E-Book, Deutsch, 617 Seiten
Schönberg Steffi & Yvonne
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7554-2924-1
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Zwei Gesichter einer Frau
E-Book, Deutsch, 617 Seiten
ISBN: 978-3-7554-2924-1
Verlag: BookRix
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Harald, ein Mann um die vierzig, verheiratet, zwei Kinder, lässt sich auf ein erotisches Liebesabenteuer mit der blonden Steffi ein und mutiert dadurch beim Sex zum Hengst. Leider entwickelt sich diese Affäre anders, als er sich das vorgestellt hatte. Yvonne, eine schöne blonde Frau, wurde in ihrer Kindheit von ihrem Vater missbraucht und fast zur Prostitution erzogen. Ihr erster Freund betrügt sie und bringt sie um ihre Ersparnisse. In ihrem ersten Aushilfsjob wird sie schamlos ausgenutzt und in ihrer Lehre gedemütigt. Nachdem sie dann noch von einem Kollegen um den Erfolg gebracht wird, dreht sie den Spieß um und leistet einen Schwur: 'Von nun an werden sehr viele Männer sehr viel leiden müssen.'
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Die Zehn Gebote
Dazu hatte er seinen Nachbarn Bernhard mit Frau Maria und Tochter Laura eingeladen. Bernhard war ja auch sein Kegelbruder. Sie hatten schon oft zusammen gefeiert. Überhaupt, die ganze Siedlung hatte ein gutes Verhältnis miteinander. Straßenfest, Viertelfest und Nachbarschaftsfeste waren jedes Jahr angesagt, und alle hatten dabei immer sehr viel Spaß. Natürlich machte dies viel Arbeit, aber der Spaß überwog, und so hatte man gerne etwas Zeit und Mühe dafür investiert. Wenn kein Fest anstand, dann traf man sich im Café du Nord im Nordpark und man sah und wurde gesehen. Hier wurde der neueste Klatsch ausgetauscht, über die hohe Politik geredet, die Erfolge der Fortuna und leider auch ihre Misserfolge besprochen. Hier kamen alle zu Wort. In der einen oder anderen Lesestunde kam auch schon mal ein Gastautor, der den Norden von Düsseldorf gerne als Ausflugsziel für Außerirdische sehen würde, denn einen Flughafen hätten wir ja schon. Harald hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, die Grillsaison zu eröffnen. Sobald das Wetter es zuließ, wurde der Grill angeworfen. Nicht ohne Hintergedanken! Denn es gab ein gezapftes Bier mit der Erlaubnis zum Trinken. Zum angesagten Grillfest, auch Nachbarschaftstreffen genannt, wurde abgesprochen, wer was mitbringt. Jeder beteiligte sich an dem Abend, und so hielten sich die Kosten in Grenzen. Die einen besorgten Bier, Cola und Wein und die anderen das Grillgut. Heute hatte Bernhard das Bier besorgt, da Harald nur die Hälfte der Menge hätte kaufen dürfen. Harald hatte Würstchen und diverses Grillfleisch besorgt. Andere Familien haben sich schon in den Ruin gegrillt. Die erste Familie legte Huhn zum Grillen auf, Revanche war dann Ente, es folgten Steaks, T-Bone-Steaks, Straußenfleisch und so weiter. Dasselbe mit den Beilagen. Am Ende kostete dieser "gemütliche" Grillabend eine Familie die Hälfte der Tilgung der Hypothek. Bei Neumanns und der Familie Schwarz war das anders. Kleiner Rahmen und kleine Sachen. Eben nur, was man sich leisten konnte. Da waren die Frikadellen, fast kleine Fleischplatten, eine sehr willkommene Speise. Die Kinder liebten sowieso die Bratwurst. Man saß zusammen und plauderte, was es denn so Neues gab im Viertel, in der Stadt und in der Welt. Klar, dass das Thema Frau Kraft auch zur Sprache kam. Erst