E-Book, Deutsch, Band 0398, 384 Seiten
Reihe: Collection Baccara
Schield / Cantrell / Yates Collection Baccara Band 398
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-2501-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 0398, 384 Seiten
Reihe: Collection Baccara
ISBN: 978-3-7337-2501-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
HOCHZEIT MIT DEM SEXY BOSS von CANTRELL, KAT
Ihr attraktiver Boss macht Tilda einen Antrag - und trotz aller Vorsicht bei Männern sagt sie Ja! Eine Scheinehe ist ihre einzige Chance, um im Land zu bleiben und weiter für CEO Warren Garinger zu arbeiten. Doch schon der Hochzeitskuss ist gefährlich betörend ...
VERFÜHRT VON HEIßEN BLICKEN von YATES, MAISEY
Die verrückte Anzeige kommt wie gerufen für Danielle: Rancher Joshua Grayson sucht eine Frau, die seiner Familie nicht gefällt. Die Bezahlung stimmt, Danielle bewirbt sich und bekommt den Job. Leider hat sie vergessen, das Kleingedruckte zu lesen: verlieben verboten!
HÖCHSTE ZEIT FÜR ECHTE LIEBE von SCHIELD, CAT
Wird er jemals mehr für sie empfinden? Die schöne Sängerin Melody weiß es nicht, denn trotz ihrer intensiven Affäre lässt Millionär Kyle Tailor tiefe Gefühle einfach nicht zu. Doch als Melody in Gefahr gerät, ist die Zeit der Kompromisse vorbei! Jetzt zählt nur echte Liebe ...
Cat Schield lebt gemeinsam mit ihrer Tochter, zwei Birma-Katzen und einem Dobermann in Minnesota, USA und ist die Gewinnerin des Romance Writers of America 2010 Golden Heart® für romantische Serienromane. Wenn sie nicht gerade neue romantisch-heiße Geschichten schreibt, trifft sie sie sich mit ihren Freunden um auf dem St. Croix River zu segeln. Auch in der Karibik und Europa ist sie gerne unterwegs und erkundet neue Gewässer.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Bestimmt kursierte unter den Frauen der Stadt ein Handbuch mit dem Titel „Wie ich einen Mann abserviere“. Anders war es kaum zu erklären, dass Warren Garinger gerade zum vierten Mal per Textnachricht den Laufpass erhalten hatte.
Du bist der schlimmste Workaholic unter der Sonne. Ich hoffe, du und deine Firma werdet glücklich miteinander.
Die drei vorangegangenen Nachrichten waren fast wortgleich gewesen. Warren glaubte nicht, dass die Bemerkungen als Kompliment gemeint waren. Aber die betreffenden Frauen hatten ja auch keine Ahnung, was es einem abforderte, einen milliardenschweren Mischkonzern zu führen. Die Familie Garinger zeichnete verantwortlich für die Abfüllung und den Absatz von fünfzig Prozent der weltweit verkauften Energydrinks. Egal, wohin man auch schaute, das fliegende Eichhörnchen auf dem Firmenlogo war schon da.
Warren hatte die Erfahrung gemacht, dass Frauen weder beurteilen konnten, welche Anstrengungen es kostete, so erfolgreich zu sein, noch wussten sie es zu schätzen.
Tilda steckte den Kopf durch den Türspalt in sein Büro. „Hast du eine Minute Zeit?“
Für dich immer, dachte Warren bei ihrem Anblick und nickte.
Tilda Barrett war die einzige Frau, für die er immer Zeit hatte. Zum Teil weil ihm ihr australischer Akzent mehr gefiel, als gut für ihn war. „Natürlich. Komm rein.“
Aber vor allem mochte er Tilda, weil sie in ihrer Funktion als Vertriebsberaterin seine Erwartungen bei Weitem übertraf. Und das wollte etwas heißen, denn seine Erwartungen waren immer hoch. Das galt sowohl für die Erwartungen an ihn selbst als auch für die an andere, mit denen er zu tun hatte. Das fliegende Eichhörnchen war längst nicht so erfolgreich auf dem australischen Markt, wie er es gern hätte. Und Tilda war dabei, das zu ändern. Langsam, aber sicher.
