E-Book, Deutsch, Band 3, 100 Seiten
Reihe: Scheiß Wechseljahre
Schöneberg Na und, geht doch! Scheiß Wechseljahre, Band 3. Turbulenter, witziger Liebesroman nur für Frauen...
1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-95573-064-2
Verlag: Klarant
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 3, 100 Seiten
Reihe: Scheiß Wechseljahre
ISBN: 978-3-95573-064-2
Verlag: Klarant
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Mona knallt durch: Nach 20-jähriger Ehe wird Mona unerwartet doch noch schwanger! Das stellt ihre glückliche Ehe mit Alexander allerdings auf eine heftige Probe, denn Alex mag nach so vielen Jahren keine Veränderungen mehr hinnehmen. Er findet, dass sie sich prima in ihrem Leben zu zweit eingerichtet haben und spricht sich deutlich gegen das Kind aus. Seine Verweigerungshaltung führt dazu, dass das Paar vor einer Zukunft steht, die es sich so nie erträumt hat...
Turbulenter, witziger Roman nur für Frauen!
Freuen Sie sich auf turbulente, witzige und spritzige Romane in unserer EBook-Serie "Scheiß Wechseljahre". Verschiedene Autorinnen schreiben an der Serie mit, die regelmäßig erscheint! Frauen aufgepasst: mit dieser EBook-Serie können Sie Ihre Beziehung mit einem Augenzwinkern betrachten, Alltagssituationen mit einem Lächeln bewältigen oder die – auch vermeintlich komischen – Veränderungen im Liebesleben meistern!
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Kapitel 2
Es war kurz vor acht, als Mona am nächsten Morgen die Galerie betrat.
„Blümchen schreit schon nach dir", kam ihr ihre Assistentin Klara mit leicht genervtem Gesichtsausdruck entgegen. „Du weißt schon, wegen der Besprechung mit diesem Kulturheini."
„Kulturdezernent", berichtigte Mona trocken.
„Wie auch immer", erwiderte Klara ungerührt und blieb an ihrer Seite, als Mona zu ihrem Büro ging. „Blümchen führt sich auf, als stünde der Weltuntergang bevor, weil dieser Kulturhei… dieser Kulturdezernent eine Stunde früher kommen will. Angeblich hat Blümchen schon den ganzen Sonntag versucht, dich zu erreichen."
Ihr Handy hatte gestern mehrfach geklingelt und Mona hatte im Display die Nummer ihres Chefs gesehen, aber sie hatte es ignoriert. Blümchen wusste genau, dass sie sonntags nicht zu erreichen war, umso verwunderlicher war es, dass er es dennoch immer wieder versuchte.
„Das Wort Freizeit scheint im Vokabular unseres Vorgesetzten zu fehlen" , sagte Mona. Sie ließ sich Zeit, bevor sie zu ihm ins Büro ging. Die Hektik, die er ständig verbreitete, berührte die Mitarbeiter der Galerie Blume schon lange nicht mehr. Sie hatten sich im Laufe der Zeit daran gewöhnt.
Klara, die zu allem ihren Kommentar lieferte, gab auch jetzt ihre ganz persönliche Definition zum besten. „Was erwartest du von einem, der selbst seinen Urlaub nur in kunstträchtigen Gegenden verbringt?" meinte sie. „Ich käme nie auf die Idee, meinen Jahresurlaub in Florenz zu verbringen und dabei von einem Museum ins nächste zu hetzen."
„Genauso wenig käme Blümchen wahrscheinlich auf den Gedanken, zwei lange Wochen ausschließlich an einem Strand zu verbringen“, sagte Mona und öffnete die Tür zu ihrem Büro. Selbst nach all den Jahren, die sie arbeitete, begeisterte sie dieser Raum immer wieder, wenn sie ihn betrat. Die Räume in der Galerie waren fast fünf Meter hoch, die der Tür gegenüberliegende Wand bestand fast ausschließlich aus Glas, gab den Blick auf einen wundervollen Park frei und schuf einen fließenden Übergang zur Natur. Das Sonnenlicht wurde durch das Laub der hohen Bäume gefiltert und ließ die grau geschlämmten Wände grünlich schimmern.
