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E-Book, Deutsch, 336 Seiten

Schmitz Schmitz' Mama

Andere haben Probleme, ich hab' Familie
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-10-402276-5
Verlag: S.Fischer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Andere haben Probleme, ich hab' Familie

E-Book, Deutsch, 336 Seiten

ISBN: 978-3-10-402276-5
Verlag: S.Fischer
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Warum sagt Mama immer »Dingens«? Was hat sie mit Hannibal gemeinsam? Wie zum Teufel beendet man ein Telefonat mit ihr? Ralf Schmitz geht für solche und ähnlich knifflige Rätsel ungehemmt auf Lösungssuche. Spätestens, wenn er von Mamas schlimmsten Geschenken, unpassendsten Umräum-Aktionen und gruseligsten Kochversuchen erzählt, werden Sie sich fragen: Woher kennt Ralf Schmitz eigentlich meine Mutter?! Eine humorvolle Hommage an die Mama und die »bucklige« Verwandtschaft.

Ralf Schmitz, Jahrgang 1974, ist mehrfach ausgezeichneter Comedian und Schauspieler. Bekannt aus den erfolgreichen TV-Serien 'Die Dreisten Drei', 'Schillerstraße' und 'Genial Daneben' überzeugte er auch mit eigenen Formaten wie 'Schmitz komm raus!' oder der Ausstrahlung seiner Live-Programme 'Verschmitzt' und 'Schmitzophren'. Als Zwerg Sunny brillierte er in den beiden preisgekrönten Kinoerfolgen 'Sieben Zwerge' mit Otto Waalkes, die über 7 Millionen Zuschauer begeisterten. In den Kinofilmen 'Die Konferenz der Tiere', 'Kung Fu Panda' oder auch 'Ab durch die Hecke' lieh er den tierischen Hauptdarstellern seine Stimme und sang sich mit dem Kinderlied 'Shaun das Schaf' an die Spitze der Download-Charts. Ralf Schmitz ist regelmäßiger Gast in TV-Shows und füllt mit über 100 Gastspielen im Jahr die großen Hallen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sein 2009 veröffentlichtes Buch 'Schmitz' Katze' belegte monatelang die Top Ten der Spiegel-Bestsellerliste und beweist damit, dass er ein wahres Multitalent ist.
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Am Anfang war ein Schmitz …


Liebe Leserin, lieber Leser,
fangen wir ganz am Anfang an.

Als ich noch ganz klein war … wurde ich geboren. Von meiner Mutter. Was, um spätere Verwechslungen und deren schreckliche Auswirkungen auf die Psyche eines Kindes zu vermeiden, ungemein praktisch war.

Meine Mutter lag drei Tage mit mir in den Wehen. Was wir an Weihnachten immer aufs Neue von ihr erzählt bekommen, als hätten wir es noch nie gehört. Ich vermute, dass meine Mutter auch wirklich glaubt, dass sie uns das noch nie erzählt hat. Nein, keine Sorge, sie leidet nicht an Alzheimer oder Demenz – das würde natürlich vieles erklären –, sie ist eben einfach nur eine Mutter, und ich glaube, dass alle Mütter einen Knall haben. Einen liebenswerten, fürsorglichen, warmherzigen, nervenzerfetzenden und bisweilen in den Wahnsinn treibenden Knall.

Und meine hat’s erfunden.

Ich wollte nicht raus aus dem Bauch. Mama hat sich ganz schön abrackern müssen, bis ich mich dann endlich dazu bequemte, aus der Luxussuite mit Wasserbett und permanentem Zimmerservice auszuchecken. Nun ja, ehrlich gesagt habe ich manchmal immer noch das Gefühl, an der Rezeption zu stehen und auf die Rechnung zu starren.

Nun wird ein Arzt auf die Frage, warum das denn so lange gedauert hat, immer mit einer Floskel antworten à la »Das ist jedes Mal anders. Da steckt man nicht drin.« Herzlichen Dank für das kleine Wortspiel.

