Schley Kataloge der Wahrheit
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8353-2247-9
Verlag: Wallstein Verlag
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
Zur Inszenierung von Autorschaft bei W. G. Sebald
E-Book, Deutsch, 525 Seiten
ISBN: 978-3-8353-2247-9
Verlag: Wallstein Verlag
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Die Literatur W. G. Sebalds wird seit Jahren verehrt und dabei verkannt. Sein essayistisches Werk liefert den Schlüssel zur Selbstpositionierung im literarischen Feld.
W. G. Sebald wird heute als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller des letzten Jahrhunderts gefeiert. Seit seinem tragischen Tod vor zehn Jahren erfuhr er seitens der literarischen und universitären Rezeption glühende Verehrung. Als Gedächtnis der Deutschen wird Sebald stilisiert, als melancholischer Wanderer zwischen den Welten, als Sprachrohr der Opfer und Vergessenen. Doch eine zweite Seite Sebalds wird meist ignoriert - die des polemischen Literaturwissenschaftlers und Essayisten, der provokant gegen kanonisierte Autoren wie Alfred Döblin, Alfred Andersch oder Jurek Becker wetterte und dabei unter dem Deckmantel der Aufklärung die eigene Position im literarischen Feld profilierte. Schley stellt sein Werk als eine meisterhafte Inszenierung einer Autorschaft heraus. Fridolin Schley macht zum ersten Mal das Phänomen Sebald selbst zum Gegenstand einer kritischen Analyse. Sebalds standardisierte Autorbilder eines heimatlosen Außenseiters und moralischen Gewissens erweisen sich so als Spielarten eines strategisch eingesetzten Habitus, der seine eigene Holocaustliteratur legitimiert.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
1;Umschlag;1
2;Titel;4
3;Impressum;5
4;Inhalt;6
5;A Einleitung oder Der verklärte Aufklärer;8
6;B Zur Forschung. Wasserstandsmeldung, Relevanzen;26
7;C Methodik und Feldkoordination;40
7.1;1 Theoretisches Instrumentarium;40
7.1.1;1.1 Intratextualität: W. G. Sebalds akademisches und literarisches Werk;40
7.1.2;1.2 Das literarische Feld: zu Pierre Bourdieus Methodik;48
7.1.2.1;1.2.1 Feld und Habitus;54
7.1.2.2;1.2.2 Kapital und Strategie;67
7.2;2 Holocaust und Autorschaft;77
7.2.1;2.1 Die ›Selbstbehauptung‹ des Autors;86
7.2.1.1;Zweifelhafte Reanimation;96
7.2.2;2.2 W. G. Sebald im Subfeld der Holocaustliteratur;101
8;D Der Habitus als Strategie;114
8.1;1 Habituelle Grundzu¨ge;114
8.1.1;1.1 Die richterlich urteilende Instanz;116
8.1.2;1.2 Der kritische Außenseiter;129
8.2;2 Polemik, Ressentiment, Provokation – W. G. Sebalds Positionierungen;144
8.2.1;2.1 Im wissenschaftlichen Feld;159
8.2.2;2.2 Im literarischen Feld;174
8.2.2.1;Furiose Notate;181
8.2.2.2;Wahrhafte Idiotie;193
8.3;3 Literatur als Wahrheitswissenschaft;200
8.3.1;Halb Kampf, halb Tanz – eine kleine Kulturgeschichte;204
8.3.2;Doppelte Bewegung;213
8.3.3;3.1 Die Wahrheit u¨ber den Autor;224
8.3.3.1;3.1.1 Über Carl Sternheim. Schizoide Neurose;228
8.3.3.2;3.1.2 Über Alfred Döblin. Irrationale Disposition;242
8.3.3.3;3.1.3 Über Stifter und Hebel. Moral-psychologisches Dilemma;256
8.3.3.4;3.1.4 Über Alfred Andersch. Augenfällige Kompromittiertheit;265
8.3.3.4.1;Quadratur des Kunstwerks;272
8.3.3.4.2;Liebhaber des Schlagschattens;285
8.3.4;3.2 Die Wahrheit u¨ber die Welt;287
8.3.4.1;3.2.1 Die Monografien. Paradigmen einer Epoche;287
8.3.4.2;3.2.2 Die Essays. Gesamtgesellschaftliche Aberration;304
8.3.4.2.1;Selbstanästhesierung;307
8.3.4.2.2;Irgendwie unwahr;319
8.3.5;3.3 Literatur(wissenschaft) als Aufklärung;328
8.3.5.1;3.3.1 Standpunkte und Haltungsnoten;334
8.3.5.1.1;Aufklärung mit Rechenschieber;342
8.3.5.2;3.3.2 Realien der Melancholie;352
8.3.5.3;3.3.3 Der mentale Hintergrund des Fremden;367
8.3.5.3.1;Prädisponierte Gegenentwu¨rfe;375
8.3.5.3.2;Fiktionale Schu¨tzenhilfe;392
8.3.5.4;3.3.4 Zur Aufklärung der Aufklärung;395
8.4;4 Feldgrenzverwehungen. Von der Autorschaftsfigur zur Autofiktion;409
8.4.1;Hauptdarsteller ihrer Werke;414
8.4.2;Expositionen;428
9;E Schluss. Kurzer Ru¨ck- zum langen Ausblick;442
9.1;Methodik und Essayistik;444
9.2;Ethische Empathie;447
9.3;Auf abschu¨ssiger Bahn ins Dunkle;451
9.4;Messianische Elemente;453
9.5;Heimat und Melancholie;456
9.6;Die Wahrheit des Irrationalen;460
9.7;Zur Sprache;468
9.8;Die Sprache des Schweigens;472
9.9;Die Fiktion des Wahren;476
9.10;Wunschfiguren;480
10;F Siglen und Literaturverzeichnis;488
11;Dank;526