Schorm | Perry Rhodan Neo 164: Der Etrin-Report | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 164, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

Schorm Perry Rhodan Neo 164: Der Etrin-Report

Staffel: Mirona

E-Book, Deutsch, Band 164, 160 Seiten

Reihe: Perry Rhodan Neo

ISBN: 978-3-8453-4864-3
Verlag: Perry Rhodan digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Im Jahr 2036 entdeckt der Astronaut Perry Rhodan auf dem Mond ein außerirdisches Raumschiff. Damit erschließt er der Menschheit den Weg zu den Sternen. In den Weiten der Milchstraße treffen die Menschen auf Gegner und Freunde; es folgen Fortschritte und Rückschläge. Nach 2051 wird die Erde unbewohnbar, während Milliarden Menschen an einen unbekannten Ort umgesiedelt werden. Der Schlüssel zu diesen Ereignissen liegt in der Galaxis Andromeda. Dorthin bricht Perry Rhodan im modernsten Raumschiff der Menschheit auf. Anfang 2055 gelangt die MAGELLAN am Ziel an. Rasch erfahren die Menschen mehr über die Situation. Insbesondere die Meister der Insel - auch Faktoren genannt - spielen eine zentrale Rolle. Die Meister stehen in einer engen Beziehung zum heimatlichen Sonnensystem, es gibt zudem Verbindungen durch Raum und Zeit. Weitere Aufschlüsse zu vielen dieser Geheimnisse gibt DER ETRIN-REPORT ...
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2. Leibnitz Vergangenheit: Tod in Flammen   Leibnitz zuckte zusammen. Der Lärm der Detonation war gewaltig, die Druckwelle traf ihn unvorbereitet. Er prallte gegen ein Abschirmgitter. Mühsam rollte er sich zur Seite. In seinen Ohren klingelte es penetrant. Die Welle war bereits mehrfach gebrochen und deshalb abgeschwächt; zu seinem Glück. Sonst hätte sie mich einfach plattgemacht, ging es ihm durch den Kopf. Metall knackte. Er bemerkte Risse in der transparenten Abdeckung eines Leuchtareals. Das Licht flackerte. Das thetisische Wachgeschwader beschoss die KON-ILLIC. Die Reaktion auf das unautorisierte Auftauchen war kompromisslos, ja brutal. Ausgerechnet ins Donitsystem einzufliegen, war eine verrückte Idee gewesen. Dort schlug das Herz des Sternenreichs von Andrumidia. Mit Multidon war dieses Herz schwer gepanzert, bewaffnet bis an die metallischen Reißzähne. Die KON-ILLIC hatte die Spur der MAGELLAN nicht verlieren wollen. Das Raumschiff der Menschen war gleichbedeutend mit dem Weg zurück in die Heimat: die unendlich weit entfernte Milchstraße. Die Sehnsucht nach zu Hause hatte die Besatzung des Mehandorschiffs unvorsichtig gemacht, sogar einen alten Subpatriarchen wie Emporr. Monade schwebte unbeeindruckt in etwa drei Metern Entfernung, als ginge sie all das nichts an. Sie verhielt sich also wie immer. Sie schützte Leibnitz, wenn es notwendig war, aber sie war keine Glucke. Offenbar sah sie keine Gefahr für sein Leben. Noch nicht!, dachte Leibnitz missmutig. Das kann sich schnell ändern. Er rieb über eine schmerzende Stelle am Kinn. Das entstehende Hämatom würde beeindruckend sein. Ein dumpfes Pochen zog sich seine Wange empor. Er spürte sein Auge zucken. Die Berührung der groben Bartstoppeln brannte. Mühsam rappelte er sich auf. Das Abschirmgitter war gerissen und hatte den Ärmel seiner Bordmontur und den Arm darunter aufgeschlitzt. Die Wunde tat weh, der Schnittrand verfärbte sich bereits rot. Leibnitz musste sich losreißen. Gewebefäden blieben an den feinen Gitterstäben hängen. Er spürte eine Vibration, die immer stärker wurde. Sie stieg aus den Bodenplatten in seine Beine. Das war ernst. Leibnitz lebte seit vielen Jahren an Bord der KON-ILLIC. Er war zunächst nur ein besserer Sklave gewesen, nachdem man ihn aus dem Weltraum gefischt hatte. Damals hatte es an Bord nur Mitglieder der Empanasippe gegeben – bis auf Monade. Vor der Havarie im Leerraum, vor der Konfrontation mit den Bakmaátu, den Posbis, wie die Menschen die positronisch-biologischen Roboter nannten. Er kannte dieses Raumschiff, jedes Geräusch, das es erzeugte. Diese Vibration sagte nur eins: Ich sterbe! »Was treibt er denn da?