Ich persönlich glaube aber, dass ich damals tatsächlich und ganz bewusst nicht aus dem Bauch herauswollte. Warum? Na, ich kannte doch schon meine ganze Familie! Es stimmt nämlich: Man kriegt da drinnen schon eine Menge von draußen mit. Wenn es sich auch noch anhört, als würden alle durch einen Schnorchel sprechen und die Gesichter verschwommenen Lichterscheinungen ähneln. Obwohl das eigentlich auch reicht. Glauben Sie mir. Der eine oder andere hat hinterher live und in Farbe nicht wirklich dazugewonnen. Manchmal sogar im Gegenteil.

Ich war der Letzte. So viel war mir schon unter Wasser klar. Meine gesamte Familie war bereits da und wartete auf mich. Dieses Prinzip haben wir übrigens bis heute beibehalten. Aber das tut an dieser Stelle noch nichts zur Sache.

Bevor wir zu meinen ersten Kontakten mit meiner Familie kommen, möchte ich aber kurz etwas weiter ausholen und noch einen Schritt weiter zurückgehen. Ich glaube nämlich, dass ich mir meine Mutter ausgesucht habe.

Ja, ich wollte genau die Mutter haben, die ich bekommen habe … äh, die mich bekommen hat. Ich kann es ja selbst nicht fassen!!! Aber ich bin mir sicher, dass es keine bessere auf der Welt gibt. Für mich. Schließlich wächst der Mensch mit seinen Aufgaben. Und ich habe mir ganz schön was vorgenommen.

Gehen wir also noch einen kleinen Moment weiter zurück … zum Augenblick, als meine Eltern … äh … als sie sich furchtbar liebhatten und … nun … seien wir mal ehrlich: Niemand stellt sich doch gerne vor, wie die eigenen Eltern miteinander … also … oh Mann, was ist eigentlich aus der schönen, alten Klapperstorch-Geschichte geworden?

Ich versuche es mal anders …

Ich war als kleines weißes Ding ohne Arme und Beine – trotzdem sehr glücklich – munter unterwegs, pfiff ein Liedchen und drehte zufrieden meine Runden, als alle plötzlich durcheinanderbrüllten, dass es losging. WAS um Himmels willen losging, konnte mir keiner sagen, aber alle waren unglaublich aufgeregt. Ich traute dem Braten nicht.

Alle wollten mich überreden, doch mitzukommen, obwohl sie nicht wussten, wohin, und auch das kam mir merkwürdig vor. Wie auf Knopfdruck und von jetzt auf gleich flitzten alle los. Völlig kopflos, total hysterisch und unüberlegt. Aber nicht mit mir. Und heute noch bin ich froh, dass ich damals so weise entschieden habe. Aus den anderen ist nämlich nichts geworden. Da draußen wartete nichts und niemand auf sie. Grausames Schicksal.

Ich aber wartete fest entschlossen auf die Richtige. Nichts konnte mich davon abhalten, so lange Ausschau zu halten, bis die perfekteste, warmherzigste, liebevollste und mütterlichste Frau um die Ecke kam, die es nur gab. Und dann, nach langem, langem bangem Hoffen, war sie endlich da … Leider hat mein Vater nicht mit ihr geschlafen.

Zum Glück! Denn dann kam eine noch viel bessere potentielle Mama um die Ecke, und tatsächlich, hier ging alles ganz schnell. Meine arme Mutter.

Jedenfalls fand ich meinen Weg, dockte an, teilte mich, teilte mich, und teilte mich und schließlich wuchs ich so langsam und gemütlich vor mich hin.

Während dieser Zeit in meinem Zimmer ohne Balkon – ungerecht, die Kängurus haben einen – lernte ich jeden Menschen aus meiner Familie bereits kennen. Ich wusste also schon im Alter von minus vier Monaten, dass ich eine Schwester habe, die sich zwar ein bisschen auf ihren Bruder freut, aber eigentlich lieber ein Fahrrad gehabt hätte.

