E-Book, Deutsch, Band 2294, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Schield So sinnlich und verboten
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-1565-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2294, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7515-1565-8
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Diese Frau bedeutet Ärger! Das spürt Chase Love ganz deutlich, als Teagan Burns sein Architekturbüro betritt. Die vermögende New Yorker Schönheit hat sich in den Kopf gesetzt, ein historisches Haus in seiner Heimatstadt Charleston zu kaufen und es zu einem Frauenhaus umbauen zu lassen. Als Architekt reizt Chase das anspruchsvolle Projekt - und als Mann locken ihn Teagans Eleganz und Sinnlichkeit. Aber die verwöhnte Erbin stellt nicht nur an seine Professionalität höchste Anforderungen ...
Cat Schield lebt gemeinsam mit ihrer Tochter, zwei Birma-Katzen und einem Dobermann in Minnesota, USA und ist die Gewinnerin des Romance Writers of America 2010 Golden Heart® für romantische Serienromane. Wenn sie nicht gerade neue romantisch-heiße Geschichten schreibt, trifft sie sie sich mit ihren Freunden um auf dem St. Croix River zu segeln. Auch in der Karibik und Europa ist sie gerne unterwegs und erkundet neue Gewässer.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Chase Love saß auf dem Büro-Sofa, seine schlafende zweijährige Nichte auf dem Schoß. Ihre ältere Schwester lag auf dem Boden und runzelte konzentriert die Stirn, während sie mit knallbunten Stiften ihr Lieblingsmalbuch bearbeitete.
Am Konferenztisch auf der anderen Seite des Raums telefonierte die Immobilienmaklerin Sawyer Thurston und versuchte wieder einmal, zu einer Einigung mit Chases jähzornigem Cousin zu kommen. Vor zehn Jahren hatte Rufus Calloway ein heruntergekommenes Haus in Charleston geerbt, das für Chases Mutter Erinnerungswert hatte. Seitdem versuchte Maybelle Love, Rufus, der sich mit der Familie zerstritten hatte, davon zu überzeugen, ihr das leer stehende Gebäude zu verkaufen.
„Ist mir völlig egal, wie viel die bieten!“, war Rufus’ wütende Stimme deutlich durch den Lautsprecher des Handys zu hören. Danach musste er aufgelegt haben, denn Sawyer seufzte frustriert. „Also, das war ein eindeutiges Nein.“
„Stimmt.“
Die vierjährige Annabelle merkte sofort, dass es mit den Geschäften fürs Erste vorbei war, sprang wie ein blonder Blitz vom Boden auf und hüpfte auf Sawyer zu. „Guck mal, was ich gemalt habe.“
„Wow!“ Chases langjährige Freundin kauerte sich auf den Boden, um die Zeichnung zu bewundern. „Das ist wirklich schön geworden. Darf ich das in meinem Büro aufhängen, wenn du fertig bist?“
„Oh, ja.“ Annabelle freute sich immer, wenn jemand ihre Kunstwerke lobte, und schleppte das Malbuch zurück zu der Schachtel mit den Stiften. Während sich seine Nichte wieder ihrer Kunst widmete, wandte Chase sich Sawyer zu.
„Was machen wir jetzt?“, fragte er und zeigte dabei auffordernd auf den freien Platz neben sich.
