Schmid | Das Straßenkinderprojekt als Organisation | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 328 Seiten, eBook

Schmid Das Straßenkinderprojekt als Organisation

Strukturen, Prozesse und Qualität am Beispiel eines Heims in Brasilien
1. Auflage 2010
ISBN: 978-3-531-92307-9
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Strukturen, Prozesse und Qualität am Beispiel eines Heims in Brasilien

E-Book, Deutsch, 328 Seiten, eBook

ISBN: 978-3-531-92307-9
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark





Anna Schmid promovierte an der Universität Zürich und ist Dozentin im Departement Soziale Arbeit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW mit Fokus Sozialmanagement und Forschungstätigkeit zur Qualität in der stationären Kinder- und Jugendhilfe.

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1;Vorwort;7
2;Inhalt;9
3;1 Einleitung;13
3.1;1.1 Ausgangslage der Studie;14
3.1.1;1.1.1 Mängel in residentiellen Institutionen für Strassenkinder;14
3.1.2;1.1.2 Fehlendes Wissen über Organisation;16
3.1.3;1.1.3 Fehlendes Wissen über Qualität;18
3.1.4;1.1.4 Die Chácara der Jungen von Quatro Pinheiros;20
3.2;1.2 Forschungsziele und Forschungsfragen;24
3.3;1.3 Bedeutung und Beiträge der Forschungsarbeit;25
3.4;1.4 Wissenschaftliche und materielle Rahmenbedingungen;27
4;2 Einführung in Themenbereiche und Theorie;28
4.1;2.1 Brasilien;28
4.2;2.2 Strassenkinder;31
4.2.1;2.2.1 Begrifflichkeit und Zahlen;32
4.2.2;2.2.2 Lebenssituation, Eigenschaften und Wünsche;33
4.3;2.3 Strassenkinderprojekte;41
4.4;2.4 Organisation;48
4.5;2.5 Qualität, Nachhaltigkeit und Entwicklung der Organisation;54
4.5.1;2.5.1 Qualität und Nachhaltigkeit;54
4.5.2;2.5.2 Organisationale Veränderung, Entwicklung und Qualität;56
4.5.3;2.5.3 Organisationale Kapazität und organisationales Lernen;58
5;3 Methodische Gestaltung der Studie;62
5.1;3.1 Anforderungen, Grenzen und Möglichkeiten der untersuchten Organisation;63
5.2;3.2 Position der Forscherin;65
5.2.1;3.2.1 Anforderungen;65
5.2.2;3.2.2 Eigenschaften und Gestaltung;66
5.3;3.3 Methodik;73
5.3.1;3.3.1 Einzelfallstudie;73
5.3.2;3.3.2 Vereinbart und kommuniziert;75
5.3.3;3.3.3 Organisationspsychologisch;76
5.3.4;3.3.4 Praxisund wissensorientiert;78
5.3.5;3.3.5 Qualitativ und primär induktiv;80
5.3.6;3.3.6 Partizipativ;82
5.4;3.4 Erhebungsmethoden;86
5.4.1;3.4.1 Einzelinterviews;87
5.4.2;3.4.2 Gruppeninterviews;88
5.4.3;3.4.3 Gruppengespräche;88
5.4.4;3.4.4 Texte und Gruppenübung der Jungen;89
5.4.5;3.4.5 Tonaufnahmen öffentlicher Anlässe;91
5.4.6;3.4.6 Sichtung administrativer Dokumente;91
5.4.7;3.4.7 Punktueller, illustrativer Beizug weiterer Materialien;91
5.5;3.5 Daten, Bearbeitung und Analyse;92
5.5.1;3.5.1 Datenumfang, Transkription und Übersetzung;92
5.5.2;3.5.2 Analyseprozess;93
5.6;3.6 Wissenschaftliche Güte;95
5.6.1;3.6.1 Gültigkeit;95
5.6.2;3.6.2 Zuverlässigkeit;99
5.6.3;3.6.3 Repräsentanz;101
5.7;3.7 Sicherheit und Ethik;103
6;4 Die Phänographie der Organisation Chácara;105
6.1;4.1 Wurzeln der Organisation;105
6.1.1;4.1.1 Bürgerinitiative in der Favela;107
6.1.2;4.1.2 Bürgerinitiative auf der Strasse;111
6.1.3;4.1.3 Kinder und Jugendliche auf den Strassen von Curitiba;116
6.1.3.1;4.1.3.1 Anzahl, Geschlecht und Alter;118
6.1.3.2;4.1.3.2 Lebensfelder;119
6.1.3.3;4.1.3.3 Kontext „Eigene Familie“;127
6.1.3.4;4.1.3.4 Gründe, auf die Strasse zu gehen, und Gründe, sie zu verlassen;130
6.1.3.5;4.1.3.5 Kontext „Strasse“;132
6.1.3.6;4.1.3.6 Erlebte Gesellschaft;135
6.1.3.7;4.1.3.7 Rollen, Aktivitäten und Fähigkeiten;138