«, entfuhr es Leibnitz. Er war ganz in der Nähe der Zentrale. Dort lenkte Subpatriarch Emporr die KON-ILLIC. Leibnitz hielt sich mühsam an einer Verstrebung fest. Sie bebte heftig. Er fluchte. Von der Decke kam ihm ein wirres Kabelbündel entgegen. Eine lose Isolierung streifte seine Wange. Die Berührung war heiß; so heiß, dass er aufschrie. Funken stoben. Ohne Vorwarnung fühlte er sich leicht. Dann verschwand das Gefühl. Die künstliche Schwerkraft ... die Aggregate haben Aussetzer!, dachte er. Bei Trümmerflug wird das richtig eklig! Da wird Ausweichen zum Glücksspiel! Dabei war ihm klar, dass herumfliegende Trümmerteile meist ohnehin zu schnell waren, um ihnen ausweichen zu können. Er hörte ein dumpfes Krachen: eine weitere Explosion. Das Metall von Wänden und Boden leitete den Schall. Der Rumpf winselte förmlich. Am liebsten hätte Leibnitz sich die Ohren zugehalten. Das Kreischen von Metallverbindungen, grelles Schrillen und ein dumpfes Dröhnen verwoben sich zu einer infernalischen Kakofonie. Triebwerksektion! Ach du Scheiße! Nur einen Sekundenbruchteil später ertönte das schreckliche Geräusch reißenden Metalls. Das ist näher! Sehr viel näher. In etwa zehn Metern Entfernung stand die Schleuse zur Zentrale offen. Sie würde sich nie wieder schließen, sie war auf der linken Seite deutlich verbogen. Ein Mehandor lag am Boden, die Bordkombination war verkohlt. Das geschwärzte Gesicht war verzerrt, Haar und Bart weggebrannt. Monade ignorierte den Toten. Sie schob sich näher an Leibnitz heran. Das war kein gutes Zeichen, wie er wusste. Er hangelte sich ein paar Meter den Gang entlang, über Trümmer, Scherben und zerstörte Geräte hinweg. Er warf einen Blick in die Zentrale. Er sah pures Chaos. Weite Teile des Kontrollzentrums waren zerstört. Flackernde Holos tauchten alles in bizarre Lichtreflexe. Es stank nach Untergang, nach heißem Stahl, verschmorten Isolierungen, dazu nach Dingen, die sehr viel schrecklicher waren. Leibnitz keuchte entsetzt. Er hielt sich an der Schleusenfassung fest, so gut er konnte. Der Schnitt in seinem Arm war nicht tief, aber er schmerzte. Ein Schatten beugte sich über das, was von der Hauptkontrollkonsole noch übrig war. Das war Emporr, der Schiffsführer der KON-ILLIC. Neben ihm hing ein schlaffer Körper in einem teilweise zerfetzten pneumatischen Sitz. Leibnitz war froh, dass er kaum etwas erkennen konnte. Ihm schien, als fehle dem Leichnam ein Arm. Rechts von Emporr brannte es. Neben dem Prasseln der Flammen kam von dort auch ein grauenvolles Wimmern. Ich muss raus hier!, dachte er. Nicht weit entfernt explodierte ein Wandelmodul der Hauptenergieversorgung. Grelles Licht flutete den Raum. Instinktiv schloss Leibnitz die Augen. Er schloss mit dem Leben ab. Im selben Moment wurden die Geräusche übergangslos leise, gedämpft, wie durch eine dicke Decke, die über allem lag. Leibnitz blinzelte. Er nahm ein intensives Flimmern wahr. Monades Schutzschirm hielt die anbrandende Energie ab, ebenso die herumfliegenden Metallfetzen. Zu sehen war kaum etwas. Fettiger, schwarzer Qualm zog in dicken Schwaden aus der Zentrale. Leibnitz empfand eine absurde Dankbarkeit. Er wollte die Toten nicht sehen. Es war seine