Schönherr | Anleitung zur Atemmeditation | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 184 Seiten

Schönherr Anleitung zur Atemmeditation


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7495-0164-9
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

E-Book, Deutsch, 184 Seiten

ISBN: 978-3-7495-0164-9
Verlag: Junfermannsche Verlagsbuchhandlung
Format: EPUB
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Entspannung und innere Ruhe finden Dieses Buch leitet zum Lernen und Üben der Atemmeditation an, in der Haltung des stillen, möglichst regungslosen Sitzens. Atemmeditation ist Entspannung durch aufmerksames Ein- und Ausatmen. Gedanken und Gefühle, die dabei aufkommen, lösen sich in der Konzentration auf den Atem auf. Zum einen kehren Stille und innere Ruhe ein, aus denen Sie zum einen neue Kraft schöpfen können, um zu verändern, was verändert werden kann. Zum anderen erwächst aus Stille und Ruhe die Gelassenheit, Unveränderliches anzunehmen und Vergängliches loszulassen. Das Buch bietet eine Vielzahl von Meditationsübungen für Anfänger und Fortgeschrittene und erläutert die Grundlagen der Atemmeditation sowie ihre Wurzeln in der buddhistischen Philosophie. • Praxisnah: Übungen der Atemmeditation werden ausführlich beschrieben. • Unabhängig: Alle Übungen können ohne weitere Anleitung durchgeführt werden. • Kompetent: Der Autor lehrt Meditation für Entspannung, Selbsterfahrung und Psychotherapie.

Dr. Detlef Schönherr arbeitet selbstständig als Coach für Führungskräfte und Heilpraktiker für Psychotherapie in eigener Praxis in Sessenbach/Westerwald. Er ist Ausbilder für NLP und Hypnose. Zuvor war er als Redenschreiber in der Politik sowie Journalist und Kriegsberichterstatter tätig.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1. Einführung


1.1 Was ist Atemmeditation?


Atemmeditation entspannt Körper und Geist durch bewusstes, tiefes und langsames Ein- und Ausatmen. Die Atemmeditation steht im Gegensatz zu „geführten“ Meditationen, bei denen ein Sprecher1 entspannende Bilder oder Situationen suggeriert: etwa auf einer Sommerwiese liegend den Zug der Wolken beobachten, am Meer spazieren gehen und dem Rauschen der Wellen lauschen oder im Sessel liegend Schwere und Leichtigkeit spüren. Das sind entspannende Formen der Hypnose2, die mit Meditation die entspannende Wirkung gemeinsam haben.

Atemmeditation benötigt keine gesprochene Anleitung. Sie braucht lediglich die Bereitschaft, dem eigenen Atem aufmerksam zu lauschen, ihn zu spüren, manchmal zu verändern und dabei Denken und Fühlen kommen und gehen zu lassen. Wie das geht, beschreibe ich in diesem Buch.

Beschränkt habe ich mich auf Meditation, bei der man still und möglichst regungslos sitzt. Sie ermöglicht konzentrierte Aufmerksamkeit ausschließlich auf die Atmung. Geh-, Tanz- und Musikmeditation stelle ich nicht vor. Darüber hinaus beschränke ich mich auf solche Formen der Meditation, die Sie ohne spirituelle oder religiöse Lehrer üben können.

1.2 Was bewirkt Atemmeditation?


Atemmeditation bewirkt innere Ruhe und Entspannung. Ruhe und Entspannung führen nach hinduistischem und buddhistischem Verständnis zu spiritueller Erleuchtung. Der Meditierende entscheidet, ob er bei Ruhe und Entspannung bleibt oder ob er nach Erleuchtung sucht.3 Das erste Ziel der Atemmeditation für Ruhe und Entspannung: das Bewusstsein von Gefühlen und Gedanken leeren.4 Eine Zen-Weisheit lautet: „Der leere Geist hat viele Möglichkeiten, der übervolle Geist nur wenige.“

1.3 Anleitung zum Selbststudium


Atemmeditation ist eine Fertigkeit, die man mit der Anleitung aus diesem Buch oder in einem Meditationskurs erlernt. Ich möchte eine Anleitung zum Selbststudium für Atemmeditation bieten. Meditation beschreibe ich so eingehend wie möglich, wie ich sie selbst übe und in meiner Praxis anleite. Einen spirituellen Lehrer dagegen braucht, wer sich meditierend den Lehren Buddhas öffnen möchte.5

Zen-Lehrer weisen gerne darauf hin, dass meisterliche Autodidakten in Sport und Musik selten sind.6 Dabei ist Meditation mit Sport und Musik nicht vergleichbar. Meditation ist eine Tätigkeit, die sich mit der Außenwahrnehmung des Lehrers nur bedingt erfassen lässt. Fehler in Haltung und Atmung kann ein Lehrer berichtigen. Das geistige Erleben dagegen bleibt dem Lehrer verborgen, es sei denn, der Schüler öffnet sich dem Lehrer.

