Spalte und sah meinen Vetter, der sich entblößt hatte, aber völlig anders beschäftigt war, als ich erwartet hatte. So wenig mein unreifer Körper eines Vergleichs mit dem meiner Mutter würdig war, so wenig war es der meines Vetters mit meines Vaters Gestalt. Seine matten Augen nahmen nach und nach einen merkwürdigen Glanz an, dann sah ich ihn in Zuckungen geraten, sah seine Lippen beben und ihn endlich vornübersinken. Obgleich ich durch dieses sonderbare Schauspiel über vieles aufgeklärt worden war – namentlich reimte ich mir nun alles zusammen, was meine Eltern in ekstatischem Überschwang gesprochen hatten – , so war mir doch das, was ich hatte sehen müssen, unbeschreiblich widerwärtig – nicht während seines Verlaufs, denn da waren Neugier und erwachende Sinnlichkeit mit im Spiel gewesen. Aber jetzt, wo ich diese vollkommene Schlaffheit und Entkräftung eines noch so jungen Mannes sah, wo ich Zeuge sein mußte, wie er stier und gläsern aus den Augen blickte … Mein Vater und meine Mutter waren schön geworden, als sie die Erfüllung ihrer Zweisamkeit auskosteten. Mein Vetter aber häßlich, fahl und zerknickt. Daß Marguerite so etwas trieb, begriff ich, denn ein Mädchen ist überall auf Heimlichkeiten angewiesen, wenn es sich um Gefühl und Genuß handelt. Und sie hatte sich dem mit einer wahren Begeisterung, mit äußerster Heftigkeit und vollster Hingabe überlassen. Mein Vetter dagegen ohne alle Poesie, matt und tierisch. Was konnte einen kräftigen, jungen Mann dazu veranlassen, ein so elendes Vergnügen zu genießen? Ich wußte nun vieles und schloß daraus auf anderes, daß es nur noch der Bestätigung durch Marguerite bedurfte, um ganz aufgeklärt zu sein. Diese Bestätigung wollte und mußte ich haben, wollte wissen, weshalb man diese Dinge so sorgfältig verbirgt, wollte erfahren, was davon gefährlich, was erlaubt sei, und wollte an mir selbst erkennen, worin diese Verzückungen bestünden, von denen ich schon so viel gesehen hatte. Der Abend kam, und mit ihm zog ein schweres Gewitter herauf. Gegen zehn Uhr, als die ersten Blitze leuchteten, gingen wir zu Bett. Meine kleine Cousine war in das Schlafzimmer ihrer Eltern gebettet worden; so war ich mit Marguerite ganz allein. Mit größter Aufmerksamkeit beobachtete ich alles, was sie tat. Als sie die Tür verriegelt hatte, machte sie es sich erst bequem und packte dann sämtliche Sachen aus ihrer bis dahin verschlossenen Reisetasche in Kommoden und Schränke. Das bewußte Bündel sah ich zum Vorschein kommen, welches sie sorgfältig unter einen Stoß Wäsche legte. Auch das Buch, in dem sie gelesen hatte, verbarg sie dort. Sogleich war ich entschlossen, während der Zeit, die ich auf dem Gute bleiben würde, dieser Sachen habhaft zu werden und sie mir so aufmerksam wie möglich zu besehen. Beichten sollte mir Marguerite aber auch, ohne daß ich ihr mit der Entdeckung ihrer heimlichen Freuden drohte. Meine natürliche Schlauheit gefiel sich in dem Gedanken, sie durch Überraschung, Bitten und Überreden so zu bestricken, daß sich alles wie zufällig von selbst ergab. So schien es mir hübscher und versprach meiner Neugier ein größeres Vergnügen. Das Gewitter hatte unterdessen seinen Höhepunkt erreicht, der Donner rollte fast unaufhörlich. Ich stellte mich sehr ängstlich, und kaum hatte sich Marguerite ins Bett gelegt, als ich bei einem heftigen Donnerschlag aus dem meinen sprang und unter Ausrufen der größten Furcht mich zu ihr flüchtete. Ich bat sie, mich doch bei sich aufzunehmen, weil meine Mutter das bei jedem Gewitter auch getan hätte. Mit allerlei Trost und beruhigendem Zuspruch zog sie mich neben sich, ich umklammerte sie und drückte mich so fest wie möglich an sie, als wollte ich mich bei jedem Blitz in sie hineinverstecken. Alles mögliche zu meiner Beruhigung anwendend, küßte, streichelte und drückte sie mich an sich – jedoch gleichgültig und nicht, wie ich es eigentlich wünschte, so daß ich nun doch nicht recht wußte, wie ich es anfangen sollte, mehr von ihr zu erlangen. Die Wärme ihres Körpers bereitete mir ein unbeschreibliches Vergnügen, und ich drückte mein Gesicht fortwährend zwischen ihre Brüste, wobei ich jedesmal einen eigentümlichen Schauer meine Glieder hinabrieseln fühlte. Dahin zu greifen, wo ich eigentlich wollte, getraute ich mich aber nicht; so fest ich auch zu allem entschlossen gewesen war, so hatte ich doch jetzt, wo ich der Erfüllung so nahe war, keinen Mut. Plötzlich kam mir der Einfall, über einen Schmerz zwischen meinen Schenkeln zu klagen. Ich wimmerte und erklärte, daß ich nicht wüßte, was das sein könnte, bis Marguerite dahin tastete und ich ihre Hand bald hierhin, bald dorthin schob. Ich versicherte, der Schmerz ließe nach, sobald ich nur die Wärme ihrer Hand fühlte, und wenn sie streichele, so höre das schmerzliche Gefühl vollkommen auf. Ich sagte das so unbefangen, daß sie damals gewiß noch nichts von meiner Absicht gemerkt hatte. Ihre Bemühungen waren auch nur dienstfertig, ohne irgendein Mitgefühl zu verraten. Als ich sie aber vor Dankbarkeit küßte, mich immer enger an sie schmiegte und ihre Hand zwischen meine Schenkel drückte, merkte ich, daß sich auch in ihr Gefühle zu regen begannen … Ich empfand ganz deutlich, daß bei ihr dieselben Begierden erwachten, die mich zu ihr geführt hatten, hütete mich aber sehr wohl, dies zu erkennen zu geben. Und wirklich war es etwas ganz anderes, eine fremde Hand zu fühlen, als die eigene. Eine wunderbare Wärme ergoß sich über meinen Körper, und als sie mich an einer bestimmten Stelle berührte, durchzuckte es mich so angenehm, daß ich sofort erklärte: da sitze der Schmerz, und da müsse ich mich wohl erkältet haben, daß es mir so weh tue. Offenbar machte es ihr Vergnügen, einen Vorwand dafür zu haben, mit der Hand die Erkältung vertreiben zu können … Unzweifelhaft regte sie das auf, und ich merkte an ihrer wachsenden Zärtlichkeit, an der Art,...