Schröder | Beste Freundin, blöde Kuh! Eine wie keine | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 200 Seiten

Schröder Beste Freundin, blöde Kuh! Eine wie keine


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-401-80102-5
Verlag: Arena
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 200 Seiten

ISBN: 978-3-401-80102-5
Verlag: Arena
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Miri ist angenervt von ihrer neuen Freundin Junia, die alles besser weiß. Außerdem hat sie Stress mit Cobi, der urplötzlich mit einer anderen rumhängt. Wie soll Miri das nur aushalten? Als ihre Mutter einen Schulwechsel organisiert, brennen bei Miri sämtliche Sicherungen durch. Sie haut ab - und merkt, wie sehr sie ihre ex-beste Freundin Joey immer noch vermisst. Ob die beiden noch eine letzte Chance bekommen?
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Kapitel 1 Puh! So eine Hitze!«, stöhnt Joey und schaut mich mit tränenerfüllten Augen an. »Das hält ja kein Mensch aus.« Ich liege neben ihr in der prallen Sonne auf dem Asphalt und rühre mit den Händen in einer Pfütze herum. »Die Brühe hier ist auch schon pisswarm«, murmele ich voller Unbehagen und sehe aus den Augenwinkeln, wie sich Joeys Gesicht zu einer verzweifelten Fratze verzerrt. Plötzlich fängt sie richtig an zu heulen. »Du bist schuld!«, schreit sie, bäumt sich einmal auf und lässt ihr Gesicht anschließend in die Pfütze sinken. Vollkommen reglos liegt sie da, lang ausgestreckt und ihre dunklen Haare schwimmen auf dem Wasser. Daneben steigen kleine Blubberblasen auf. »Joey, nein!«, rufe ich. »Du darfst das nicht tun!« »Hey«, ertönt eine sanfte Stimme neben mir. Ich spüre eine warme Hand auf meiner Schulter und springe auf. »W-wo bin ich?«, stammele ich. »W-was ist mit Joey?« »Keine Ahnung«, sagt die Stimme. Völlig perplex starre ich ihn Junias Gesicht, das vom fahlen Licht, welches der Mond in mein Zimmerfenster wirft, nur schwach beleuchtet ist. »Was machst du hier?«, frage ich verwundert. »Ich war aufm Klo«, erwidert Junia. »Da hab ich dich reden gehört.« »Hä?«, mache ich. »Du hast unten bei euch aufm Klo gehört, wie ich hier oben in meinem Zimmer rede?« »Nein, ich war bei euch, weil Mama . . .« Junia verdreht die Augen. »Muss ich dir das so haargenau erklären?« Ich schüttele den Kopf. »Willst du dich zu mir legen?«, frage ich. Junia grinst. »Klar«, sagt sie, schlüpft unter meine Decke und kuschelt sich an mich. »Du hast von Joey geträumt«, sagt sie. »Muss irgendwas Schreckliches gewesen sein.« »Allerdings«, sage ich und seufze leise. »Sie wollte sich in einer Pfütze ertränken.« »Nee, ne?« »Doch. Sie hat einfach ihr Gesicht hineinfallen lassen: Irgendwann wäre sie tot gewesen.« »Glaubst du ehrlich, dass sie sich was antut?«, fragt Junia leise. »Weiß nicht«, murmele ich und drücke meine neue Schwesterfreundin an mich. Nachdem meine Eltern sich getrennt haben, sind Mama und ich zu ihrer Freundin Sabine und deren Tochter Junia ins Haus gezogen. Anfangs konnte ich Junia überhaupt nicht ausstehen. Eine Zeit lang dachte ich sogar, dass sie mir Cobi ausspannen will. Die beiden gehen nämlich in dieselbe Schule und mögen sich total gern. Irgendjemand hat das gewusst und mir heimlich Briefchen zugesteckt, in denen stand, dass Cobi mich betrügt. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich rausbekommen habe, dass meine ehemals beste Freundin Joana Baske dahintersteckte. Sie ist nämlich auch in Cobi verliebt. Genau genommen, ist daran unsere Freundschaft zerbrochen. Ich habe zwar noch eine ganze Weile versucht, alles zu retten, ich wollte für Joey sogar auf Cobi verzichten, aber sie hat sich total zickig aufgeführt und so getan, als ob ich das schlimmste Verbrechen der Welt begangen hätte. Doch allmählich ist Joey wohl klar geworden, dass Cobi nur mich mag und sie sowieso keine Chance bei ihm hat. Als ich mich dann auch noch mit Junia angefreundet habe, sind bei ihr sämtliche Sicherungen durchgeknallt und sie hat mir diese Briefchen geschrieben, um uns alle auseinanderzubringen. Das ist zumindest Doreens Überzeugung. Doreen geht in meine Klasse und ist ebenfalls eine Freundin von mir. Sie ist die treueste Seele, die man sich nur vorstellen kann, aber irgendwie habe ich bisher einfach kein Beste-Freundin-Gefühl für sie entwickeln können. Ich weiß echt nicht, woran das liegt, und manchmal plagt mich deswegen auch das schlechte Gewissen. Junia meint ja, dass ich nichts dafür kann und es völlig ausreicht, wenn ich Doreen mag und zu ihr stehe und all das, aber mir ist irgendwie unwohl bei der Sache und deshalb hoffe ich, dass ich niemals in eine Situation gerate, in der ich mich zwischen Junia und Doreen entscheiden muss. »Na ja, ich kenn Joey ja nicht«, meint Junia nachdenklich. »Und bloß von ein-oder zweimal sehen kann man schließlich nicht einen ganzen Menschen beurteilen.