Bernd Blume hatte ihr bei der Gestaltung des Büros völlig freie Hand gelassen. Es gab einen großen Schreibtisch mitten im Raum, weiße Regale an einer Wand und ein einziges Kunstwerk, das nicht der Galerie, sondern ihr persönlich gehörte. Das Bild eines jungen Malers, den sie entdeckt und gefördert hatte. In dieses Bild, das eine abstrakt-surreale Liebesszene zeigte, hatte sie sich auf den ersten Blick verliebt. Als sie Lucas die erste Ausstellung in der Galerie ermöglichte, hatte der junge Künstler sich trotz Geldnot geweigert, das Bild zu verkaufen und es Mona nach der Ausstellung aus Dankbarkeit geschenkt.
Mona hatte es zuerst nicht annehmen wollen, aber Lucas hatte darauf bestanden und Mona liebte das Bild immer noch wie am nächsten Tag. Inzwischen war es beträchtlich im Wert gestiegen, aber sie würde nie auf die Idee kommen, es zu verkaufen.
Klara, die in Gedanken offensichtlich immer noch bei dem urlaubenden Bernd Blume verweilte, kicherte. Mona schaute sie fragend an.
„Ich stelle mir unseren Chef gerade in Badehosen vor“, sagte Klara. „Diese langen, spindeldürren Beine..." Die junge Frau schüttelte sich.
„Sei nicht so respektlos!" wies Mona ihre Assistentin zurecht, obwohl sie sich selbst ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Dr. Bernd Blume war kein hässlicher Mann, aber auch kein Adonis.
„Wenn er nur nicht so schrecklich dünn wäre", sagte Klara, die selbst ein wenig zur Üppigkeit neigte. „Wahrscheinlich wäre er dann auch weniger nervös."
Mona verzichtete darauf, Klara auf die mangelnde Logik dieser Schlussfolgerung hinzuweisen. Sie schaltete das Notebook auf ihrem Schreibtisch ein, wartete aber nicht, bis es hochgefahren war, sondern packte ihren Notizblock vom Schreibtisch und wollte sich auf den Weg zu ihrem Chef machen.
„Verena hat übrigens am Wochenende ihr Baby bekommen", hielt Klara sie zurück. „Der stolze Vater rief mich gestern an, um mir diese erfreuliche Nachricht zu überbringen."
Mona hielt nur kurz inne. „Wie schön!" freute sie sich für die Kollegin, ohne jedoch wirkliches Interesse aufzubringen. In Gedanken war sie bereits bei der Besprechung mit dem Kulturdezernenten. „Ich werde Verena im Krankenhaus besuchen“, sagte sie.
Klara schmunzelte. „Ich vermerke es in deinem Terminkalender, sonst vergisst du es ja doch wieder. Wenn es dir recht ist, komme ich mit."
Mona nickte und sah zu, dass sie endlich hinauskam. Dr. Blumes Büro lag genau gegenüber auf der anderen Seite des riesigen Ausstellungsraumes. Er hatte ein Büro zur Straßenseite, weil er Menschen sehen wollte, den Trubel der Stadt. Genau das, würde seine eigene Kreativität anregen, behauptete er. Wie immer, wenn er in der Galerie war, hatte er die Tür zu seinem Büro weit geöffnet. Mona sah ihn bereits unruhig hin- und herwandern, aber das hatte nicht wirklich etwas zu bedeuten. Sie konnte sich nicht daran erinnern, dass sie Bernd Blume jemals ruhig hinter seinem Schreibtisch hatte sitzen sehen. Er war ständig in Bewegung, erledigte selbst seine Schreibarbeiten hastig im Stehen. Klara und Verena hatten lange gebraucht, um sich an seine etwas ungewöhnliche Art, Briefe zu diktieren, zu gewöhnen. Auch dabei bewahrte er keine Ruhe, bewegte sich hin und her und tat dabei gleichzeitig tausend andere Dinge. Mit unwillig gerunzelter Stirn sah er ihr entgegen, und empfing sie mit den Worten: „Wo warst du gestern?"
