Schmöe | Mörderische Weihnachten | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 751 Seiten

Schmöe Mörderische Weihnachten

mit Friederike Schmöe
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-7349-9272-8
Verlag: Gmeiner-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

mit Friederike Schmöe

E-Book, Deutsch, 751 Seiten

ISBN: 978-3-7349-9272-8
Verlag: Gmeiner-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Weihnachten ist die Zeit der Besinnung, der Stille und der Dankbarkeit. Dass es an diesen Festtagen auch ganz und gar nicht besinnlich zugehen kann, zeigt Friederike Schmöe eindrucksvoll in ihren vier Weihnachtskrimis. Ein frostiger Schauer ist garantiert, wenn die Topseller-Autorin eiskalte Verbrechen unter festlich geschmückten Weihnachtsbäumen beschreibt.

Das Paket zum Sonderpreis enthält:
Süßer der Punsch nie tötet
Lasst uns froh und grausig sein
Still und starr ruht der Tod
Schaurige Weihnacht überall

Schmöe Mörderische Weihnachten jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


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24. Dezember
Kurz nach halb neun stand Katinka in der Küche von Lengfurters Wohnung, die Caro Terento seit einigen Wochen mit ihm teilte, und sackte sämtliche Gewürze ein, die sie finden konnte. »Danke, Frau Palfy«, sagte Lengfurter an der Tür. »Caro und ich vertrauen auf Sie.« »Fröhliche Feste!«, rief Katinka durch das Treppenhaus, während sie zwei Stufen auf einmal nahm. Es schneite nicht mehr. Die Matschreste in den Rinnsteinen nahmen stündlich ab. In Kürze würden nur noch Splithäufchen übrig bleiben. Der Besuch bei Lengfurter war einfach gewesen. Das Schwierigste stand ihr noch bevor. Als sie Hardos Büro betrat, hörte sie Hardo schimpfen. »Vergesst Kraut!«, tobte er. Das klang ziemlich ulkig, weil er am Morgen mit einer Erkältung aufgestanden war und nach jeder dritten Silbe zu husten begann. »Elmar Kraut hat gestanden, die Gondel nach Haßfurt transportiert und Maria gegen die Sexpuppe ausgetauscht zu haben«, erklärte Sabine, während Katinka verdutzt von einem zum anderen schaute. »Ja, es gibt Leute, die arbeiten, während die Freiberufler in den Betten liegen.« Hardo warf eine Familienpackung Tempos auf seinen Schreibtisch. »Der ›Stamm der Franken‹ hat offensichtlich nicht nur Schnarchnasen an Bord. Die Vereinsmitglieder haben selbst recherchiert und herausgefunden, dass ihr Vorsitzender diese Delikte zu verantworten hat.« »Ach was, Delikte«, murmelte Katinka. »Das waren blöde Scherze, nichts weiter.« »Zustimmen kann ich dir höchstens im Vergleich zu den Giftmorden. Kerschensteinerin, rufen Sie im Labor an. Die sollen sich sputen.« »Falls heute Vormittag dort überhaupt noch einer rumhängt.« »Stopp!« Katinka hob die Hand mit Caros Gewürzen. »Hier sind weitere Proben. Von der Terento. Sie bestellt in Österreich. Die Mischungen werden im Stanitzel geliefert. Nicht in Zellophantüten wie Gefells!« Zornig riss Hardo den Hörer von der Gabel und tippte die Labornummer. »Was ist los! Kriegt ihr heute noch den Hintern hoch? Was ist mit unseren Proben? Es geht um Leben und Tod. Fingerhut, Mutterkorn, Nikotin. Oder etwas anderes. Verdammt, dann stopfen Sie Ihrer Schwiegermutter eben eine Stunde später das Maul mit der Weihnachtsgans. Ich schicke Nachschub.« Hardo hängte ein und ging mit Caros Gewürzen auf den Gang, wo er einen Kollegen bat, die Tüten sofort zum Labor zu bringen. »Gefells Zellophanverpackungen sind identisch mit denen, die wir an den Tatorten sichergestellt haben«, berichtete Sabine. »Das kann aber auch Zufall sein. Und wenn wir die Bevölkerung jetzt aufrufen, bei Gefell gekaufte Gewürze nicht zu verwenden, warnen wir den Küchenchef und riskieren, dass er sich aus dem Staub macht.