E-Book, Deutsch, 284 Seiten
Reihe: MM-Reisen
Schröder Costa Brava Reiseführer Michael Müller Verlag
8. Auflage 2023
ISBN: 978-3-96685-244-9
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps
E-Book, Deutsch, 284 Seiten
Reihe: MM-Reisen
ISBN: 978-3-96685-244-9
Verlag: Michael Müller Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
La Jonquera3300 Einwohner Das grenznahe Städtchen liegt an der wichtigsten Straßenverbindung von Frankreich zur spanischen Mittelmeerküste. Über mangelnde Nachfrage können die zahlreichen Supermärkte und Souvenirläden deshalb nicht klagen. Genau genommen bildet La Jonquera gar nicht den Grenzort zwischen Spanien und Frankreich - der nämlich ist Le Perthus an der N II, etwa sechs Kilometer nördlich gelegen. La Jonquera jedoch besitzt nicht nur die größere Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch einen Autobahnanschluss, weshalb zahlreiche Reisende vor allem französischer Herkunft hier einen letzten Stopp einlegen, um an der Durchgangsstraße N II den Tank mit günstigem Benzin und den Kofferraum mit Spirituosen und Tabakwaren zu füllen. Seit einigen Jahren lohnt sich ein Besuch in La Jonquera jedoch auch aus anderen Gründen: 2008 eröffnete an der verkehrsberuhigten Hauptstraße im südlichen Ortsbereich das „Museum des Exils“ Museu Memorial de l’Exili (Juni-Sept. Di-Sa 10-19, So 10-14 Uhr, sonst Di-Sa 10-18, So 10-14 Uhr; 4 €). Es widmet sich den Flüchtlingen insbesondere des Spanischen Bürgerkriegs, für die der Grenzort eine wichtige Durchgangsstation darstellte. Übernachten *** Hotel Tramuntana, eins von mehreren Quartieren im Umfeld der Nationalstraße N II, in einem Gewerbegebiet südlich des Ortes nahe der Autobahn, gut gelegen für eine Zwischenübernachtung. Komfortable Ausstattung, vielsprachiges Personal, Tiefgarage gegen moderate Gebühr. Carrer Mas del Pla 7, nahe der Autobahnausfahrt 2, Tel. 972-556558, www.hoteltramuntana.com. € ** Pensió Marfil, preiswertes Haus im Ort selbst. Ruhige Lage, mit mehr als 40 Zimmern recht groß; Einrichtung schlicht, aber insgesamt durchaus ordentlich. Es gibt Zimmer mit oder ohne Bad. Ein solides Restaurant mit festem Menü ist angeschlossen. Carrer Major 109, Tel. 972-554378, pensionmarfil.com. € Essen & Trinken Gran Buffet Libre, in einem großen Gewerbegebiet, noch südlich des Hotels Tramuntana, ein „All-you-can-eat-Restaurant, in dem man ein außerordentlich reichhaltiges Buffet geboten bekommt. Viele Einheimische und Franzosen kommen zum Essen hierher. Lediglich der Wein ließ doch etwas zu wünschen übrig”. Avenida Galicia 2, nahe der N II. ? Lesertipp € Serra de l’Albera Ein abgeschiedenes und deshalb nur wenig besuchtes Gebiet nahe der französischen Grenze, teilweise als Naturreservat ausgewiesen. Der Gebirgszug der Serra de l’Albera verläuft östlich von La Jonquera in Richtung Küste, etwa parallel zur Grenze. Zwar steigen ihre höchsten Gipfel immer noch bis über 1000 Meter Meereshöhe an, doch liegen hier auch die niedrigsten Pässe der Pyrenäen, weshalb das Gebiet seit alters her von vielen Völkern durchquert wurde. Die Hauptzufahrt erfolgt über die GI 602/603, die etwa sechs Kilometer südlich von La Jonquera von der Nationalstraße nach links abzweigt und über Capmany und Garriguella nach Vilajuïga und im weiteren Verlauf nach Roses führt. Wer allerdings den westlichen Sektor des Naturparks Paratge Natural Serra de l’Albera (siehe unten) besuchen möchte, muss bereits kurz hinter La Jonquera links nach Cantallops abbiegen. In fast jedem Dorf der Serra de l’Albera gibt es Bodegas, Weinkellereien. Und fast an jeder dieser Kellereien weisen Schilder („Degustació i Venda“) auf die Möglichkeit hin, den hier produzierten Wein vor Ort zu verkosten und auch gleich im Direktverkauf zu erstehen. Einen besonders guten Ruf genießt die Bodega Oliveda (www.grupoliveda.com, Tel. 972-549012) im Dorf Capmany unweit der Nationalstraße N II, die neben renommierten Weinen auch Cava anbietet. Dolmen de la Cabana Arqueta Der rund 4500 Jahre alte Dolmen de la Cabana Arqueta, eines der größten unter den zahlreichen vorgeschichtlichen Steingräbern der Serra, liegt nur wenige hundert Meter von der GI 602 entfernt. Die Abzweigung in den sehr schmalen und holprigen Feldweg, der zwischen den Dörfern Sant Climent Sescebes und Espolla linker Hand abzweigt, ist beschildert; am besten, man parkt bereits nach etwa hundert Metern bei dem kleinen Wäldchen. Paratge Natural