Buch, Englisch, Deutsch, 1325 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 2500 g
Proceedings of the 25th International Conference on Urban Planning, Regional Development and Information Society
Buch, Englisch, Deutsch, 1325 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 2500 g
ISBN: 978-3-9504173-9-5
Verlag: CORP - COnsulting Research Projects
Stadtregionen in aller Welt entwickeln sich sehr unterschiedlich. Dennoch gibt es mehrere gemeinsame Themen:
(*) historische Verwaltungsgrenzen bilden längst nicht mehr die tatsächlichen Stadtstrukturen ab, Städte wachsen über diese Grenzen hinweg und bilden Stadtregionen, die teilweise auch staatenübergreifende funktionale Stadtregionen und Ballungsräume bilden;
(*) in fast allen Fällen erscheint eine zwischen mehreren Regierungen, Gebietskörperschaften und Institutionen auf verschiedenen Ebenen abgestimmte räumliche Entwicklung unabdingbar, gestaltet sich im Regelfall aber schwierig;
(*) Städte und Regionen sind ressourcenhungrig und sehen sich oft mit Dichte- und Umweltproblemen sowie diversen Bedrohungen konfrontiert, nichtsdestotrotz sind Nachhaltigkeit, Resilienz, hohe Lebensqualität und schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen zentrale Ziele der Stadtentwicklung;
(*) neue Technologien und Digitalisierung spielen eine wesentliche Rolle in der Entwicklung von Städten, Stadtregionen und Metropolen – ohne entsprechende Stadt-, Umwelt- und Mobilitätstechnologien wäre eine städtische Entwicklung, wie wir sie beobachten, das Aufrechterhalten der Funktionalität und die Erhaltung und Schaffung lebenswerter Stadtumgebungen kaum mehr möglich.
In zahlreichen europäischen Städten und Agglomerationen lassen sich jedoch gegenwärtig zwei Prozesse beobachten, die auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen: Reurbanisierung und Regionalisierung. Innenstädte und innenstadtnahe Stadtquartiere werden attraktiver, gerade für Menschen, die die Vorzüge des städtischen Lebens (womöglich wieder neu) entdecken. Diese Rückbesinnung auf die Kernstädte als Wohnstandort hat vielerlei Gründe; sie ist jedoch insbesondere gekoppelt an Veränderungen in der Arbeitswelt bzw. den Trend, Wohnen und Arbeiten sehr viel effektiver miteinander verbinden zu müssen, als dies ein Leben in den suburbanen Ballungsrandzonen in den meisten Fällen erlaubt. Hier sind gut organisierte, mit vielfältigen Funktionen ausgestattete Stadtviertel klar im Vorteil. Gleichzeitig findet eine weitere Regionalisierung des Städtischen statt, was der Tatsache geschuldet ist, dass Städte zunehmend unter Druck geraten.
Auch wenn sich Städte und Dörfer wandeln, bleiben sie Orte des (kollektiven) Erinnerns und Erkennens; Orte, an denen Bindungen hergestellt werden. Identität und Heimat – Begriffe, die solche Qualitäten einer Stadt bezeichnen sollen –, basieren jedoch nicht allein auf der Vertrautheit einer über lange Zeit in ihren wesentlichen Merkmalen kaum veränderten Lebensumwelt, sondern sind auf spezifische atmosphärische Qualitäten einer Stadt, eines Quartiers bzw. einer Region zurückzuführen. Deshalb ist nicht allein das baukulturelle Erbe mit seinen historischen Gebäuden, Straßen, Freiräumen, Stadtvierteln für die Identität einer Stadt maßgebend, sondern die Fähigkeit, im Rahmen von Städtebau auch neue überzeugende, im besten Fall unverwechselbare Atmosphären zu kreieren.
Die REAL CORP 2020 hat vor dem Hintergrund der skizzierten Herausforderungen, die sich in Quartier, Stadt, Stadtregion und entsprechend ausgeprägt auch in Metropolen stellen, Strategien und Konzepte diskutiert, wie der Wandel qualitätsvoll gestaltet werden kann. Dabei stellte sich auch die Frage, wer die eigentlichen Akteure der aktuellen Stadt-, Regions- und Metropolenregionsentwicklung sind und welche Rolle Planerinnen und Planer in den entsprechenden Szenarien spielen können.