« »So leicht ist das nicht. Der Staatsanwalt ist auf unserer Seite«, begann Hardo und flüchtete sich in einen Hustenanfall. »Abhauen kann man flotter, als die Polizei denkt«, gab Katinka ihren Senf dazu. »Aber ich schätze mal, er hat ohnehin nur bestimmten Leuten seine ›Spezialpräparate‹ untergejubelt: denen, die ihm fahrlässigerweise gesagt haben, dass sie bei Caro einen Kochkurs belegt haben. Karl Spree, das vierte Opfer, hatte das Pech, sein Gewürz nicht während des Kurses, sondern Tage später zu Hause in sein Essen zu rühren.« »Ich habe den Verdacht, dass du parteiisch geworden bist.« Hardo trommelte mit den Fingern auf einen Stapel Akten. »Caros Lebensgefährte hat mich engagiert.« »Prächtig!« Hardo explodierte, wurde aber von einem weiteren Hustenausbruch daran gehindert, verbal auf Katinka loszugehen. Toll, dachte Katinka. Weihnachten eskaliert einfach immer. Warnend hob Sabine die Hand. »Nur kein Streit. Im Ernst, Chef: Wir haben alle Spuren ausgetrocknet. Bis auf eine. Diese eine heißt Claudius Gefell.« »Denken Sie nach, Kerschensteinerin!« Hardo krächzte wie ein angeschossener Rabe. »Die Lady von Stars & Kitchen haben wir noch auf der Liste.« »Kira Müller?« Katinka schüttelte den Kopf. »Sie hat Pech, wenn ihr Magazin eingeht, und ihr Chefredakteur ist wahrscheinlich ein Ekelpaket, aber …« Hardo raunzte irgendetwas. Katinka und Sabine wechselten einen Blick. Sie mussten an sich halten, trotz der Anspannung nicht laut loszulachen. »Was ist mit Susanne Schuh?«, fragte Katinka. »Weihnachten verbringt sie bei ihren Eltern. Ruth Stein hat für Personenschutz gesorgt.« Hardo stand auf. »Also los. Holen wir uns in der Kantine was zu beißen, und dann heben wir das Labor aus den Angeln.« Eine knappe Stunde später rückten Katinka, Sabine und Hardo einer sichtlich genervten Laborantin auf den Pelz. »Erzählen Sie mir nichts von Ihrer Schwiegermutter!«, blaffte Hardo sofort. »Ich weiß, wovon Sie reden, aber die Gewürze sind jetzt wichtiger.« »Mutterkorn«, sagte die Laborantin. Sie war Mitte 40 und völlig überarbeitet. Tageslicht konnte sie seit Wochen nicht gesehen haben, so blass war sie. »In höherer Konzentration als in der ersten Mahlzeit der Serie.« »In der Tüte, die Gefell mir verkauft hat?«, fragte Katinka. Sie hatte damit gerechnet, diese Lösung einkalkuliert, aber sie konnte trotzdem kaum glauben, was sie da hörte. Die Laborantin schwenkte ein paar Ausdrucke. »Die Mischungen in den spitzen Tüten sind sauber. Ich habe außer auf Nikotin, Mutterkorn und Digitalis auch auf Colchicin, Schierling und Schwarze Tollkirsche getestet.« »Unglaublich«, murmelte Sabine. »Jetzt müssen wir handeln! Kerschensteinerin, sehen Sie zu, dass Sie ein paar Kollegen zu Gefells Bude kriegen. Katinka und ich peilen seine Wohnung an.« Hardo hustete eine ganze Latte Befehle in sein Telefon. Während sie in Hardos Golf zum Kunigundendamm rasten, wo Gefell wohnte, schickte Katinka eine diskrete SMS an Dante. »Keiner zu Hause!«, rief der Einsatzleiter Hardo zu, kaum dass dieser sich aus dem Auto gestemmt hatte. »Zeugen befragen!«, schnauzte Hardo. Er klingelte bei Sabine an. »Die Gewürzbude ist dicht«, gab Sabine durch. »Total verrammelt. Seine Standnachbarn geben an, er sei heute Morgen da gewesen, dann aber Hals über Kopf abgezogen. Dabei könnte er jetzt noch das Geschäft seines Lebens machen.« »Verdammt! Fahndung!« »Jemand hat gequatscht«, sagte Katinka mehr zu sich selbst. Sie lehnte sich an die Hausmauer und ließ den Blick über den Kanal schweifen. »Bloß: wer?