6.2;4.2 Handlungsbasis;143
6.2.1;4.2.1 Stärkung und Entwicklung von Kenntnissen und Praxis;144
6.2.2;4.2.2 Aktivierung der Kinder und Jugendlichen und Aufbau einer gemeinsamen, solidarisch interagierenden Gruppe;145
6.2.3;4.2.3 Stärkung und Förderung der Kinder und Jugendlichen;147
6.2.4;4.2.4 Vorbereitung einer konkreten Lösung;149
6.2.5;4.2.5 Organisationale Gemeinsamkeiten der vorbreitenden Phasen;151
6.3;4.3 Zielgruppe und Ziele;153
6.3.1;4.3.1 Zielgruppe und Aufnahmekriterien;153
6.3.1.1;4.3.1.1 Kinder und Jugendliche der Strasse;153
6.3.1.2;4.3.1.2 Jungen;155
6.3.1.3;4.3.1.3 Alter;157
6.3.1.4;4.3.1.4 Herkunft;157
6.3.1.5;4.3.1.5 Freiwilligkeit;158
6.3.2;4.3.2 Ziele;158
6.4;4.4 Struktur;171
6.4.1;4.4.1 Physische Struktur;171
6.4.2;4.4.2 Soziale Grundkonzeption;178
6.4.3;4.4.3 Soziale Struktur;182
6.4.3.1;4.4.3.1 Akteure und weitere Beteiligte;183
6.4.3.2;4.4.3.2 Position der Jungen;187
6.4.3.3;4.4.3.3 Bindungen und Beziehungen;188
6.4.3.4;4.4.3.4 Zusammenfassung;196
6.5;4.5 Transformationsprozess;198
6.5.1;4.5.1 Aktivitäten und Tätigkeitsfelder;198
6.5.2;4.5.2 Ausführungsmodalitäten;205
6.5.2.1;4.5.2.1 Partizipation;207
6.5.2.2;4.5.2.2 Gegenseitige soziale Integration;218
6.5.2.3;4.5.2.3 Evaluative Gestaltung der Handlung;225
6.5.3;4.5.3 Prozess;230
6.6;4.6 Die Organisation im Licht theoretischer Überlegungen;233
6.6.1;4.6.1 Strukturen, Prozesse und ihre Begründungen;235
6.6.2;4.6.2 Aspekte des Gestaltungsprozesses;238
7;5 Organisation, Qualität und Nachhaltigkeit: Erkenntnisse und Empfehlungen;241
7.1;5.1 Relevanz, Effektivität, Effizienz und Nachhaltigkeit;243
7.1.1;5.1.1 Relevanz;244
7.1.2;5.1.2 Effektivität;248
7.1.2.1;5.1.2.1 Aufnahme und Verbleib der Jungen in der Chácara;251
7.1.2.2;5.1.2.2 Förderung der Fähigkeiten der Jungen;253
7.1.2.3;5.1.2.3 Stärkung der persönlichen Grundlagen der Jungen;257
7.1.2.4;5.1.2.4 Verbesserung der gesellschaftlichen Bedingungen;259
7.1.3;5.1.3 Nachhaltigkeit;262
7.2;5.2 Wahrgenommene Lebensqualität in der Organisation;267
7.3;5.3 Adaptivität der Organisation;276
7.3.1;5.3.1 Organisationsentwicklungszyklus;278
7.3.2;5.3.2 Organisationale Kapazität;283
7.3.3;5.3.3 Adaptivität als Qualitätsdimension;285
8;6 Gute residentielle Projekte für Kinder und Jugendliche der Strasse in Brasilien: Von den Forschungserkenntnissen zum Organisat;287
8.1;6.1 Generalisierbarkeit und Anwendbarkeit der Forschungserkenntnisse;287
8.2;6.2 Leitfaden: So kann eine gute residentielle Organisation für Kinder und Jugendliche der Strasse in Brasilien gestaltet werden;289
8.3;6.3 Drei wichtige ergänzende Bemerkungen zur Qualität;295
8.3.1;6.3.1 Relevanz: Der Unterschied zwischen Zementierung und Linderung sozialer Ungleichgewichte;295
8.3.2;6.3.2 Die „Hühnerzuchtfi maht nicht den Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Projekt;295
8.3.3;6.3.3 Qualität ist wichtig, Imperfektion auch;296
9;7 Abschluss und Ausblick;298
9.1;7.1 Erkenntnisse und Beitrag an Wissenschaft und Praxis;298
9.2;7.2 Weiterführende Schritte;301
10;8 Bibliographie;304
10.1;Anmerkungen:;304
11;Anhang 1: Beteiligte und Arten der Beteiligung;319
12;Anhang 2: Empfehlungen „Aprendendo com a Chácara“ – „Von der Chácara lernen“;321
12.1;1. Ter clareza de sua origem:;322
12.2;2. Ter clareza de seus objetivos:;322
12.3;3. Criar um projeto coerente, que possa atingir seus objetivos:;323
12.4;4. Garantir a sustentabilidade e a qualidade do projeto:;324
13;Anhang 3: Die Studie in Kürze;325
14;Anhang 4: O estudo em breve;326
15;Anhang 5: Study abstract;328