Familie. ... gewesen!, korrigierte er sich. Es ist vorbei! Monade summte laut. Die Kommunikation mit der Posbi war häufig unvorhersehbar. Sie war in der Lage, sich sprachlich zu äußern, tat dies aber nur, wenn sie es für geboten hielt. Ansonsten verstand Leibnitz keineswegs immer, was sie von ihm wollte. Ohnehin war er sich über die Art ihrer wechselseitigen Verbindung nicht im Klaren. Aber er brauchte Monade, zumindest das hatte er längst begriffen. Eine raue Stimme klang auf. Sie brüllte ihre Wut in den wabernden Qualm ... und brach ab! Emporr! Kälte stieg in Leibnitz empor. Er hastete weg von der Zentrale. Der Subpatriarch war tot, daran zweifelte er keine Sekunde lang. Durch die Rauchschwaden sah Leibnitz, dass ein paar der Posbis, die im Bereich des Kontrollzentrums Dienst taten, versuchten, das Schiff zu stabilisieren. Nein, er ahnte es mehr. Die Mühe war vergeblich. Er blickte nicht zurück. Die Besatzung dort war verloren, die Roboter wahrscheinlich ebenso. Der Gang schien sich vor ihm in die Länge zu ziehen. Leibnitz stolperte über Metallfetzen. Aus Kabeln, die von der Decke und den Wänden baumelten, zuckten kleine Lichtbögen. Die Luft roch nach Elektrizität. Zwei Rohre waren gebrochen. Wasser floss aus dem einen, giftig stinkende Hydraulikflüssigkeit aus dem anderen. Monade war direkt hinter ihm, schwebte unbeeindruckt über die Toten hinweg. Den Schirm hatte die Posbi wieder desaktiviert. Leibnitz hätte daraus gern die Hoffnung geschöpft, dass die Gefahr endgültig vorüber wäre. Sehr viel wahrscheinlicher indes war, dass Monade lediglich ihre Energiespeicher schonte. Eine Wand platzte auf, eine Wolke aus grellen Funken hüllte Leibnitz ein. Elektrostatisches Knacken zog durch die Luft. Er spürte punktförmige Hitze, als die Funken sich durch seine Montur brannten. Er schrie auf. Es roch nach Ozon, darüber legte sich der Gestank verbrannten Gewebes. Panisch klatschte Leibnitz auf einige kleine Glutnester auf seiner Kleidung. Seine Handflächen waren heiß, schmerzten, wenn er die Finger bewegte. »Wir müssen zu den Hangars!«, schrie er. Monade antwortete nicht. Selbstverständlich wusste die Posbi, dass dies ihre einzige Chance war; eine kleine Chance, aber immerhin. Leibnitz riss sich zusammen. Panik war das Letzte, was ihm in dieser Situation weiterhalf. Der Tod der KON-ILLIC war keine Frage der Zeit mehr. Das Raumschiff war bereits gestorben. Wie die letzten Nervenreflexe bei einem Tierkadaver Zuckungen auslösten, gab es an Bord Systeme, deren Zusammenbruch länger dauerte. Er stolperte weiter. Immer wieder stieß er auf tote Mehandor oder zerstörte Posbis. Er hatte offenbar extremes Glück gehabt. Sei ehrlich, machte er sich bewusst. Ohne Monade wärst du ebenso tot wie die ganzen armen Schweine. Bilde dir bloß nichts drauf ein. Er quälte sich durch ein halb offenes, verzogenes Schott. Der Gang führte direkt zum Hangar 3. Er kontrollierte den mehandorschen Zeitmesser, den er schon etliche Jahre benutzte. Seit der Detonation war keine Minute vergangen, obwohl es ihm wie Stunden vorkam. Dass ihm kaum Zeit blieb, war ihm klar. »Dort ... Dort ist es!«, ächzte er. Mühsam versuchte er, eine scharfkantige, herabgefallene Deckenverkleidung zur Seite zu schieben. »Gut, dass ich keinen Raumanzug trage«, äußerte er sarkastisch. »Sonst müsste ich jetzt darauf achten, ihn nicht zu beschädigen. Scheiße, ist das Ding schwer!« Monade unterstützte ihn. Das tat sie keineswegs immer. Ab und zu hatte Leibnitz das Gefühl, als wolle die Posbi verhindern, dass er sich allzu sehr auf ihre Hilfe...


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