« »Aber du hast dir trotzdem eine Meinung gebildet?«, glaube ich, aus ihrer Formulierung herauszuhören. »Hm, also nicht direkt«, druckst Junia herum. »Allerdings glaube ich, dass Joey zu allem fähig ist.« »Sogar sich umzubringen?«, frage ich entsetzt. »Juni, wenn sie das tut, werde ich meines Lebens nicht mehr froh.« »Ach Miri, das ist doch alles Quatsch«, versucht Junia, mich aufzumuntern. »Es gehört schon eine ganze Menge Unglück dazu, bis jemand so weit ist, dass er sich das Leben nimmt. Ich hätte jedenfalls einen Riesenschiss davor. Nein, nein«, fährt sie mit Bestimmtheit fort. »Ich glaube, dass Joey auch zu großer Treue und Freundschaft fähig ist.« »Danke«, sage ich und drücke ihr einen Kuss auf die Wange. »Du bist wirklich die beste Schwesternfreundin auf der ganzen Welt. Dass du so etwas über Joey sagst!« »Wieso denn nicht?«, erwidert Junia. »Sie hat mir doch nichts getan.« Das stimmt. Junia hat nur mitbekommen, dass Joey ziemlich zickig sein kann, die Gemeinheiten, die sie sich mir gegenüber geleistet hat, kennt Junia jedoch nur vom Erzählen. Und anders als Doreen ist sie nicht so krass und endgültig in ihrem Urteil. Doreen kann Joey inzwischen nicht mehr ausstehen, was das Ganze für mich nicht unbedingt leichter macht. Denn Tatsache ist, dass Joey mir trotz allem einfach nicht aus dem Kopf geht. Erstens sehe ich sie jeden Tag in der Schule und zweitens denke ich immer noch sehr oft an früher, als wir noch Haus an Haus in der Knippgartenstraße wohnten, wo unsere Betten in dieselbe Richtung zeigten. Damals besaßen wir haargenau die gleichen Klamotten, Bücher, Schreibtischlampen und Bambusrollos und schwärmten beide für Take That. Auch jetzt besitzen wir immer noch jede ein braunes Rosettenmeerschweinchen. Sie heißen Angelo und sehen einander zum Verwechseln ähnlich. Das heißt, eigentlich weiß ich nicht so genau, ob Joey ihren Angelo immer noch hat. Vor einigen Wochen hat sie versucht, ihn zu verkaufen. Natürlich nur, um mir wehzutun. Zum Glück wollte ihn keiner haben. Und als Joey dann gemerkt hat, dass ich auch ohne sie glücklich bin, hat sie auf unserer Einweihungsparty die große Heulund Versöhnungsnummer abgezogen und versucht, mir ihren Angelo zu schenken. Doch das habe ich abgelehnt und ihr richtig den Marsch geblasen, was einerseits ziemlich gutgetan hat, andererseits aber mein Herz immer noch ganz schön schwer macht. – Seufz. »He«, wispert Junia in mein Ohr. »Was ist los?« »Wieso?« »Weil du nichts sagst.« »Ach so ...Naja, du hältst mich bestimmt für total bescheuert«, murmele ich. »Aber ich glaube, irgendwie mag ich Joey immer noch. Zumindest ein bisschen.« »Klar, magst du sie noch«, sagt Junia zu meiner großen Überraschung. »Wie kommst du denn darauf?«, rufe ich. Junia grinst. »Na, ist doch wohl logisch.« »Gar nicht«, sage ich. »Aber hallo«, entgegnet Junia und kichert leise. »Du bist nämlich die allergrößte Immerundewigmögerin, die ich jemals getroffen habe.« »Und du...«, sage ich, ...du bist die riesengrößte Fürallesundjedeneinherzhaberin, die ich kenne.« Ich sehe in Junias große funkelnde Augen und plötzlich könnte ich losquieken vor Glück. »Mann, bin ich froh, dass ich dich kennengelernt habe!«, stoße ich hervor und werfe meine Arme um sie. »Und ich erst«, sagt Junia leise, während sie mich sanft an sich drückt. Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlage, ist Junia verschwunden. Gähnend sehe ich zum Fenster hinüber. Die Blätter des Ahornbaums sind bereits rotbraun gefärbt. Aber der Himmel leuchtet strahlend blau durch die Zweige. Die Sonne scheint und die Herbstferien stehen vor der Tür. Apropos Ferien! Mit einem Ruck schlage ich die Bettdecke zurück und stürze nach unten in Sabines und Junias Küche, wo wir meistens zusammen frühstücken. »Wie spät ist es?«, frage ich. »Zu spät«, sagt meine Mutter, die im Bademantel am Tisch sitzt. Sie deutet auf ihre Tasse. »Hast du noch einen Schluck Kaffee für mich, Sabine?« »Aber natürlich.« Junias Mutter, die dunkelblonde Haare und ebenso große nussbraune Augen wie ihre Tochter hat, beugt sich zur Anrichte hinüber und angelt nach der Kaffeekanne. »Wieso zu spät?«, frage ich erschrocken....