Wer beim Meditieren auf belastende Erinnerungen oder Ängste stößt, ist bei einem Psychotherapeuten besser aufgehoben als bei einem Meditationslehrer, der in der Regel keine psychotherapeutische Erfahrung hat.

1.4 Meditieren ohne Buddhismus


Atemmeditation ist an keine Religion gebunden. Sie wird aber meist von Menschen beschrieben und gelehrt, die sich zum Buddhismus bekennen.

Meditation ist im buddhistisch-hinduistischen Kulturkreis ein spiritueller Weg zur Erleuchtung. Meine Absicht ist nicht, Ihnen diesen Weg zu ebnen. Ich bin Psychotherapeut (HP), kein spiritueller Lehrer. Ebenso wenig ist es meine Absicht, Ihnen den Weg zur Erleuchtung zu verbauen. Der Weg zur Erleuchtung führt über den Zustand des „Samadhi“ – die „Einspitzigkeit des Geistes“. Samadhi ist das Gerichtetsein des Geistes auf ein einziges Objekt. Nur in diesem Zustand ist Erleuchtung möglich.7 Samadhi entzaubert das Blendwerk von Gefühlen und Gedanken. Die Einspitzigkeit des Geistes lässt uns die Welt so sehen, wie sie wirklich ist. Meditation auf ihrer höchsten Wirkungsstufe führt zur Einspitzigkeit des Geistes. Ob daraus Erleuchtung wird, entscheiden Sie selbst.

Die buddhistische Tradition der Atemmeditation baut auf den philosophischen und praktischen Lehren von Buddha Siddharta Gauthama und anderer Lehrer nach ihm auf. Diese Lehren erläutere ich, sofern sie aus meiner Sicht für die Praxis der Meditation wichtig sind. Dabei bin ich mir bewusst, dass die Grenzen zwischen Metaphysik, Philosophie und Psychologie fließend sind.

1.5 Ursprung der Atemmeditation


Atemmeditation kommt aus dem hinduistischen und buddhistischen Kulturkreis. Tantra, Vipassana und Zen wurden in den 1960er-Jahren in Europa populär.

Alle Richtungen des Buddhismus halten sich an die „Vier Edlen Wahrheiten“ Buddhas: die Wahrheit vom Leiden, seiner Entstehung, seiner Überwindung. Und sie halten sich an den zur Überwindung des Leidens führenden „Achtfachen Pfad“. Dieser führt zur Erlösung von Leid, indem er die Fesseln der Täuschung und Anhaftung sprengt. Wegpunkt des „Achtfachen Pfades“ ist, neben Wissen und Sittlichkeit, die Sammlung (Samadhi): das Gerichtetsein des Geistes auf ein einziges Objekt. Die „Einspitzigkeit des Geistes“ ist durch Meditation zu erreichen.8

Zen

Zen ist eine ab dem 5. Jahrhundert nach Christus entstandene Strömung des in Nord- und Ostasien verbreiteten Mahayana-Buddhismus, die vom chinesischen Daoismus beeinflusst wurde. Mahayana ist eine der Hauptrichtungen des Buddhismus. Verbreitet ist sie vor allem in Tibet, Bhutan, China, Korea, Taiwan und Japan. Dort hat sie auch örtliche religiöse Praktiken übernommen. Die zahlreichen Schulen des Mahayana orientieren sich nicht – wie Theravada – an Buddhas Lehrreden, sondern an im Original zumeist verloren gegangenen Sanskrit-Sutras, die nur noch als chinesische oder tibetische Übersetzungen vorhanden sind. Darüber hinaus gibt es noch später entstandene Mahayana-Sutras (in Sanskrit). Diese werden von den verschiedenen Mahayana-Schulen nur in Teilen anerkannt und zur eigenen religiösen Grundlage gemacht. Der japanische Zen-Buddhismus gehört zum Mahayana – wie der tibetische Lamaismus.

Der chinesische Begriff Chan – japanisch Zen – stammt ab von dem Sanskrit-Wort Dhyana und bedeutet meditative Versenkung. Das verweist auf das Bezeichnende dieser buddhistischen Strömung. Die Praxis besteht aus dem Zazen – von japanisch za für sitzen und zen für Versenkung – und der Konzentration auf den Augenblick bei allen Tätigkeiten des Alltags. Im Zen wird auf Körperhaltung großen Wert gelegt. Das Shinkantaza, das achtsame „nur Sitzen“ in der richtigen Körperhaltung, allein führt zur inneren Ruhe.