« »Jacke wie Hose. Sag mir lieber, wo wir ihn kriegen!« »Vielleicht sollten wir davon ausgehen, Herr Polizeihauptkommissar, dass er noch gar nicht Lunte gerochen hat«, meldete sich eine Stimme zu Wort. »Ich krieg die Milben!« Katinka musste lachen. »Schneller als die Polizei erlaubt, würde ich sagen.« Schulternzuckend wies Dante Wischnewski auf ein Taxi, das gerade wendete. »Was will denn der Kakadu hier?«, fragte Hardo übellaunig und wies auf Dantes Ohrenklappenmütze. »Alpakawolle«, nickte Dante freundlich. »Wäre auch was für Sie.« Katinka biss sich auf die Lippen. Hardo hasste Anspielungen auf seinen völlig kahlen Kopf. »Wie kommen Sie drauf, dass Gefell noch gar nicht mitgekriegt hat, dass wir ihm nachsteigen?«, hustete Hardo. »Tja, weil ich heute früh an seiner Bude vorbeigepirscht bin. Er baute gerade sein Zeug auf, als sein Handy klingelte. In aller Eile packte er zusammen. Sagte mir, seine Schwester sei mit einer akuten Blinddarmentzündung ins Klinikum gekommen.« Hardo hatte das Handy schon am Ohr. Sandra Gefell hatte die Operation laut Oberarzt gut überstanden. Ihr Bruder war jedoch nirgends zu sehen. »Er ist ungefähr vor einer Dreiviertelstunde gegangen«, sagte eine Krankenschwester abgehetzt. »Hat auch lange genug hier gewartet.« »Aber zu Hause in seiner Wohnung ist er nicht. Unsere Leute stehen da wie festgewachsen.« »Festgefroren, vermute ich eher«, sagte Dante. Es muss an Hardos Erkältung liegen, dass das Nachwuchstalent immer noch um uns herumhüpft. Wäre er in Form, hätte er Dante nach Strich und Faden zerlegt, dachte Katinka. »Er kann irgendwo essen gegangen sein«, warf sie ein. »Hat er andere Verwandte, bei denen er sich aufhalten könnte?« »Nichts bekannt.« Hardo tigerte auf und ab. »Essen gegangen! Ich lach mir einen Ast. Es ist gleich sechs. Inzwischen knuddeln sich alle unter den Weihnachtsbaum und singen.« »Vielleicht ist er in einer Kirche«, schlug Dante vor. »Bingo!« Katinka sah die Männer aufgeregt an. »Haben Sie in Ihrem Artikel nicht geschrieben, er hätte geplant, die Mitternachtsmette zu besuchen?« »Der Traum meiner verschnupften Nächte«, brummte Hardo und schnäuzte sich. »Mit dem SEK den Dom zu stürmen.« Doch genauso kam es. Das SEK unterwanderte die Mitternachtsmette, so diskret es ging. Das Domkapitel war vorher informiert worden und konnte sich vor Aufregung kaum auf die Stille Nacht konzentrieren. Claudius Gefell hatte nicht die geringste Ahnung, dass er auf der Abschussliste stand. Arglos wie Hunderte mit ihm betrat er den tausendjährigen Dom, der im Lichterglanz der Weihnacht erstrahlte. Aus Rücksicht auf die religiösen Gefühle der Leserinnen und Leser verzichtet die Autorin hier auf eine genaue Beschreibung der polizeilichen Vorgehensweise. Als der Chefkoch ahnte, dass die zum Zeitpunkt der ersten Lesung losbrechende Verfolgungsjagd ihm...


Schmöe, Friederike
Geboren und aufgewachsen in Coburg, wurde Friederike Schmöe früh zur Büchernärrin - eine Leidenschaft, der die Universitätsdozentin heute beruflich frönt. In ihrer Schreibwerkstatt in der Weltkulturerbestadt Bamberg verfasst sie seit 2000 Kriminalromane und Kurzgeschichten; sie gibt Kreativitätskurse für Kinder und Erwachsene und veranstaltet Literaturevents, auf denen sie in Begleitung von Musikern aus ihren Werken liest. Ihr literarisches Universum umfasst u.a. die Krimireihe um die Bamberger Privatdetektivin Katinka Palfy und eine Krimiserie mit der Münchner Ghostwriterin Kea Laverde als Hauptfigur. Der 2009 erschienene erste Band wurde von Brigitte unter den »besten Taschenbüchern für den Urlaub« empfohlen.



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