E-Book, Deutsch, 274 Seiten
Scholl-Schneider / Kropp Migration und Generation
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-8309-8930-1
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Volkskundlich-ethnologische Perspektiven auf das östliche Europa
E-Book, Deutsch, 274 Seiten
ISBN: 978-3-8309-8930-1
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)
Die historischen Zäsuren von 1945 und 1989/90 haben insbesondere im östlichen Europa zu massiven Umwälzungen geführt - nicht nur hinsichtlich der Entstehung spezifischer Generationen, sondern vor allem auch in Bezug auf Migrationsprozesse. Doch ein Zusammendenken der beiden Aspekte führt schnell zu pauschalen Etikettierungen der betroffenen gesellschaftlichen Gruppen, etwa als 'Erlebnisgeneration', 'Generation 1,5' oder 'zweite Generation'. Dies verstellt jedoch den Blick auf die Akteurinnen und Akteure selbst.
Im Mittelpunkt dieses Bandes steht daher der Versuch, Perspektiven auf Migration und Generation nah an den Menschen nachzuverfolgen, zu verstehen und zu deuten. Dabei rücken neben den biografischen Erfahrungen und Erzählungen auch die jeweiligen Rahmenbedingungen und Kontexte potenzieller kollektiv-biografisch prägender Prozesse von Dynamik und Wandel im östlichen Europa und darüber hinaus in den Fokus. In den insgesamt elf Beiträgen wird nicht nur die Kontingenz des Umgangs mit Migrationserfahrungen durch einzelne Generationen deutlich, sondern auch, inwiefern familiäre, räumliche, politische und nicht zuletzt auch wissenschaftliche Kontexte diese beeinflussen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Buchtitel;1
1.1;Impressum;4
1.2;Inhalt;5
2;Migration und Generation. Einführende Überlegungen zu volkskundlich-ethnologischen Perspektiven auf das östliche Europa (Sarah Scholl-Schneider & Moritz Kropp);7
3;„Das war nicht einfach ein Umzug, da ist echt mehrpassiert.“ Die Ausreise aus der DDR in der Erinnerungvon Übersiedler-Eltern und -Kindern (Laura Wehr);21
3.1;Der ‚Ausreiseantrag‘;22
3.2;DDR-Übersiedler-Familien – eine unbeachtete Migrantengruppe;23
3.3;Das Forschungsprojekt;24
3.4;Die Ost-West-Migration in der Erinnerung von Übersiedler-Eltern und ?Kindern;29
3.5;Go west – von der vagen Idee eines Einzelnen zum konkreten Generationenprojekt;30
3.6;Im Transit: Der Tag der Ausreise;33
3.7;Die erste Zeit in der Bundesrepublik;37
3.8;Und die Bilanz von der Geschichte?;40
3.9;Fazit;44
3.10;Quellen;45
3.11;Literatur;45
4;Abgrenzung, Assimilation, Aufstiegsangebote. Erinnerungen an ‚Umsiedlerkindheiten‘ in der DDR (Uta Bretschneider);49
4.1;Ankunft: fremde Heimat SBZ;50
4.2;Assimilation | Abgrenzung: neue Heimat DDR;54
4.3;Wahrnehmungen: erlebte vs. erzählte Kindheit;56
4.4;Schluss: Nach der Vergessenspolitik;62
4.5;Quellen;64
4.6;Literatur;64
5;„Mein Vater kannte nur Arbeit …“. Eine Fallstudie zum Familiengedächtnis bei Heimatverbliebenen in der Tschechischen Republik (Sandra Kreisslová & Jana Nosková);69
5.1;Vertreibung und Verbleib im Gedächtnis der ältesten Generation;72
5.2;Das Familiengedächtnis und die zweite Generation;75
5.3;Das Familiengedächtnis und die Enkelgeneration;78
5.4;Zusammenfassung – Schlussbemerkung;83
5.5;Quellen;87
5.6;Literatur;87
6;Wann ist Geschichte Vergangenheit? Flucht und Vertreibung im Familiengedächtnis (Susanne Greiter);91
6.1;Der Faktor Generation oder die Geschichte geht weiter;92
6.2;Generation und Gesellschaft;93
6.3;Generation – Erinnerung – Geschichte;94
6.4;‚Flucht und Vertreibung im Familiengedächtnis‘ – ein Crossover-Projekt;97
6.5;Die Quelle: das Interview als kommunikativer Erinnerungsort;98
6.6;Loyalität und Familie;99
6.7;Die nächste Generation: Grenzüberschreitungen;101
6.8;Migration und Integration oder die Macht der Geschichte(n);104
6.9;Kulturelle Grenzüberschreitungen;106
6.10;Das Ende der Geschichten von Flucht und Vertreibung oder eher ein Anfang?;107
6.11;Quellen;108
6.12;Literatur;109
7;Die Umbruchsgeneration als Post-1989? Ostdeutsche Perspektiven auf die Transformation am Beispielder Rückkehr nach Schwedt/Oder (Elisabeth Kirndörfer);113
7.1;Wer sind ‚Die Dritten‘?;116
7.2;Die Umbruchsgeneration am Beispiel der Rückkehr nach Schwedt;117
7.3;1989 als biographische Zäsur;117
7.4;Zweiteilung vs. Nachbeben;118
7.5;Künstlerisch-politisches Agieren in der Transformationsstadt Schwedt;120
7.6;Exkurs: Agency, Rückkehr und Generation;120
7.7;Das Stadttheater: einer der zwei Giganten der Stadt;121
7.8;Machtkritik und gelebte Geschichte: Die Bürgerbühne;121