die Merkel als Kanzlerin und nun auch noch eine Frau an der Spitze des stärksten Bundeslandes in Deutschland. Frauen an die Macht – ok, aber musste es so schnell sein? Da die Nachbarn nur eine Tochter hatten, die zwölfjährige Laura, langweilte sich Lars immer, wenn so ein Grillabend anstand. Bernhard und Harald bezogen ihn dann in die Grillarbeit mit ein. Grillen ist schließlich "Männersache“. Das machte ihn schon sehr stolz und er fühlte sich erwachsen, denn die Mädchen durften das nicht. Jahre später wird er wohl mal hören: »Grillen, das mussten wir nicht, dafür hatten wir unsere Deppen.« Mit seinen zehn Jahren machte er sich darüber noch keine Gedanken. Jetzt war Grillen und nicht Zukunft angesagt. Heute hatte Lars die Aufgabe, Bauchspeck zu grillen. Er achtete sehr darauf, dass er diesen ständig wendete. Fast schon so oft, dass das Fleisch gar keine Zeit hatte, überhaupt Hitze aufzunehmen. Mit Geduld erklärte Harald ihm, was ein Fleisch und auch ein Speck so benötigt: »Gewürze auftragen hast du ja vorhin schon gemacht. Nun braucht der Speck Hitze und die Zeit diese auch aufzunehmen. Du machst das schon gut, wenn du nur ein bisschen mehr Geduld hast«, beendete er seine Belehrung und beide großen „Griller“ klopften ihm auf die Schulter. Beim letzten Mal war er besonders gelobt worden, weil ihm der Bauchspeck wirklich gut gelungen und auf den Punkt genau gegrillt war. »Ob ich es auch heute wieder schaffe?«, dachte Lars so bei sich. Die Mädchen waren mit sich selbst beschäftigt. Sie gingen in die gleiche Klasse, hatten aber unterschiedliche Hobbys. Petra hatte Musikunterricht und Laura ging zum Judoverein. So tauschten sie ihre Lernübungen untereinander aus. Laura zeigte Petra immer die neuen Judoübungen, die sie selbst gerade erst gelernt hatte, und Petra spielte ihr etwas auf der Gitarre vor. Besonders von ihrem Lieblingssänger von der Gruppe Tokio Hotel. Die Übungen wurden meistens bei Laura gemacht, sie hatte ein größeres Zimmer und dadurch mehr Platz zum Üben. Sie hatte eine richtige Übungsmatte für Judo und Dehnübungen. Es wurde natürlich auch im Internet gesurft. Hier fanden sie viele Freunde aus der Klasse, aus dem Freundeskreis und sonstige Bekanntschaften. Ihre Eltern achteten aber darauf, mit wem sie sich austauschten. Gab es doch einige „junge Kunden“ im Internet, die gerade bei jüngeren Mädchen versuchten, einen Kontakt herzustellen. Immer mit dem Hinweis, selbst erst zwölf oder dreizehn Jahre alt zu sein. Petra und Laura meldeten sich bei ihren Eltern, wann immer sie den Verdacht hatten, so einem „Freund“ im Netz zu begegnen. Schon den einen oder anderen hatten sie bei der Polizei angegeben, und diese wurden wohl auch überprüft. Natürlich hatten ihre Eltern diesen Kontakt dann auf dem Rechner gesperrt. Einige verschwanden nur durch Androhung einer Anzeige. Manuela saß natürlich mit Maria zusammen. Sie hatten sich sehr schnell angefreundet, nachdem sie in Golzheim hinzugezogen war. Sie wohnten nur zwei Häuser voneinander entfernt. Dazwischen ein nettes, aber älteres Rentnerehepaar. Man grüßte sich, wenn man sich begegnete, mehr aber auch nicht. Dadurch, dass dieses Ehepaar den Winter und auch einige Zeit im Sommer in Spanien verbrachte, hatte man wenig Kontakt. Beim Einkauf, im Blumenladen und ganz besonders beim Friseur kamen Manuela und Maria sehr schnell darauf, dass sie gleiche Interessen hatten. Dann traf man sich