Einführung in Themenbereiche und Theorie.- Methodische Gestaltung der Studie.- Die Phänographie der Organisation Chácara.- Organisation, Qualität und Nachhaltigkeit: Erkenntnisse und Empfehlungen.- Gute residentielle Projekte für Kinder und Jugendliche der Strasse in Brasilien: Von den Forschungserkenntnissen zum Organisationsleitfaden.- Abschluss und Ausblick.


6 Gute residentielle Projekte für Kinder und Jugendliche der Strasse in Brasilien: Von den Forschungserkenntnissen zum Organisationsleitfaden (S. 287-288)

6.1 Generalisierbarkeit und Anwendbarkeit der Forschungserkenntnisse

Mit der Organisation Chácara wurde ein Einzelfall untersucht. Die Theorien der Kontingenz und der Systemhaftigkeit von Organisationen weisen darauf hin, dass Organisationen nur beschränkt vergleichbar sind, weil sie situativ und in ständiger Bewegung begriffen sind. Aus den zahlreichen Aussagen von Mitgliedern und Beteiligten der Chácara, welche hier untersucht worden sind, lässt sich denn auch eine ganz spezifische Organisation – fast möchte man sagen Organisationspersönlichkeit – erkennen.

Entsprechend ergab die empirische Untersuchung sehr spezifische Einblicke in die Chácara selbst, welche nun von dieser genützt werden können. Von besonderer Bedeutung für Wissenschaft und Praxis ist jedoch, dass ein Grossteil der vielfältigen und reichhaltigen Merkmale organisatorischer Gestaltung, welche aus dem Datenmaterial hervorgegangen sind, auf ein Niveau der Abstraktion und Formulierung geführt werden konnten, auf dem sie nach Erachten der Autorin sowohl für weitere residentielle Projekte und Institutionen sowie für die Chácara in künftigen Phasen der Organisation generalisierbar sind. Wie die vorangegangenen Kapitel 4 (und vor allem 4.6) und 5 aufzeigen, war dies durch eine reflektive Inbezugsetzung der Phänographie der Organisation Chácara mit einfachen, allgemeinen Rahmenmodellen der Organisation und des Organisationsentwicklungszyklus möglich. Daraus resultieren Aspekte der Organisation und Organisationsgestaltung, welche als spezifische Erweiterung und Präzisierung dieser Rahmenmodelle für residentielle Institutionen für Kinder und Jugendliche der Strasse in Brasilien gelten können.

Ein Erzieher der Chácara – selbst ehemaliger Junge der Gemeindearbeit in der Vila Lindóia, Mitglied der Strassenarbeit der ersten Jahre und Gründungsmitglied der Chácara, also seit über 20 Jahren involviert – betont, dass es schliesslich kein (Detail-) Rezept oder Modell für eine solche Organisation gebe, sondern, dass ein ständiger Lernprozess nötig sei: [Die Chácara] ist eine Herausforderung für uns, etwas, wofür wir nie ein Rezept aus der Schublade ziehen können.

Es gibt nie das perfekte Modell: „Schau, genau so müsste es sein!“, sondern du entdeckst während des Tages ständig, dass derjenige Schritt, den du gestern für richtig hieltest, doch nicht ganz gut war, und dass er [noch] verbessert werden kann. Das ist für mich der zentrale Punkt. (Interview, April 2004) Eine Transferleistung wird in jedem Fall nötig sein, um die vorliegenden Erkenntnisse auf die Chácara oder auf weitere residentielle Institutionen für Kinder und Jugendliche der Strasse anzuwenden.

In dieser Transferleistung liegt jedoch nach Erachten der Autorin grosser Wert. Da, wie in der Studie dargelegt, Lern- und Adaptationsprozesse für die Überlebensfähigkeit und Qualität von Organisationen von grösster Bedeutung sind, ergibt sich mit der Notwendigkeit einer Transferleistung die Verantwortung, aber auch die Chance, den Lernprozess und die Lernfähigkeit der Organisation zu nützen und zu stärken und damit einen Beitrag von fundamentaler Bedeutung an die Qualität der Organisation zu leisten.


Anna Schmid promovierte an der Universität Zürich und ist Dozentin im Departement Soziale Arbeit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW mit Fokus Sozialmanagement und Forschungstätigkeit zur Qualität in der stationären Kinder- und Jugendhilfe.



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