„Guten Morgen", gab sie betont freundlich zurück.
„Wie? Ach ja, guten Morgen." Bernd Blume war an seinem Schreibtisch stehengeblieben und nestelte fahrig zwischen irgendwelchen Papieren herum.
Mona wartete schweigend ab und verzichtete darauf, seine Frage zu beantworten. Schließlich ging es Blümchen nicht das geringste an, das sie fast den ganzen Sonntag mit Alexander im Bett verbracht hatte. Mona lächelte versonnen.
„Hast du die Unterlagen für die Stadtverwaltung fertig?", riss Blümchen sie aus ihren angenehmen Erinnerungen. „Dieser Kulturheini kommt eine Stunde früher."
Mona grinste, weil er für den Kulturdezernenten die gleiche Bezeichnung wählte wie Klara.
„Der Kulturheini ist schon da", erklang eine männliche Stimme von der Tür her und jetzt lachte Mona laut auf. Sie kannte Dr. Gerd Steinhauer schon seit einigen Jahren und wusste, dass ihn Blümchens Bezeichnung eher amüsierte als verärgerte.
Bernd Blume hingegen lief rot an. Er legte großen Wert auf formvollendete Manieren und es war ihm sichtlich peinlich, dass Dr. Steinhauer seine Bemerkung mitbekommen hatte. „Entschuldigen Sie bitte", stammelte er.
„Kein Problem.“ Gerd Steinhauer winkte ab, begrüßte anschließend zuerst Mona und danach Blümchen mit einem Händedruck.
„Ich hoffe, ich bringe Ihren Zeitplan nicht allzu sehr durcheinander“, entschuldigte nun er sich.
„Ich habe alles vorbereitet", meinte Mona. „Wir können gleich anfangen."
Bernd Blume atmete hörbar erleichtert auf und sah sie gleichzeitig fragend an.
Mona hatte sich bereits gestern einige Gedanken zu dem Treffen heute gemacht und ihre Gedanken notiert. Die Zeit dazu hatte sie gehabt, als Alexander schlafend neben ihr im Bett gelegen hatte.
Nun gut, vollständig waren ihre Notizen nicht, aber sie war es gewohnt zu improvisieren. Sie hätte gerne vorher noch mit Blümchen alles besprochen, aber da hatte ihr die frühe Ankunft des Kulturdezernenten einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Blümchen vertraute ihr, auch das las sie neben der Frage, was sie denn vorbereitet hatte, in seinen Augen. In den vergangenen Jahren ihm stets den Rücken freigehalten. Sie nahm ihm sämtliche Arbeiten ab, die sich mit der Geschäftsführung befassten, und gab ihm somit die Möglichkeit, sich ausschließlich der Arbeit zu widmen, die ihm besonders am Herzen lag: der Begutachtung und Auswahl geeigneter Kunstwerke für seine Galerie.
Nur an ganz wichtigen Unterredungen nahm Dr. Bernd Blume persönlich teil. Heute war ein solches Gespräch.
Die Stadtverwaltung plante eine Ausstellung im alten Rathaus, ein Beispiel für die späte Backsteingotik des sechszehnten Jahrhunderts. Das Gebäude mitten auf dem kopfsteingepflasterten Marktplatz diente heute ausschließlich repräsentativen Zwecken. Für die Verwaltung gab es längst ein neues Gebäude. Modern und ziemlich hässlich, wie Mona fand.
Dem Rahmen entsprechend, stellte Gerd Steinhauer sich bekannte alte Meister vor, die das Gebäude zu diesem Anlass zieren sollten.
„Davon kann ich nur abraten“, wandte Mona ein. Sie hatten auf...




