Schneider | Zimmer 20 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 314 Seiten

Schneider Zimmer 20

Wenn Computer die Erziehung übernehmen
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7597-4536-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wenn Computer die Erziehung übernehmen

E-Book, Deutsch, 314 Seiten

ISBN: 978-3-7597-4536-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Begleiten Sie eine junge Frau auf ihrem Weg in eine neue Zukunft. Silvie erfährt in ihrer Schulzeit von einer anderen Form der Erziehung. Später im Studium wird sie wieder damit konfrontiert, danach entwickelt sie diese gemeine und brutale Erziehungsform weiter für die breite Öffentlichkeit. Wird sich dieses brutale Regime beim Volk durchsetzen?

Martin Schneider fängt mit zweiundfünfzig Jahren an zu Schreiben. Bis dahin führte er ein ganz normales Leben, er arbeitete unter anderem als Mechaniker, Kraftfahrer, Hafenmeister und Eventkoch. Er ist in Berlin aufgewachsen und lebte zuletzt im beschaulichen Brandenburg, hier hat er sich ein Grundstück mit einem kleinen Wochenendhäuschen gepachtet und sich sein kleines Paradies geschaffen, bis er sich der Literatur gewidmet hat. Er hat 2020 sein Leben geändert und lebt nun minimalistisch in einem Wohnmobil. Der Roman Die Hexe aus dem Remstal ist sein erstes Buch und Start einer Reihe aus drei Romanen. In seinem Roman wollte er ursprünglich sein eigenes Leben verarbeiten. Hinzu kam Grete Das Leben einer Hexe und die Fortsetzung Der neue Magier. Nach den Science-Fiction-Romanen Die Oase, Zimmer 20 und Das Portal im Hinterhof, flogt sein autobiografischer Ratgeber Leben im Wohnmobil, hier beschreibt er seine eigenen Erfahrungen mit diversen Wohnmobilen.