Außerdem gab’s da noch meinen grobmotorischen Onkel Lutz und Tante Hannelore mit den verrückten Haaren, Onkel Erwin: »Hicks – im wievielten Monat bist du denn? Im 12.? Das müssen wir feiern!« und die böse Tante Brigitte: »Na, du bist ja wohl der dickste Walfisch im Ozean, oder!?«

Das ist aber noch lange nicht alles. Dazu kommen noch mein Schwager, mein Neffe, meine liebenswerte, aber vergessliche Oma, endlos viele andere Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen, diverse Stiefväter, Stiefmütter, deren mitgebrachte Familien und so weiter und so weiter …

Sie sehen also, liebe Leserin, lieber Leser, Material für dieses Buch hatte ich genug. Ich musste nur noch zugreifen und mich für die eine oder andere Geschichte entscheiden. Was gar nicht so leicht war!

Was wollen Sie lieber hören? Die peinliche Geschichte von Romeo in blauen Woll-Strumpfhosen oder die Seniorenfassung von »Highway to Hell« auf der A4 bei Köln? Den Science-Fiction-Reisebericht über ferne Handy-Galaxien, die Captain Mama noch nie zuvor gesehen hat, oder die Horrorstory von Gräfin Hildegard und dem Kuss des Todes? Gar nicht so leicht, oder? Keine Sorge, ich konnte mich auch nicht entscheiden. Deswegen sind alle diese Geschichten fein säuberlich in diesem Buch aufgeschrieben und warten nur darauf, gelesen zu werden.

Apropos nur darauf warten: Es wurde nun langsam Zeit für mich, endlich das Licht der Welt zu erblicken. Nachdem ich kurz noch mal alles durchgegangen war (Mama aussuchen: erledigt! Den Aufenthalt so lange ausreizen, wie es geht: jap! Groß genug werden: na ja …), wurde es plötzlich so hell, dass ich am liebsten die Hände vor die Augen gehalten hätte. Nur leider konnte ich das ja noch nicht.

TIPP: Sollten Sie im Sexualkundeunterricht, aus welchen Gründen auch immer, plötzlich anfangen, sich die eigene Entstehung bildlich vorzustellen, schlagen Sie sich selbst k.o., bitten Ihren Tischnachbarn darum oder nehmen – falls zur Hand – gefährliche Drogen, die Ihr Bewusstsein – vielleicht auch dauerhaft – ausschalten. Die Alternative wäre hundertmal schrecklicher!

Kurz nach der Geburt


Die erste Geschichte meines Lebens, also die Geschichte, an die sich meine Mutter liebevollst und immer als Erstes erinnert, dieses romantische Stückchen Kindheitserinnerung … handelt von Pickeln.

Ja, so ist es, von kleinen Bläschen, die angeblich über meinen ganzen schrumpeligen Babykörper verteilt waren. Und wie soll es anders sein, so wird meine Mutter BIS HEUTE auch nicht müde, diese Geschichte in jeder Runde zu erzählen. Ob es sich dabei um die weltgewandten und weitgereisten Kollegen handelt, die fast von einer Beziehung überzeugte Freundin in spe oder meine zum Geburtstag eingeladenen Kumpels (das sagte man damals noch so).

Diese peinliche Geschichte klebt also an mir wie die Pest am Bein und verfolgt mich seit nunmehr über dreißig Jahren. (Es gibt noch eine andere, aber zu der komme ich erst, wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, die erste erfolgreich verkraftet haben.) Ich hasse es, wenn meine Mutter immer und immer wieder damit ankommt, und ich würde meinen ersten Strampelanzug dafür hergeben, wenn niemand diese »nette Anekdote« jemals wieder hören würde. Sie geht so …

