Schlinzig | Abschiedsbriefe in Literatur und Kultur des 18. Jahrhunderts | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 306 Seiten

Reihe: ISSN

Schlinzig Abschiedsbriefe in Literatur und Kultur des 18. Jahrhunderts

E-Book, Deutsch, 306 Seiten

Reihe: ISSN

ISBN: 978-3-11-025379-5
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



„Sieh wir träumen, wenn wir vom Tode reden“, meint Werther, während er sich im Abschiedsbrief an Lotte auf sein Sterben vorbereitet. Wie vorliegende Studie zeigt, folgt er dabei einer Tradition letzten Schreibens, die im 18. Jahrhundert moderne Gestalt anzunehmen beginnt. Dieser Band untersucht erstmals eingehend und anhand zahlreicher Quellen, welch komplexe Rolle Abschiedsbriefe Sterbender in Literatur und Kultur der Zeit spielen.Manche Autoren nutzen letzte Botschaften, um das (eigene) Sterben exemplarisch zu gestalten. Ihre Briefe wirken normativ, dienen der Erbauung, Anleitung oder Unterhaltung. Speziell Frauen und Selbstmörder schreiben, um Nonkonformes zu äußern: Sie enthüllen Geheimnisse oder rechtfertigen sich. Ihre Briefe beleuchten Veränderungsprozesse, etwa in Einstellungen zu Tod, Suizid und Subjekt.Insgesamt bilden Abschiedsbriefe eine Briefsorte, die von kulturell tradierten Konventionen zusammengehalten wird. Sie zielt auf Gemeinschaft und erlaubt es dem Sterbenden, sich ein letztes Mal selbst darzustellen. Deutlich wird dies, wie diese Studie darlegt, u.a. im Werk von Elizabeth Singer Rowe, Richardson, Rousseau, Schiller, Sophie von La Roche und Goethe.Die vorliegende Studie wendet sich an Literaturwissenschaftler, Kulturhistoriker und Medienwissenschaftler und an jeden, der sich für Literatur- und Kulturgeschichte, Briefkultur sowie, im weiteren Sinne, Abschied, Tod und Sterben interessiert.
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Zielgruppe


Literaturwissenschaftler, Kulturhistoriker, Institute, Bibliotheken


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;1. „Ich sterbe, lieber Klopstock“: Nachdenken über eine Briefsorte;11
1.1;1.1 ‚Abschied‘ und ,Abschiedsbrief‘: Ritual, Etymologie, Definitionen;11
1.2;1.2 Im Grenzbereich der Briefforschung: eine Bestandsaufnahme;19
1.3;1.3 Eine Briefsorte des 18.Jahrhunderts: Programmatisches, Anliegen und Aufbau;24
2;2. Modelle des Sprechens und Schreibens vor dem Tod von der Antike bis ins 18. Jahrhundert: ein vergleichender Überblick in Beispielen;31
2.1;2.1 Phaidra und Sokrates: Extrem und Exempel;31
2.2;2.2 Zwischen Ritualisierung und Narrenfreiheit: letzte Worte im christlichen Mittelalter und in der Frühen Neuzeit;41
2.3;2.3 Diskurse über Abschiedsbriefe und letzte Worte bis zur Mitte des 18.Jahrhunderts: Testament [...]vff eintzehle Zettelein, Rebels no Saints, Sterbe=Bibel;56
2.4;2.4 Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen im 18. Jahrhundert: Subjektivität und Konvention in Briefkultur, Literatur und Sterbekünsten;72
3;3. Von Sterbenden lernen: Abschiedsbriefe als Erbauungs-, Erziehungs- und Trostliteratur;93
3.1;3.1 Elizabeth Singer Rowes Letters Moral I: Totenbriefe, ,death-bed repentance‘, fiktionale Abschiedsbotschaften;93
3.2;3.2 Elizabeth Singer Rowes Letters Moral II: Rowes private letzte Briefe;104
3.3;3.3 Künstlichkeit, Realismus, ‚Authentizität‘: Moralische Briefe zur Bildung des Herzens und Briefe von Sterbenden;112
4;4. Überraschung, Rache, Rücksicht: Variationen des Exempels;127
4.1;4.1 Wenn der schriftliche Abschied nicht der letzte ist: Gellerts Leben der Schwedischen Gräfinn von G***;127
4.2;4.2 „Hear me, [...] as one speaking from the dead“: Richardsons Clarissa;133
4.3;4.3 Vom Rückzug des Sterbenden hinter die Schrift: Abschiedsbriefe in ausgewählten Werken Sophie von La Roches;143
5;5. Phaidras schweigsame Schwestern: Abschiedsbriefe als Geheimnis träger;157
5.1;5.1 Befreiung vom und Freiheit zum Geheimnis;157
5.2;5.2 Das geheime Leben und Lieben der Frauen I: Pflicht und Desillusionierung;161
5.3;5.3 Das geheime Leben und Lieben der Frauen II: Julies verräterisches Herz;167
5.4;5.4 Luise und „Charlotte. Unglükliche Selbst und Kindesmörderin [...]“: Schreiben jenseits von Schweigegebot und Schande;174
6;6. Botschaften aus dem jenseits der Gesellschaft? Abschiedsbriefe von Selbstmördern;187
6.1;6.1 Kontinuität und Veränderung: die suizidäre Sterbekunst;187
6.2;6.2 Die Nachwelt liest mit: Exempelwirkung und Philosophien;193
6.3;6.3 Abschiedsbriefe im Suiziddiskurs: Erfahrungsseelenkunde, Fälle, Fiktionen;204
7;7. Literatur und Wirklichkeit: Werther, der Brief an Lotte und was aus den Sterbekünsten wurde;219
7.1;7.1 Von Jerusalem zu Werther: Botschaften an Familie und Freunde;219
7.2;7.2 Der Abschiedsbrief an Lotte: Liebe, Wahn und scheiternde Exempel;222
7.3;7.3 Kritische Reaktionen und kreative Reinkarnationen;233
7.4;7.4 „Ich schreibe Ihnen vom Sterbebette aus“: das Fortleben der Sterbekünste in letzten Briefen von Selbstmördern;245
8;8. Am Ende ein Anfang: Schlussbemerkungen;263
9;Abkürzungsverzeichnis;265
10;Bibliographie;267
10.1;Quellen;267
10.2;Anthologien letzter Briefe;279
10.3;Wörterbücher und Lexika;280
10.4;Forschungsliteratur;281
11;Personen- und Werkregister;299


Marie Isabel Schlinzig, University of Oxford, Großbritannien


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