Sawyer kam zu ihm herüber, ließ sich auf dem Sofa nieder und schaute ihn grimmig entschlossen an. „Rufus wird das Haus an niemanden aus deiner Familie verkaufen.“
„Ich werde nicht aufgeben.“
„Ich weiß. Es ist nur, dass es Gerüchte gibt, dass seine finanzielle Lage sich verschlechtert hat. Er wird das Haus also irgendjemandem verkaufen, und das wird keiner aus deiner Familie sein. Aber ich hätte vielleicht einen Interessenten, mit dem sowohl Rufus als auch deine Mom einverstanden sein könnten.“
Chase gefiel der Gedanke überhaupt nicht, dass das Grundstück der Calloways nicht seiner Familie gehören sollte. „Meine Mom will das Haus wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzen. Wenn wir es nicht erwerben können, müssen wir einen Käufer finden, der die historische Bedeutung des Gebäudes begreift. Sie wäre todtraurig, wenn es abgerissen würde.“
„Ich weiß.“ Sawyer und er hatten dieses Gespräch schon zu oft geführt. „Die betreffende Person würde gerne ein historisches Gebäude restaurieren. Sobald ich hörte, dass Rufus verkaufen will, habe ich sie angerufen und ihr alles erzählt.“
„Du hast schon mit jemandem gesprochen?“ Chase war nicht gerade begeistert von dieser Entwicklung, aber er mochte Sawyers pragmatische Art. Seine Mutter wollte das Haus unbedingt haben und weigerte sich, über Alternativen nachzudenken. „Mit wem denn?“
„Jemand, der neu in der Gegend ist“, erwiderte Sawyer. „Aber sie hat eine enge Verbindung mit einer der ältesten Familien in Charleston“, fügte sie hastig hinzu, als Chase die Stirn runzelte.
Irgendetwas an Sawyers ausweichenden Antworten machte ihm Sorgen. „Wer ist es?“, wiederholte er die Frage in leicht drohendem Ton.
„Teagan Burns.“ Sawyer wich sorgfältig seinem Blick aus.
„Ethans Cousine?“ Der Vorschlag machte Chase sprachlos. Seitdem diese Frau aus der New Yorker High Society vergangenen Monat in Charleston aufgetaucht war, machte sie Chases bestem Freund Ethan Watts nichts als Ärger. „Auf gar keinen Fall.“
„Ach komm schon. Sie ist genau die Art von Klientin, mit der du am liebsten arbeitest. Leidenschaft für Restaurierungen.“ In Sawyers Wangen bildeten sich Grübchen. „Unbegrenzte Finanzmittel“, versuchte sie ihn aus der Reserve zu locken.
Chase kümmerte sich nicht um Sawyers Spott. Über diesen Vorschlag wollte er nicht einmal nachdenken. „Du hast unkompliziert vergessen“, entgegnete er mürrisch.
„Ich finde sie vernünftig, klug und ziemlich sympathisch. Und ich habe ihr schon vorgeschlagen, sich für dieses Projekt mit dir zusammenzutun.“
Chase schüttelte den Kopf. „Das funktioniert niemals.“
„Nun gib deinem Herzen doch mal einen Stoß.“ Sawyers blau-graue Augen funkelten vor Begeisterung. „Sie ist klug, ehrgeizig und weiß genau, was sie will. Sie hat Fehler gemacht, aber ich glaube nicht, dass sie ein schlechter Mensch ist. Du weißt, warum sie sich für das Calloway-Haus interessiert, oder?“
„Weil sie ein historisches Gebäude restaurieren will.“
„Und weil sie einen Ort für Frauen schaffen will, die aus Situationen fliehen wollen, in denen sie häuslicher Gewalt ausgesetzt sind.“
Eins musste man Sawyer lassen, sie wusste genau, wo seine wunden Punkte waren. Seine ältere Schwester hatte mehrere Jahre lang eine gewalttätige Beziehung geführt. Sie hatte ihre Situation sorgfältig vor der Familie geheim gehalten, und Chase hatte sich nie verziehen, dass er die Zeichen damals nicht erkannt hatte.
„Deswegen ist sie auf der Suche nach einem Haus mit mehreren Wohnungen“, fuhr Sawyer fort. „Ich habe ihr mehrere Häuser in der Innenstadt gezeigt, aber das Calloway-Haus war das erste, das sie auf Ideen gebracht hat.“
„Also hat sie es gesehen?“ Der schlechte Zustand des Gebäudes schreckte mögliche Käufer schon seit zehn Jahren ab.