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Das Stipendium
Silvie beendet die Schule mit einem nur mittelmäßigen Durchschnitt. Trotzdem reicht es noch zum Studieren. Etliche Bewerbungen für die umliegenden Unis hat sie bereits abgeschickt und wartet nun auf die Antworten. Passend dazu geht ihr Vater in die Insolvenz. Er muss auch mit dem Privatvermögen der Familie haften. Silvie fällt in eine tiefe Depression. Ihre Mutter versucht sie so gut es geht zu unterstützen. Sie sammelt Informationen für Stipendien. Für Silvie heißt das, sie muss während des Studiums Geld verdienen und im Anschluss den Kredit zum Teil zurückzahlen, aber erst mal muss sie ein Stipendium bekommen. „Was wäre denn mit einer Lehre?“, fragt ihre Mutter. Silvie weiß, dass sie dann sofort arbeiten müsste. Zwar nur im Wechsel mit der Berufsschule, aber sie müsste arbeiten. „Mama, ich will einen coolen Job haben, nicht irgendwo hinter der Theke stehen und Brot verkaufen!“ Sie stehen gerade vor einer Bäckerei, die mit einem Schild nach Lehrlingen sucht. „Aber Bäcker werden immer gesucht!“, sagt ihre Mutter. „Ich will doch nicht mein Leben lang mit Teig rumpanschen! Mama, ich will Designerin werden!“ Für Silvie steht fest, sie muss einfach studieren. Wenn sie, doch nur wüsste wie. Am Nachmittag trifft sie sich mit Lilli, sie hat bereits ein Stipendium in der Tasche. Mit ihren perfekten Noten hat sie keinerlei Probleme gehabt es zubekommen, doch bei Silvie sieht es anders aus. „Schau Mal, wäre das nichts für Dich?“ Lilli hält ihr einen Flyer vor die Nase. Er ist von der Lehmann Fondation. „Ist das nicht nur was für Waisenkinder?“ Silvie kennt das Logo, es ist überall in Lillis Wohnheim zu sehen. „Frag doch einfach mal nach!“ Lilli schlägt es auf und zeigt auf die zweite Überschrift: EINE CHANCE FÜR ALLE. „Danke!“ Silvie nimmt den Flyer und liest ihn sich durch. Sie übernehmen nicht nur die Studiengebühren, sondern auch die Unterkunft und ein Taschengeld gibt es obendrauf. „Wie, das muss ich nicht zurückzahlen?“, fragt sie ungläubig. „Das klingt zu gut, um wahr zu sein!“ Silvie faltet den Flyer wieder zusammen. „Ich weiß nicht!“ „Bewerbe Dich doch einfach!“, sagt Lilli. „Hast Du dich da auch beworben?“, fragt Silvie unsicher. Lilli lacht. „Nein, das brauchte ich nicht! Ich habe eins von der TU in Berlin bekommen!“, sagt Lilli, sie ist stolz auf ihren guten Abschluss. „Oh, ich freue mich so auf Berlin!“ Lilli erzählt ihr alles, was sie schon über Berlin weiß. „Du hast´s gut!“ Nun bewundert Silvie ihren Fleiß. „So einen Abschluss hätte ich jetzt auch gern gehabt!“, gibt sie neidvoll zu. „Wenn nur diese dämliche Insolvenz nicht dazwischengekommen wäre!“ Silvie hat ihr bereits über ihr Pech berichtet. „Probier’s doch einfach mal bei der Lehmann Fundation!“ Silvie steckt den Flyer ein und sagt: „Ich versuch´s! Meinst Du sie würden mich nehmen?“ „Wieso nicht?“ Lilli denkt an Silvies schlechtes Zeugnis und muss sich eingestehen, dass sie wohl auch bei der Lehmann Fundation schlechte Karten hat, doch wer weiß. Aufmunternd sagt sie: „Ach, ich glaub schon!“ Silvie macht sich nur wenig Hoffnung und schreibt eine weitere Bewerbung. Derweil flattert eine Absage nach der anderen ins Haus. Sie hat auch Zusagen für einen Studienplatz, doch nicht eine positive Rückmeldung für ein Stipendium. Silvie hasst ihren Vater. Warum musste er gerade jetzt pleitegehen? Silvie hat sich nie beklagen können, solange sie denken kann, bekam sie alles, was sie wollte, nie hat es ihr an etwas gefehlt. Zwei Wochen später kommt ihre Mutter vom Einkaufen zurück. Statt zwei großer Taschen, trägt sie nur eine Tüte. „Es wird alles immer teurer! Wer soll das noch bezahlen?“ Sie stellt die Tüte ab und holt einen Umschlag hervor. „Hier, ist für Dich!“, sie reicht Silvie den Umschlag. Silvie erkennt sofort das Logo der Lehmann Fundation, bei Lilli hat sie es ständig gesehen. Silvie erwartet nichts anderes als eine Absage, umso erstaunter ist sie, als es eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch ist. „Ja!“, triumphiert sie laut. „Oh bitte! Hoffentlich nehmen sie mich dort auch an!“ „Ich wünsche es Dir!“ Ihre Mutter hofft es so sehr. „Das ist ja fantastisch!