Serra de l’Albera Ein Teil der Region L’Albera ist seit 1986 unter besonderen Schutz gestellt. Die Landschaft des Reservats wird geprägt vom allmählichen Übergang der alpinen Pyrenäenregion zur mediterranen Küstenzone. Innerhalb des Parks finden sich deshalb ganz verschiedene Lebensräume. Zur hiesigen Tierwelt zählen Wildschwein, Dachs, Ginsterkatze und kleinere Bestände des Mufflons, in den Lüften kreisen Adler und Uhu. Nördlich etwas außerhalb von Garriguella wurde 1994 ein kleines Zentrum (Centre de Reproducció de Tortugues de l’Albera) eingerichtet, das sich der Zucht und Wiederansiedlung von Schildkröten widmet. Eine örtliche Besonderheit ist das Alberarind, eine wild lebende, kleinwüchsige Rinderrasse, die sich vorwiegend von Bucheckern ernährt. 4500 Jahre altes Steingrab: Dolmen de la Cabana Arqueta Sektor Requesens-Baussitges: Der Park schließt zwei besondere Schutzzonen ein, die beide nahe der Grenze liegen. Der an Buchenwäldern reiche Sektor Requesens-Baussitges ist über eine Nebenstraße zu erreichen, die kurz vor La Jonquera von der N II abzweigt und nach Cantallops führt. Von dieser Siedlung aus gelangt man auf einem etwa sechs Kilometer langen Waldweg zum Weiler Requesens, einem guten Ausgangspunkt für Wanderungen und Spaziergänge. Unterwegs passiert der Weg die Abzweigung zur alten Burg von Requesens, die im 19. Jh. in einer Art neoromantischem Stil renoviert wurde. In der Nähe steht eine vielbesuchte, im 18. Jh. errichtete Kapelle. Sektor Sant Quirze: Dieser Sektor erstreckt sich ein ganzes Stück weiter östlich und ist über die oben erwähnte GI 602/603 zu erreichen. Eher von mediterraner Macchia als von ausgedehnten Wäldern geprägt, liegt er schon recht nah der Küste um Llançà und Roses. Zu erreichen ist das Gebiet auf Nebenstraßen ab Rabos d’Empordà und Garriguella. Das Zentrum dieses Sektors bildet das Tal von Sant Quirze mit dem uralten Kloster Monestir Sant Quirze de Colera, einem im 10. Jh. errichteten, in der Architektur lombardisch beeinflussten Bau, der ein schönes Ziel für Wanderungen abgibt. Auch die Anfahrt mit dem Auto ist möglich, die Abzweigung bei Rabós d’Empordà beschildert, das letzte Stück allerdings Piste. Information Centre d’Informació del Paratge Natural, Carrer Mossèn Amadeu Sudrià 3, im Rathaus von Espolla an der GI 602, ab der Durchgangsstraße beschildert; Tel. 972-545079. Öffnungszeiten: Mo-Fr 8-15 Uhr, Sa 10-14, 16-18 Uhr, So 10-14 Uhr. Verbindungen Busverbindungen sind sehr rar. Die meisten der erwähnten Dörfer werden einmal tägl. von Bussen ab Figueres angefahren; ratsam, sich rechtzeitig um Möglichkeiten der Rück- oder Weiterreise zu kümmern. Camping *** Vell Empordà, recht schattiges Gelände an der Hauptstraße bei Garriguella; mit Pool. Von etwa Weihnachten bis Dreikönig geschlossen. Zwei Personen, Auto, Zelt zur HS etwa 35 €. Ctra. de Vilajuïga s/n, Tel. 972-530200, www.vellemporda.com. Weinbau an der „Wilden Küste“: D.O. Empordà Wer in der sanften, von Hügeln und kleinen Dörfern geprägten Landschaft der unteren Serra de l’Albera unterwegs ist, merkt schnell, dass er sich im Weinland befindet. Seit 1975 sind die hiesigen Gewächse sogar, wie in Dutzenden anderen Weinbaugebieten Spaniens, durch eine kontrollierte Herkunftsbezeichnung geschützt. Diese Denominació d’origen (kurz D.O.) unterzieht die Winzer strengen Qualitätsanforderungen, die von einem Kontrollgremium, dem sogenannten Consejo Regulador, festgelegt und überprüft werden. Dadurch wird nicht nur die geographische Ausdehnung des Gebiets bestimmt, sondern auch die Rebsorten, die angebaut werden dürfen, die Höchstmengen bei der Ernte und die Art des Anbaus und der Verarbeitung. Die je nach Sorte (Rot- oder Weiß- und Roséwein) und Qualität (Crianza, Reserva und Gran Reserva) unterschiedlichen Reifezeiten sind hingegen landesweit geregelt. Die D.O. Empordà ist das einzige derart geadelte Qualitätsweinbaugebiet im Gebiet der Costa Brava. Ihre Ausdehnung reicht von der französischen Grenze bis kurz vor Palamós und umfasst seit 2006 neben der Comarca Alt Empordà auch die Anbaugebiete des Baix Empordà. Die kräftigen Rotweine der Region entstammen den Traubensorten Carinyena und vor allem Garnatxa, der in ganz Spanien am weitesten verbreiteten Rotweinrebe. Für die frischen, jungen Weißweine der D.O. werden die Rebsorten Macabeu und Xarel·lo verwendet. Hergestellt werden jedoch auch fruchtige Rosés, schwere Dessertweine...