„Ich habe mir die Verkaufszahlen nach deiner neuen Werbekampagne angesehen. Sie sind sehr vielversprechend“, sagte er, während Tilda sein helles Eckbüro betrat, von dem aus man einen wunderbaren Blick auf die Innenstadt von Raleigh hatte. Allerdings schaute Warren selten aus den großen Fenstern – außer um die Wetterlage einzuschätzen, wenn es eine größere Sportveranstaltung gab, die von seiner Firma gesponsert wurde.
Er schenkte Tilda sofort seine volle Aufmerksamkeit. Das lag an der Bedeutung, die sie für seine Firma hatte, aber auch an der Rolle, die sie in seinem Kopf spielte. Ja, es gab einen Tagtraum oder auch zwei mit Tilda Barrett in der Hauptrolle. Er weigerte sich energisch, sich dafür zu schämen, dass ihm ihre weiblichen Rundungen unter ihrer steifen und zugeknöpften Geschäftskleidung nicht entgangen waren. Keine Strähne hatte es je gewagt, sich aus ihrem ordentlich aufgesteckten Haarknoten zu lösen. Tilda war die professionellste Frau, die er je kennengelernt hatte. Sie kamen prächtig miteinander aus.
„Die Zahlen könnten besser sein“, erwiderte sie. Sie gab sich mit Teilerfolgen nie zufrieden, sondern strebte stets Erfolg auf der ganzen Linie an.
Warren betrachtete es als einen besonderen Glücksfall, sie in seinem Team zu haben.
Tilda rückte einen Stuhl an die rechte Seite seines Schreibtischs. Das tat sie immer, wenn sie eine Besprechung in seinem Büro hatten. Ihr Hauptkonkurrent, Down Under Thunder, beherrschte den australischen Markt. Warren wollte das schon seit Langem ändern, aber erst mit Tilda und ihren strategischen Fähigkeiten hatte er die geeignete Mitarbeiterin gefunden.
„Aber deshalb bin ich nicht gekommen“, sagte sie und hielt zögernd inne.
Warren stutzte. Es sah ihr überhaupt nicht ähnlich zu zögern. Irgendetwas war passiert. Die Dynamik zwischen ihnen hatte sich geändert. Normalerweise arbeiteten sie so gut zusammen, dass er kaum zum Sprechen angesetzt hatte, da hatte sie seine Gedanken schon erraten. Andersherum war es genauso. Aber jetzt hatte er nicht die geringste Ahnung, was sich hinter ihrem ausdruckslosen Gesicht abspielen mochte.
Warren beugte sich vor und faltete die Hände auf der Tischplatte, auf der sich nichts weiter befand als ein Laptop und ein Handy. Den Papierkram erledigten andere Leute. Das war der wichtigste Grundsatz seiner Philosophie als Geschäftsführer, die es ihm erlaubte, sich auf Ideen und Strategien zu konzentrieren, anstatt sich mit Einzelheiten aufzuhalten. Zu Thomas passte die Rolle des operativen Geschäftsführers wie eine zweite Haut, und Warren hatte seinem jüngeren Bruder bereitwillig die Zügel für das Tagesgeschäft überlassen. Er selbst hatte sehr viel mehr Spaß daran, in seinem Eckbüro den Blick für das Große und Ganze zu behalten.
„Sprich bitte ganz offen“, bat er Tilda. Bisher musste er sie nie dazu auffordern, mit ihren Ansichten herauszurücken. Das war nicht nötig gewesen. Sie war ihm immer vorgekommen wie eine weibliche Ausgabe seiner selbst. Engagiert, zielstrebig und direkt, aber niemals übermäßig vertraulich.
In diesem Moment fühlte es sich allerdings ganz anders an, und das gefiel ihm nicht besonders.
„Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie offen ich bei diesem Thema sein darf“, begann sie vorsichtig. „Zu diesem Zeitpunkt kann ich nur sagen, dass ich von unserem Projekt abgezogen werde.“
„Was?“ Warren fuhr hoch. „Du kannst nicht von dem Projekt abgezogen werden. Der Vertrag, den ich mit deiner Firma geschlossen habe, gilt für ein ganzes Jahr. Und es ist noch nicht einmal ein Viertel davon vergangen.“
Sie nickte sparsam. „Im Vertrag ist jedoch nicht ausdrücklich festgelegt, dass ich für die gesamte Zeit deine Beraterin sein werde. Leider gibt es ein Problem mit meinem Visum, das meine Vorgesetzten nicht erwähnt haben. Ich muss nach Australien zurückkehren, und sie werden für einen US-amerikanischen Ersatz sorgen.“
Warren war außer sich vor Zorn und verbiss sich mühsam einige ziemlich obszöne Flüche. Er hatte die beste Firma auf diesem Gebiet engagiert, damit solche Pannen nicht passierten. „Das ist ein glatter Vertragsbruch. Ich brauche dich als australische Expertin, die die Kultur dieses Landes sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen hat, und keinen Amerikaner, der ein bisschen im Internet recherchiert hat.“
„Ich fürchte, ich kann nicht über die Einzelheiten sprechen“, sagte sie in sachlichem Ton. „Meine Vorgesetzten sind der Ansicht, dass sie mit einem Ersatz für mich den Vertrag erfüllen. Es tut mir leid, dass dies alles so kurzfristig kommt.“
Warren raufte sich die Haare und versuchte, einen Ausweg zu finden, den es nicht gab. Dieses Projekt würde ohne Tilda scheitern. Sie war für das Projekt unentbehrlich. Und damit basta. „Wie kurzfristig?“, fragte er argwöhnisch.
„Ich soll heute die Übergabe vorbereiten und am Freitag nach Hause fliegen.“
Fassungslos blickte er sie an. „Freitag? Also übermorgen?“
Das war eine Katastrophe. Angesichts des drohenden Endes ihrer gemeinsamen Zeit musste er sich eingestehen, dass sie auch für ihn unersetzlich war. Er brauchte sie. Unmöglich konnte er mit einer anderen Beraterin zusammenarbeiten. Niemand anders würde ihn so voll und ganz verstehen wie Tilda. Er konnte schroff und kurz angebunden sein, aber Tilda wusste ihn zu nehmen.
Außerdem mochte er ihre Stimme und ihre Art zu sprechen. Manchmal arbeiteten sie sehr lange und aßen gemeinsam zu Abend. Dann konnte es vorkommen, dass sie entspannt genug war, um zu lachen. Und er konnte sich dem harmlosen Tagtraum hingeben, wie ihr kastanienbraunes Haar wohl aussah, wenn der Haarknoten gelöst war und es ihr um die Schultern wallte. Er hatte genug Hochsteckfrisuren entwirrt, um zu wissen, dass ihre Mähne ihr vermutlich bis zur Mitte des Rückens reichte. Er stellte sich vor, wie weich und seidig es sich anfühlen mochte.
Was erotische, aber keineswegs unanständige Fantasien anbelangte, war Warren genauso erfahren wie in der Leitung seines Unternehmens.
Harmlose Fantasien waren eine willkommene Abwechslung für einen Mann, der spätabends noch in seinem Büro weilte, während andere Männer sich längst der Gesellschaft realer weiblicher Wesen erfreuten. Harmlose Fantasien stellten kein Problem dar, solange er nicht versuchte, sie in die Realität umzusetzen. Tildas Mitarbeit an diesem Projekt war viel zu wichtig, als dass er sie auf die Liste der Frauen setzen wollte, die ihn mit bösen Textnachrichten straften.
Sie verschränkte ihre schlanken Finger ineinander und suchte seinen Blick. „Ja, diesen Freitag. Mir bleiben also noch vier Stunden, um die Übergabe vorzubereiten. Meine Nachfolgerin wird morgen hier erscheinen und die Arbeit an dem Projekt übernehmen.“
„Dazu wird es nicht kommen.“ Als ob es einen Ersatz für sie geben könnte. Allein der Gedanke war lächerlich. „Mit wem muss ich in deiner Firma sprechen? Ich könnte doch bestimmt für dich bürgen.“
Vielleicht war das eine Möglichkeit. Tilda gab ihm den Namen und die Telefonnummer ihres direkten Vorgesetzten und verließ den Raum, um ihre Vorbereitungen zu treffen, falls Warrens Telefonat nicht wie erhofft verlief.
Das tat es nicht. Tildas Vorgesetzter erging sich in einer wirren Schilderung der Situation und teilte Warren mit, dass Tilda am Freitag das Land verlassen müsse, da ihr Visum am Samstag ablaufe. Andernfalls dürfe sie nicht wieder einreisen, wenn eine Verlängerung bewilligt werden sollte. Er zitierte verschiedene Bestimmungen des Einwanderungsgesetzes, die seine Firma beim besten Willen nicht missachten könne. Das war Warren für die Mittagszeit entschieden zu viel Fachchinesisch. Er verabschiedete sich knapp und legte auf.
Dann rief...