“, schwärmt ihr Vater. Er befürchtet zwar irgendeinen Haken dabei, doch kann er seiner Tochter nichts Besseres bieten. „Hör genau zu, was sie Dir erzählen! Unterschreibe nichts, wenn Du es nicht genau verstehst!“, warnt er seine Tochter eindringlich. „Jaja Papa!“ Silvie macht sogleich einen Termin. Nach gut einer Woche warten ist es dann endlich so weit. Um Acht geht ihr Zug und wenn alles gut geht, ist sie pünktlich um 14:00 Uhr am Wohnheim, wo sie sich mit einer Vertreterin der Lehmann Fundation trifft. Silvie hat schon oft von dem Wohnheim, in dem Lilli wohnt, zuhause berichtet. Sie hat ihren Eltern von den sauberen Fluren, den schicken Zimmern und der modernen Technik erzählt, doch nie hat sie das Zimmer 20 erwähnt, oder ihnen dieses perfide Bestrafungssystem erklärt. Sie fragt sich, ob es in einem Studentenwohnheim auch so eine Bestrafungsmaschine gibt. „Ach was, da wohnen doch nur erwachsene Frauen!“, sagt sie zu sich selbst. Die ganze Fahrt über denkt Silvie an ihre Zukunft. Sie hofft, nach all den Ablehnungen endlich eine Zusage zubekommen. Silvie würde alles unterschreiben, sie würde sogar einen Pakt mit dem Teufel eingehen, wenn sie nur studieren kann. Pünktlich um 13.52 Uhr steht sie vor dem Wohnheim und beobachtet, wie ein schicker Mercedes vor dem Wohnheim einparkt. Eine elegant gekleidete Frau steigt aus dem Wagen. Sie geht direkt auf sie zu. „Sie müssen Silvie sein!“, sagt sie zu ihr und reicht ihr die Hand. „Ich bin Veronica!“ „Äh, ja ich bin Silvie!“ Sie ist so aufgeregt und in Anbetracht, wie elegant Veronica gekleidet ist, bereut sie den Tipp ihrer Mutter, sich etwas Feineres anzuziehen, nicht angenommen zu haben. Nun steht sie da mit ihrer Jeans und dem Pullover, der extra kurz geschnitten ist, um ihre Figur zu betonen. Sie zeigt gern ihre schmale Hüfte. „Komm rein!“ Veronica hält ihren Ärmel an den grauen Kasten, neben der Tür und schon öffnet sie sich automatisch. Sie bemerkt Silvies Aufregung. „Wir nehmen das hier ganz locker, kannst ruhig Du sagen!“ Sie geht direkt in den unteren Flur. „Das ist der Versorgungstrakt! Hier stehen Fahrräder, E-Roller, Sportgeräte und Reinigungsmittel.“ Sie bleibt vor einem der Räume stehen und sagt: „Das ist unser Musterzimmer und auch gleichzeitig mein Büro!“ „Wow, das ist ja nobel, sehen die anderen Zimmer genauso aus?“ Es ist alles etwas größer, als es bei Lilli war. Sogar eine moderne Schrankwand ist in dem Zimmer. Veronica öffnet eine Schranktür und holt einen Klappstuhl heraus. „Bitte schön, unser Gästestuhl!“ Sie setzen sich und Veronica wird etwas ernster. „Woher weißt Du eigentlich von unserm Programm? Wir bieten es normalerweise nur Heimkindern an!“ „Äh naja, meine beste Freundin hat mir den Flyer gegeben! Sie wohnt in einem Wohnheim von euch!“ Silvie glaubt nun ist alles vorbei und sie bekommt das Stipendium doch nicht, weil sie ja schließlich keine Waise ist. Veronica denkt nach. Sie hat noch freie Plätze für dieses Semester und schließlich kann es nicht schaden, eine von Außerhalb in die Fundation zu holen. Sie kennt Silvies finanzielle Lage, schließlich gibt es dafür die SCHUFA. „Wie gut kennst Du denn eigentlich Deine Freundin?“ „Oh, wir sind beste Freundinnen!“, schwärmt Silvie, obwohl sie es längst nicht mehr sind. „Ich war oft bei ihr im Wohnheim und habe sie immer so um ihr eigenes Zimmer in ihrem Wohnheim beneidet!“ „Nun gut! Die Vorzüge unseres Programms kennst Du ja, aber es gibt auch einen Haken! Wir machen das unter anderem auch um zu forschen. Dafür brauchen wir Daten! Viele Daten! Vor allem, Deine Daten!“, erklärt Veronica. „Ja, ich verstehe, was Sie meinen! Damit habe ich auch kein Problem!“ Silvie würde allem zustimmen. „Dann kennst Du auch die Uhr, Deiner Freundin?“ „Ja, damit macht sie die Türen auf! Bekomme ich etwa auch so eine?“ Silvie ist schon ganz euphorisch. „Ich meine natürlich, wenn ich das Stipendium bekomme.“ „Nein!“ Veronica zieht ihren Ärmel hoch und präsentiert ihre elegante Uhr. „Wir haben ein neues Model! Es ist viel kleiner und eleganter. Du kannst nicht nur die Zeit ablesen, sondern auch Nachrichten und E-Mails lesen, Telefonieren geht auch, allerdings ist der Ton nicht so gut.“ „Wow, die muss ja ein Vermögen kosten!“, staunt Silvie. „Für Dich wäre...



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