7.9;Singspiel und Unterhaltung: die Uckermärkischen Bühnen Schwedt;123
7.10;Collage vs. Synthese: von der (Un)möglichkeit der Rückkehr;124
7.10.1;Schwedt als Mittelpunkt;124
7.10.2;Zurückkehren – etwas zuklappen? – unmöglich;126
7.10.3;Fazit: die Umbruchsgeneration als Post-1989?;127
7.11;(Kritische) Schlussbetrachtung;130
7.12;Quellen;130
7.13;Literatur;131
8;Stephanie SommerEine neue Generation mobiler Russinnen und Russenzwischen sozialistischer Vergangenheit und globalisiertenZukünften;133
9;Eine neue Generation mobiler Russinnen und Russen zwischen sozialistischer Vergangenheit und globalisierten Zukünften (Stephanie Sommer);133
9.1;Karl Mannheims Generationenbegriff und die Auflösung der Sowjetunion;135
9.2;Das Sample und seine Konstruktion als Generation;137
9.3;Russlands ‚neue Generation‘?;140
9.4;Als Schwellengeneration „noch mit einem Zeh im Sozialismus“;141
9.5;Eine Generation an der Schwelle zu globalisierten Zukünften;144
9.6;Fazit;147
9.7;Literatur;148
10;Doing generation? Aspekte von Migration, Generation und Gesundheit am Beispiel von russlanddeutschen Aussiedlerinnen und Aussiedlern (Sabine Zinn-Thomas);153
10.1;Migration und transnationale Lebenswelten;154
10.2;Generation als kulturelles Deutungsmuster;156
10.3;Doing Generation und Migrationsforschung;157
10.4;Generation Zuwanderung?;158
10.5;Inszenierung generationeller Gemeinschaft am Beispiel russlanddeutscher Zuwanderung;159
10.6;Vorstellungen von Gesundheit;162
10.7;Quellen;167
10.8;Literatur;167
11;Zahnrad Saisonarbeit. Generationelle Ordnungsmuster in Erzählungen deutscher Landwirte über ihre polnischen und rumänischen Angestellten (Judith Schmidt);171
11.1;„Der wird immer so geführt“. Generation und Nachhaltigkeit;174
11.2;„Die Polen hatten irgendwann auch keine Lust mehr“. Nationale Gruppenbildung und Zeitmarker;178
11.3;„Wir wollen unseren Leuten einen richtigen Lohn zahlen“. Kalkulationen zwischen Rentabilität und Lohnanforderungen;186
11.4;Fazit;188
11.5;Quellen;190
11.6;Literatur;190
12;Methodische Überlegungen über Generationenunterschiede in einer nahrungsethnologischen Feldforschung in Russland. Erkenntnisgewinn durch Scheitern (Anna Flack);193
12.1;Die Problematik intergenerationeller, transnationaler Forschung;195
12.2;Implikationen der Nachkriegsgenerationen für die Akteursgewinnung;197
12.3;Implikationen der Erlebnisgeneration für die Akteursgewinnung und für eine potenzielle Migration;202
12.4;Schlussfolgernde methodische Überlegungen für eine potenzielle Nacherhebung;214
12.5;Quellen;218
12.6;Literatur;218
13;„Kinder sind eben Kinder“. Zur intergenerationellen Produktion kollektiver Bilder der ersten Nachkriegszeit im Kaliningrader Gebiet (Svenja Reinke-Borsdorf);223
13.1;Forschungsstand und -perspektive: Horizonte jenseits der deutschen Vertriebenenvolkskunde;225
13.2;Zur Thematisierung der Deutschen als Teil der Kaliningrader Nachkriegsgeschichte durch das Oral-History-Projekt pereselency;229
13.3;Wider das Floating Gap – Reden über die Ankunftserfahrungen der einstigen Neubevölkerung eingedenk der Vorbevölkerung;231
13.4;„Gespräch zwischen zwei Generationen“ – zur Altersstruktur zwischen den an der Erhebung aktiven Teilnehmenden;233
13.5;Das den nachfolgenden Generationen im Kaliningrader Gebietvermittelte Bild der Deutschen nach dem Krieg am Beispiel von Kindern;235
13.6;Praktisch-inhaltliche Fortschreibung der bildhaften Darstellung über den Abschluss des Projekts pereselency hinaus;241
13.7;Schlussbemerkung;242
13.8;Quellen;244
13.9;Literatur;244
14;Die migrierte Generation als neue Analysekategorie für die Migrationsforschung (Lisa Peppler);249
14.1;Ausgangsüberlegungen: 50 Jahre Migrationen türkischer Medizinerinnen und Mediziner nach (West-)Deutschland;250
14.2;Generation als Zuschreibungskategorie im Migrationszusammenhang;251
14.3;Die migrierte Generation: Generation als Analysekategorie im Migrationszusammenhang;252
14.4;Die migrierte Generation: eine gesellschaftliche Generation mit Migrationserfahrung;252
14.5;Zwei Länder: zwei Gesellschaften, zwei Nationalstaaten;253
14.6;Generation und Migration: Grenzen und Übergänge;255
14.7;Die migrierte Generation und andere soziale Kategorien;257
14.7.1;Milieu;258
14.7.2;Berufsgruppen;258
14.7.3;Familiale Generationen in migrierten Familien;259
14.8;Zur Veranschaulichung: drei türkisch-deutsche migrierte Medizinergenerationen;261
14.9;Abschließende Bemerkungen;265
14.10;Literatur;265
15;Autorinnen und Autoren;271