»Hier bringe ich Ihnen Ihr kleines Primelchen!« Das schrie Schwester Margarethe wohl immer, wenn sie ins Krankenhauszimmer kam. Und meine Mutter macht die schrille Stimme der Schwester BIS HEUTE perfekt nach. In allen Frequenzen. Stellen Sie sich einfach ein Stück Kreide vor, das langsam über die Tafel gezogen wird. Oder Sie erinnern sich ohnehin bereits, wenn Sie schon mal im Krankenhaus nächtigen durften, an diese pummelige, unglaublich gutgelaunte fleischgewordene Heimsuchung, die es anscheinend in JEDER Klinik gibt. Tür auf, Licht an: »Haben wir heute denn schon Stuhlgang gehabt?« Und genau DIESE Schwester mit dem Charme einer Alarmanlage arbeitete bei meiner Geburt auf der Entbindungsstation.

Wie kommt nun eine sicher ansonsten liebenswerte und sich aufopfernde Krankenschwester auf solch einen Kosenamen?

»Primelchen.«

Primeln, für die noch unkundigen Leser kurz erklärt, sind Blumen, die bei Wikipedia folgendermaßen charakterisiert werden:

Die Primeln (Primula) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Wilde Primeln sind auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet, etwa die Hälfte aller Arten ist in China beheimatet.

Liebe Leserin, lieber Leser, meine Augen waren und sind weder geschlitzt, noch habe ich eine gelbliche Hautfarbe. Ich habe mich als drei Stunden alter Säugling weder tief verbeugen können noch im Kreißsaal gleich Ente süß-sauer bestellt....


Schmitz, Ralf
Ralf Schmitz, Jahrgang 1974, ist mehrfach ausgezeichneter Comedian und Schauspieler. Bekannt aus den erfolgreichen TV-Serien „Die Dreisten Drei“, „Schillerstraße“ und „Genial Daneben“ überzeugte er auch mit eigenen Formaten wie 'Schmitz komm raus!' oder der Ausstrahlung seiner Live-Programme „Verschmitzt“ und „Schmitzophren“. Als Zwerg Sunny brillierte er in den beiden preisgekrönten Kinoerfolgen „Sieben Zwerge“ mit Otto Waalkes, die über 7 Millionen Zuschauer begeisterten. In den Kinofilmen „Die Konferenz der Tiere“, „Kung Fu Panda“ oder auch „Ab durch die Hecke“ lieh er den tierischen Hauptdarstellern seine Stimme und sang sich mit dem Kinderlied „Shaun das Schaf“ an die Spitze der Download-Charts. Ralf Schmitz ist regelmäßiger Gast in TV-Shows und füllt mit über 100 Gastspielen im Jahr die großen Hallen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sein 2009 veröffentlichtes Buch „Schmitz’ Katze“ belegte monatelang die Top Ten der Spiegel-Bestsellerliste und beweist damit, dass er ein wahres Multitalent ist.

Ralf SchmitzRalf Schmitz, Jahrgang 1974, ist mehrfach ausgezeichneter Comedian und Schauspieler. Bekannt aus den erfolgreichen TV-Serien „Die Dreisten Drei“, „Schillerstraße“ und „Genial Daneben“ überzeugte er auch mit eigenen Formaten wie 'Schmitz komm raus!' oder der Ausstrahlung seiner Live-Programme „Verschmitzt“ und „Schmitzophren“. Als Zwerg Sunny brillierte er in den beiden preisgekrönten Kinoerfolgen „Sieben Zwerge“ mit Otto Waalkes, die über 7 Millionen Zuschauer begeisterten. In den Kinofilmen „Die Konferenz der Tiere“, „Kung Fu Panda“ oder auch „Ab durch die Hecke“ lieh er den tierischen Hauptdarstellern seine Stimme und sang sich mit dem Kinderlied „Shaun das Schaf“ an die Spitze der Download-Charts. Ralf Schmitz ist regelmäßiger Gast in TV-Shows und füllt mit über 100 Gastspielen im Jahr die großen Hallen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sein 2009 veröffentlichtes Buch „Schmitz’ Katze“ belegte monatelang die Top Ten der Spiegel-Bestsellerliste und beweist damit, dass er ein wahres Multitalent ist.



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