Patricia Schröder wurde 1960 im Weserland geboren und wuchs in Düsseldorf auf. Die Schulzeit empfand sie – abgesehen von den Grundschuljahren – eher als Plage. Eigentlich wollte sie Schneiderin werden. Sie studierte Textildesign und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf. Zum Schreiben kam sie nach der Geburt ihrer beiden Kinder und dem Umzug ihrer Familie zurück aufs Land. Zuerst schrieb sie nur kleine satirische Beiträge fürs Radio, später Texte für Anthologien. Dann folgte ihr erster Jugendroman „Bis über beide Ohren“. Patricia Schröder lebt heute mit ihrer Familie und einer Handvoll Tieren auf Eiderstedt in Schleswig-Holstein, mitten auf einer kleinen Warft, die Mitte des 17. Jahrhunderts noch rundherum von der Nordsee umspült war. Am liebsten schreibt sie Geschichten, die sich rund um das Thema Freundschaft und Verliebtsein drehen. Dabei versetzt sie sich perfekt in ihre eigene Jugend zurück, mit all den Freuden und Nöten: "Schon immer habe ich mir Geschichten ausgedacht und nachgespielt. Als Autorin habe ich einfach da weitergemacht, wo ich als Kind aufgehört habe."www.patricia-schroeder.de



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