„Nur die Fotos im Dossier. Das Haus selbst wollte ich ihr demnächst zeigen.“ Sawyer beugte sich vor. „Mir ist schon klar, dass du und deine Mom unbedingt ein Mitspracherecht bei der Restaurierung haben wollt, und Teagan möchte hier in der Gegend etwas Gutes tun. Auf diese Weise würden alle gewinnen.“
„Ich sehe nur eine verschlagene Unruhestifterin, die vorhat, die Dinge so zu verdrehen, dass sie dabei besser aussieht.“ Chase konnte sich nicht vorstellen, Teagan als Kundin anzunehmen. „Überleg doch mal, wie sie intrigiert hat, um Ethan aus seiner Position bei Watts Shipping zu verdrängen, und dann hat sie auch noch versucht, ihre Schwester in ihre Intrige hineinzuziehen.“
„Sie hat zugegeben, dass sie sich gründlich verrechnet hatte. Sie wollte unbedingt in ihre Herkunftsfamilie aufgenommen werden, als sie nach Charleston gekommen ist, und hat nicht einkalkuliert, wie nah die Watts’ sich stehen und wie sie zusammenhalten. Sie ist sehr traurig, weil alle so wütend auf sie sind.“
Ethans Familie hatte jahrelang nach der verlorengegangenen Erbin gesucht und sie schließlich mithilfe eines DNA-Tests gefunden. Ihre Ankunft in Charleston war mit Spannung erwartet worden. Soweit Chase wusste, war Teagan jedoch nicht daran interessiert, eine Beziehung mit ihrer Familie in Charleston aufzubauen. Stattdessen hatte sie sich in den Kopf gesetzt, die nächste CEO des Familienunternehmens Watts Shipping zu werden, eine Position, von der Ethan immer angenommen hatte, dass er sie eines Tages besetzen würde. Um das zu erreichen, hatte Teagan die bestehende Sympathie zwischen Ethan und ihrer Adoptivschwester gefördert, ohne zu bedenken, dass die beiden sich wirklich ineinander verlieben könnten oder dass Sienna sich auf Ethans Seite stellen würde.
„Hör dir doch wenigstens an, was sie zu sagen hat“, schlug Sawyer vor.
Chase war nicht überzeugt. „Wie habt ihr euch kennengelernt?“
„Durch Poppy, kurz nachdem Teagan in die Stadt gekommen ist. Lange bevor die Sache mit Ethan aufgeflogen ist.“ Poppy Shaw war Ethans Cousine. Es sprach Bände darüber, wie sehr Teagan es sich mit ihrer Familie in Charleston verscherzt hatte, dass sich nicht einmal Poppy, ein Freigeist von nachsichtigem Charakter, für sie einsetzen wollte. „Ich habe ihr einen Haufen Häuser gezeigt, die renovierungsbedürftig sind, aber keins von denen entsprach so richtig ihren Bedürfnissen. Ich glaube, das Calloway-Haus wäre perfekt.“
Nicht Teagan Burns. Mit dieser Partnerschaft würde er seinen besten Freund gegen sich aufbringen, und Chase traute ihren angeblich gemeinnützigen Absichten nicht.
„Nein.“
Sawyer kniff die Augen zusammen. „Warum nicht?“
„Weil sie aus New York ist.“
Die Maklerin seufzte entnervt. „Was tut das denn zur Sache?“
„Wir reden hier vom Haus meiner Familie. Sie kennt doch die Geschichte überhaupt nicht …“
„In New York gibt es eine Menge historische Gebäude.“
„Gebäude, die abgerissen werden, um Platz für moderne Wolkenkratzer zu schaffen.“
„Du kennst die Frau überhaupt nicht. Warum hörst du dir nicht an, was sie zu sagen hat?“ Als er ihr nicht sofort widersprach, musterte Sawyer ihn nachdenklich. „Ich habe in einer Viertelstunde einen Termin mit ihr bei dem Haus.“
Es sah so aus, als ob Teagan Burns die neue Besitzerin des Calloway-Hauses werden würde, egal ob er an Bord war oder nicht. Zähneknirschend schaute Chase erst auf das schlafende Kind auf seinem Schoß und dann auf das kleine Mädchen, das die Zunge zwischen die Zähne gesteckt hatte, während es hochkonzentriert einen Comic-Alligator ausmalte. Was sollte er mit seinen Nichten machen? Nola kam ihre Töchter frühestens in einer Stunde abholen.
„Nimm die beiden einfach mit“, sagte Sawyer, als könne sie seine Gedanken lesen.
„Zu einem Geschäftstermin?“
„Also ist es jetzt ein...