eines Morgens, um den Garten der Familie Schwarz zu betrachten. Hatte man doch selbst einen ungepflegten Garten übernommen. Der Garten von Familie Schwarz konnte sich sehen lassen. Schnell wurden einige Ideen umgesetzt, und auch Maria (inzwischen duzten sie sich, schließlich waren sie ja Nachbarn) setzte Anregungen von Manuela in ihrem Garten um. Bei gemeinsamen Spaziergängen durch den Nordpark hatte es sich gezeigt, dass beide Naturfreunde waren. Dabei wurde ständig nach Anregungen für den eigenen Garten gefahndet. Ihr Alter und auch ihre Kleidung waren ähnlich. Als sie beide zum ersten Mal gegenseitige Hausbesichtigungen durchgeführt hatten, wurde herzlich gelacht. In beiden Schlafzimmern stand fast das gleiche Bett, und auch der Schrank hätte ausgetauscht werden können. Lediglich die Schminkecke war bei Maria größer gestaltet. Ja, wenn man es nicht besser gewusst hätte, hätten sie Schwestern sein können. Weil sie es aber nicht waren, verstanden sie sich wohl umso besser. Maria war etwas größer als Manuela, dafür hatte sie einen etwas kleineren Busen und auch der Po war kleiner. Dadurch wirkte sie schlanker, wenn sie neben Manuela ging oder saß. Beide trugen halblanges Haar, nach hinten stufig geschnitten. So sahen sie flott aus. Der Friseurladen wurde von einem Mann betrieben. Eher ein kleiner Laden, aber wegen dem Friseur Marcel wurde er sehr gerne von den Damen besucht. Marcel wusste sehr viel, was Frauen betraf. Er war ein richtiger Frauenversteher. Das sah man am Produkt und vor allem an seinem Trinkgeld. Er hatte eine wahre Goldgrube mit diesem kleinen Geschäft, in einem eher bescheidenen Haus, jedenfalls für diese Gegend. Alle schätzten ihn, sogar einige Ehemänner. Machte er doch ihre Frauen nur durch das „Schnibbeln“ von Haaren glücklich, und das übertrug sich aufs Familienleben. Hier und da wurde zwar immer wieder mal getuschelt, dass sich jemand auch auf andere Weise verwöhnen ließ, aber das waren nur Gerüchte. Bisher hatte es jedenfalls noch keine Scheidung wegen Marcel gegeben. Die Kleidung von Maria und Manuela, wie sollte es auch anders sein, war ebenfalls sehr ähnlich. Es wurden Röcke und hochhackige Schuhe bevorzugt. Dazu schöne Blusen, aber auch schon mal lockere T-Shirts. Beide Frauen arbeiteten von zu Hause aus. Manuela bearbeitete Versicherungsangelegenheiten von ihrer alten Versicherung. Maria bearbeitete Akten von ihrem alten Anwaltsbüro, in dem sie früher als Anwaltsgehilfin gearbeitet hatte. So verdiente sie dazu, blieb am Ball, wie sie es nannte, und hatte die Chance, später, wenn Laura groß war, wieder in Vollzeit zu arbeiten. Bisher sah es aber nicht danach aus, dass sie je wieder in Vollzeit arbeiten würde. So ein Haus macht doch eine Menge Arbeit, und Bernhard war in keinster Weise eine Stütze. Das war aber von Anfang an klar. Hier hatten sie sich schon vor der Ehe geeinigt, wer was macht. Bernhard kam aus einem Haushalt, da war das auch schon so geregelt. Der Vater ging arbeiten, die Mutter machte den Haushalt, und so wollte er es auch von Anfang an in seiner Ehe. Maria hatte damit, zu Hause zu sein, überhaupt kein Problem. Im Gegenteil, wer kann schon als Frau immer dann, wenn es schön ist, flanieren oder sich an einen Tisch setzen und Leute „sehen“, wie sie es nannte. Nein, sie war mit ihrem Leben sehr glücklich. Sie hatte durch ihre Arbeit ein eigenes Einkommen. Die Haushaltsausgaben wurden von der...