E-Book, Deutsch, 196 Seiten
Schmidt Neustart aus dem Tief
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-8192-5292-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ein Selbsthilfeguide
E-Book, Deutsch, 196 Seiten
ISBN: 978-3-8192-5292-1
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Tanja Schmidt ist langjährige und erfahrene psychologische Beraterin und Mentalcoach. Seit vielen Jahren unterstützt sie in ihrer eigenen Praxis "Mentale Möglichkeiten" Menschen dabei, ihre persönlichen Herausforderungen zu meistern und neue Perspektiven zu gewinnen. Ihre Arbeit zeichnet sich durch eine einfühlsame, lösungsorientierte Herangehensweise aus und ist geprägt von ihrem Leitsatz "weg vom Problem, hin zur Lösung". Verheiratet und Mutter von zwei Söhnen, lebt und arbeitet sie in der Nähe von Mannheim.
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Einleitung
In unserer heutigen Gesellschaft herrscht ein enormer Leistungsdruck, der die alltäglichen Erwartungen überwältigend machen kann. Viele Menschen haben das Gefühl, dass sie ständig funktionieren müssen, um den Anforderungen im Beruf, dem sozialen Umfeld und der Familie gerecht zu werden. Unser ständiges Streben nach Leistung und Perfektion lässt wenig Raum für persönliche Freiheit oder dafür, sich selbst wahrzunehmen. Unsere eigenen Bedürfnisse und Erwartungen kommen immer zu kurz, weil wir den vielen Ansprüchen und Verpflichtungen gerecht werden wollen. Da es verpönt ist Schwäche zu zeigen, verbergen wir unsere Probleme hinter einer gut aufgebauten Fassade. Dies hat zur Folge, dass wir uns selbst vernachlässigen und uns nicht mehr sehen und fühlen. Jeder von uns ist ein einzigartiges Individuum mit eigenen Bedürfnissen, Träumen und Ängsten.
Dennoch finden wir uns oft in der Rolle des Alltagsmanagers wieder, in der wir nur damit beschäftigt sind, den Anforderungen des täglichen Lebens gerecht zu werden. In diesem Trubel vergessen wir häufig, was uns wirklich ausmacht und was für uns persönlich wichtig ist. Statt Momente zu schaffen, in denen wir zur Ruhe kommen und unsere Batterien wieder aufladen können, hetzen wir von einem Termin zum nächsten. Am Ende des Tages bleibt dann keine Energie und keine Kraft mehr für uns selbst übrig. Es ist wichtig, dass wir wieder lernen, auf unsere eigenen Bedürfnisse zu achten und bewusst mit unserer Energie umzugehen. Das bedeutet, dass wir uns gezielt Zeit nehmen sollen, in der wir uns nicht den Ansprüchen des Alltags widmen, sondern unserem Wohlbefinden. Es geht darum, bewusste Pausen einzulegen, in denen wir tun, was uns guttut und was uns hilft, sowohl körperlich als auch seelisch aufzutanken.
Dieses Buch bietet Hilfestellungen und Lösungen, um negative Gedanken zu verändern, und das eigene Leben aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Die praktischen Übungen sind Anleitungen, besser mit Stressfaktoren umzugehen und eine tiefere Ruhe in sich selbst zu finden. Sie sind für jeden gedacht, der im hektischen Alltag seine innere Stimme nicht mehr hört und das Gefühl hat, all seinen Belastungen nicht mehr gewachsen zu sein. Indem wir lernen, unsere eigenen Bedürfnisse nicht zu ignorieren und sorgsam mit unseren Ressourcen umzugehen, können wir ein erfülltes und ausgeglichenes Leben führen. Um genau dieses Leben zu haben, das wir uns wünschen, müssen wir gut für uns selbst sorgen.
Selbstfürsorge darf nicht nur ein weiterer Punkt auf einer unserer To-do-Listen sein – wahre Selbstfürsorge geht weit darüber hinaus. Sie bedeutet, sich selbst zu akzeptieren, inklusive aller Unvollkommenheiten und Schwächen. Es geht darum, die Mauern, die wir um unsere Herzen gebaut haben, zu erkennen und Schritt für Schritt abzubauen. Nur durch eigene Fürsorge können wir die Freiheit erlangen, um wirklich wir selbst zu sein. Dies ist ein Appell furchtlos zu sein, auf die eigene innere Stimme zu hören und den Mut aufzubringen, das Leben nach den eigenen Wünschen zu formen. Selbstfürsorge ist dabei weit mehr als nur ein Luxus, ein Trend oder eine gelegentliche Belohnung – sie ist eine grundlegende Voraussetzung für ein gesundes und zufriedenes Leben. Der Fokus liegt darauf, eine tiefe Verbindung zu sich selbst zu finden, bewusste Entscheidungen für sein Leben zu treffen und sich nicht von äußeren Umständen bestimmen zu lassen.
Und genau hierfür möchte ich eine Hilfe sein: Wir sind alle nur Menschen, egal mit welchem Hintergrund und welcher Herkunft. Wir machen Fehler, fühlen uns manchmal den Stürmen des Lebens nicht gewachsen und diesen hilflos ausgeliefert. Doch es ist wichtig zu verstehen, dass diese Hilflosigkeit kein unabänderlicher Zustand ist. Wir können die Tiefschläge unseres Lebens nicht verhindern. Wir können jedoch entscheiden, wie wir mit ihnen umgehen und an diesem Umgang arbeiten.