Vipassana

Vipassana kommt aus dem Theravada-Buddhismus, der vor allem in Südost-Asien verbreitet ist. Theravada (Pali: „Schule der Ältesten“) ist die älteste noch bestehende Schule des Buddhismus. Sie führt ihren Ursprung auf die Mönche zurück, die als erste Anhänger Buddhas wurden. Theravada ist heute vor allem in Sri Lanka, Myanmar, Thailand, Kambodscha und Laos, teilweise auch in Vietnam und China, verbreitet.

Die Meditationspraxis des Vipassana beruft sich auf die im Pali-Kanon aus dem 5. Jahrhundert vor Christus überlieferten Lehrreden des historischen Buddhas.9 Dort sind die Meditationspraktiken des Vipassana eingehend beschrieben. Allerdings gibt es seit den 1960er-Jahren mit der wachsenden Popularität der Vipassana-Meditation in den USA und Europa immer wieder neue Ansätze, die ich in diesem Buch vorstelle.

Tantra

Tantra wird bereits in den älteren Upanishaden beschrieben, einer hinduistischen Schrift aus dem 7. Jahrhundert vor Christus. Tantra ist eine esoterische Form des Hinduismus, die in Teilen vom Mahayana Buddhismus übernommen wurde. Tantra ist ursprünglich ein rein spiritueller Weg, der vor allem die Suche nach Erleuchtung durch Meditation zum Ziel hatte. In diesem Punkt gleicht Tantra dem Yoga, das in den mittleren Upanishaden des 4. Jahrhunderts vor Christus beschrieben wird. Die Übungen des Yoga, die Asanas, entstanden erst im Laufe der Zeit mit dem Ziel, den Körper so zu kräftigen und zu dehnen, dass er längere Zeit möglichst beschwerdefrei im Lotossitz verweilen kann.

Tantra nutzt Elemente des klassischen Yogas wie Rituale, Meditation, Bilder und Statuen mit symbolischer Bedeutung, um einen höheren Bewusstseinszustand zu erreichen. Tantra nutzt, anders als Yoga, auch erotische Rituale. Yoga dagegen orientiert sich am asketischen Ideal. Verzichtet wird auf alles, was vom Weg zur Erleuchtung ablenkt, vor allem auf Genuss.

„Tantrisch“ habe ich den Meditationsstil genannt, weil Tantra die ältere Tradition ist. „Yogisch“ habe ich den Meditationsstil auch deshalb nicht genannt, um die Verbindung mit körperlichen Übungen und Askese zu meiden, die eher der hinduistischen als der buddhistischen Tradition entspricht. Buddha selbst hat Askese als Weg zur religiösen Erleuchtung verworfen.10

1.6 Aufbau des Buches


Unter Grundlagen beschreibe ich die Gemeinsamkeiten aller Meditationsstile. Dazu gehören Rahmenbedingungen wie Zeit, Platz, Umgebung, Kleidung. Dazu gehört aber auch die richtige Einstellung, die Fähigkeit, allein übend für sich Verantwortung zu tragen sowie gesundheitliche Voraussetzungen.

Bei den Positionen der Meditation beschränke ich mich auf Sitzen und Liegen. Auf Meditation im Gehen und im Stehen gehe ich nicht ein.

Unter Grundlagen beschreibe ich ferner ausführlich Körperhaltung und Atmung, weil sie das Fundament aller Meditationsübungen sind. Im Abschnitt über Bewusstsein erkläre ich wichtige Begriffe, die bei den Übungsbeschreibungen...


Schönherr, Detlef
Dr. Detlef Schönherr arbeitet selbstständig als Coach für Führungskräfte und Heilpraktiker für Psychotherapie in eigener Praxis in Sessenbach/Westerwald. Er ist Ausbilder für NLP und Hypnose. Zuvor war er als Redenschreiber in der Politik sowie Journalist und Kriegsberichterstatter tätig. www.hypnose-schoenherr.de

Dr. Detlef Schönherr arbeitet selbstständig als Coach für Führungskräfte und Heilpraktiker für Psychotherapie in eigener Praxis in Sessenbach/Westerwald. Er ist Ausbilder für NLP und Hypnose. Zuvor war er als Redenschreiber in der Politik sowie Journalist und Kriegsberichterstatter tätig.



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