Es ist aber nicht nur wichtig, dass wir gut für uns selbst sorgen, sondern auch, dass wir verantwortungsvoll und respektvoll mit anderen Menschen umgehen. Wir alle haben Verbindungen – zu unseren Eltern, Großeltern, Geschwistern, Kindern, Kollegen, Freunden, Partnern und sogar zu Fremden, denen wir im Alltag begegnen. Jede dieser Verbindungen hat eine Auswirkung auf uns und unsere Sicht auf die Welt, genauso wie wir mit unserem Verhalten das Erleben des anderen Menschen beeinflussen und prägen. Ich möchte zeigen, wie wir unsere Beziehungen zu anderen bewusst gestalten können, um persönlich zu wachsen und echte Nähe zuzulassen. Jede Beziehung hält uns einen Spiegel vor und zeigt uns etwas über uns selbst. Wenn wir achtsamer mit unseren zwischenmenschlichen Verbindungen umgehen, lernen wir nicht nur andere besser kennen, sondern auch uns selbst.
Gerade in Zeiten, in denen sich die Gesellschaft zunehmend darauf konzentriert, andere ungefragt zu bewerten und zu beurteilen, ist es besonders ratsam, an der eigenen positiven Selbstwahrnehmung zu arbeiten. In den sozialen Medien ist es eine bedenkliche Entwicklung, solchen herabwürdigenden und beleidigenden Beurteilungen ausgesetzt zu sein. Dieser Trend ist gefährlich, denn es kann Menschen tief verletzen und in Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit stürzen. Deshalb ist es wesentlich, eine stabile Selbstliebe zu entwickeln, die nicht von äußeren Meinungen oder Bewertungen abhängig ist. Wir dürfen uns nicht mehr mit der Frage beschäftigen: „Was werden andere darüber denken?“, sondern „Wie fühle ich mich dabei?“ Wir müssen den Fokus wieder darauf lenken, dass wir gut sind, so wie wir sind. Niemand hat das Recht zu beurteilen, was normal und gut ist und was nicht. Wir dürfen uns wieder auf unser eigenes Gefühl verlassen und auf unsere Stärken vertrauen.
Die Reise des Lebens ist für jeden von uns unterschiedlich geprägt, von völlig verschiedenen Herausforderungen und Lektionen. Und auch meine Lebensreise ist mit Höhen und Tiefen gespickt und hat mich nicht nur einmal ins Straucheln gebracht und aus der Bahn geworfen. Tiefgreifende, schmerzliche Kindheitserlebnisse und eine Brustkrebsdiagnose mit 49 Jahren haben mir alles abverlangt. Körperlich und psychisch war ich oft an meiner Grenze dessen, was ich leisten konnte – und manches Mal auch darüber hinaus. Die wenig überraschende Erkenntnis daraus ist: Wir können mehr schaffen und ertragen als wir denken! Aber irgendwann wusste ich, es kann nicht mein restliches Leben nur darum gehen, zu ertragen und auszuhalten. Da muss wieder mehr sein in meinem Leben, ich darf mich nicht aufgeben und muss wieder neue Perspektiven finden.
Ich musste wieder lernen auf meine innere Stimme zu hören und meiner Intuition zu vertrauen. Der Weg war nicht immer leicht und nach einem hart erkämpften ersten Schritt nach vorne, ging es manchmal auch wieder zwei Schritte zurück. Aber egal wie klein der nächste Schritt nach vorne war, ich bin ihn beharrlich gegangen. Dennoch haben mich Rückschläge tief verzweifeln und am Boden liegen lassen. Auch wenn ich dann etwas Zeit gebraucht habe, um neue Kraft zu sammeln, um wieder aufzustehen – bin ich irgendwann gestanden. Ich erzähle dies nicht um zu zeigen, wie großartig oder ungemein stark ich bin. Ich will damit jedem Einzelnen von euch zeigen, dass man es schaffen kann. Egal wie tief dieses Tief auch sein mag, es gibt einen Weg heraus. Wir dürfen nicht untätig bleiben und darauf warten, dass uns jemand herauszieht. Wir müssen selbst aktiv werden und unseren Weg gehen. Jeder auf seine eigene Weise, mit ganz unterschiedlichen Strategien und Lösungen.
Ich habe deshalb eine große Palette an hilfreichen Methoden aufgeschrieben, damit jeder von euch das herausholen kann, was für seinen Weg gut und richtig ist. Denn wahre Stärke besteht nicht darin, den Schmerz zu verdrängen oder zu vergessen. Stattdessen geht es darum, sich ihm zu stellen und ihn als Teil des eigenen Lebens anzunehmen. Keine Schwäche zu zeigen bedeutet nicht, immer stark zu sein. Manchmal ist es eine viel größere Stärke, einmal schwach zu sein. Sich einmal kurz auszuruhen, um neue Kraft zu schöpfen und weiter kämpfen zu können. Erlauben wir es uns, furchtlos zu sein! Hören wir wieder auf unsere innere Stimme und vertrauen darauf, dass wir das Wissen und die Kraft besitzen, unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Es ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine tiefe Verpflichtung uns selbst gegenüber, für Heilung und unser Glück zu kämpfen.
In schwierigen Zeiten ist es besonders wertvoll zu lernen, die kleinen, schönen Dinge im Leben zu erkennen und zu schätzen. Es kann das Lächeln eines Freundes sein, das Blümchen am Wegesrand, ein leckeres Essen, die Stille eines frühen Morgens oder ein Sonnenstrahl, der wärmend über das Gesicht streicht. Diese Momente des Glücks sind oft kurz, doch ihre positive Wirkung auf unser Wohlbefinden ist tief. Wir müssen uns immer wieder selbst ermahnen, unseren Blick auf die schönen Dinge in unserem Leben zu lenken, seien sie auch noch so klein. Denn wir haben nur dieses eine Leben; es gibt keine Wiederholung, keine zweite Chance. Wir...